Samstag, 15. Juni 2024

„ICH, DER SCHÖNE STRAHL DES MORGENROTS, VERBLENDE SATAN!“

Worte Mariens, am 19. Mai 1963.

DIE LIEBESFLAMME DES UNBEFLECKTEN HERZENS MARIENS -GEISTLICHES TAGEBUCH-

Während der Satzarbeiten an diesem Buch, erhielten wir die Nachricht, daß die Begnadete der „Liebesflamme“ und Schreiberin dieses geistlichen Tagebuches: Frau Elisabeth Kindelmann, geb. Szántó, nach langem, geduldig ertragenen Leiden und mit den Sterbesakramenten öfters versehen, am 11. April 1985 im Herrn entschlafen ist. — R.I.P.! — Ihre Beerdigung fand am 16. April in ÉRD — Ófalú a. d. Donau (Ca. 20 -24 km südlich von Budapest) statt.

Zum Titelbild des Kunstmalers Erwin Schöppl:

„MEINE LIEBESFLAMME KANN ICH NICHT MEHR LÄNGER IN MIR VFHDHANGI N

LASST DOCH. DASS SIE EUCH /USIHÖMt I"

7 Nov IIHJ3

DIE LIEBESFLAMME

DES UNBEFLECKTEN HERZENS MARIENS

Tagebuch 1961 — 1981

„Ich will, daß die Liebesflamme Meines Unbefleckten Herzens überall bekannt werde, so wie auch Mein Name auf der ganzen Welt überall bekannt ist.“

(Worte der Mutter Gottes an die Begnadete)

II. Vatikanisches Konzil über Privatoffenbarungen:

„Solche Gnadengab^n, ob sie nun von besonderer Leuchtkraft oder aber schlichter und allgemeiner verbreitet sind, müssen mit Dank und Trost angenommen werden, da sie den Nöten der Kirche besonders angepaßt und nützlich sind ... Das Urteil über Echtheit und geordneten Gebrauch steht jenen zu, die in der Kirche die Leitung haben und denen in besonderer Weise zukommt, den Geist nicht auszulöschen, sondern alles zu prüfen und das Gute zu behalten.“ — (Dogm. Konstitution über die Kirche, 2. Kap. Nr. 12.)

Demgemäß — und auch in Übereinstimmung mit dem Dekret Pp. Urban VIII. — unterwerfen wir alle in diesem Buch angeführten Gnadenerweise, Offenbarungen, etc. dem Urteil der Kirche, dem wir in keiner Weise vorgreifen wollen.

Nach dem vom Papst Paul VI. approbierten und von ihm den A.A.S. 58/16 vom 29. Dezember 1966 promulgierten Dekret der Kongregation für die Glaubenslehre vom 15. November 1966 ist es gestattet, ohne „Imprimatur“, d. h. ohne kirchliche Druckerlaubnis, Schriften über Erscheinungen und Offenbarungen zu veröffentlichen.

Als Manuskript gedruckt

— Ad instar manuscripti —

Aus dem ungarischen Original-Text: „SZERETETLÄNG“ — Lelki Naplö — übersetzt von Sr. Anna R. — Das Original in ungarischer Sprache ist in erster Auflage im Juli 1985 erschienen, beim: MEDIATRIX-VERLAG, Seilerstätte 16. A-1010 WIEN.

Titelbild und Herz Mariä-Bild vom Kunstmaler Erwin Schöppl, Regensburg. Das Bild der letzten Umschlagseite im Original, befindet sich in der St. Josefskirche der Armen Schulschwestern von Kalocsa, gemalt von Schw. M. Palladia, 1945.

«

ISBN 963 400 792 9 Felelős kiadó: Izeli János

Postai úton megrendelhető: Izeli János

2030 Érd-Óváros, Molnár u.6.

Sygnatura Kft 92. 118 Felelős vezető: Simon Magdolna

VORWORT

Die Abkehr der Menschheit von Gott hat in unseren Tagen ein Maß wie noch nie in ihrer Geschichte erreicht. Aus dem Chaos der Sünde und Bosheit findet sie keinen Ausweg mehr. Demgegenüber verläßt der himmlische Vater nicht seine sich ins Verderben stürzenden Kinder, die er nach Seinem Bilde geschaffen hat und für die Sein göttlicher Sohn den qualvollen Kreuzestod erlitt. Er sendet ihnen keine Propheten. Er sendet die Unbefleckte gütige Mutter. Verstehen wir Gottes liebevollen Plan? Werden ihre mütterlichen Ermahnungen die Menschheit zur Umkehr und Versöhnung bewegen?

Die Hl. Jungfrau fleht durch eine Mutter von sechs Kindern eindringlich und schluchzend die Menschheit an, doch die Heilsmittel anzunehmen, die Sie um der Verdienste der hl. Wunden Ihres göttlichen Sohnes willen vom Ewigen Vater erbeten hat.

Wie jede Privatoffenbarung, so ist auch diese, Botschaft der göttlichen Liebe und des Erbarmens, ein Aufruf zu Gebet, Buße und Sühne. Die jedoch in diesem Tagebuch enthaltene himmlische Kunde, die an die ungarische Mutter erging, spricht von einem in Bewegung gesetzten Gnadenstrom der Liebesflamme Mariens in einem bis jetzt noch nie gekannten Ausmaß. Der zuständige Bischof leitete die Bitte der Mutter Gottes der Hl. Kongregation in Rom zur Überprüfung zu. Bis zu deren Entscheidung dürfen wir diesen Mitteilungen Glauben schenken und die Bitte der Mutter Gottes in Wort und Schrift verbreiten. —

Die Daseinsberechtigung der himmlischen Mitteilungen ist in der Hl. Schrift begründet (Joel 5, 1-2; Apg. 2,17-18). Schon immer waren in der Hl. Kirche Propheten, Seher, durch die Gott zu uns sprach. Wenn Gott durch eine auserwählte Seele zur ganzen Menschheit spricht, dann geschieht das immer in einer Zeit, in der die Kirche dies notwendig braucht. Auf diese Weise will uns Gott in Seiner väterlichen Güte den richtigen Weg zum Handeln zeigen. Darum sind solche private Offenbarungen — auch „Botschaften“ genannt — besondere Gnadengeschenke von Gott, (vgl. 1. Kor. 12,4-28), wofür wir Ihm nie genug danken können. —

Beim Lesen solcher Botschaften müssen wir damit rechnen, daß darin auch dunkle, leicht mißverständliche Stellen vorkommen können. Zuweilen ist die Möglichkeit eines menschlichen Irrtums auch nicht ausgeschlossen, wie überall, wo menschlicher Geist irgendwie eine Rolle spielt. Der Grund dafür liegt nicht in Gott, sondern im „Werkzeug“. Gott gibt die Idee und der Prophet kleidet sie in Worte. Es ist wahrlich nicht leicht, ein übernatürliches Erlebnis, eine Wahrheit, die jemand in der Ekstase geschaut hat, ins normale Leben zurückgekehrt, in trefflichen Worten wiederzugeben. Auch andere Gründe, auf die wir hier nicht eingehen wollen, können bei Privatoffenbarungen leicht menschliche Züge

3

entdecken lassen. — Höchst unblllig und ungerech t abe r is t es, deswegen gewisse Stellen heiliger Offenbarungen gleich ohne gründliche Prüfung als falsch, ketzerisch, der Hl. Schrift widersprechend zu bezeichnen. Alle Privatoffenbarungen ohne Ausnahme enthalten schwierige, dunkle, mißverständliche Stellen; Gott scheint dies zuzulassen oder zu wollen, um der menschlichen Weisheit Gelegenheit zu bieten, kindlichen Glauben, christliche Demut und guten Willen zu beweisen.“ — (P. C. Schmöger C. ss. R.: „Privatoffenbarungen im Lichte der Theologie“, — Zitiert von Robert Ernst: „Offenbarungen heute?“ — S. 31-33 — lm-primi potest, 1957) —.

Beim Urteil über die Glaubwürdigkeit einer Privatoffenbarung müssen wir daher mit großer Sorgfalt, aber immer bescheiden und mit Ehrfurcht vorgehen. Was ihre Annahme anbelangt, hält die göttliche Weisheit unsere Freiheit in Ehren. Wer also im Lichte der Gnade den Inhalt einer Botschaft gründlich studiert hat, dem steht es im Gewissen frei, ob er dafür oder dagegen Stellung nimmt, je nachdem, zu welcher Überzeugung er dabei in seinem Gewissen gekommen ist. — Dabei sei auch folgendes zu beachten: „Wir dürfen von Gott nicht erwarten, daß Er für charismatische Offenbarungen immer Zeichen und Wunder wirkt, um sie annehmbar zu machen. Er will sie uns nicht aufzwingen. Gott will Seine außergewöhnlichen Gnaden nur denen erschließen, die dafür ein demütig-offenes Herz haben.“ (ebd., S. 35) —.

Wenn wir nach reifem Abwägen uns für die Annahme einer Botschaft entschließen, so ziehen wir zugleich den damit verbundenen göttlichen Gnadenstrom auf uns herab, der seine umwandelnde Wirkung in den einzelnen Seelen und auch in der Gemeinschaft bald hinterlassen wird, denn: „Ein jeder gute Baum bringt gute Früchte.“ — (Mt. 7,17). — Und wenn aufgrund dieser segenbringenden Wirkung Satan sich herausfordernd gebärdet und das heilige Anliegen mit allen Mitteln bekämpft, dann ist das eine Gewißheit, daß wir tatsächlich einer von Gott geoffen-barten Wahrheit gegenüberstehen, die nicht nur ein persönliches Anliegen der Begnadeten oder anderer Personen ist, sondern uns allen nahe geht. —

Werfen wir nun einen Blick auf die Schreiberin dieses Tagebuches, auf ihre Person und ihr Werk! — Die Vermittlerin dieser Mitteilungen heißt Elisabeth, die im Jahre 1913 als das 13. Kind ihrer Eltern in B. geboren wurde. Mit 11 Jahren ist sie Vollwaise geworden. Die schweren Jahre des Alleingelassenseins haben in ihr große Selbständigkeit und starken Willen entwickelt. Da sie so früh verwaist war, konnte sie nur 4 Volksschulklassen besuchen. Mit diesem einfachen „Werkzeug“ wollte Gott seine Pläne verwirklichen, um uns zu überzeugen, daß tatsächlich Er es ist. der hier spricht, bittet und handelt. — In ihrer Jugendzeit bat Elisabeth in drei Orden vergebens um Aufnahme. Danach heiratete sie einen gutgesinnten Handwerker, mit dem sie 16 Jahre ein harmoni-

4

sches Eheleben führte. 1946 wurde sie Witwe. Nur mit übermenschlichem Einsatz ihrer Kräfte konnte sie ihre sechs Kinder versorgen. Sie hat sogar in einer Eisengießerei gearbeitet. Auf diese Weise konnte sie Ihre Kinder großziehen und auf eigene Füße stellen. Damit bereitete die göttliche Vorsehung sie auf ihre Sendung vor, die im Jahre 1961 begann. Weiteres können wir bereits aus dem Tagebuch entnehmen.

Bei diesen Mitteilungen spielt sich alles in ihrem Inneren ab, mit eigenen Worten: „ ... in der Tiefe meiner Seele”. — Sie kann die Personen, die zu ihr sprechen, unterscheiden. Elisabeth: „Die Stimme meines Schutzengels ist ernst, die der Heiligsten Jungfrau wie eine himmlische Musik, in der die besorgte und zärtliche Liebe einer Mutter schwingt. Die Stimme des Herrn Jesus ist Barmherzigkeit, Güte, oft Majestät, wovor die Seele bebt, die man nur durch Seine gleichzeitig ausströmende Liebe ertragen kann.“

Den Großteil der Mitteilungen schrieb Elisabeth in ihrem Tagebuch nieder, manchmal nur nach öfterem Drängen des Himmels. Die Begriffe, ihre Erfahrungen und die Belehrungen von oben faßte sie dann nach ihrem eigenen Sprachgebrauch in Worte. Das war nicht leicht, manchmal sogar unmöglich. Wenn sie aber Mitteilungen „in Worte gegossen“ erhielt, so schrieb sie diese Wort für Wort nieder.

Hier geben wir den Lesern die Übersetzung des im Original ungarisch handgeschriebenen Tagebuches von 423 Seiten bekannt. Die sich wiederholenden Gedanken haben wir darin vermieden; die inneren Leiden der Begnadeten auch nicht in ihrem ganzen Umfang, sondern nur auszugsweise als „Kostprobe“ hervorgehoben. Die speziell an gewisse Personen gerichteten Mitteilungen bringen wir aus Rücksichtnahme nicht in die Öffentlichkeit. Aus demselben Grund haben wir auch die im Tagebuch erwähnten Anfangsbuchstaben von gewissen Personen geändert. Hervorhebungen einiger Worte und Textteile sind vom Herausgeber unternommen worden.

Wer die Broschüre von 64 Seiten und auch die kleine Ausgabe von 16 Seiten gelesen hat und jetzt die himmlischen Botschaften aus diesem Buch kennenlernt, muß sich ein wenig umstellen. Dort findet man Auszüge aus dem Originaltext in dichter Form, das Wesentliche aus einem zusammenhängenden Text notwendigermaßen herausgerissen, um ihn nach Themen ordnen zu können. Hier ist der Inhalt des Tagebuches chronologisch geordnet, das Wesentliche zerstreut vorzufinden, aber dafür entfalten sich die Hintergründe und Umstände in gelockerter Form vor unseren Augen, was dem besseren Verständnis dienlich ist.

Der Veröffentlichung des Tagebuches geht eine Einleitung voraus. Diese Abhandlung gibt uns einen Überblick, wie sich der Begnff „Liebesflamme“ und ihre Bedeutung im Laufe der Zeit entfaltet hat. Die Vertiefung darin lohnt sich.

5

Das Lesen dieses Buches birgt auch ein Geheimnis in sich. Worin besteht es? Hören wir es im Rahmen einer Episode aus dem Munde eines großen Märtyrer-Heiligen unserer Tage, des Hl. P. M. Kolbe.

Kurz vor seiner Gefangennahme geschah es in Niepokalanöw, in der Stadt der Unbefleckten. (So nannte er diese Stadt, in welcher er sein Pressezentrum Und den Orden der „Ritter der Immaculata“ gründete). Als P. Kolbe wußte, daß sein Ende nahe war, wollte er seinen nichts ahnenden geistlichen Söhnen sein Testament hinterlassen. Der Bruder Chronist berichtet darüber als Augen- und Ohrenzeuge:

......Eines Abends umringte die kleine Grupee den Patrr . „Setzt euch, meine lieben Kinder, ganz dicht zu mir!“ — Seine Stimme und seine Züge waren feierlich und voller Güte.

„Meine teuren Kinder“, sagte er, „im Augenblick bin ich noch bei euch. Ihr müßt euch jedoch darüber im klaren sein, daß ich nicht immer bei euch sein werde.... Ich werde sterben, ihr aber werdet bleiben ... “ — Einen Augenblick herrschte Stille. P. Maximilian hielt in seiner gewohnten Geste unter dem Skapulier die Hände, als ob er eine schöne Überraschung für uns verborgen hätte. — Dann begann er zu sprechen, sehr zaghaft: „ ... Ich möchte euch etwas hinterlassen, euch etwas sagen. Soll ich es tun? — „0, ja, Vater, sprechen Sie, sprechen Sie!“ und sie drängten sich eng an ihn. Hierauf begann der Pater mit großer Ergrrf-fenheit zu sprechen:

„Wenn ihr wüßtet, meine lieben Kinder, wie glücklich ich bin! Mein Herz überströmt vor Glück und Frieden, so wie dies auf dieser Erde überhaupt möglich ist. Irgendwo, im Grunde meines Herzens, herrscht stets dieser Friede, diese Freude, die sich in menschlichen Worten nicht ausdrücken lassen ..." — Er schwieg einen Augenblick und fuhr dann mit ziemlich leiser Stimme fort:

— „Meine Kinderlein, liebt die Unbefleckte, liebt die Unbefleckte! .... Sie wird euch glücklich machen. Vertraut Ihr. gebt euch Ihr ganz hin, ohne jede Einschränkung ... Es ist nicht jedermann gegeben, die Unbefleckte zu verstehen, sondern nur denen, die diese Gnade auf den Knien erflehen ... Lediglich der Heilige Geist kann nach Seinem Gutdünken jemanden Seine Braut kennenlernen lassen . . . “ — Er sprach mit solcher Ergnffenheit, daß die Tränen aus seinen Augen strömten und ihm über das Antlitz liefen ... “ — (Maria Winowska: „Das Geheimnis des P. M. Kolbe“ — S. 135-139).

Darin liegt eine tiefe Wahrheit. .. Auch uns gibt dieser große heilige Märtyrer diesen Rat, diese Lehre, bevor wir mit der Lektüre dieser himmlischen Botschaften beginnen. Nicht mit berechnendem Verstand, nur in kindlicher Demut nahend lassen sich die Geheimnisse der Heiligsten Jungfrau verstehen.

6

Lieber Leser! Jetzt spricht die Mutter Gottes auch Dich an: „Nimm diese Flamme! Das ist die Liebesflamme Meines Herzens. Zünde damit das deinige an und gib sie weiter! Entfach deine Flamme, dann wird das Geschenk des Heiligen Geistes, Jesus Christus, in dir wachsen, zur Ehre des Himmlischen Vaters und zum Heil der Seelen!“ —

Den Segen der Heiligsten Herzen Jesu und Mariens erbittet und wünscht allen Lesern dieser himmlischen Botschaften

der Herausgeber.

Am Fest Mariä-Lichtmeß, 1985

7

HEILIGER JOSEF,

Du hast der Mutter Gottes in Bethlehem eine Herberge gesucht. Wir bitten Dich, hilf auch uns, Ihrer Liebesflamme in den Herzen der Menschen eine Herberge zu finden! Amen.

8

EINLEITUNG

Die Liebesflamme

Der Begriff: „LIEBESFLAMME” ist nicht neu. In der Hl. Schrift begegnen wir ihr an vielen Stellen. Schon im Alten Testament kommen wir auf ihre Spur.

A.) Die Liebesflamme in der Hl. Schrift und in der Hl. Kirche

„Gott ist die Liebe“ — sagt der Heilige Apostel Johannes (1. Joh. 4,8). Diese „ewige Liebe“ offenbarte sich am sinnlich wahrnehmbarsten, als der Herr dem Moses im brennenden Dornbusch erschien (Ex. 3,1-7). Die Liebe ist also ein brennendes, loderndes Feuer, das nie erlischt.

Diese „Ewige Liebe“ will aber Ihre Liebe mit ihren Geschöpfen teilen. Ihre Sehnsucht ging in Erfüllung, als die zweite göttliche Person des Dreieinigen Gottes, Jesus Christus, in der Unbefleckten Jungfrau Maria einen menschlichen Leib annahm. Denn:

„So sehr hat Gott die Welt geliebt, daß Er Seinen einziggeborenen Sohn für sie dahingab ..." (Joh. 3,de).

In Jesus Christus offenbart sich in erhabenster Weise die Liebe Gottes. Sein Leben von der Geburt bis zu seinem freiwillig für uns auf sich genommenen Sühnopfer am Kreuze war das Ausströmen Seiner göttlichen Liebe. Dies nahmen alle wahr, die mit lauterem Herzen Seine Nähe suchten. Er half allen Bedrängten und Leidenden, die Ihm Glauben und Vertrauen schenkten. Deshalb hing das Volk an Seinen Lippen. Die Sünder fühlten sich von Seiner verzeihenden Liebe zu Ihm hingezogen, und Er formte aus ihnen Apostel und Nachfolger. Wo es notwendig war, hatte Er ein tröstendes Wort:

„Brannte nicht unser Herz in uns“, sagten so zutreffend die EmmausJünger, „als Er auf dem Wege mit uns redete und uns die Schrift erschloß“ — (Lk. 24,32)

Ja, darin bestand Jesu Liebesprogramm:

„Ich bin gekommen, Feuer auf die Erde zu werfen, und wie sehr wünschte Ich, daß es schon brenne!“ — (Lk. 12,49).

Gott teilt auch heute dem Menschen Seine Liebe mit.

Als König Salomon den Tempel weihte, fiel Feuer vom Himmel, und „ ... die Majestät Gottes breitete sich darin aus.“ (Chron. 7, 1-2). Gott hat dieses Haus gewählt und geheiligt, das Feuer vom Himmel sollte darin als Opfer-Feuer zur Ehre Gottes brennen.

Daran anklingend, läßt heute der Heilige Geist bei der Taufe in den „Tempel der Seele“ ein Fünklein Seiner göttlichen Liebe senken, um ihn zu heiligen, damit das Feuer der Liebe zur Ehre Gottes unaufhörlich darin brenne:

9

„Wißt ihr nicht, daß ihr ein Tempel Gottes seid, und der Geist Gottes in euch wohnt?“ — (1. Kor. 3,16)

Diese göttliche Selbstmitteilung macht uns heilig, deshalb nennen wir sie auch ,,eeiligmaceende Gnade“. Überdies befähigt sie uns, Anteil zu haben an Gottes ewigem Leben, auch „Gnadenleben“ genannt. Gott stellt uns also das hohe Ziel vor Augen:

„Seid heilig, denn Ich, der Herr, euer Gott, bin heilig!“ — (3. Mos. 19,2).

Obwohl wir in der Taufe ein göttliches Leben erhalten haben, hat sich unsere menschliche Natur dadurch nicht geändert, die böse Neigung in uns ist nicht gewichen. Sie schlummert in uns und ist uns näher als das Gute. Aber das Fünklein göttlicher Liebe lebt in uns und beginnt zu wirken. Seine Aufgabe ist, das Böse in uns auszurotten, damit das Gute, das Heilige immer mehr zur Geltung komme. Darum muß dieses Fünklein göttlicher Liebe in uns wachsen, zu einem Funken werden. Noch mehr! Gott will, daß dieses Fünklein göttlicher Liebe durch unsere Mitwirkung zu einem Feuer werde, zu einem brennenden Feuer, das alles Böse und Unvollkommene in uns verzehrt, vernichtet. So will Gott uns rein und heilig machen. Und wenn eine Seele ihr keine Hindernisse entgegenstellt, sondern sich der Gnade fügt, dann kann sie schon hier auf Erden die Vollendung ihrer Vollkommenheit erreichen, die innigste Vereinigung mit Gott. Das ist der Lohn für ihre Treue, für ihre Beständigkeit in der Liebe. Gott nimmt dann Wohnung in ihr (Joh. 14,23), und in diesem Zustand der glühenden Gottesliebe wird sie selbst zur lebendigen Liebesflamme, die auch andere Seelen entzündet und ihnen im Dunkel ihrer Seelen leuchtet.

Der Hl. Johannes vom Kreuz (1542-1591) war der erste, der sich eindringlich mit dem langsamen Verlauf dieser Umstellung der Seele befaßte. Von ihm, dem Kirchenlehrer der mystischen Theologie von überragender Größe, hat das kirchliche Lehramt bekannt, daß ,,... Johannes vom Kreuz, erfüllt vom Hl. Geiste Gottes, Bücher von himmlischer Weisheit geschrieben habe.“ („Aufstieg zum Berge Karmel“, XX). — In seinem Werk: „Die lebendige Liebesflamme“ (2. Band) schildert er in solch fesselnder Weise die herabblassende Liebe Gottes zu einer jeden Seele, wie niemand außer ihm. Meisterhaft und innerlich davon durchdrungen beschreibt er die reinigende und heiligende Wirkung der göttlichen Liebesflamme in den verschiedenen Phasen des geistlichen Lebens in der Seele, um diese zur Einigung mit Gott vorzubereiten. Von Seiten Gottes gesehen ist dies ein Heilverfahren, für die Seele aber bedeutet sie einen schmerzlichen Läuterungs- und Reinigungsprozeß. — Dann fährt er weiter, wie damit parallel auch das göttliche Fünklein in uns wächst, von Stufe zu Stufe immer mehr, bis es sich zur lodernden Liebesflamme entfaltet. —

10

Symbol und Ausdruck der Liebe Gottes

Den Wesenskern des Menschen, den Sitz seiner Persönlichkeit betrachten wir seit eh und je im „Herzen". Gemeint ist damit das Herz im übertragenen Sinn: das ethische Herz, welches im gewissen Sinn auch mit „Seele“ austauschbar ist: „Ein Herz und eine Seele!“ Das Herz ist also der Sitz der Liebe.

Gott ist in Seinem Wesen Liebe. — Im Herzen Jesu hat sich diese „Ewige Liebe" sichtbar gemacht. Es kündet uns in erhabenster Weise die Liebe des Dreieinigen Gottes.

Gott ist in Seinem Wirken Liebe. — Das Zeichen der Sehnsucht und Bereitschaft dieser sich mitteilenden Liebe ist die Flamme, die aus dem Herzen Jesu ausbricht. Sie ist aber nicht nur ein Zeichen, sondern zugleich auch ein Ausdruck der im Herzen Jesu innewohnenden unendlichen Liebe des Dreieinigen Gottes, die so groß, so stark ist, daß sie in dynamischer Kraft aus dem Herzen bricht, weil es sie nicht mehr in sich zu verschließen vermag. Darum ist diese auflodernde Flamme der Liebe vom Herzen Jesu nicht wegzudenken.

Zur Erfüllung Seiner Liebespläne dient dem göttlichen Herzen die Liebesflamme als „Mittel“. Sie ist das „ausführende Organ“ des göttlichen Herzens, das Verbindende zwischen Gott und der menschlichen Seele. Das Auströmen der Liebe des Herzens Gottes hat zum Ziel, die Wunden unserer Seelen zu heilen, uns in der Liebe zu stärken, und unsere Herzen dem Seinen gleichförmig zu machen.

Was die Liebesflamme ist

Wenn wir das Herz Jesu die Quelle der Liebe nennen, so ist die Liebesflamme der aus ihr zu uns eilende Liebesstrom.

Wenn wir das Herz Jesu als die Wohnung des Dreieinigen Gottes betrachten, so ist die Liebesflamme — im Herzen der Unbefleckten Jungfrau vom Heiligen Geist entbrannt — die menschgewordene Liebe, der vom Vater ausgegangene Sohn Gottes, JESUS CHRISTUS selbst.

Der Heilige Augustinus, Bischof und Kirchenlehrer (354-430), den die, kirchliche Kunst mit einem flammenden Herzen darstellt, betet so:

„Herr, laß das Feuer Deiner Liebe in meiner Seele entbrennen und zu einer heiligen Flamme wachsen. Ewig soll dieser Brand auf dem Altäre meines Herzens lodern. Laß ihn mein innerstes Wesen durchglühen und die Tiefe meiner Seele verzehren, so daß der Tag meines Endes auch der Tag meiner Vollendung in Dir sei. Amen." — (Zitiert vom Hl. Ludwig v. Grignion: „Das Goldene Buch“, S. 89).

11

B.) Die Liebesflamme in den Privat-Offenbarungen

Die aus dem Herzen Jesu überströmende Liebe sollte ein Labsal für die zerrissene Welt des 17. Jahrhunderts sein, als ganz Europa in Trümmern lag. Da kam die Herz-Jesu-Verehrung im Jahre 1673 in Bewegung und brachte unserer Hl. Kirche eine tiefgreifende Erneuerung und einen wunderbaren Aufschwung des Glaubenslebens. Das Feuer der göttlichen Liebe sollte die Kälte der menschlichen Herzen ersetzen.

a.) Ja, in dieser Zeit des Elends hat der Herr den Gnadenstrom der Liebe Seines göttlichen Herzens eröffnet durch Seine Sendbotin, die Hl. Margarethe Alacoque (1647-1690).

,Es war am 27. Dezember 1673, dem Fest des Hl. Johannes, des Lieblingsjüngers. Aus dem unsagbaren Glanz, von dem der Herr umflossen war, vernahm sie Seine Stimme:

„Mein göttliches Herz ist von solch leidenschaftlicher Liebe zu den Menschen erfüllt, daß es die Flamme seiner feurigen Liebe nicht länger in sich zu verbergen vermag. Durch deine Vermittlung soll sie ausströmen und sich den Menschen kundtun, um sie mit den kostbaren Schätzen zu bereichern. In ihnen sind die notwendigen und heilsamen Gnaden, um die Menschheit dem Abgrund des Verderbens zu entreißen.“' - (W. Hünermann: „Der endlose Chor“, S. 608).

Weiter berichtet die edle Gottesbraut:

.Nach diesen Worten begehrte Er mein Herz. Ich flehte Ihn an, es zu nehmen, und Er nahm es und versenkte es in Sein anbetungswürdiges Herz, wo Er es mich als ein Stäublein sehen ließ, das sich in dessen flammenden Gluten verzehrte. Dann zog Er es wieder hervor wie eine lodernde Flamme in Gestalt eines Herzens und sprach zu mir:

„Hier, Meine Vielgeliebte, hast du ein kostbares Pfand Meiner Liebe, ich habe ein schwaches Fünklein ihrer feurigen Flammen in deine Brust eingeschlossen, daß es dir als Herz diene und dich bis zum letzten Augenblick deines Lebens verzehre. Die Wunde deiner Seite habe Ich wieder geschlossen. Aber ihr Schmerz wird dir immerdar bleiben.“

Mit diesem Gottesfünklein, das Christus in ihre Seele senkte, hat Maria Margarethe Alacoque die Welt entzündet...' - (ebd).

12

b.) Schwester Josefa Menendez, Ordensfrau aus der Gesellschaft des Heiligsten Herzens Jesu (1890-1923), war eine andere Sendbotin und ein Sühnopfer des Heiligsten Herzens Jesu. Sie war dazu berufen, die Wünsche des Heiligsten Herzens Jesu der Welt kundzutun und die Botschaften an Maria Margarethe zu bestätigen und zu ergänzen. — Sie bekam ihre Offenbarungen nach dem ersten Weltkrieg, als Europa aus allen Wunden blutete.

,Am 9. Februar 1921, während der Hl. Messe, enthüllte der Herr ihr Seinen Plan und zeigte ihr Sein geöffnetes Herz:

— „Komm“, sagte Er, „tritt hier ein und ruhe ein wenig, denn du bist erschöpff! “ —

Josefa schreibt: „Alles Leid verschwand, ich war in Gott versenkt.“ — Nun vertraute ihr der Herr Seine Pläne an:

„Meine Liebe zu den Seelen und besonders zu der deinen ist so groß, daß Ich ihre lodernden Flammen nicht zurückhalten kann. Trotz deiner Unwürdigkeit und Armseligkeit will Ich Mich deiner bedienen, um Meine Absichten zu verwirklichen.“

Der Meister verlangte, daß sie ihre Einwilligung durch sichtbare Zeichen besiegelte:

„Willst du Mir dein Herz geben?“, fragte Er.

„Ja, mein Herz, und mehr als mein Herz!“ — Jesus nahm es und legte es an das Seine — sagte sie. Wie war es klein neben diesem Herzen! Dann gab Er es mir wie eine brennende Flamme zurück. Seitdem fühle ich in mir ein glühendes Feuer, und ich muß sehr an mich halten, damit niemand etwas davon merkt.’ (H. M. - Vinard: „Die Liebe ruft“, S. 118-119)

Sieben Monate vor ihrem Tod geschah folgendes:

.Nach der Hl. Kommunion sah ich Jesus bei mir. Er sah aus wie ein Armer, der nichts zu sagen wagt. Nachdem ich meine Gelübde erneuert hatte, fragte ich Ihn, warum Er so sei! ... Er streckte mir Seine Hand entgegen:

„Was Ich will? .... Weißt du nicht? ... Ich will dein Herz, Josefa!“

„Aber Herr, Du weißt doch, daß es Dir ganz gehört. Schon vor langer Zeit habe ich es Dir geschenkt, und ich will nichts anderes lieben als Dich allein!“

Da kam Er näher, Sein Herz entbrannte, und Er sagte mir mit glühender Inbrunst:

13

„Ich weiß es, doch heute will Ich es dir entreißen!... Und an seine Stelle gebe ich dir einen Funken aus Meinem Herzen, der dich unaufhörlich verzehren und entflammen wird. - Ja, du wirst aus der Liebe leben, und deine Seele wird unstillbaren Durst leiden, Mich zu besitzen, Mich zu verherrlichen, Mir Seelen zu gewinnen. Dein Herz wird sich in der Liebesflamme verzehren. Und nichts mehr wird deinen Lauf hemmen auf dem Weg, den Mein Herz dir mit soviel Liebe bereitet hat. - Nun, Josefa, laß Mich dir dein Herz entreißen!“

Ohne mir Zeit zur Antwort zu lassen, entriß Jesus es mir. Ich fühlte einen heftigen Schmerz. Darauf nahm Er eine brennende Flamme aus dem Feuer Seines Herzens und ließ sie auf meine Brust fallen. — „Herr, ich kann nicht mehr! ... Siehst Du nicht, daß es zuviel ist!“

„Laß Mich gewähren! Das ist die Liebe! — An Stelle Meines Herzens wird nun die Flamme Meiner Liebe in dir sein. Sie wird dich nicht daran hindern, zu fühlen und zu lieben, im Gegenteil! Je stärker die Liebe, desto zarter und inniger ist sie ... Wohlan, wir wollen den Tag verbringen in glühender Liebe. Ich für dich und du für Mich!“

Jesus ging fort und nahm mein Herz mit sich. — Seit diesem Augenblick fühle ich in meiner Brust ein solches Feuer, daß es mir vorkommt, als könnte ich es nicht ertragen ... Ich selbst möchte aus mir herausgehen ...., ich möchte so viele Seelen zu Seinem Herzen ziehen! Ich habe ein solches Verlangen danach, Ihn zu verherrlichen! Ich hungere nach Ihm. Es ist mir ein Martyrium, Ihn nicht zu besitzen und noch fern von Ihm zu sein. Ich kann nicht erklären, was mit mir geschieht. Mehr denn je fühle ich eine Glut in mir. Eine Flamme der Sehnsucht nach meinem Gott verzehrt mich. Wie möchte ich Ihn lieben und Ihn geliebt sehenn...“

So lautet der schlichte, sachliche Bericht Schwester Josefas über den geheimnisvollen Liebesaustausch ihres Herzens mit der Flamme aus dem Herzen des Heilandes.’ - (ebd.) - Ja, so empfindet die Seele, wenn sie selbst zur lebendigen Liebesflamme geworden ist.

C.) Das Heiligste Herz Jesu und das Unbefleckte Herz Mariens

Der Hl. Johannes Eudes (1601-1680) war der Erste, der mit der Verehrung des Heiligsten Herzens Jesu auch die des Unbefleckten Herzens Mariens verbunden hatte. Auf seine Initiative hin wurde schon im Jahre 1652 zu Coutances (Frankreich) der Grundstein für die erste Kirche der Welt zu Ehren der Heiligsten Herzen Jesu und Mariens gelegt. Die Glocken von Coutances künden bis heute: Es lebe Jesus und Maria!

Nach gut anderthalb Jahrhunderten (1830) bekam die Verehrung beider Heiligsten Herzen ihre himmlische Bestätigung. Auf der Rückseite

14

der Wunderbaren Medaille finden wir nämlich das Bild beider Heiligsten Herzen eingeprägt:

„Beide Herzen gehören zusammen!“ — sagte eine innere Stimme der Hl. Schwester Katharina Labouré. — Das Neue auf diesem Bild war damals, daß aus dem Unbefleckten Herzen Mariens dieselbe Liebesflamme ausbricht wie beim Heiligsten Herzen Jesu. Auf dieser Medaille finden wir die erste Abbildung des Unbefleckten Herzen Mariens, und dazu noch im Zusammenhang mit der Liebesflamme. Vergessen wir nicht: diese Abbildung ist keine menschliche Erfindung, sie ist himmlischen Ursprungs, die seit über 150 Jahren der ganzen Welt verkündet: Jesus will, daß mit Seinem göttlichen Herzen auch das Herz Seiner Unbefleckten Mutter verehrt werde. — Warum wohl?

Maria ist unter allen Geschöpfen hervorgehoben, weil sie am innigsten mit Christus verbunden ist. In Ihrem Herzen loderte das Feuer der göttlichen Liebe am höchsten, glühte am innigsten. Darum wurde Sie von Gott zur einzigen und höchsten Würde der Gottesmutterschaft erhoben und dadurch am innigsten und tiefsten in Gott hineingenommen. Sie allein war es würdig, die „Ewige Liebe“ zu tragen, die Liebesflamme selbst. Ihr mütterliches Herz war bereit, das unsagbare Leid Ihres göttlichen Sohnes zu teilen, um dann Ihn, Ihr teuerstes und liebstes Gut, un-seretwegen als Sühneopfer Gott darbringen zu können. — Ja, so hat Gott Seine größten Werke der Menschwerdung Jesu Christi und der Erlösung mit Maria vollzogen. — Darum bietet der göttliche Sohn Seiner Mutter den wohlverdienten Ehrenplatz an.

Durch die Abbildung der Heiligsten Herzen Jesu und Mariens mit derselben Liebesflamme auf der Wunderbaren Medaille, will der Herr uns diese ihre innere Beziehung tief einprägen. Ihre Liebesflamme ist ein Zeichen dafür, daß sie in geheimnisvoller Weise in und durch die Liebe des Heiligen Geistes gleichgestaltet, miteinander aufs innigste verbunden und ganz eins sind.

Mit Recht erwartet daher Jesus von uns, daß wir dem schmerzvollen und unbefleckten Herzen Seiner Mutter und unserer Mutter unseren tiefen Dank, die schuldige Ehre und Liebe erweisen.

In Fatima (1917) betont die Mutter Gottes dasselbe als die Bitte des Herrn. Es ist Sein Wille, daß wir auch Ihrem Unbefleckten Herzen Sühne leisten. Darin besteht das Wesentliche der Fatima-Botschaft. r

Der Hl. Brigitta (1303-1373) enthüllte einmal die Mutter Gottes Ihr Geheimnis, warum Ihr Herz so eng mit dem ihres Sohnes verbunden ist.

„Er (Jesus) wurde in mir empfangen im Feuer der göttlichen Liebe, und durch die Liebe kam Er und war Er in mir. Das Wort aber und die Liebe (der Hl. Geist) haben Ihn in mir gebildet; und Er war mir als wäre er mein Herz. Darum hatte ich, als Er geboren wurde, die Empfindung, als würde die eine Hälfte meines Herzens geboren und scheide aus mir. Und darum empfand ich, als Er sein Leiden begann, dies sein Leiden als das Leiden meines eigenen Herzens.“ (Schmöger: „Emmerich-Visionen“ I.S.34).

15

Der Hl. Amadäus, Bischof von Lausanne (1110-1159) besingt diese ineinander verwobene Liebe beider Heiligsten Herzen folgendermaßen. „Die Tiefe ruft der Tiefe zu, - die Liebe beider ist zu einer Liebe verschmolzen, aus der Liebe Zweier ist eine Liebe geworden.“ - (5. Hom.-Lelóczky: Szent Amadé homiiiái.“)

DJ Die Verehrung des Unbefleckten Herzens Mariens in der Endzeit

1.) Schon der Hl. Bischof Amadäus weist im Zusammenhang mit Maria auf die Endzeit hin. Dieser Troubadour der Heiligsten Jungfrau schaut mit der heiligen Bewunderung eines mittelalterlichen Menschen auf Maria; während er das Feuer der göttlichen Liebe in ihrem Herzen betrachtet, läßt er sich — wie verzückt — zu diesem wunderbaren Vergleich hinreißen:

„Du branntest wie der Dornbusch, den einst Moses sah, du branntest und verbranntest nicht... “ — Dann vergleicht er die aus ihrem Herzen strömende Liebe mit einem reißenden Feuerstrom, der „für die Hölle fürchterlich ist.“

In prophetischer Schau schreibt er dann weiter: „Wegen Ihrer unvergleichlichen Gottesliebe wird sie im Kampf gegen Satan eine außerordentliche Rolle erhalten bis zu ihrer Teilnahme beim Letzten Gericth... “ 1) — (ebd., S. 115)

2.) Knapp bevor die Herz-Jesu-Verehrung ihren Lauf nahm und nicht mehr aufzuhalten war, bekam eine auserwählte Seele des Herrn in Cou-tances (Frankreich) den Auftrag — schon damals, — für die Bekehrung der in der Endzeit lebenden Menschen zu büßen und zu sühnen. Marie des Vallees (1590-1658) war der Name dieser großen Sühneseele, die unter der Seelenführung des Hl. Johannes Eudes stand und dessen Werke sie in allem unterstützte. — Auch ihr sagte einst die Mutter Gottes: „Das Herz Jesu ist mein Herz, - ihre Verehrung ist mit vielen Gnaden verbunden.“ - (Hausmann I.: „Sühneopfer für die Zeit der großen Bekehrung“)

Begreifen wir, was die Gleichsetzung des Herzens Jesu und Mariens und ihre Verknüpfung mit der Endzeit bedeutet? — Es will damit sagen, daß der Herr am Ende der Zeiten statt Seiner selbst Seine Heiligste Mutter zu unserer Rettung senden will. Sie wird für uns die Sendbotin der barmherzigen Liebe Gottes sein. Ihr Unbeflecktes Herz, das in vollkommener Harmonie durch die in ihm brennende göttliche Liebe mit dem Herzen ihres göttlichen Sohnes ganz Eins geworden ist, wird unsere Zuflucht sein.

’’ Pp. Pius XII. zitiert in seiner Enzyklika: ..Munificentissimus Deus ... “ — in der er das Dogma der leiblichen Aufnahme Mariens verkündete, — an zwei Stellen Aussagen des Hl. Amadäus über Maria.

16

3. ) „Im Hl. Ludwig v. Grignion (*1673, im Erscheinungsjahr des Hl. Herzens Jesu, t 1716) hat die Gottesmutter einen Vorläufer gefunden, der prophetisch das Kommen ihres Reiches verkündet.“ (Prof. Dr. Rudolf Graber, Bischof von Regensburg: „Der Hl. Ludwig M. v. Monfort“, im „Goldenen Buch" S. XXXII) Dieser Heilige bekräftigt dasselbe: „Am Ende der Zeit wird Jesus Christus Seine ganze Macht, die Er vom Vater bekommen, Maria übergeben. Jesus will durch Sie wirken ..." — („Das Goldene Buch“).

4. ) Ihrer mütterlichen Sendung folgend und ihr — von ihrem göttl ichen Sohn erhaltenes — Vorrecht ausübend eröffnete Maria in der Geschichte des Heiles das marianische Zeitalter, als sie am 27. November 1830 in Paris erschien und als Zeichen ihrer mütterlichen Liebe uns die Wunderbare Medaille schenkte. — Auf diesem Bild gibt sie zugleich schon das Programm des marianischen Zeitalters an: Die ohne Sünde Empfangene, an der Satan keine Wunde schlagen konnte, zertritt den Kopf der Schlange, damit sich Gottes Prophezeiung erfülle, die Er im Paradiese der Schlange verkündete. (Gen. 3,15).

5. ) In diesem Zeichen verläuft der Kampf ^wischen Gott und Satan, der sich in unseren Tagen in immer stärker werdendem Grade vor unseren Augen abSDielt. Die Durchführung dieses geistigen Kampfes hat Gott der Heiligsten Jungfrau anvertraut, dessen siegreichen Ausgang sie in Fatima schon im Jahre 1917 voraussagte:

„Mein Unbeflecktes Herz wird triumphieren!“

Als Maria den drei Hirtenkindern von Fatima am 13. Juli Ihre Offenbarung gab und ihnen Ihr von Dornen umwundenes Herz enthüllte, aus dem die Flamme Ihrer Liebe loderte, ahnten diese noch nicht, daß diese Liebesflamme das „Mittel“ zum Endsieg gegen Satan sein wird. Ihre Bedeutung blieb unbekannt. Unserer Generation wurde die Gnade zuteil, das Geheimnis ihrer Liebesflamme durch eine neue „Offenbarung“ zu erfahren, die wir in diesem Buch veröffentlichen.

E.) Was die Liebesflamme Mariens der Hl. Kirche und der ganzen Menschheit bedeutet.

1.) Das Ausströmen der Gnade-Zu Beginn unseres Heiles war es Maria,r die uns das Geschenk des Heiligen Geistes Jesus Christus, den Sohn Gottes, brachte. Jetzt, am Ende der Zeiten, ist es ebenfalls Maria, durch die Er zu uns kommt. Damals im menschlichen Fleische, jetzt auf geheimnisvolle Weise, gnadenhaft.

Schon einmal hat die junge Christenheit das Ausströmen Seiner Gnade erfahren dürfen. Dies geschah am ersten Pfingsttag, an dem der Heilige Geist in der Anwesenheit Mariens auf die Apostel herabkam. — Pp. Pius XII. betonte ausdrücklich, daß die Apostel und die ersten Christen das Geschenk des Hl. Geistes auf die Fürbitte Mariens erhalten haben.

17

(Mystici Corporis, 1943) — So wurden sie in ihrem Glauben an Jesus Christus und in ihrer Liebe zu Ihm gestärkt.

Heutzutage wird über die Notwendigkeit eines neuen Pfingsten gesprochen. Nach Bischof Graber finden tiefblickende Menschen nur diesen Ausweg aus der Verworrenheit. (Siehe Einleitung zum „Goldenen Buch“). Ach, wie sehr wir der Gnadenhilfe unserer Heiligsten Jungfrau bedürfen! Möge Sie unsere Herzen mit der Flamme Ihres mütterlichen Herzens zur wahren Gottes- und Nächstenliebe entzünden, damit das Antlitz der Erde sich erneuere!

Aus dem hier veröffentlichten Tagebuch können wir auf dessen Verwirklichung schließen. Demgemäß soll ein solch gewaltiger Gnadenstrom die Menschheit überfluten, wie dies in ihrer Geschichte noch niemals erlebt wurde. — Aber auch schon jetzt, in dieser Vorbereitungszeit will die Mutter Gottes die Flamme der Liebe ihres Unbefleckten Herzens ausgießen, und zwar nach Maßgabe unserer Beteiligung; nur müssen wir darum bitten.

2. ) Die Verblendung Satans - Satan will mit allen Mitteln diesen Gnadenstrom verhindern. Darum setzt Maria 'die Axt an die Wurzel', um ihn zu besiegen und uns aus seiner Tyrannei zu befreien. Zur Teilnahme an diesem gegenwärtigen geistigen Kampf sind wir alle aufgerufen. Sie zeigt uns die Waffen des Geistes, die wir gegen ihn richten sollen. Als Schutz und Schild schenkt sie uns Ihre Liebesflamme. Am Ende dieses geistigen Kampfes wird Satan total besiegt, denn das Licht Ihrer Liebesflamme verblendet ihn. Das bedeutet, daß seine Fähigkeit, die Menschen anzufechten, wie lahmgelegt sein wird, das 'Organ', mit dem er Licht und Dunkel wahrnehmen kann: die 'Augen des Geistes' für ihn unbrauchbar geworden sind. — „Das Licht leuchtete in die Finsternis, aber die Finsternis nahm es nicht auf.“ — (Joh. 1,5) — Auf diese Weise wird Satan aus unseren Reihen verbannt. —

3. ) Den Beginn eines neuen Zeitalters — wird uns die Verblendung Satans bringen. Seit Fatima wissen wir schon, daß der Sieg Mariens über Satan durch Ihre Liebesflamme herbeigeführt wird. Das muß schon zu einem welterschütternden Ereignis werden, das die ganze Welt aufhorchen läßt, das zugleich dem Aufbruch eines neuen Zeitalters gleichkommen wird. Von jener Zeit nach der Verbannung Satans können wir uns keine Vorstellung machen. Wer aber durch Gottes Gnade dies alles erleben darf, wird auf diese gegenwärtige Zeit so zurückblicken, wie wir jetzt aus der Fülle von ,Gnade und Wahrheit“ (Joh. 1,14), auf das Alte Testament.

Dieses gewaltige Ausströmen der Gnade können wir nur mit den Worten des Hl. Paulus erklären: „Wo aber die Sünde sich vermehrte, wurde noch größer die Gnade, damit, wie die Sünde herrschte durch den Tod, so auch die Gnade herrsche durch die Gerechtigkeit zu ewigem Leben durch Jesus Christus, unseren Herrn." — (Röm. 5,20).

18

4.) Die Liebesflamme bedeutet für die hl. Kirche eine neue Botschaft. - Daß die aus dem Unbefleckten Herzen ausströmende Liebesflamme nach Gottes Willen dazu berufen ist, Satan zu verblenden, könnten wir ohne diese himmlischen Mitteilungen nicht wissen. Darum dürfen wir diese als eine Offenbarung betrachten, die Gott durch eine Begnadete uns mitteilte. Und wenn dies Tatsache ist, so bedeutet es für unsere Hl. Kirche eine unabschätzbare Bereicherung an Gnaden, indem ihr Gnadenwirken eine zeitgemäße Erneuerung des Glaubenslebens hervorbringen wird, an der wir nicht achtlos vorbeigehen können.

Wir müssen hier bemerken, daß diese Benennung nur jene Mitteilungen betnfft, die die ganze Welt angehen, die wir in diesem Tagebuch eingetragen vorfinden. Sie berührt aber nicht jene katechetischen und lehrreichen Unterweisungen, die die Begnadete vom Herrn Jesus und der Heiligsten Jungfrau erhalten hat.

Die hier veröffentlichte „Liebesflamme-Botschaft“ ist ihrer Aussage nach die Fortsetzung, Auslegung und Entfaltung der Fatima-Botschaft, die wir mit Recht als ihre .mystische Krone' nennen und würdigen.

Was ihren Inhalt anbelangt, ist diese Botschaft einmalig und einzigartig. Da sie in ihrer Auswirkung die ganze Welt umspannt, ist sie auch so bedeutend, daß sie nach Jesu Wort nicht der Stütze einer anderen, bisher bekannten Botschaft bedarf.

F.) Das Wesen der Liebesflamme und worin ihr Gnadenwirken besteht

Wie wir in der Natur von der Wirkung auf die Ursache und deren Wesen — aber auch umgekehrt — folgern können, so ist es auch in der Ordnung der Übernatur. Darum fragen wir uns, was die Liebesflamme von Natur aus ist? Worin besteht ihre Beschaffenheit, ihre gnadenhafte Wirkung?

Die Liebesflamme ist ein „Lichtstrahl“ — wie ihn die Mutter Gottes nennt, keinesfalls ein kleines, funkelndes Flämmchen, wie sie in der Kunst oft dargestellt wird. — Dieser Lichtstrahl hat seinen Ursprung in Gott, der „Ewigen Liebe“. Er ist ein Zeichen und der Ausdruck Seiner nach außen wirkenden, sich mitteilenden Liebe, der im Unbefleckte Herzen Mariens — wie ein Prisma durchströmend — uns gnadenbringend erreicht. Seiner Beschaffenheit gemäß ist er einem stark gebündelten und gezielten, gewaltigen Lichtstrahl ähnlich (vgl. Laser-Strahl). Natürlich im analogen Sinn gemeint, denn jegliche Vergleiche erweisen sich als zu schwach der übernatürlichen Wirklichkeit gegenüber.

Ihr Gnadenwirken — Wie das natürliche Feuer hat auch das Feuer der göttlichen Liebe eine zweifache Wirkung: es spendet Licht und Wärme. Je nach Bedarf kommt einmal die eine, dann die andere Wirkung zum Vorschein, aber immer zum Wohle der Seele.

19

a. ) Mit dem Licht Ihrer Liebesflamme spürt Maria Satan auf, versetzt ihn in Schrecken, zwingt ihn zur Flucht, verfolgt ihn, schließlich blendet sie ihn, denn der Fürst der Finsternis kann dieses gewaltige, übernatürliche Licht nicht ertragen. — Schon jetzt, in dieser Vorbereitungszeit, können wir Satans Macht und Einfluß auf uns abschwächen, wenn ihre Lichthülle unsere Seele umfängt. Ja, das Licht der Liebesflamme Mariens gewährt uns Schutz gegen Satan. — Merkwürdig, während Ihre Liebesflamme Satan in Schrecken versetzt, bietet sie denen, die sich an ihr mütterliches Herz wenden, Zuflucht und Geborgenheit. — Gleichzeitig erhellt Ihr Licht die Dunkelheit unserer Seele. Was der Heiland der in Kürze verstorbenen Mutter Speranza, einer zweifachen Ordensgründerin in Collevalenza (Italien), einmal sagte, ist auch für das Wirken der Liebesflamme ganz zutreffend:

„Zum Siegen braucht ihr Licht, das die Schlauheit des Feindes beleuchtet und aufdeckt und die Mittel zum Guten euch zeigt.“ — („Das Zeichen Mariens“, Nr. 2, 1976).

b. ) Das Feuer der Liebesflamme versengt alles Unreine in der Seele, das dem Wirken der Gnade im Wege steht. Dies setzt aber unser Mitwirken voraus. Ja, all unsere Fehler und Schwächen, Sünden und Versagen, die die Seele im Lichte ihres Feuers an sich entdeckte, will ihr Feuer vernichten, ersetzen, wiedergutmachen. So will uns das Feuer der göttlichen Liebe umgestalten, damit wir Gott immer ähnlicher werden, bis wir langsam, stufenweise zur ewigen Vereinigung mit Ihm gelangen.

Eifert zum Apostolat an — Wie das Feuer die Eigenschaft besitzt, alles um sich anzuzünden, so will auch jene Seele, in der das Feuer der göttlichen Liebe brennt, andere Seelen entzünden. Ach, in wie vielen Seelen ist auch das letzte Fünklein der göttlichen Liebe erloschen! Sie wandeln im Finstern, stolpern und fallen, irren umher und finden keinen Ausweg. Durch Zuspruch, gutes Beispiel. Gebet, gute Werke und Opfer müssen wir ihnen zu Hilfe kommen. In der Einfalt unseres Herzens bitten wir die Mutter Gottes, sie möge ... X. Seele mit Ihrer Liebesflamme umhüllen, damit der böse Feind ihr nicht schaden kann. Die Mutter Gottes tut es auch. Sie bietet uns Ihre Liebesflamme ja deshalb an, damit wir von ihrem Angebot Gebrauch machen. Das Licht Ihrer Liebesflamme wird dann den Seelenzustand der Ihr empfohlenen Person erhellen, ihr zur Einsicht verhelfen und nach außen Schutz gegen Satans Angriffe verleihen. Ihr göttliches Feuer zerschmilzt die oft harte Kruste der Sünde. Über kurz oder lang wird diese Seele, da Satan sie nicht mehr anfechten kann, in sich kehren, umkehren. Ein einziges Fünklein Ihrer Flamme genügt, um in der Seele die göttliche Liebe wieder zu entzünden und zu entfachen. — Das sind die stillen, ..verborgenen“ Wunder der Heiligsten Jungfrau in den Seelen der Menschen.

20

G. ) Was die Mutter Gottes von uns verlangt

Wir sollen Ihre Liebesflamme in Dankbarkeit annehmen, ihr Gnadenwirken für uns und andere Seelen erbitten.

Diese einmal erworbene Flamme muß entfacht werden. Wie? Durch Gebet, Opfer, Buße und Sühne, Fasten, nächtliche Gebetswache, durch Werke der Liebe. Ein jeder soll sich daran nach Kräften und Möglichkeiten beteiligen, von Eifer erfüllt sein; denn durch das Hin- und Herzögern haben wir schon viel Zeit verloren. Diese Übungen sind uns nicht neu. Die Mutter Gottes verlangt sie überall, mit immer stärkerem Nachdruck seit ihrem Erscheinen in Fatima. Das sind die Waffen des Geistes, auf die Satan empfindlich reagiert. Einige Übungen hebt die Mutter Gottes hervor und knüpft Verheißungen daran, die der Seele Schwung zu ihrer Durchführung geben sollen. Der Herr hat dies Schw. Josefa Menendez einmal so ausgelegt:

„ ... Wie die Flamme der Nahrung bedarf, um nicht zu erlöschen, so brauchen die Seelen neuen Aufschwung, der sie emporreißt, und neue Glut, die sie belebt.“ — (Monier-Vinard: „Die Liebe ruft“, 5.12.1923).

Die Mutter Gottes ruft uns alle zum Kampf aufrzur Seelenrettung. Sie will nicht ohne unser Mittun den Sieg über Satan davontragen. Wer in diesem Kampf sich auf ihre Seite stellt, beschleunigt das Überfluten der Menschheit mit dem Geist der Liebe, das „neue Pfingsfest“.

Wenn es für Satan eine große Demütigung bedeutet, nicht unmittelbar von Gott besiegt zu sein, sondern durch ein Geschöpf, durch Maria, um wieviel mehr fühlt er sich gedemütigt, wenn schwache Menchen zu seinem Sturz beitragen, Menschen, die er oft zur Sünde verführte. Sein Stolz leidet darunter viel mehr, als wenn ihn Gottes Macht besiegen würde.

H. ) In der Liebesflamme des Unbefleckten Herzens Mariens geborgen

Wer ganz geborgen im Schutze der Liebesflamme Mariens steht, darf sich in seinem geistlichen Leben vieler Vorteile erfreuen. Das Gnadenwirken der Liebesflamme

1. ) beschleunigt, bewirkt die Bekehrung, wie schon erwähnt.

2. ) Sie verleiht der Seele den Frieden — Da das Licht der Liebesflamme Satan verblendet, ist ihm die Seele, die von Ihr eingehüllt ist, wie nicht existent. Da er sie nicht sieht, kann er sie auch nicht versuchen. Dieser Umstand gewährt der Seele den Frieden.

3. ) Sie beschleunigt den Fortschritt der Seele im geistlichen Leben. — Wenn die Seele nämlich nicht mehr unter Satans Belästigung leidet, gewinnt sie mehr Zeit und Kraft, sich ganz Gott zuzuwenden. Sie kann von der Gnade Gottes auch viel mehr schöpfen, als wenn ihre Kräfte im Kampf gegen den Bösen geteilt wären.

 

21

Daraus folgt, daß sie im geistlichen Leben schneller vorankommt und die Gnade Gottes zum Wohle ihrer eigenen Seele und auch der anderen Seelen viel besser auswerten kann.

4.) Sie vereint die Seele mit Gott. Die Liebe bleibt nicht auf halbem Wege stehen. Es ist ihr eigen, es gehört zu ihrem Wesen, nach Vereinigung zu drängen und so lange nicht zu ruhen, bis sie ihr Ziel erreicht hat. Dies ist ein gegenseitiges Verlangen zwischen Gott und der Seele. Und wenn die Seele ihr Ziel erreicht hat, will sie sich in Glückseligkeit verzehren lassen.1 11

Die Dienerin Gottes, M. Margarethe Bogner, Schwester von der Heimsuchung in Érd, Ungarn (1905-1933), hat diese inneren Erfahrungen auch miterlebt und schilderte sie in ihrem Tagebuch folgendermaßen: „Mein Jesus, ein mich beherrschendes Empfinden, ein starkes Verlangen lebt in mir. Ich will arbeiten, lieben und leiden bis zum äußersten, koste es, was es wolle, selbst den Tod, auf daß die Herzen vom Feuer Deiner Liebe brennen und mein armes Herz in diesem Feuer vernichtet werde!“ — (8.12.1928) —

Was war das Geheimnis der Heiligen? — Sie ließen sich vom Feuer der göttlichen Liebe durchdringen, um zur vollkommenen Vereinigung mit Gott fähig zu werden. Die Liebe gab ihnen die Kraft, die für die Seele so schmerzlich empfundene Läuterung durchzustehen, und das Verlangen, mit der „Ewigen Liebe“ sobald wie möglich vereint zu werden.

Auch Jesu ewiges Verlangen ist, daß die Seele mit Ihm eins werde. Um dieses Ziel zu erreichen, macht der Herr Jesus uns ein Angebot, wie wir uns darin im Alltag des Lebens einüben können. Folgendes einfache und tiefsinnige Gebet, das uns der Herr Jesus durch die Begnadete geschenkt hat, bringt Sein Verlangen schön zum Ausdruck:

„Unsere Schritte mögen gemeinsam gehen. Unsere Hände mögen gemeinsam sammeln. Unsere Herzen mögen gemeinsam schlagen. Unser Innerstes empfinde gemeinsam.

Die Gedanken unseres Geistes seien eins.

Unsere Ohren mögen gemeinsam auf die Stille hören.

Unsere Augen mögen ineinaderschauen und sich verschmelzen.

Unsere Lippen mögen gemeinsam zum Ewigen Vater um

Erbarmen flehen!“

1 ’ Die Aussagen über das Wesen und Gnadenwirken der Liebesflamme (siehe unter: E, F, G), haben wir im wesentlichen den mündlichen Auslegungen des See-

lenführers der Begnadeten, Msgr. E.F., entnommen.

22

In die praktische Durchführung dieses Gebetes führt uns der Herr beim Lesen des Tagebuches selbst ein.

I.) In der Schule der; Liebe von marianischer Prägung

Der Heilige Ludwig von Monfort sagt: „Maria hält die Seele in keiner Weise bei sich zurück, sondern sie versenkt sie in Gott und vereint sie um so vollkommener mit Ihm, je mehr die Seele mit Ihr vereint ist.“ — („Das Goldene Buch“, S. 263) Jawohl, das Geheimnis der Liebe versteht Sie am besten und Ihre mütterliche Erziehung ist die beste Garantie, um zur Vollkommenheit zu gelangen.

Dies beweist z.B. das Leben eines großen Märtyrers unserer Zeit, des Dieners Gottes P. Franz Reinisch (1.2.1903, getauft: 2.2.1903!). In der Schönstatt-Bewegung erhielt sein geistliches Leben marianische Prägung. Er wurde zum „Märtyrer des Gewissens“, weil er bei der Einberufung zum Wehrdienst sich weigerte, auf Hitler den Treue-Eid abzulegen. Er wählte lieber den Tod. Nach einem Gefängnis-Aufenthalt von drei Monaten wurde er am 21.8.1942 in Berlin-Brandenburg enthauptet. — Obwohl er damals von der Liebesflamme des Unbefleckten Herzens Mariens und ihrem Gnadenwirken noch nichts wissen konnte, mußte ihn seine himmlische Mutter sehr begeistert haben, denn ein paar Tage vor seiner Hinrichtung (durch Fallbeil), hatte er sein „Schwanenlied“ ihr gewidmet:

„Du bist das große Zeichen, voll Licht im Sonnenglanz! Umflutet und durchglutet von Gottes Liebe ganz!

Ich möcht’ als Liebesflamme,

Maria, Jungfrau rein, im kleinen Heiligtume von dir entzündet sein.

Du stehst als Leidensrose beim Kreuz, ganz groß und still, und sprichst dein „Ja“ zum Opfer, weil’s Gott so haben will!

Auch heute ruft Gott wieder nach einer Heldenschar. Drum bringe mich, o Mutter, als Liebesopfer dar.

O Königin der Welten, gebiet' dem Sturm der Zeit. Die Satansbrut zertrete, Du Siegerin im Streit!

r

23

Apostel laß mich werden! Als Ritter steh' ich da.

Und sterbend will ich lächeln:

o liebe MTA!

(MTA = Mater Ter Admirabilis, = Dreimal wunderbare Mutter) Verfaßt in der Gefängniszelle Berlin-Tegel, am 9.8.1942.

Unbefleckte Jungfrau Mutter! Entzünde auch unsere Herzen mit der Liebesflamme Deines mütterlichen Herzens, führe uns zu Deinem göttlichen Sohn Jesus Christus, mache uns eins mit Ihm, daß wir mit Ihm vereint im Heiligen Geiste den Vater im Himmel ewig loben und preisen! Amen.

Der Herausgeber

Gebet um das Ausströmen der LIEBESFLAMME des Unbefleckten Herzens Mariens

Allerseligste Jungfrau Maria, unsere liebe Mutter im Himmel! Du liebtest Gott und Deine Kinder so sehr, daß Du Deinen eingeborenen, göttlichen Sohn, Jesus Christus, am Kreuze aufgeopfert hast, zur Versöhnung des Himmlischen Vaters und für unsere Erlösung, damit jeder, der an Ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern das ewige Leben habe.

Dich, unsere geliebte Mutter, bitten wir mit kindlichem Vertrauen: Entfache unsere schwachen Herzen mit der vom Heiligen Geist geschürten LIEBESFLAMME deines Unbefleckten Herzens zur vollkommenen Gottes- und Nächstenliebe, um so, mit Dir vereint, Gott und unsere Mitmenschen zu lieben.

Hilf uns, o großmächtige Königin der Herzen, daß wir diese heilige Flamme allen Menschen guten Willens mitteilen können, um auf dem ganzen Erdkreis mit dem Feuer der Liebe das Feuer des Hasses auszulöschen. So sei Jesus, der Fürst des Friedens, im Sakrament seiner Liebe auf den Thronen der Altäre der beseligende König und die Mitte aller Herzen. Amen.

Imprimatur: 10.7.1984 + Josef, Bischof von Augsburg

24

Geistliches Tagebuch 1961 — 1981

Meine inneren Kämpfe

„So lange schon warte Ich auf dich!“

Die Wege des Herrn erleiden niemals einen Abbruch ( = sie gehen gerade voran. - Anmerkung des Übersetzers), nur wir sind es, die davon abgleiten. Auch ich bin abgewichen.

Die mühevolle Arbeit, die vielen Sorgen und Plagen, die mit dem Witwenstand verbunden sind, haben an meiner Seele gezehrt, ihre Kräfte mürbe gemacht, woran auch meine innere Haltung gelitten hat. So ist es gekommen, daß ich mich nach und nach von Gott entfernte. Die ständige Arbeit für den Lebensunterhalt hat mich zu sehr in Anspruch genommen, so daß mein geistliches Leben nach langem Kampf immer mehr verdunkelt ist. Es ging so weit, daß es sogar den festen Halt meines Glaubens angefochten hat.

Dieser dauernde Kampf um die Existenz stellte in mir die große Frage: „Siehst du, ich habe dir ja immer gesagt, wozu diese große Familie? ... “ — Während ich darüber nachsann, erschien mir das, was ich früher für heilig hielt und was meinem Leben Inhalt gab, als Unsinn. — Ich wurde von einem Arbeitsplatz zum anderen geschickt. Dadurch verschlimmerte sich das Elend zu Hause und verdichtete sich die Versuchung. Der böse Feind belästigte mich dauernd: „Wie dumm du bist! Da hast du es jetzt! Wieder hat man dich entlassen, weil du deine Kinder zum Rellgionsunterricht einschreiben ließest! — Warum täuschest du dich selbst? ... Es ist dir ohnehin klar, daß du den Kampf schon lange aufgegeben hättest, nur weißt du nicht, wie du deinen Kindern das beibringen sollst, woran du nicht mehr glaubst ... Lege endlich deine Maske ab, du wirst sehen, wie erleichtert du danach sein wirst! ... Deine Kinder werden mit der Zeit ohnehin erfahren, was du ihnen jetzt verschweigst“

Das ließ mich aufschrecken, plötzlich sah ich für einen Augenblick das Bild Gottes vor mir, das in meinem Inneren beinahe schon verblaßt war. Dies löste in meiner Seele einen inneren Kampf aus. Ich flehte zu Gott. Es ist nicht zu beschreiben, in Worten nicht auszudrücken, wie heftig mein Kampf war. Ein haarsträubender, nervenzermürbender Kampf, begleitet von vielen Sorgen nun lange Jahre hindurch. — Zur Hl. Messe ging ich zwar noch, aber sie schien mir so leer und ermüdete mich.

In dieser Zeit hatte ich Weceselsceicet an meinem Arbeitsplatz, auch sonntags mußte ich arbeiten. Die Kinder schickte ich vormittags zur Hl. Messe, ich ging abends. So war es auch besser, denn meine Kinder soll-

25

ten mir nicht anmerken, wie zerstreut ich war. Anstatt zu beten, habe ich diese Zeit mit langweiligem Gähnen verbracht.

Einmal habe ich mir dann vorgenommen, nicht zur Hl. Messe zu gehen: Ich gehe nicht mehr hin, um zu gähnen — beruhigte ich mich. An jenem Sonntag haben meine Kinder wieder vormittags an der Hl. Messe teilgenommen. Daß ich selbst nicht diese Absicht hatte, darüber war ich gar nicht beunruhigt und begann mit der Großwäsche. Ich habe gewaschen und gewaschen, bis es inzwischen Abend geworden war. Meine Kinder mahnten mich: „Mutter, es ist halb sieben Uhr! “ — Ich war deswegen zwar verärgert, dennoch arbeitete ich weiter, bis mein ältester Sohn sagte: „Bitte, beeil dich!“ — Das hat mich aufgerüttelt.

Ich schickte mich an und ging zur Hl. Messe, aber ich wußte nicht, wie ich zu Gott sprechen sollte. Ich überlegte, warum ich eigentlich so dumm bin und das Fasten des Karmels noch beibehalte? Laß ab davon! — dachte ich. Und ich entschloß mich die Enthaltung von Fleischspeisen aufzugeben, zumal meine Nahrung ohnehin so gering und schlecht war. (Ich gehöre dem 3. Orden des Karmels an). Dieses Fasten habe ich stets ohne Schwierigkeiten, nur aus Gewohnheit gehalten.

Als ich nach der Hl. Messe heimkam, fiel mir der kleine Psalter der Heiligsten Jungfrau in die Hände. Ich öffnete und fing an zu beten ... Hat doch das Gebet meine Seele früher immer zu Gott erhoben, aber jetzt schien es mir wie ein leeres Gemurmel ... Ich nahm mein altes Betrachtungsbuch vor, aber alle meine Anstrengungen waren nutzlos. Eine dunkle, kalte, lähmende Stille umgab mich. Ich brach in Tränen aus. Gott will nichts mehr von mir wissen, dachte ich. Eine innere Bedrängnis überfiel mich, begleitet von Gedanken, die niedergeschrieben einer Gotteslästerung gleichkämen ... Mitten in diesem schweren Kampf äußerte sich der böse Feind wieder in schrecklichen Worten in meiner Seele: „Darum habe ich dir das angetan, daß du es selbst einsiehst und nicht mehr weiterkämpfst!" — Ich schildere meinen Kampf nicht eingehender, denn er ist kaum in Worte zu fassen.

Dieser fürchterliche Kampf dauerte so lange an (ca. drei Jahre —, Anmerkung), bis eines Tages meine Tochter C. mich mahnte: „Mutti, beeil dich, denn heute nachmittag um 2 Uhr ist die Beerdigung von Herrn Dr. B. (Dr. B. ist ein Mitglied des 3. Ordens vom Karmel gewesen, ihre gegenseitige Hochachtung und Bekanntschaft rührt von da her. — Anmerkung). Es war schon 13 Uhr. — Das hat mich derart im Herzen getroffen, daß ich mich ohne zu überlegen, mich eiligst ankleidete, um mich nicht zu verspäten. Beim Betreten der Leichenhalle brach ich in Tränen aus. Ich dachte mir: Er hat es jetzt gut! Er war ein echter, musterhafter, heiligmäßiger Karmelit! ... Aber ich? ... Ob ich wohl auch dorthin komme? Weine nicht!“ — hörte ich seine sanfte Stimme, so wie nur Selige im Himmel sprechen können. — „Geh zurück in den Karmel!“ —

26

Der nächste Tag war Sonntag, der 16. Juli, das Fest der Mutter Gottes vom Karmel, das Kirchweihfest unserer Kirche. Schon am frühen Morgen ging ich hin und blieb dort bis zum späten Abend. Schweren Schrittes ging ich zum Beichtstuhl. Eine ungeheuere geistige Trockenheit zehrte an meiner Seele. Ich fühlte keine Reue. Die mir aufgegebe Pöni-tenz verrichtete ich mechanisch. Währenddessen fiel mir auf, wie diese vielen Beter in der Kirche die Heiligste Jungfrau lobten. Sie auch zu loben, kam mir nicht in den Sinn. Meine Gedanken landeten immer beim Bruder B. und linderten einigermaßen meinen Seelenschmerz. Er war es, der meine Schritte zur Heiligsten Jungfrau lenkte: — „Geh, falle vor ihr nieder!“ — Ich ging auch, aber die Worte, die ich ihr sagen wollte, kamen mir nicht über die Lippen. Ich empfand keine Reue.

Spät abends kam ich nach Hause. Da übermannte mich ein sonderbares Gefühl, als hätte ich meine 'abgewetzte“ Seele im Karmel gelassen. Obwohl an diesem Tag das Abendessen meine erste Mahlzeit war, hatte ich dennoch nur widerwillig begonnen, meinen Hunger zu stillen. Der böse Feind gesellte sich wieder zu mir: — „Wozu diese Dummheit? Wozu all das?“ Ruhe dich gut aus, geh' darüber hinweg und kehre an deinen Tagesablauf zurück!“ — .

Schweren Herzens ging ich in den Garten. In der wohltuenden Abendstille begannen meine Tränen in dicken Strömen zu fließen. Unter dem Sternenhimmel vor der Statue der Heiligen Jungfrau von Lourdes versank ich in tiefe Andacht und fing an zu beten. Am nächsten Morgen eilte ich zu der in unserer Nähe befindlichen kleinen Kapelle, wohin ich einst als junge Frau zu gehen pflegte und wo mir Bruder B. beim Tisch des Herrn begegnete. Seine Andacht hatte es mir auch jetzt angetan. Unterwegs begegnete ich einigen meiner früheren Bekannten, die mich als musterhafte junge Mutter in Erwähnung ansprachen. Deswegen geriet ich in Verwirrung. Ich befürchtete, der böse Feind wolle mich wieder zur Hoffart verführen. Von Herzen flehte ich: — „Meine himmlische Mutter, verlaß mich nicht! Nie mehr will ich Dir untreu werden! Halte mich fest! Ich habe Angst vor mir selbst. So unsicher sind meine Schntte!“

Während der Hl. Messe bat ich Jesus unaufhörlich: — „Mein Herr, verzeih' mir meine Sünden!“ — Ich wagte nicht zum Tisch des Herrn zu gehen, obwohl die Person neben mir mich einigemal am Arm faßte und wiederholte: — „Gehen wir schon!“ r

In diesen Tagen habe ich jene außerordentlichen Gnaden bekommen, die der Herr nur jenen gibt, die schwach sind und noch genesen. Eine Schwester, die neben mir kniete, sagte zu mir: — „Ich knie mich neben Sie hin, damit auch ich heilig werde!“ — Ach, sie wußte, daß sie den Herrn Jesu in mir sieht und fühlt! — Die Liebe zu Jesus füllte meine Augen mit Tränen der Reue. Nie mehr wollte ich in die Welt zurückblicken. Ich suchte nun die Einsamkeit und die Stille, um die Stimme des Herrn zu hören, denn von dieser Zeit an sprach Er zu mir. Vertraute Zwiege-

27

spräche haben in meinem Inneren begonnen. Ach, wie einfach diese Zwiegespräche sind! ...

Ich bat den Herrn, Er möge mich ganz in Ihm versinken lassen. Dieselben Gnaden erbat ich auch für meine Kinder. Ja, ich bat Ihn, Er möge sie an Sich ziehen. Das versprach Er mir auch und versicherte mir, daß Er meine Bitten immer erfüllen werde, ich solle Ihn nur beharrlich darum bitten.

Während ich Ihn in tiefer Andacht anbetete, sprach der böse Feind zu mir: — „Glaubst du an diese Seine Macht? Wenn Er die Macht hätte, würde Er es tun, denn das wäre auch Ihm angenehm!“ — Welch ungeheuerlicher Schlag! Mein Herz war wie verschnürt, der Verstand verdunkelt. Da erschien vor den Augen meines Geistes das gequälte Antlitz meines Herrn:

„Schau Mein gequältes Antlitz, Meinen gemarterten Leib ... Habe Ich nicht gelitten, um die Seelen zu erlösen? ... Glaube Mir und bete Mich an!“

Da erweckte ich Akte des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe. Ich bat Ihn, Er möge nicht zulassen, daß ich Ihn jemals verließe. Er möge mich an Seine heiligen Füße ketten, fest und eng, damit ich immer bei Ihm bleibe, denn nur so bin ich in Sicherheit. Er jedoch verlangte Selbstentsagung von mir, denn ich sei sehr weltlich und zerstreut. — Mit aller Kraft versuchte ich das zu tun. — Danach hat sich um mich alles so gestaltet, daß ich immer mehr in Seinen Bann gezogen wurde. Er bestärkte meinen Eifer.

„Große Gnaden will Ich dir geben, aber dann übe Selbstentsagung!“

Gewichtige Worte waren das für meine Vernunft. Darum fragte ich Ihn: „Werde ich dazu fähig sein?“

„Du sollst nur wollen, alles andere überlasse Mr!“

Lange habe ich mit mir gerungen, bis der Herr mir Licht gegeben und mich von Schrtt zu Schritt geleitet hat. Innerhalb der Familie mußte ich Verzichte auf mich nehmen. — Solange ich mit meinem jüngsten Sohn lebte, hatte der Verzicht für mich keine Bedeutung, keinen Sinn. In der Wohnung mußte ich immer mehr zusammenrücken, um meinen Söhnen, die nacheinander Familien gründeten, den Platz zu übergeben. Das ist mir schwer gefallen, denn ich hatte die 4-Zimmer-Wohnung schon zu sehr aufgeteilt. Nur noch über das Eßzimmer verfügte ich. Auch darauf habe ich schweren Herzens verzichtet. Als ich dann auch von hier ausziehen mußte, erinnerte ich mich der vielen lieben und traurigen Familienereignisse, der vertrauten Weihnachtsabende, der Hochzeiten, der Tauffeiern meiner Enkelkinder, des armseligen Gedecks der Elendsjahre, da ich meinen Kindern zum Frühstück nur Fettbrot geben konnte, der kargen Mahlzeiten mit nur Gemüsesuppe, zu denen ich auf den immer schön gedeckten Tisch auch glänzende Äpfel legte, damit die Kinder von den dürftigen Jahren nicht allzuviel verspürten. Fröhlich ging

28

ich unter ihnen auf und ab, mit einem ständig bedrückendem Gefühl in meinem Inneren und in der großen Sorge um die Ernährung meiner Kinder. Also war auch dieses Zimmer mir ans Herz gewachsen, darum fiel mir der Verzicht schwer.

Dann bin ich in das Kinderzimmer umgezogen und hoffte, mich hier mit meinen Erinnerungen einzunisten, hier für meine Seele Ruhe zu finden und von hier nicht mehr ausziehen zu müssen. Dann aber heiratete mein jüngster Sohn, und auch ihm mußte ich Platz machen. Ich verstand, daß ich auch auf dieses Zimmer verzichten mußte, denn es war der Wille des Herrn Jesus; ich sollte ganz arm werden. Vor meinen Augen rollten Bilder ab, wie ich beim Krankenbett meiner Kinder Nächte verbracht hatte, der tobende Kinderlärm, das gemeinsame Abendgebet, die vertrauten Vorlesungen, und anderes mehr. Aber der Herr trieb mich an:

„Entsage dir ganz und gar!“

Ich willigte ein. Dann verteilte ich alles unter meine Kinder, nichts sollte mich mehr an die Welt fesseln. Bald glaubte ich eine Torheit begangen zu haben. Mir war nämlich nicht so viel Platz geblieben, daß ich mein Haupt hätte niederlegen können. Doch der Herr drängte mich zur Ganzhingabe. Unsicher und traurig wurde alles um mich. Was sollte ich jetzt mit mir selbst anfangen? Da näherte sich mir lächelnd der böse Feind: — „Verzage nicht, du bist noch nicht so alt, ruhe dich aus, kleide dich schön, unterhalte dich, und, wenn möglich, heirate! Dann hast du wieder eine Wohnung und gehörst jemandem. Dein Gewissen ist in Ordnung, du hast deine Mutterpflicht getan.“

Mir stieg das Blut ins Gesicht, denn ich war wirklich verlassen und einsam. Am nächsten Morgen warf ich mich vor dem Altar des Herrn nieder: „Mein Herr, du weißt doch, daß ich mich an Deine heiligen Füße gefesselt habe. Nie mehr will ich mich von dieser Stelle entfernen ..." Ich fragte den Herrn: — „Mein Herr, warum hast Du mich ganz mir selbst überlassen?“

„In deinem Interesse!“ — war Seine Antwort. — „Auch ich habe bei meinem Sterben stundenlang gerungen, und dir fällt dieses kleine Opfer so schwer? Bringe auch die anderen Opfer!“

Daraufhin erklärte ich meiner Tochter C„ deren Haushalt ich führte: — „Von jetzt ab bist du die Hausfrau, ich werde nicht mehr kochen!“ —r Sie schaute mich überrascht an, fragend, was ich jetzt tun werde. — „Das, was ihr von mir verlangt. Ich werde das essen, was ihr mir geben werdet!“ — Dann sagte mir C.: — „Mutter, Du bist wie eine Ei nsiedierin!“ — Inzwischen kam meine jüngere Tochter M. herein, Mutter zweier Kinder. Sie erklärte, sie werde eine Arbeit annehmen müssen, da sie von nur einem Einkommen nicht leben können. Da habe ich zu ihren Gunsten auf meine einträgliche Heimarbeit verzichtet (Plastikmalerei), damit sie wegen ihrer zwei kleinen Kinder keine auswärtige Arbeit annehmen müsse. Das war dann das Letzte, worauf ich verzichtete.

29

All das hat sich innerhalb einiger Tage abgespielt. Ich mußte das Opfer schnell bringen, denn der Herr drängte:

„Der freie Wille gehört dir. Ich zwinge dich nicht dazu, tue es nur, wenn auch du es willst. Vor mir bist du nur so wertvoll, wenn du dich in vollem Vertrauen ganz Mir überläßt. Glaubst du, Ich könnte dir nicht alles ersetzen? Wenn du wüßtest, welcher Reichtum auf dich wartet!“

So verlief das Zwiegespräch zwischen dem Herrn und mir. — Am Samstag, den 10.2.1962, waren diese dringenden Verzichte in meinem Inneren geklärt. Am Sonntag darauf war das Fest der Mutter Gottes von Lourdes. An jenem Nachmittag bin ich aus dem Lärm des Familienlebens geflüchtet, da meine Seele sich nach Stille sehnte. Ein Zuhause hatte ich ohnehin nicht mehr. Der Herr Jesus wollte es so. An diesem schönen Sonntag kamen die Menschen massenhaft aus der Wallfahrtskirche von Maria-Remete ( = Maria-Einsiedeln, bei Budapest), und die andächtigen Gläubigen sind auch in der Hl.-Geist-Kirche eingekehrt. Ich kniete unter der Menge. Nach kurzer Anbetung sagte ich zum Herrn: — „Mein Herr, hier bin ich! Von den weltlichen Dingen habe ich mich losgelöst, so daß zwischen uns nichts mehr im Wege steht. Gefalle ich Dir jetzt schon? Du weißt, wie armselig ich bin. Du weißt auch, wie demütigend es ist, so zu leben!“ — Darauf die Stimme des Herrn:

„So mußt du leben von jetzt ab, und zwar in der tiefsten Errnedrigung!“

Diese Worte haben meine Seele in Seine ewigen Gedanken versenkt. Ich habe Ihn gefragt: — „Nimmst Du mich jetzt schon an?“ — Der Herr erwiderte nichts, Stille war in meiner Seele. Mit gesenktem Haupt lauschte ich, ob Er etwas sagen werde. Ich spürte, daß der Verzicht auf alles Irdische mir Schwung gab, um in der Nähe Jesu bleiben zu können. Nichts mehr störte jetzt die Stille meiner Seele.

In der Schule des göttlichen Meisters

Während ich kniete, ward meine Seele von tiefer Reue und Dank erfüllt. Ich wartete sehnlichst auf Seine Antwort! Nach langem Schweigen unterbrach ich die Stille: — „Mein Jesus, freust Du Dich, daß so viele fromme Seelen zu Dir kommen?“

„Ja“, sagte Er traurig, „aber sie beeilen sich wieder zu gehen, so daß Ich meine Gnaden nicht vermitteln kann.“

Ich verstand Ihn und wollte Ihn trösten: — „Mein Jesus, Dein bin ich, Dir sterbe ich, Dir gehöre ich ewiglich!“ — Währenddessen sann ich nach, womit ich Ihn trösten könnte. Es ging mir so wie dem Rotkehlchen, das die Dornen vom Hl. Haupt herausziehen wollte, wobei durch die Anstrengung ein Tropfen Hl. Blut auf sein Gefieder fiel. — Nach einiger Zeit fing ich an zu frieren. Darum wollte ich Abschied nehmen, und heim gehen. Da sprach Er in der Tiefe meiner Seele in flehendem Ton:

30

„Geh' noch nicht fort.“

Ich blieb auf meinem Platz. Bald danach vernahm ich in der Stille meiner Seele:

„Meine liebe Karmelltin!“

Diese Stimme löste in mir einen Akt der Reue aus. Hernach hörte ich diese liebe Stimme noch zweimal und währenddessen weinte ich Tränen der Reue. Nach einer Weile sprach die Heiligste Jungfrau in meinem Inneren:

„Bete und leiste meinem vielgeliebten, vielgeschmähten Sohn Sühne!“

Darüber habe ich nachgedacht. Das kann doch nicht der böse Feind in meinem Inneren sein, denn dieser mahnt nie: Bete und sühne! — Das verwirrte meine Seele ein wenig.

Wie kann wie soll ich das tun? — Eine Weile blieb ich noch in der Kirche; ich betete nicht, wollte nur meine Gedanken ordnen, aber ein merkwürdiges Dunkel hüllte meinen Verstand ein. Auf dem Heimweg betete ich deshalb: — „Meine himmlische Mutter, wenn du es bist, die dies von mir verlangt, so ordne bitte meine Wege zu deinem göttlichen Sohnn“

Auch am darauffolgenden Tag hat dieser Gedanke mich nicht verlassen. Während der Hl. Messe flehte ich zu ihr: — „Meine himmlische Mutter, was soll ich tun? Ohne dich bin ich klein und schwach. — Stehe mir bei, bitte.“

Zu Ende der Hl. Messe bewegte mich heftig der Gedanke, den Schlüssel zum Hause Gottes zu verlangen, damit ich hierin freien Eintritt hätte. Ich legte meine Bitte der Sakristanin-Schwester vor und schilderte ihr meine Wohnverhältnisse. Sie war von der Heiterkeit meines Vortrages überrascht. Sie erklärte mir, daß sie das von sich aus nicht tun könne, da sie dazu die Edaubnis des Hw. Herrn brauche.

.... — Nach zwei Tagen empfing mich die Schwester mit einer guten Nachricht. Ich bekam den erbetenen Schlüssel. Noch an demselben Tag ging ich mit dem Schlüssel zur Kirche. Als ich die Tür des Gotteshauses öffnete, schlug mein Herz hoch, ich spürte, daß der Herr Jesus jetzt Sein,, Haus mit mir teilen wollte, statt meines Heimes gab Er mir jetzt Sein Haus, als ein neues 'Zuhause“. Darum ist mir diese Kirche so teuer.

Als ich die Seitentür der Kirche betrat, stand ich vor dem Altar der Braut des Heiligen Geistes und der Schutzpatronin Ungarns. Ich begrüßte sie: — „Gegrüßet seist du, Maria, meine Mutter. Ich bitte dich demütigst, bewahre mich in deiner Obhut, empfiehl mich deinem göttlichen Sohn! Ich bin deine untreue Karmelitin. Meine Mutter, ich weiß, daß ich dieser deiner Anrede nicht würdig bin. Auch wenn ich Jahrhunderte lange leben würde, könnte ich nicht genügend Verdienste sam-

31

mein, um dieser Anrede auch nur annähernd wert zu sein. Meine Mutter, komm mir zu Hilfe, führe mich zu deinem göttlichen Sohn!“

Als ich so ganz allein in der mächtig großen Kirche war, da warf ich mich zu den Füßen des Herrn nieder und fragte Ihn: „Sind wir nur zu zweit?“

„Leider!“ — hörte ich Seine traurige Stimme in meinem Inneren. — „Sorge dafür, daß es viele werden!“

Mein Dank und meine Reue, die aus meinem Herzen hervorbrachen, sind in Worten nicht auszudrücken. — „0, mein lieber Heiland, Du weißt, wie oft ich gestolpert bin, bis ich mit Deiner Hilfe bei Dir landete: Jetzt, da Du mich von der äußersten Hülle meiner Seele befreit hast, fühle ich, daß Du mich mit dem Reichtum Deiner Gnade überströmst. — O, mein Jesus, demütig flehe ich Dich an, hoble ab die groben Fehler meiner Seele, mag es mir noch so weh tun, damit Du Dein Werk erkennst, wenn ich einst vor Dir erscheinen werde. Meine Sünden will ich so bereuen, wie dies noch keine einzige bekehrte Seele getan hat. Ich will Dich so lieben, wie Dich noch niemand aus den Reihen der Bekehrten geliebt hat. Mein Jesus, in tiefer Demut bitte ich Dich, kein Tag möge in meinem Leben vergehen, an dem ich nicht Tränen der Reue vergieße, die meinem Dank und meiner Liebe entspringen. Demütige mich, mein Jesus, in jedem Augenblick meines Lebens, damit ich dauernd fühle, wie armselig ich bin! — Mein Herz ist von einem Gefühl der Unsicherheit erfüllt, wenn ich daran denke, daß ich schon hier auf Erden mit Dir leben darf. Aber nach meinem Tod? Was wird mit meinen vielen unzähligen Sünden werden?“ — Da kam ich in eine unvorstellbare innere Bedrängnis, und ich wandte mich an den Herrn. Daraufhin ließ Er mich für einen Augenblick fühlen, wie meine Sünden in Seiner barmherzigen Liebe verschwinden werden.

Wer weiß, wie lange ich noch selbstvergessen zu den Füßen des Herrn gekniet wäre, wenn die Sakristanin-Schwester nicht nach mir ausgeschaut hätte, da die Pforte um halb 8 Uhr geschlossen wird. Dazu hatte ich keine Schlüssel. Ich konnte mich nicht vom Herrn trennen und bat Ihn, Er möge mit mir kommen. Ich fühlte, daß der Herr mit mir kam. Gerne hätte ich mich in den Staub der Straße niedergekniet, so sehr empfand ich Seine Anwesenheit. Seitdem Er mir eine Wohnung gegeben hat, suche ich Ihn jeden Abend dankerfüllt und mit demütigem und reuevollem Herzen auf. Nach dem Wunsch der Mutter Gottes bete ich Ihn an. Ich bin in großer Freude, wenn ich zu Ihm gehe, Er ist immerzu Hause! Diese vertrauten Stunden zu schildern ist mir unmöglich.

Das Jahr 1961 ist mit solchen Zwiegesprächen verlaufen. Damals habe ich sie nicht niedergeschrieben. Ich fing damit erst an, als der Herr mich dazu aufgefordert hatte. Wenn der liebe Heiland kürzere Gespräche mit mir führt, schreibe ich diese wortwörtlich nieder. Während der Heiligen Stunde ist es oft so, daß diese Gespräche einfach in mein Be

32

wußtsein übergehen, und dann ist es mir unmöglich, sie niederzuschreiben. — Einmal bedankte ich mich bei Ihm, daß Er mir eine ewige Zuflucht gewährt hatte:

„Meine Karmelitin, auch du gewähre Mir eine ewige Zuflucht. Du fühlst doch ebenso, daß wir beide zusammengehören. Deine Liebe kenne keine Ruhe keinen Stillstand!“

Eines Tages bat Er mich, am Montag eine Gebetswache für die Armen Priesterseelen zu halten. — Ein anderes Mal war ich zu Besuch bei Bekannten, in deren Haus auch eine Kapelle war. Als ich mich von den Schwestern verabschiedete, versäumte ich, mich auch von Ihm zu verabschieden. Er machte mir sanfte Vorwürfe über meine Unaufmerksamkeit gegen Ihn! - „Verzeih mir, mein Jesus! Ich habe Dich ja darum gebeten, meine groben Fehler mir 'abzuhobeln'.“ - Er antwortete in sanften Worten:

„Du mußt Mich Tag und Nacht lieben.“

Einmal bat ich Ihn, Er möge mich Seine Anwesenheit in voller Majestät und Güte fühlen lassen:

„Meine Tochter, verlange das nicht für dich, dehn Ich gebe es jener Seele, für die du das Opfer gebracht hast, für die du gebetet hast.“

„Verzeihe mir, mein Jesus, siehe, wie selbstsüchtig ich bin!“

„Meine Tochter, Ich kenne deine Unvollkommenheit und dein Elend, aber das soll deinen Eifer nicht brechen, es ist vielmehr ein Grund mehr für dich, daß du mit einem noch größeren Vertrauen auf Meine Liebe rechnen kannst.“

Zwischen 4.-7. März 1962

Ich weiß nicht, was in diesen Tagen im Lande geschah. Der Herr hat mich fast alle 5 Minuten in flehentlichen Ton in die Knie gezwungen, Ihm Sühne zu leisten.

Folgendes geschah auch in der ersten Woche des Monats März. Meine Hausarbeit habe ich, in Ihm versunken, verrichtet und Ihn dabei gebeten, regen Anteil an Seinem Edösungswerk zu gewähren. Da begann der Herr Jesus mit mir in der Tiefe meiner Seele ein inniges Gespräch: *

„Verlange Gnaden in reichlichem Maß! Je mehr du verlangst, umso mehr bekommst du! Bitte auch für andere! Hab' keine Angst! Mit den Bitten muß man nicht sparsam umgehen, denn Ich bin erst dann recht glücklich, wenn Ich viel geben kann. Schon dein Wunsch macht Mich glücklich, und noch glücklicher, wenn du in der Übernahme der von Mir angebotenen Opfer auch beharrlich zu Meinem Anliegen stehst. — Es gibt viele Seelen, die sich zwar anbieten, einen Anteil an Meinem Erlösungswerk erhalten zu dürfen, wenn sie aber die von Mir angebotenen Opfer annehmen sollen, erschrecken sie vor Mr... Laß Mich niemals

33

ohne deine Leiden und hilf Mir damit, die Sünder zu bekehren! Dafür wirst du einen großen Lohn bekommen. Es wird eine Zeit kommen, in der du Meine Worte nicht nur in der Tiefe deiner Seele hören wirst, sondern auch in vernehmlichem Ton. Hier auf Erden werde Ich dir keinerlei Tröstungen geben, die dein Leben an die Erde fesseln würden. Meine stärkende Gnade werde Ich immer auf dich strömen lassen und die Kraft des Hl. Geistes wird mit dir sein.“

Dann bat Er mich weiter:

„Du mußt deine zum Bösen neigende Natur nach Meinem Gefallen bekämpfen. Ich helfe dir, dem richtigen Weg zu folgen. Versenke dich nur in Meine Lehre!“

„Mein Herr, trotz meiner Bemühungen kann ich an mir keinen Fortschritt merken!“

„Sei deswegen nicht beängstigt! Fange einen jeden Tag von neuem an! Frage Unsere Mutter, Sie weiß, wie man Mir gefallen kann!“

In dieser Zeit bat mich der Herr Jesus oft:

„Verleugne dich selbst! Darum erbitte Ich das so oft, weil du einen Anteil an Meinem Erlösungswerk nur dann haben wirst, wenn du einen jeden Augenblick mit Mir vereint verbringst. Opfere es auch an Stelle jener auf, die sich Mir geweiht haben und dennoch eher für die Welt leben als für Mein Erlösungswerk. Sie denken nicht an ihre Berufung. Tue Buße für sie und für deine Sünden! So gerne möchte Ich eure Sünden abwaschen, kommt doch zu Mir! — Meine Tochter, deine aufgewandte Mühe soll dir nicht leid tun, sie kenne keine Grenzen! Trenne dich niemals von Meinem Erlösungswerk. Wenn du das tun würdest, müßte Ich die Abnahme deiner Liebe fühlen. Ich warte doch so sehr auf deine Liebe. Ach, könntest du doch immer mit Mir empfinden!"

All diese Ereignisse brachten mich in große Verlegenheit. Ich wußte nicht, was in mir vorging. — O, mein Jesus, Du begeisterst meine Seele sehr! ...

Über die außergewöhnlichen Dinge, die sich in meinem Inneren vollzogen, wollte ich gerne mit jemandem sprechen. — Solange Seine Mitteilungen nur meine Person berührten, verspürte ich in mir keine Verworrenheit. Da mir aber durch Ihn jetzt auch andere Personen bekannt wurden, geriet ich in innere Bedrängnis. Die auf mir lastenden Unsicherheiten und Zweifel drängten mich, dies alles jemandem mitzuteilen.

Neulich hörte ich, daß ein mir bekannter Priester seelisch zusammengebrochen sei, weil man ihm die priesterliche Funktion verboten habe ... Eine mir bekannte Person bat mich, für diesen Priester zu beten. Das stimmte mich nachdenklich. Da der Herr Jesus mit mir innig zu sprechen pflegte, wagte ich, mich in tiefer Demut vor Ihm niedergeworfen in schlichten Worten Ihn nach dem Grund dieses Geschehens zu fragen. In der Stille meiner Seele hörte ich Seine Stimme nicht. Düster sah

34

in diesen Tagen die ganze Lage aus, zumal ich des öftern hörte, daß Priester hier und dort verschleppt wurden. Als ich mich nach einigen Tagen wieder vor dem Herrn niederwarf, fing Er an zu sprechen:

„Meine Tochter, verstehst du Mich? So will Ich sie an Mich ziehen! Denn sie haben wenig Liebe zu Mir, sind zu weltlich, eingebildet. Sie sprechen wohl schöne Worte über Mich, aber sie selbst sind davon nicht durchdrungen. Ach, diese Mir geweihten Seelen! Wie unermeßlich ist ihretwegen die Traurigkeit Meines Herzens!“

Seine Worte haben mich erschüttert. Ein schneidender Schmerz durchzog meine Seele. — Seitdem zeigte mir der Herr oft Seelen, denen ich im Alltag begegnete, ohne sie gekannt oder mit ihnen gesprochen zu haben. Er läßt mich empfinden, welche Zuneigung jene unbekannte Person zu Ihm hat. Bei solcher Gelegenheit verspüre ich in meinem Inneren einen schneidenden Schmerz. Er spricht dann zu mir:

„Leide mit Mir!"

Diese Empfindungen wirken in mir wie eine Krankheit. Sie schmerzen nicht nur meine Seele, auch meine körperlichen Kräfte erleiden eine empfindliche Einbuße. •

Der Herr Jesus hat mich zu einer Person gechickt, mit der ich seit 15 Jahren nicht gesprochen habe. Ansonsten hatte ich mit ihr im ganzen nur dreimal in meinem Leben gesprochen. Der Herr Jesus hat in mir ein großes Vertrauen zu dieser Person geweckt. (Ich bin nämlich sehr verschlossen). Ich erzählte ihr über meinen außergewöhnlichen Seelenzustand, über die große Finsternis, die auf mir lastet. Nach der Besprechung in der Kapelle, sagte mir die Schwester: — „Das könnte auch Selbstsuggestion sein!“ — Ihre Antwort hat mich bestürzt, mich überfielen schreckliche Gedanken, und Unglaube trübte meine klare Sicht. Ich fürchtete einen Selbstbetrug oder eine Täuschung durch den als Lichtengel verkleideten Bösen, der meine schwer erworbene Ruhe stören will.

In solchen Qualen verbrachte ich den ganzen Tag. Als ich abends wieder zur Anbetungsstunde ging, fragte ich inmitten dieser Unsicherheit: Mein Gott, was ist mit mir los? Was ist denn wahr daran, was in mir vorgeht? Oder war mein vorheriger Zustand der richtige! ...

Wer solche Qualen noch nicht durchgestanden hat, der wird es schwer verstehen, wie es einem Menschen ergeht, der nicht Herr im Gebrauch seiner Vernunft ist.

Während der in langer Stille verbrachten Zeit löste sich die schreckliche Finsternis in meinem Inneren einigermaßen. Ich spürte die Störung des Bösen weniger, fühlte mich von der inneren Belastung fast befreit und meine Seele etwas erleichtert.

Nach der Hl. Kommunion, am darauffolgenden Tag, hatte ich mein seelisches Gleichgewicht wieder. In Jesus versunken lebte ich den gan

35

zen Tag. Während meiner Großwäsche war ich mit Ihm ganz vereint. In der Tiefe meiner Seele dachte ich daran, wie elend ich doch bin, daß ich Ihm nicht helfen kann. Während ich über Seine ewigen Gedanken nachsann, sprach der Herr Jesus zu mir:

„Meine Karmeliterin, übergib dich Mir ganz! Nur so kannst du Mir Opfer bringen. Sei demütig und klein, so wirst du fähig, Meine Bitte zu erfüllen. Höre Mich an! Fürchte dich nicht! Ich verlange etwas Großes von dir. Faste jeden Donnerstag und Freitag bei Brot und Wasser und opfere es auf für die Priester. An beiden Tagen verbringe jeweils 4 Stunden vor Mir und sühne besonders für die vielen Beleidigungen, die Mir angetan werden. — Am Freitag ab 12.00 Uhr bis 15.00 Uhr bete an Meinen Hl. Leib und Mein Hl. Blut, das Ich wegen der Sünden der Welt vergossen habe. Das Freitagsfasten halte bis zur Zeit der Herabnahme Meines Hl. Leibes vom Kreuze. Dieses Opfer ist mit besonderen Gnaden verbunden. Tu dies, mein Tochter! (Er flehte mich an!) Nimm dieses Opfer auf dich zwölf Wochen hindurch für die zwölf Priesterseelen, die am meisten geeignet sind, Meine Pläne durchzuführen. Ja, für die zwölf Priester, die Ich einer besonderen Gnade würdigen will. (Erneut flehte Er mich an, dies zu tun). So wirst auch du ein Liebling Meines Herzens. Du wirst erfahren, wer Meine Bitte an die zwölf Priester weitergeben soll. Auch sie müssen dasselbe tun, was Ich von dir verlange: Sühne und Versenkung in Meine Leiden. Meine Tochter, diese zwölf Priester sind die hervorragendsten im Lande.“

Der Herr Jesus bat mich dieses strenge Fasten 12 Wochen hindurch auf mich zu nehmen. Ebenso sollen es auch die Prester tun, zu denen diese Botschaft gelangen wird.

„Meine Tochter, Ich lasse dich in großer Trockenheit und Trostlosigkeit leiden. Versuchungen in verschiedener Form werden dich überkommen. Aber habe keine Angst! Meine Gnade wird immer bei dir sein. Habe volles Vertrauen! Das ist der Schlüssel zu Meinem Herzen. — Laß ab von deinen Zweifeln! Der Heilige Geist, den du oft anflehst, wird deine Seele in Besitz nehmen durch die Braut des Hl. Geistes, unsere Mutter. — Ich weiß, du dürstest mit Mir nach Seelen. Mein Herz erfreut dies, wenn du deine Stoßgebete zu Mir sendest, und du dich mit unstillbarem Verlangen nach Mir sehnst. Auch Ich sehne Mich nach dir, nach einer jeden Seele, besonders nach den Mir geweihten Seelen, die Ich mit Gnaden überschütte. In Wirklichkeit bettle Ich um ihre Liebe. Wenigstens du verlaß Mich nicht und leiste Sühne! Mit jedem Schlag deines Herzens bereue deine Sünden, auch an Stelle derer, die nicht mit Mir fühlen. Wenn deine Liebe hinschwinden sollte, dann wende dich an Unsere himmlische Mutter. Sie erfüllt dein Herz wieder mit reicher Liebe zu Mir. Werde nicht müde in der Betrachtung Meiner heiligen fünf Wunden; das wird dir viel Kraft verleihen. Empfiehl dich dem Ewigen Vater und lebe mit der Allerheiligsten Dreifaltigkeit. In den Versuchungen flüchte unter den Mantel Unserer Mutter. Sie beschützt dich vor dem bösen Feind, der

36

euch ständig belästigt. Ich werde mit dir sein. Dich kann niemand und nichts von Mir trennen ...

Sei nicht ängstlich, meine Tochter, bleibe nur in der Demut! Von dir müssen nur wenige wissen. Deine Verdienste sind die Leiden. Opfere sie mit Mir vereint dem Himmlischen Vater für die Mir geweihten Seelen auf. Deine Demut sei so groß, daß deine Güte und Liebe sich auf jene übertrage, denen du begegnest. Bitte oft Unsere jungfräuliche Mutter, dich in Demut geborgen zu halten. Bemühe dich, die Sprache deines Nächsten so zu sprechen, daß du ihn dadurch zu Mir führst. Erbitte und verlange von Mir Liebe! Schöpfe von Mir! Bring Mir ständig deine Opfer, denn das Opfer ist wie ein schwingendes Rad, das zum Ziel führt. — Der Ewige Vater weiß, wie Er dich erschuf. Er kennt deine aufdringliche, schlechte Natur. Wir müssen sie Meinem Herzen ähnlich machen. Kraft verwende fortan immer nur gegen das Böse. Sei deswegen nicht verzagt! Schau mit Vertrauen auf Mich, und erbitte von Mir viele Gnaden! — Meine Tochter, sei in deiner Familie ein brennendes Opfer! Besonders die kleinen, unscheinbaren Opfer bringe Mir gerne! Komm zu Mir, denn Ich leide, verlassen! Sei nicht besorgt darüber, weil du nur kleine Dinge geben kannst. Bleibe immer ganz klein! Gehe in Mir auf wie der Wassertropfen im Wein!“

8.4.1962

Der Herr bat mich, die Anbetungsstunde nicht mit seinen Geschöpfen zu verbinden.

„Suche nicht dich selbst, Ich habe vollen Anspruch auf dich. Das habe Ich dir oft gesagt. Entsage dir selbst! Nicht ein Haar soll zwischen uns Platz haben!“

Darauf entschuldigte ich mich: „Mein Jesus, ich bin eine Anfängerin!“ — Der Herr erwiderte:

„Meine Tochter, sei deswegen nicht verzagt! Einmal hast du anfangen müssen. Kannst du dich noch erinnern, wie du in deinen jungen Jahren immer lernen, dich bilden wolltest, aber dazu keine Gelegenheit hattest? Ich war es, der dir Hindernisse stellte, weil Ich dich ganz unwissend haben wollte. So hast du Mir gefallen! Schon damals hatte Ich meine Pläne mit dir. Ja, Ich wollte, daß du für Mich heranr^r^i^s^.“

„Mein Herr, wie oft hast Du Deine lebenspendende Kraft mir zugewandt! Ich bin Dir aber aus dem Weg gegangen und habe andere Pfade eingeschlagen.“

„Wie du weißt, wolltest du dich vor einigen Monaten um die Aufnahme an der Volkshochschule bewerben. Ich habe Mich dagegen gestellt. Ich habe dich in meine Schule zur Aufnahme berufen. Darüber darfst du jetzt froh sein. Werde eine gute Schülerin! Der Meister bin Ich. Lerne von Mir! Ich versäume nicht, bei dir zu sein vom Morgen bis zum Abend.“

37

„Ja, das stimmt, mein Herr!“ erwiderte ich, „aber ich habe zu wenig Empfinden für Dich!“

„Das ist wahr, meine Tochter!“ — war Seine Antwort.

Da wies Er mich hin auf mehrere Gelegenheiten, bei denen ich Ihn beleidigt hatte. Z.B.: Wenn ich an einem Ort verweilte, wo eine Kapelle war, hatte ich mich von allen verabschiedet, nur von Ihm nicht. — Er sagte, wenn ich eine Kniebeuge mache, dann solle ich dabei in großer Liebe an Ihn denken, denn:

„Versäumst du das, so tut es Mir weh!"

Dies habe ich bereut, meine Augen waren voller Tränen.

„Meine Tochter, immer wieder sage Ich dir: Du mußt dich ändern! Ich helfe dir, verrichte nur deine Aufgabe aus allen Kräften. Geh zu Meiner Mutter, sie hilft dir.“

„Ja, mein Herr, ich habe Sie sehr lieb, denn Sie war es, die mich aufgerufen hat, Ihren göttlichen Sohn anzubeten und zu sühnen. O, welch tiefe Reue erweckte mir ihre von Tränen erstickte Stimme!“ — Darauf Jesus:

„Das war die erste Begegnung, der große Schritt, da Meine Mutter dich ganz besonders Mir empfohlen hat. Meine Tochter, seitdem fliegst du Mir pfeilgerade zu. Schau inzwischen nicht auf die Erde zurück, damit die Welt dich nicht verwirre! Solange schon warte Ich auf dich! Seitdem Ich dich erschaffen habe, warte Ich auf dich wie auf eine jede Seele!" —

„Mein Herr, aber jetzt laß mich nicht mehr los!“

„Du hast dich losgerissen von Mir, nicht Ich habe dich losgelassen!“

„O, mein Jesus, deshalb bin ich so elend und ungezogen! Erziehe mich, mein guter Meister!“

„Meine Tochter, verzichte auf deinen Eigenwillen. Immer wieder bitte Ich darum. An Meinem Erlösungswerk kannst du nur teilnehmen, wenn du ganz und ständig mit Mir vereint lebst, in jedem Augenblick. — Erinnere dich, als du Witwe wurdest und deine Kinder so langsam groß wurden, wie sehr du sie gebeten hattest, dir wenigstens für eine Stunde zu helfen. Immer nur eines von ihnen! ... Welche Edeichterung bedeute dir das! Und wie traurig warst du, wenn sie sich mit allerlei Gründen entschuldigten! — Meine Tochter, wieviele Kinder habe auch ich. Welche Wonne hätte Ich an euch! Wenn sie Mir nur eine Stunde helfen würden! Dabei denke Ich ganz besonders an die Mir geweihten Seelen, an jene, die Ich als die Auserwählten Meines Herzens betrachte. Sie sind durch weltliche Dinge und Gedanken abgelenkt und zerstreut. Frage nicht, auf welche Weise du erfinderisch sein könntest! Nimm eine jede Gelegenheit wahr, womit du durch deine Sehnsucht nach Seelen Meinen Durst löschen kannst!"

38

„Mein Herr, mit unstillbarem Durst sehne ich mich nach Dir. Ich will Dich mit all meinen Kräften lieben, auch anstelle jener, die nicht zu Dir kommen.“ Während dieses Gespräches habe ich viele Gnaden vom Herrn erhalten.

„Mein Gott, was hast Du mit mir getan? Jetzt weiß ich wahrlich nicht mehr, ob ich noch lebe! Mich dünkt, als würde ich nicht mehr auf der Erde verweilen. Mit meinen Augen sehe ich nichts, meine Ohren nehmen nicht den Lärm der Welt auf, mein Herz schlägt auch nicht mehr, nur in Dir und für Dich. Meine Lippen finden kein würdiges Lob. Ich möchte Dich preisen, aber ich finde keinen Ausdruck, der Deines Lobes würdig wäre. Ich schließe meine Augen und betrachte im Geiste Deine unbegreiflichen für mich armen Sünder erlittenen Schmerzen. — Warum hast Du eben mich auserwählt?! Wieviele Seelen gibt es, die Deiner Liebe würdiger sind!“

„Meine Tochter, aus den Reihen der größten Sünder suche Ich die Seelen für Mein Erlösungswerk aus. Diese überhäufe Ich mit besonderen Gnaden, wenn sie Meinen Ruf annehmen. Wer mit Mir und für Mich lebt, den reiße Ich aus der Welt, so wie Ich es mit dir getan habe. Meine Karmeliterin, Ich leide unaussprechlich. Wie wohl tut es Mir, daß du mit Mir vereint auch Meine Liebe empfindest!“

„Mein Herr, Dein ist mein Wille, handle in mir!“ — Darauf erwiderte Er:

„Meine Tochter, sorge dafür, daß du mit allen deinen Kräften die Sünder zu Mir führst! Deine Gedanken sollen sich auf nichts anderes als auf dieses Begehren lenken. Schau unentwegt in Meine Augen, damit du Meine Trauer um die Seelen bemerkst! Wünsche mit der ganzen Sehnsucht deiner Seele, daß die Mir geweihten Seelen nicht achtlos an Mir vorbeigehen und ihre Augen nicht an die Welt verlieren. Nur Mich sollen sie betrachten. Sie mögen den traurigen Blick Meiner Augen auffangen und sich in Mich versenken. Wenn sie reumütigen Herzens in Meine Augen schauen, werde Ich sie mit dem Strahl Meiner Gnade bessern. Ich werde sie in die Liebe Meines Herzens aufnehmen und neu gebären. Was Ich von ihnen verlange, ist das vollkommene Vertrauen zu Mr....

Meine Tochter, Ich überhäufe dich mit Meiner Liebe, weil du Mir Zuflucht gewährt hast und Ich mich in deiner Seele ausruhen kann. Nimm diese große Auszeichnung zu Herzen, denn dadurch ehrst du Mich. Laß dich nicht davon abbringen! Das liegt wahrlich nur bei dir! Ich bin mit Meiner Liebe bis zum äußersten gegangen. Weißt du, es gefällt Mir, wenn du, dich vor Mir niederwerfend, Mir versicherst, deine Sünden so zu bereuen, wie es noch kein bekehrter Sünder getan hat, und Mich so zu lieben, wie Mich noch niemand geliebt hat. Meine Karmelitentochter, mit diesen Wünschen hast du einen nahen Platz an meinem Herzen eingenommen. Deine schlichten Worte haben Mein Herz zum Erbarmen bewegt.

r

39

Siehst du, dazu braucht man keine Bildung, keine Volkshochschule! Welche Freude war auch dem Himmlischen Vater deine tiefempfundene, ehrliche Bußgesinnung! Sei so in jedem Augenblick deines Lebens gesinnt! Meine Tochter, mit unermüdlichem Fleiß sorge dafür, daß du Seelen rettest! Dies sei deine Schule! Der Heilige Geist wird dir in deinem Ringen mit deiner schlechten Natur zu deinem Heil beistehen. Du weißt doch, daß Mein Reich Gewalt leidet. Dein ständiges Hinfallen soll dich nicht entmutigen. Es hält dich in der Demut...

Meine Tochter, dieser Tag ist der alles umfassende Tag, der tiefe Spuren in deiner Seele hinterlassen wird. Du empfindest das auch, nicht wahr? Meine Worte sollen wie ein Gebet in deinen Ohren klingen. Sinne darüber nach, bis du sie dir ganz zu eigen gemacht hast. Denn dieser Tag ist der Tag unserer besonderen Vereinigung, an dem Ich dich mit Gnaden überhäufe, die dir zur Stärkung gereichen. Ein großer Kampf wartet auf dich. Im Zeichen des Kreuzes wirst du siegen.

Wenn du das Kreuzzeichen machst, sei nicht zerstreut. Denke immer an die Drei Göttlichen Personen. Was Ich dir jetzt sage, das bringe in die Öffentlichkeit:

Im Hinblick auf Meine Hl. fünf Wunden mache nacheinander fünfmal das Kreuzzeichen. Dabei denke an Meine Hl. Wunden. — Schau in Meine Augen, die von den vielen Schlägen blutüberströmt sind, die Ich auch von dir erhalten habe.“

,,O, mein Jesus, sage es nicht, denn mein Herz zerbricht! Erbarme Dich meiner!'

10.4.1962

„Meine liebe Karmeliterin! Sei nicht besorgt um das Gelingen Meiner Anliegen. Ich wirke vereint mit den auserwählten Seelen. (Damit sind die 12 Priester gemeint. — Anm.) Sei du nur gut! — Wie soll eine wahre Karmeliterin sein? Demütig, sie lebt verborgen, mit Mir vereint Ihr beschauliches Leben. Strebe danach, zähme deine Zunge, hüte dich vor überflüssigem Reden!

Meine kleine Karmeliterin! Meine Liebe zu dir kennt keine Grenzen. Deine Annahme Meiner angebotenen Opfer freut Mich! (Das hat Er ganz zart gesagt). Harre aus bei Mir! Welche Freude ist das für Mich! . .. Wünsche Mir viele Seelen für die Austeilung meiner Gnaden!'

Als ich mich einmal vor Ihm niederwarf, sagte Er:

„Mit beklommenem Herzen habe Ich auf dich gewartet. Siehst du, wie einsam Ich bin! Wenn du nicht kämest, wäre Ich verwaist. Meine Tochter, du warst auch einmal verwaist; wie traurig stimmt dieses Empfinden, nicht wahr?“

Dann sprach Er weiter und belehrte mich:

40

„Immer wieder bitte Ich dich, sei darüber nicht ängstlich besorgt, weil du nur kleine unbedeutende Dinge tun kannst. Ich sage dir, bleibe immer klein! — Weißt du, was wir tun werden? Du wirst Mir die Mosaiksteine geben, die du tagsüber sammelst. Ich werde sie nach Farbe und Form ordnen und zusammenstellen. Wenn das Bild fertig ist, wirst du staunen, welch ein Meisterwerk Ich daraus gemacht habe.“ Ich bin umsonst ein Künstler, aber wenn du nicht sammelst, dann kann Ich kein Meisterwerk schaffen. (Seine Stimme klang in flehendem Ton.)“

Eines Tages sagte Er mir:

„Meine Tochter, jetzt werde Ich dir deine Tagesordnung geben. Schon einmal begann Ich mit dir damit, Ich wollte noch mehr in dein Programm einschalten. Deshalb wartete Ich damit. Komm, wenn du Zeit hast; wenn es dir zuviel ist, sage es. Du entscheidest. Ich bin einverstanden. Mir gefällt es, wenn du Mir deinen Willen freiwillig gibst.

Montag: Der Tag der Armen Seelen.

Alle deine Bewegungen seien von der Hilfsbereitschaft getragen. In Vereinigung mit Mir begehre für die Armen Seelen die baldige Möglichkeit, Mein Angesicht zu schauen. Dein strenges Fasten und auch die nächtliche Gebetswache opfere für sie auf.

Die Forderung zu strengem Fasten richtet sich nicht nur an dich, sondern auch an die Öffentlichkeit. Verkünde diese Offenbarung Meines Herzens mit Meinen anderen Mitteilungen.

Wer montags bei Brot und Wasser streng fastet, befreit eine Arme Priesterseele aus dem Fegfeuer. Auch jene Person, die montags ihr strenges Fasten bei Brot und Wasser für die Armen Priesterseelen aufopfert, wird die große Gnade erhalten, in der Oktav ihres Todestages aus dem Ort der Läuterung befreit zu werden 11 (Gemeint ist das regelmäßige Fasten montags. - Anm.) Das ist auch die Bitte Unserer Mutter, und sie verpflichtet Mich dazu in Berufung auf Ihre Liebesflamme.

Dienstag: Dieser Tag gehört deiner Familie.

Opfere für sie geistliche Kommunionen auf, für ein jedes einzeln und auch an ihrer statt. Empfiehl sie einzeln Meiner Mutter! Sie wird sie in Ihren Schutz nehmen. Auch die nächtliche Gebetswache an diesem Ta<#-opfere für sie auf.“

„Mein Herr, ich bin eine Tiefschläferin“ — erwiderte ich — „was dann, wenn ich verschlafe und deshalb die Gebetswache versäume?“

In der Annahme, daß die Person im Stande der Gnade gestorben ist. — Während eines Gesprächs sagte E. folgendes „Im Tagebuch, wo es um die Befreiung der Armen Seelen geht, haue ich jedesmal hinschreiben müssen „Wenn die Person Im Gnadenstand gestorben Ist“. Weil ich dies damals als selbstverständlich erachtete, hielt ich es für überflüssig, es zu erwähnen."

41

„Auch darin helfe Ich. Wenn dir etwas schwer fällt, sage es im Vertrauen nur Unserer Mutter. Auch sie hielt oft Nachtwache im Gebet. — Bedenkst du, meine Tochter, daß du deiner Familie große Verantwortung schuldest? Du mußt sie alle zu Mir führen, ein jedes Mitglied nach seiner Art, denn sie sind verschieden. Bitte unaufhörlich um Meine Gnade für sie. Wir werden Zusammenwirken, aber Ich muß deine Kraft in Anspruch nehmen. — Dein zuvedässiger Schutzpatron sei der Hl. Josef. Vergiß nicht, ihn täglich um seine Hilfe zu bitten. Auch Er hilft gerne, und dann haben wir gewonnen!

Mittwoch: Der Tag der Priesterberufe.

Erbitte diesen heiligen Beruf von Mir für viele junge Männer. Wie viele du nur verlangst, so viele wirst du bekommen, denn in vielen jungen Herzen lebt dieser Wunsch. Leider ist niemand da, der den jungen Leuten Hilfe leistet. Sei nicht kleingläubig! Im nächtlichen Gebet kannst auch du für sie viele Gnaden erflehen.

Donnerstag: Weihe ihn in Sühne dem Allerheiligsten Altarssakrament!

Verbringe vier Stunden vor Mir. Mit besonders großer Andacht bete Mich an. Leiste Sühne für die gegen Mich gerichteten Beleidigungen. — Das strenge Fasten und auch die nächtliche Gebetswache opfere für die zwölf Priester auf. Versenke dich in Meine Leiden, wie Ich Blut geschwitzt habe, gemartert wurde, den 3 stündigen qualvollen Kreuzestod erlitten habe. Große Seelenkraft wirst du daraus schöpfen.

Freitag: Versenke dich mit der ganzen Liebe deines Herzens in Meine Liebe.

In der Früh, beim Erwachen, denke daran, welche Pein nach den fürchterlichen nächtlichen Qualen auf Mich gewartet hat. Betrachte auch während deiner Arbeit Meinen Kreuzweg, auf dem Ich nicht einmal für einen Augenblick ausruhen konnte. Bis aufs äußerste erschöpft hat man Mich auf den Berg Kaivaria getrieben. Vieles kannst du betrachten, Meine kleine Karmellterin! Ich bin für euch bis ans äußerste gegangen. Darum sage Ich: Nichts könnt ihr für Mich übertreiben! — Von 12.00 Uhr bis nachmittags 3.00 Uhr bete Meine Hl. Wunden an. Das Fasten halte möglichst bis zu Meiner Herabnahme vom Kreuz. Auch an diesem Tag opfere deine nächtliche Gebetswache für die Priester auf. Meine Tochter, deine Opferbereitschaft vermehrt in euch die Fülle der Gnaden.

Samstag: Der Tag Unserer Mutter.

An diesem Tag ehrt sie mit ganz besonderer Zärtlichkeit. Du weißt, sie ist die Mutter der Gnaden. Wünsche, sie auf Erden so verehrt zu sehen, wie es die Engel und Heiligen im Himmel tun. — Bitte für die sterbenden Prester um die Gnade eines guten Todes. Diese Priesterseelen werden im Himmel Fürbitte für dich einlegen. In deiner Todesstunde wird die

42

Heilige Jungfrau dich erwarten. Die nächtliche Gebetswache opfere in dieser Meinung auf.“

Sonntag: Für diesen Tag hat mir der liebe Heiland kein Programm gegeben.

13. April 1962: Schmerzhafter Freitag

Die erste Mitteilung der Heiligsten Jungfrau!

Auch an diesem Tage habe ich dem Wunsch des Herrn Jesus entsprechend, für die zwölf Priesterseelen von zwölf Uhr bis nachmittags 3 Uhr gesühnt. In Ihm versunken, bat ich die Heiligste Jungfrau, die Heiligen fünf Wunden ihres göttlichen Sohnes in mein Herz einzuprägen und Ihn um Sein Erbarmen zu bitten. Dicke Tränen rollten auf meine Wangen herab. Währenddessen vernahm ich in der Tiefe meiner Seele das unaussprechliche Leid und Wehklagen der schmerzreichen Mutter Gottes. Ihr Schluchzen strömte auch in meine Seele über. Dann sprach Sie mit schluchzender Stimme:

„Meine kleine Karmeliterin! Viel wird gesündigt im Land! Hilf Mir, retten wir es! Ich gebe euch einen Lichtstrahl in die Hand. Er ist die Flamme der Liebe Meines Herzens. Zu dieser Liebesflamme gib deine Liebe hinzu und gib sie weiter!“

„Meine Mutter, warum wirkst Du nicht Wunder wie in Fatima, damit man Dir glaube?“

„Meine Tochter, je größer Meine Wunder wären, umso weniger würde man Mir glauben. Meine Karmeliterin, den ersten Samstag zu begehen, habe ich erbeten, und man achtet ihn doch nicht. — Ich bin eure gütige und liebende Mutter, und, mit euch vereint, Hand in Hand, rette ich euch. Euer Land hat der Heilige König Stefan mir gedeiht, und ich habe ihm versprochen, seine Bitte und die der ungarischen Heiligen im Herzen zu tragen. Ein neues Mittel möchte ich euch in die Hände geben. Ich bitte euch, nehmt es an und habt Verständnis dafür, denn Ich schaue traurigen Herzens auf euch herab .... Die zwölf Priester, die mein göttlicher Sohn auserwählt hat, werden die würdigsten bei der Verwirklichung Meiner Bitte sein.

Meine Tochter, nimm diese Flamme, die Ich zuerst dir überreiche.

Das ist die Liebesflamme Meines Herzens. r Zünde damit das deinige an und gib sie weiter!“

Da schluchzte die Mutter Gottes so sehr, daß ich ihre Worte fast kaum verstanden hatte. Ich fragte sie, was ich tun solle. Im Namen des ganzen Landes habe ich alles versprochen, nur um ihren Schmerz zu lindern, denn mein Herz war beinahe am Zerspringen.

„Meine Tochter, ich bitte dich, den Donnerstag und den Freitag als besondere Gnadentage zu betrachten, und an diesen beiden Tagen meinem göttlichen Sohn ganz besonders Sühne zu leisten.

43

 

i- H ja

S1L. F

í 4*W k Vt 1KUHŰ 'W -

£n A

 

MACYARORSZAAoN-AZ'ObÍ938-IK-'I í ESZTENDEJÉBEN •MECTARTOTT-XXXTV» 1 NEMZETKÖZI • EYCMAMSCTIKVS - KONG- i RESSZVS- É.?-.SZENT- ISTVÁN • APOSTOU . ] k KIRALYVNK-9OO-IK-ÉVBILVVAU J RVENEK-EMLÉKÉRE __________

44

Die Art und Weise der Sühne ist die Sühnestunde in der Familie. Diese Stunde, die ihr in Sühne verbringt, beginnt mit geistlicher Lesung. Dieser mögen der Rosenkranz und andere Gebete in gesammelter Andacht folgen. Haltet die Sühnestunde zu zweit oder zu dritt, denn ihr wißt, wo zwei oder drei im Namen meines Sohnes versammelt sind, ist Er dabei. Seiner Bitte gemäß bekreuzigt euch fünfmal zu Beginn, dabei empfehlt ihr euch durch die heiligen fünf Wunden meines göttlichen Sohnes dem Ewigen Vater. Ebenso sollt ihr die Sühnestunde auch beschließen. Pflegt auch morgens, abends und tagsüber die Andacht, nacheinander fünfmal das Kreuzzeichen zu machen und empfehlt euch dabei der Barmherzigkeit des Himmlischen Vaters. Dies bringt euch näher zum Himmlischen Vater, und euer Herz wird mit Gnaden erfüllt.

Diese gnadenvolle FLAMME, die ich euch aus meinem Unbefleckten Herzen gab, soll von Herz zu Herz gehen und alle Herzen im ganzen Land entzünden. Das wird das große Wunder sein, dessen Licht Satan blenden wird. Sie ist das Feuer der Liebe und Eintracht, die ich durch die Verdienste der Heiligen Wunden meines göttlichen Sohnes beim Ewigen Vater erwirkt habe.“

Nach diesen Worten weigerte ich mich, in der Überzeugung meiner Unwürdigkeit, diesen Auftrag anzunehmen: „Du vertraust mir deine Anliegen an, aber wie soll ich sie weitergeben?“ — und wieder weigerte ich mich. — Nach einigen Tagen versprach die Heiligste Jungfrau, die Opfer, die ihr göttlicher Sohn verlangte, mit ihrer mütterlichen Liebe und Hilfe zu unterstützen.

„Ich werde bei dir sein, meine kleine Karmeliterin, Ich drücke dich an mein Herz.“

„Meine himmlische Mutter, ich habe eine Frage an dich.“ — Sie kannte sie bereits und antwortete auf meine Frage:

„Bringe die Bitte meines Sohnes Hw. H. E. ... “

Die Heiligste Jungfrau nannte ihn ihren lieben Sohn. Während Sie dies sagte, begrrff ich durch ihre wundersame Eingebung, wie sehr der Wille der Heiligsten Jungfrau mit dem ihres göttlichen Sohnes, des Ewigen Vaters und des Heiligsten Geistes im Einklang steht. — Die Allerseligste Jungfrau versprach Ihren Beistand, damit diese kleine Flamme sich wie ein Lauffeuer verbreite. r

Das Bild des Hl. König Stefan

‘ zum Andenken

an den Internationalen Eucharistischen Weltkongreß, welcher im Jahre 1938 - anläßlich des 900jährigen Todestages des Hl. Königs Stefan - in Ungarn stattfand.

45

15. April 1962

Die Heiligste Jungfrau bat mich zum wiederholten Male.

„Meine kleine Karmeliterin! Ich bitte die Bewohner des (Schwestern)-Hauses, die in Stille mit viel hingebender Liebe sich im ganzen Lande missionarisch betätigen, die Ersten bei der Verbreitung meiner Liebesflamme, bzw. bei ihrer Übergabe zu sein. Ihr Einsatz ist herzergreifend. Meine Tochter, verzage nicht, beginne damit, so bald wie möglich! Meine Liebesflamme wird vom Karmel aus ihren Lauf nehmen. Sie ehren mich am innigsten. Sie sind am meisten dazu berufen, mich zu ehren. Nimm zwei Kerzen, zünde zunächst deine kleine Flamme an und gib sie weiter meinem lieben Sohn ( = Pater) im Karmel. Er wird sie dann unter meinen zwölf vorzüglichsten (Priester-) Verehrern verbreiten.

(Nachher fragte ich die Heiligste Jungfrau, ob diese zwölf Priester alle Karmeliter sein werden. — Sie antwortete mit: „Nein!")

Ich werde mit ihnen sein und sie mit Gnaden überhäufen. Wenn die zwölf Priester vereinigt sein werden, soll zur gleichen Zeit die Andacht in zwölf mir geweihten Kirchen beginnen. Die Kerzenflamme, die sie während der Andacht erhielten, sollen sie nach Hause nehmen und damit die Andacht zu Hause beginnen. — Wenn euer Eifer von Dauer ist, werde Ich getröstet sein.“

17. April 1962

Der liebe Heiland hat über vieles gesprochen. Er hat mich gebeten, den Seelenkampf nicht aufzugeben, um in diesen pausenlosen Ringen die Gnade sich vermehren zu lassen.

„Sage es Meinen Söhnen, daß sie in keiner einzigen Predigt versäumen, die Seelen zur innigen Verehrung Meiner Mutter anzueifern.

Euer Land ist das Land der Königin und Schutzfrau Ungarns, das soll den Seelen unentwegt verkündet werden. Haltet die Bitte der Schutzfrau Ungarns in den Herzen wach!

Und du, Meine Tochter, wünsche mit der ganzen Sehnsucht deiner Seele die Ankunft Meines Reiches, damit die Liebesflamme Meiner Mutter zünde und durch die Funken der Liebe sich ausbreite!“

Als ich mich einmal wegen der verschwendeten Zeit meines Lebens in Reue vor dem Herrn niederwarf, sprach Er:

„Das Wachsen der Liebe bringt deine Versäumnisse ins Gleichgewicht. Die Liebe steigert nämlich Meine Gnade in dir.“ (Dabei sprach Er noch lange mit mir).

„Meine Tochter, übermittle Meinen lieben Söhnen, was Ich dir jetzt mitteile: Die Gedanken ihrer eigenen Seele sollen vom Wesentlichen

46

Meiner Worte durchdrungen sein, sodaß die trägen Seelen von ihrer Gleichgültigkeit aufgerüttelt werden, in die sie versunken sind. Zunächst sollen sie ihnen den Gedanken der innigsten Vereinigung mit Mir bewußt machen. Das sollen sie besonders bei jenen Seelen erreichen, die Mich zwar häufig in ihrem Herzen empfangen, diese Begegnung jedoch nicht zum Anlaß nehmen, Mir näherzukommen. Vergebens würde Ich ihre innere Vertiefung steigern, wenn sie Mich im Stich lassen, indem sie in der Tiefe ihrer Seele während ihrer Arbeit gar nicht an Mich denken. Das tut Mir so weh! So, ja so sehr leide Ich darunter!“

Wenn ihr sprecht: „Herr, ich bin nicht würdig, daß Du einkehrst unter mein Dach ... “, dann macht euch auch würdig dafür. Wenn ihr schon kommt, dann zeigt Mir nicht den Rücken! Macht eure Herzen bereit zur beständigen Vereinigung mit Mir, auch tagsüber durch ein dankbares Stoßgebet, einen liebenden Blick, denn Ich sehne Mich nach euch! - Es kommen ohnehin nur wenige zu Mir! Wenigstens diese wenigen, die zu Mir kommen, sollen Mir doch die echte Gesinnung ihrer Hingabe und InnerHchkeit entgegenbringen. Am meisten schmerzt Mich, daß man Mir kein Vertrauen schenkt. Was nützt der Glaube allein, ohne Vertrauen? Ohne Vertrauen gelingt es niemandem, in Meine Nähe zu kommen. Bitte Meine Söhne, den Mut in den Herzen zu wecken. Sie sollen den Seelen klarmachen, wie wohlgefällig Mir die ringenden Seelen sind, damit sie den Kampf nicht aufgeben. Im ununterbrochenen Kampf wächst in euch die Gnade. Schickt sie zu Meiner Heiligsten Mutter.

Meine Tochter, bringe Mir viele Seelen. Das sei dein ständiges Lebensziel. Dazu habe Ich dich auserwählt. Deshalb habe Ich dich aus der Welt gerissen. Es freut Mich, daß wenigstens du Mich verstehst, Mich in Meinem unendlichen, unbegrenzten Schmerz tröstest.“

Während Er dies sprach, durchdrang Sein großer Schmerz auch mein Herz. „Mein Herr Jesus, ich bin ein elender Sünder.“ - Er sprach weiter zu mir:

„Meine Tochter, deine Bußgesinnung hat dich in Meine Nähe gebracht. Erbitte diese Gesinnung auch für andere. Viele rufe Ich zu Meiner besonderen Gefolgschaft. Ich bin nicht einmal wählerisch. Aufgrund verschiedener Umstände wähle Ich die Seelen aus, leider habe ich wenig Erfolg. Meine Tochter, Ich muß viele Klagen erheben. Viel Un- * würdiges muß Ich von den Mir geweihten Seelen ertragen! Komm noch früher zu Mir, tröste Mich mehr und mehr! überschreite dein Maß! Deine Liebe zu Mir sei glühend warm und voller Andacht. Sei still, damit du Meine Stimme wahrnimmst. Denn nur die in Meine Liebe versunkene Seele kann Meine feine, leise Stimme wahrnehmen. Halte Deine Sehnsucht nach mir durch das lebendige Opfer deiner Liebe immer wach. Die Liebe ist ein Feuer, das nur die pausenlose Opferbereitschaft am Glühen erhalten kann.“

47

20.4.1962

„Habe ununterbrochen Anteil an Meinem Erlösungswerk! Wenn du schlafen gehst, so überprüfe, ob und was du für Mein Reich den ganzen Tag getan hast!“

Am nächsten Tag ließ Er meiner Seele einen bangen, wahrhaft brennenden Schmerz zuteil werden. Mein Jesus, Du weißt es, denn Du hast dies zugelassen. Du versprachst, daß Du mir verschiedene Schmerzen geben wirst. Es tut mir weh; dennoch tut dieser Schmerz mir wohl! Ich weiß nicht, womit ich ihn vergleichen könnte!

„Du könntest es doch wissen!“ — sprach Er sanft. — „Als du als Kind im fremden Land lebtest, fern von deiner Mutter und deiner Heimat, da hast du lange Zeit diese Schmerzen empfunden.“

„Mein Jesus, das Heimweh!“

„Kannst du dich daran erinnern? Ja, das ist ein Schmerz, eigentlich ist dies die Sehnsucht nach der ewigen Heimat. Leide für jene, die sich nicht nach der ewigen Heimat sehnen!“

Heute hat der Herr Jesus mich gebeten:

„Gib die Liebesflamme Meiner Mutter dringend weiter, damit ihr die strafende Hand Meines Vaters vom Lande abhalten könnt!“ —

Ich habe mich zu Beginn wirklich schwer getan. Der Herr Jesus hat mich ermuntert: „Meine Tochter, zögere nicht mehr! Die Heiligste Jungfrau, die Schutzpatronin Ungarns, wird dich rechtfertigen. Unsere Worte, die Wir dir mitgeteilt haben, seien dein Gebet! “

In diesen Tagen wurde ich nämlich öfters dazu bewegt, die Mir gegebenen Mitteilungen dem Hw. H. E. zu übergeben.

An den folgenden Tagen ging ich abermals recht früh zum Herrn Jesus. Nach langem Schweigen fing Er in meinem Inneren an zu sprechen. Mit sanfter, leiser, kaum hörbarer Stimme sprach Er gar vieles, es ging mir einfach in mein Bewußtsein. Ich erkannte die wunderbare Bedeutung Seiner grenzenlos gütigen, in meine Seele eindringenden Worte, aber ich bin nicht imstande, davon etwas niederzuschreiben, nur einige Worte, die mich zum eiligen Handeln bewegten, vermerke ich. Er bat mich, nicht lange zu säumen, sondern die anvertrauten Bitten, wie auch die mir diktierten Anweisungen dem Hw. H. E. so bald wie möglich zu übergeben. Da packte mich große Angst, denn ich wußte, daß jetzt keine Zeit mehr zum Aufschieben blieb. Voller Schrecken ging ich in die Sakristei und bat die dort anwesende Schwester, den Hw. H. E. zu bitten, für mich zu beten. Mehr sagte ich nicht, denn solch innere Angelegenheiten darf man nur der Person anvertrauen, für die sie bestimmt sind.

An diesem Abend hat der böse Feind mich besonders gepeinigt, als ich mich zu Füßen des Herrn niederwarf. Nach kurzer Stille fing der Herr Jesus in unaussprechlich wunderbarer Zärtlichkeit an zu sprechen. Eine

48

unbeschreibliche, mir bisher unbekannte Liebe erfaßte meine Seele so, daß ich zitterte. Dieses außergewöhnliche, wunderbare Empfinden hat meinen Leib und meine Seele lange durchströmt. In einem bislang nicht wahrgenommenen, zarten Ton versicherte mir der Herr Jesus, daß auch Ihn schmerze, was Er mir nun mitteilen werde.

„Meine kleine Karmeliterin! Heute haben wir einen Abschiedsabend. Verstehe dies so, daß deine Seele die Schatzkammer Meiner milden Worte war. Jetzt werde Ich dich in Stille umfangen. Nicht nur Meine Worte, sondern auch die Wahrnehmung Meiner Gegenwart werde Ich dir entziehen ... “

Als Er dies sagte, atmete der Böse hämisch auf. Das ließ mich der Herr Jesus fühlen. Der Böse triumphierte: — „Jetzt ist meine Zeit gekommen“ — Ich empfand, daß er weit von mir entfernt und durch eine Handbewegung des Herrn wie vernichtet worden war. Für mich war dies ein wunderbares, zugleich schmerzliches Erlebnis, denn ich begriff, daß der Herr bedauerte, mich mit Traurigkeit zu erfüllen. In milder Güte flüsterte Er mir zu:

„Im Interesse deiner Seele muß Ich es tun!“

Als Sein Flüstern in meine Seele drang, durchströmte ein mir unbekanntes, hauchfeines, seelenbelebendes, gnadenvolles Gefühl, mein Inneres. Ich fühlte den Geist der Liebe, den Geist der Heiligkeit. Während der Heilige Geist in meine Seele strömte, hauchte Er mir eine andere Gnadenstärke ein. Das beruhigte mich so sehr, daß Tränen meine Augen füllten wegen des Abschieds des Herrn und mich in eine stille Sammlung umstimmten. Nun da der Herr in meiner Seele ruhte, sprach Er erneut zu mir:

„Meine Tochter, verstehe Mich recht! Auch von jetzt ab werde Ich mit dir sein in der Hl. Kommunion. Ich erwarte auch weiterhin dein Kommen mit beklommenem Herzen. Sei treu, suche nicht deinen Eigenwillen. Gehe nicht nach deinem eigenen Gefühl, entsage dir selbst und liebe nur Mich! Sei vom Geist der Liebe erfüllt! Liebe Mich, wie ein in weiße Windeln gewickeltes Kind. Suche Mich, wie Meine Heiligste Mutter Mich in der großen Menge mit bedrängtem Herzen gesucht hat. Und wenn du Mich irgendwo gefunden hast, so freue dich über Mich! Wenn du meinst, du brauchtest eine väterliche Stütze, so schau auf zu Meinem*" Ewigen Vater und versenke dich mit dem Heiligen Geist in unsere Liebe.“

Das waren Seine Abschiedsworte. Waren Seine Worte auch noch so gütig, so empfand ich dennoch Schmerz darüber. — In den vorhergehenden Nächten hat mich der Herr Jesus zur Gebetswache aufgeweckt. Jetzt weckt mich zur Zeit der Nachtwache mein Schutzengel. O, welch großer Unterschied zwischen dem vorigen und dem jetzigen Wecken!

49

27.4.1962

Nach der Hl. Messe war ich fest entschlossen, zum Hw. H. E, zu gehen, um ihm die Botschaft der Mutter Gottes zu überbringen. Ich sprach ihn an: „Herr... ich bringe Ihnen einen Brief.“ — Er enthielt nämlich die von der Heiligsten Jungfrau stammende Botschaft an den Herrn E. — Ich zitterte an allen Gliedern und spürte den Beistand des Heiligen Geistes. Ich wartete, bis er den Brief gelesen hatte. Er schaute mich verwundert an und sprach: — „Darauf kann ich keine Antwort geben.“ — „Ich erwarte auch keine Antwort, ich bin nur eine arme Sünderin und leide schon so sehr darunter“, entgegnete ich. Er schilderte kurz die schwere Lage der Priester, schlug die Bitte ab und zog sich zurück. — Bedrängten Herzens entfernte ich mich, in meiner Seele tief gedemü-tigt. Ich schämte mich, als hätte man mich bei einer bösen Tat ertappt.

Danach blieb ich noch lange in der Kirche in meine Gedanken versunken, mit dem Schmerz der Demütigung im Herzen . .. Nichts konnte mich umstimmen, weder seelische noch körperliche Leiden. Der Heilige Geist gab mir neue Kraft zur Weitergabe der Liebesflamme unserer Heiligsten Jungfrau. Mir fielen die Worte des Herrn ein: „Das Himmelreich leidet Gewalt! “ — Ich flehte zur Heiligsten Jungfrau: „Liebe Mutter, die Person, zu der du mich gesandt hast, wies mich ab. Sie hatte kein ermunterndes Wort für mich übrig.“ — Mit dem brennenden Schmerz der Demütigung verließ ich die Kirche.

Trotzdem gab mir Hw. H. E. den Auftrag, zu Pater X. zu gehen. — Diesen Pater kannte ich nicht. Aber, vom Herrn beauftragt, hatte auch die Schwester, die nach Seinem Willen mir stets zur Seite stehen sollte, ihn unabhängig von Herrn E. empfohlen.

Am nächsten Tag traf ich ihn nicht zu Hause an. Daher suchte ich ihn am darauffolgenden Tag auf. Im Rahmen der Hl. Beichte trug ich dem Pater meinen außerordentlichen Seelenzustand vor. Meine Worte und auch Tränen flössen nur so! Obwohl ich ihn nicht kannte, öffnete sich meine Seele vor ihm in wunderbarem Vertrauen. Flehend bat ich den Pater, er möge mich in meinem außergewöhnlichen Zustand unterweisen. So sprach ich zu ihm: „Darf ich Sie demütigst bitten, mich durch die Enthüllung meines Irrtums zu beruhigen“. — Seine sanften und gütigen Worte haben dies tatsächlich erreicht. Er erklärte mir, in mir nichts Ordnungwidriges zu finden. Meine Demut sei es, woraus er dies folgere. — Das waren trostbringende Worte für meine Seele! Beruhigt ging ich nach Hause. — Wir sind uns darüber einig geworden, ihm demnächst die Mitteilungen der Mutter Gottes zu übergeben, denn — wie er sagte — er habe Priesterbeichtkinder, mit denen er diese Angelegenheit besprechen werde.

30.4.1962

Die Allerseligste Jungfrau spornte mich an:

50

„Sage den maßgeblichen Persönlichkeiten, sie bräuchten keine Angst zu haben und sollten mir vertrauen. Ich werde sie mit meinem mütterlichen Mantel beschützen.“

Dann machte mir die Heiligste Jungfrau wieder eine Mitteilung:

„An den acht bekanntesten Wallfahrtsorten und im Herzen des Landes, in vier — zu meiner Ehre geweihten — Kirchen soll gleichzeitig die Andacht für die Weitergabe der Liebesflamme beginnen.

Meine Karmeütentochter! ... Die Opferbereitschaft brenne in dir! Mit deinen Leiden entfache unentwegt die Flamme meiner Liebe!“

2.5.1962

Ich brachte die Niederschrift der Mitteilungen zu Pater X. Dort wurde ich mit der Nachricht empfangen, daß Pater X. infolge einer kürzlich überstandenen schweren Operation noch krank sei, und man ihn deshalb nicht sprechen könne. Traurigen Herzens dachte ich daran, daß die Weitergabe der Liebesflamme jetzt wieder behindert sein werde ....

Der Herr Jesus sprach zu mir:

„Meine kleine Karmeliterin, ... fürchte dich nicht, hab' keine Angst, Mein Heiliges Herz wird deine ständige Ruhestätte sein. Du fühlst das, nicht wahr? Wenn du dich hier ausruhen willst, so hast du dich auch schon ausgeruht. Die mitfühlende Liebe schlägt rastlos für andere Seelen. Bleibe in Meiner Liebe, bringe auch andere in Meine Nähe! Bedenke, wir sind so wenige, unsere kleine Zahl ist leicht überschaubar. Um die Fehlenden tut Mir das Herz so, ja so weh! Harre aus bei Mir und füh- • re auch andere in Meine Nähe. Laß mich keine bittere Enttäuschung erleben!“

Er sagte dies in solch flehentlich bittendem Ton, daß es mich erbarmte und mein Herz nur so brannte ... — Am folgenden Tag wurde mir derart bange ums Herz, daß es auch meine körperlichen Kräfte schwächte. Der Herr Jesus sagte:

„Leide mit Mir, Meine Tochter!“

Eines Mittags hatte ich in Városmajor ( = Stadtteil) zu tun. Überraschend fing der Herr Jesus an zu sprechen. Traurigen Herzens bat er r mich, seine Klage niederzuschreiben.

„Meine Tochter, Ich bin der Bettler des Landes. Man will Mich nicht beschäftigen. Das Betteln ist im Lande verboten, nur Ich tue es. Ohne Speise und Trank gehe Ich straßauf — straßab, von Haus zu Haus, von Dorf zu Stadt, im kalten Winter, im schwülen Sommer, im brausenden Wind, im strömenden Regen. Niemand fragt Mich, wohin Ich in diesem bedauerlichen Zustand gehe. Meine Haare sind mit Blut getränkt, vom Schweiß naß, Meine Füße aufgesprungen vom beschwerlichen Suchen nach euch, Meine Hände flehen ausgestreckt um Unterstützung. Ich ge

51

he von Herz zu Herz und bekomme kaum ein Almosen. Schnell verschließen sie die Tür ihres Herzens; Ich kann kaum hineinblicken. Ich muß Mich bescheiden zurückziehen, Meine Gnaden bleiben im Meinen Herzen gespeichert. — Meine Tochter, lege viel Fürbitte ein, bitte du viel, bitte viel für andere! Wenn du das tust, verpflichtest du Mich beinahe. So muß ich Mich für deine Treue bedanken. Darüber staunst du, nicht wahr? Wundere dich nicht. Jedes kleine Opfer lindert Meinen grenzenlosen, qualvollen Durst nach Seelen. Sei keinen Augenblick ohne Opfer! Meine Tochter, Ich muß dir sagen, in jüngster Vergangenheit habe Ich viele Seelen um Meine besondere Nachfolge angesprochen, aber nur wenige verstanden, was Ich von ihnen begehrte. Schließe sie ständig in dein Gebet ein und bringe Opfer für sie, damit die Schar der Sühnenden Meinen berechtigten Zorn ins Gleichgewicht bringe. — Das Flehen Meiner Mutter hat bislang Meinen gerechten Zorn abgewendet. Ihre Liebesflamme verpflichtet auch Mich."

Einmal sprach der Herr Jesus während der Anbetung:

In jedem Schlag deines Herzens sei deine Bußgesinnung enthalten. Bei jedem Atemzug atme meine Liebe ein, beim Ausatmen gib sie den Nächsten weiter..."

Am 2.5. fragte mich die zu mir bestellte Schwester nach meinem Eindruck, welchen Unterschied ich empfand, als statt des Herrn Jesus mein Schutzengel mich weckte. Damals konnte ich ihr keine Antwort geben. Jetzt, da des Herrn milde Stimme verstummt ist, halte ich ein ein-seitges Gespräch mit Ihm.

Ich bat Ihn: ..Mein Jesus. Du hast mich vieles verstehen lassen, was ich durch Deine Eingebungen auch zum Ausdruck bringen konnte, aber als dies geschah, war meine Seele schon in Stille gehüllt. Jetzt faßt meine Vernunft es zwar auf. aber in Worten kann ich es nicht ausdrücken." — Als ich so in Stille vor dem Herrn kniete, entstand vor den Augen meines Geistes ein unüberschaubares Licht. Aus den Funken des brennenden Lichts sprühten winzig-kleine und größere Körnchen von überall her. Sie waren kleiner als Staubkörnchen, aber auch das kleinste glänzte wunderbar. Während ich dies betrachtete, ließ der Herr mich erkennen, warum ich nicht mit meinem Verstand die entsprechende Ausdrucksweise gefunden hatte. Die kleinen, wunderbar glänzenden Körnchen deuten mir die Winzigkeit der Geschöpfe Gottes an.

Es war an einem Dienstagmorgen. Ich begann die geistliche Kommunion für meine Kinder zu verrichten. Ich stellte sie unter den Schutz der Seligsten Jungfrau, hatte aber noch keinen einzigen Gedanken an die innere Vereinigung mit dem Herrn fertiggebracht. Da der Herr mir nicht nur Seine Worte, sondern auch Seine fühlbare Gegenwart entzog, war meine Seele voller Trockenheit. In stummer Be^<^<^t^r^<^;tllosigkeit kniete ich vor dem Herrn. Mir fielen Seine Worte ein:

52

„Ein einziges „Vater unser“ oder „Ave Maria“ — in der größten Trockenheit der Seele gebetet —, ist fruchtbringender als das überschwengliche Gebet im Stande der überströmenden Gnade.“

In Erwägung dieser Worte des Herrn führte mich diese Trockenheit zur inneren Ruhe. Als ich so stumm da kniete, begann man in der Maiandacht die die Heiligste Jungfrau preisende Lauretanische Litanei zu beten. Nie in meinem Leben habe ich so intensiv empfunden, wie sehr das gemeinsame Gebet die Seele in wunderbare Andacht versetzen kann.

Ich verblieb in andächtiger Stille. Vergebens bemühte ich mich zu beten. Kein Wort kam über meine Lippen. Statt dessen fing der böse Feind an, mich seelisch zu quälen. Ich konnte meine Gedanken auf keine Weise davor schützen. Zunächst versuchte er, mir große Angst einzujagen. Es war ein fürchterliches Gefühl, als wollte er mich in Besitz nehmen, aber es schien mir, als ob irgendwas oder irgendwer ihn daran hindern würde...

Eine Weile kniete ich in starrer Angst, mein Geist war umnebelt, — es drängte mich, den Hw. H. zu bitten, für mich zu beten, bevor der Böse mich ganz in Besitz nähme. Ich sah, daß Hw. H. E. durch die Kirche gehend, diese verlassen wollte. Ich hatte aber keine Kraft zu ihm zu gehen. Nachdem er die Kirche verließ, konnte ich mich eine Weile nicht rühren. Ich hatte das Gefühl, vom Teufel besessen zu sein und daß ich deshalb in der Kirche keinen Platz mehr habe. Der Teufel befahl mir, die Kirche zu verlassen. Ich widerstand aber noch längere Zeit, da ich nicht wußte, wie ich ihm entkommen könnte.

Als ich die Kirche verließ, begleitete mich der Böse und fing an, mir ganz menschlich zuzureden: — „Kehr zurück zu deiner Familie! Warum willst du mehr gelten wollen als die anderen? Siehst du nicht, wie müde und matt dich das macht! Dein ganzes Leben war ein Kampf, ruh' dich jetzt endlich aus! Das Leben ist ohnehin kurz, warum hetzest du dich ab? Warum willst du deine dummen Gedanken weitergeben? Glaube ja nicht, man würde auf dich hören! Das würde dir schmeicheln, nicht wahr? Halte inne und denke nach! Du wirst einsehen, daß ich Recht habe und mir noch dankbar sein, daß ich dich vor vielen Übeln bewahrt habe.“

Wie froh war ich, als ich zum Haustor kam, wo meine kleinen Enkel mich liebkosend und freundlich erwarteten! Da legte sich die Verwirrung.

Nach dem Abendessen ging ich in meine Wohnung, aber auch dort führte der Teufel seine Belästigungen fort. Ich widerstand ihm in aller Entschiedenheit. Ich versuchte energisch, mich der Betrachtung hinzugeben, aber seine dauernden Einflüsterungen ließen mich nachdenklich werden. Ich erforschte mein Gewissen und kam damit nicht zurecht. Ich hatte das Gefühl, daß ich es mir gut überlegen müsse, bevor ich dieses Anliegen weitergebe, denn mein Stolz, den der Böse mir aufdeckte,

53

schreckte mich ... Nach vielem Grübeln ging ich zur Ruhe. Jegliche Hilfe von oben war mir versagt, nur die Unruhe der dunklen Nacht brach auf mich ein. Wie gut wäre es jetzt, die sanfte Stimme des Herrn zu hören! Was würde Er dazu sagen? ...

In diesen Tagen hatte ich viele und große Versuchungen. Der Böse wollte mich auf jede Art einkreisen, um mich ganz aus der Fassung zu bringen.

4.5.1962

Die Heiligste Jungfrau fing an zu sprechen:

„Meine Tochter, jetzt, da du die großen Versuchungen hinter dir hast, will Ich dich belohnen. Du hast eine schwere Probe bestanden. Wir wollten deine Demut erproben. Darum ließ mein göttlicher Sohn die Nähe des Satans zu. So wurdest du für die Weitergabe Meiner Liebesflamme fähiger. Wisse, für den Empfang großer Gnaden muß deine Seele durch Leiden vorbereitet werden. Nach diesem Sieg drücke Ich dich an Mein Herz und spreche zu dir, damit du Mein heiliges Anliegen mit noch größerer Hingabe dir zu eigen machest. Das war eine verdienstvolle Gelegenheit auch für andere. Für die zwölf Priesterseelen bringe ständig deine Opfer. Sie werden auch leiden, du sei glücklich, mit ihnen leiden zu dürfen. Deine Verdienste, seien sie noch so bescheiden, vermehren deine Gnaden. Nur wenige lasse Ich Mein Anliegen wissen in dem Vertrauen, daß den wenigen die Ich gewonnen habe, eine Mehrheit folgen werde. Freue dich, zu den wenigen zu zählen. Leider gibt es auch unter den wenigen Zurückweisende, und das schmerzt Mein mütterliches Herz.

Jetzt aber mußt du Mein Anliegen weiter fördern. Gib nur Meine Botschaft weiter! Die von Mir Erwählten sollten voller Vertrauen sein. Ich, als umsichtige Mutter, führe alle ihre Schritte. Sie brauchen sich nur zu öffnen und bereit zu sein für die große Sühnearbeit. Betrübt stelle Ich fest, welchen Kummer und Schrecken Meine Liebesflamme in euren Herzen weckt. Warum habt ihr Angst? Ich bin doch eure liebende Mutter und lasse euch nicht im Stich. Haltet mit aller Kraft zusammen und bereitet die Seelen zur Herberge meiner Liebesflamme. Pilger an den Wallfahrtsorten werden dafür geeignet sein. Ich, die Mutter der Gnade, flehe unentwegt zu meinem göttlichen Sohn, euer kleines Bemühen mit Seinen Verdiensten zu vereinigen.

Habt keine Angst vor der Flamme, die unbemerkt zünden wird. Ihr sanfter Schein wird keinen Verdacht erwecken, denn die Wunder werden sich in den Herzen vollziehen. — Am Maria-Lichtmeß-Tag mögen meine lieben Söhne gleichsam wie in einer Prozession die Flamme Meiner Liebe weitergeben, damit sie in den Herzen und Seelen Feuer fange. Alles soll man so vorbereiten, daß sie sich wie ein Lauffeuer ausbreite. Meine auserwählten Seelen mögen in aller Gründlichkeit die Maßnahmen für diesen Tag treffen.“

54

„Meine Mutter, unser Herr Jesus versprach, daß Du mich rechtfertigen wirst.“ In der Tiefe meiner Seele vernahm ich Ihre beruhigende Antwort.

„Geh' zu meinen lieben Sohn ( = Pater), er wird alles so tun, als würde Ich ihn selbst darum bitten; denn er wird Mein Gesandter an den Wallfahrtsorten sein, um für Meine Liebesflamme einzutreten. Hab' keine Angst, er wird sich nicht gegen Mich wehren! Du sollst nur immer in demütiger Verborgenheit leben. Die Leiden seien dir willkommen. Ich, die Schmerzhafte Mutter, nehme dies so an, als würdest du durch deine Leiden auf die Wunden Meines göttlichen Sohnes Balsam gießen. Gehöre zu jenen Seelen, die ohne Leiden nicht leben können. Wahrlich, jene empfinden Seine Nähe am stärksten ... Wünsche von ganzem Herzen, daß Meine Liebesflamme baldmöglichst zünde, da sie Satan blenden wird.“

Zwischen 3. — 11. Mai 1962

bat die Heiligste Jungfrau mich viermal, ihr Anliegen nicht zu vernachlässigen.

Des Heilands Worte: -

„Meine Tochter, Ich erwähle dich zur Vermittlerin Meiner Barmherzigkeit.

Auch du schöpfe aus der Fülle Meiner Barmherzigkeit. Wenn du deinen Mund zum Sprechen öffnest, verkünde die Barmherzigkeit Meines Herzens, das vor Sehnsucht nach den Sündern schmachtet. Dein ganzes Leben bestehe aus der Sehnsucht nach der Teilnahme an Meinem Erlösungswerk.“

Mein Jesus, wie oft habe ich Deine Klageworte niedergeschrieben, helfen kann ich aber leider nicht viel!

„Meine Tochter, die Sehnsucht brenne in deinem Herzen. Dies schon lindert den brennenden Durst Meines Herzens. Hätten doch alle Mir geweihten Seelen Sehnsucht nach Mir, dann würde das Heer Meiner Sühneseelen sich vermehren! Du weißt, wie viele es sind. Wenn sie mit Herz und Seele, durch Gebet und Opfer an Meinem Erlösungswerk sich beteiligten, würde Ich weniger Klage erheben. Meine Tochter, liebe Mich immer mehr! Diene Mir mit noch größerer Hingabe! Laß die Macht der Ge- r wohnheit nicht Herr über dich werden!

Dein ganzes Leben sei Opfer und Gebet und Sehnsucht nach Teilnahme an Meinem Erlösungswerk.

Deine Opfer seien immer frisch, glühend. Meine Tochter, Ich möchte Meine Gnaden in dir steigern, aber dazu benötige Ich deine vermehrte Opferbereitschaft. Ich bitte dich, sei bescheiden, verzichte auf Freuden, Vergnügungen, durch die du Mir nicht dienst. Verzichte auf unterhaltende Bücher, auf liebe Musik, auf die Suche nach Gesellschaft; während

55

deiner Spaziergänge betrachte Meine Leiden. Dein Fasten möchte Ich auch steigern, wenn du einverstanden bist. — Übergib dich keinerlei Vergnügungen! Dein Frühstück und Abendessen bestehe bescheiden aus Brot und Wasser. Nur bei der Hauptmahlzeit nimm auch etwas anderes zu dir, aber auch das mache für dich unschmackhaft. Nicht wegen des Geschmacks sollst du essen, sondern um deinen Leib zu nähren. Auch der Leib verlangt das seinige. Auf deine nächtliche Ruhe mußt du auch noch mehr verzichten. Eine Gebetswache von zwei Stunden erbitte Ich von dir, so daß du zweimal für jeweils eine Stunde aufstehst. — Meine Tochter, kann Ich auf dich zählen? Ich, der Gottmensch, bittet dich!“

„Mein Herr und Mein Gott! Du weißt, daß ich ohne Dich nichts bin. Die Seele ist zwar bereit, aber der Leib — Du weißt — ist schwach. Du kennst meine zwei „Ich“, welche hier auf Erden von einander nicht zu trennen sind, sie leben als ewige Feinde in mir. Mein Herz und meine Seele nehmen es an, aber mein schwacher Wille und meine benebelte, dunkle Vernunft sträuben sich dagegen. — Mein Jesus, ich beteuere meine Hingabe: Dein bin ich, verfüge über mich! Ich widerstrebe Dir nicht, denn ich liebe Dich. Bekleide mich mit Deiner Kraft, damit ich Deinem Wunsche entspreche.“

Die nächtliche Gebetswache fällt mir sehr schwer, ich kann kaum wach werden. Ich bat die Heiligste Jungfrau: „Meine Mutter, ich bitte Dich, sei so gut und wecke mich. Das Wecken des Schutzengels zündet nicht genügend.“

In der nachfolgenden Nacht hat die Heiligste Jungfrau mich geweckt. Ich wollte aufstehen, um mich anzuziehen, denn ich glaubte, die Zeit der Gebetswache sei da, denn es schickt sich nicht, mit der Heiligsten Jungfrau liegend zu sprechen. Die Zeit meiner Nachtwache war aber noch nicht da (nachts um 2 Uhr), es war erst gegen Mitternacht. Die Heiligste Jungfrau sprach weiter:

„Meine Tochter, bleibe auf deinem Ruhelager ( = in ruhiger Lage)! Das ist kein Mangel an Anstand. Eine Mutter kann mit ihrem Kinde zu jeder Zeit und in jeder Haltung sprechen. Höre auf mich! Laß dich nicht gängeln während der nächtlichen Gebetswache! Sich zu Gott erheben, das ist eine nützliche Übung der Seele. — Auch ich habe oft Nachtwache gehalten. In der 'Familie' war Ich es, die Nachtwache hielt, während Jesus noch ein Kind war, denn der hl. Josef mußte seine anstrengende Arbeit verrichten, damit wir spärlich leben konnten. Mache es auch so! -Auch an deinem Ruhetag, dem Sonntag, halte Gebetswache und wohne so vielen Hl. Messen bei, als dir möglich ist. Opfere sie für die Jugend auf. Denke an die Kinder, die von Jahr zu Jahr zu Meinem göttlichen Sohn geführt werden. Wie viele Seelen verkommen, ihre Seelen können keine Wurzeln schlagen, weil niemand die Sorge für ihren geistlichen Fortschritt übernimmt.

56

Deine Seele sei an deinem Ruhetag zum Gebetsopfer bereit. Opfere es besondes für die Kinder. Mein göttlicher Sohn hat sie selbst in erschöpftem Zustand zu Sich gerufen. Sei auch du nicht müde es für sie zu tun. Vergiß nicht, Er bat dich, an Seinem Erlösungswerk ständig teilzunehmen.“

Heute sprach der Herr Jesus zu mir:

„Meine Karmeliterin! Mein neuliches Opfer-Angebot hast du dir zu eigen gemacht, dafür danke Ich dir. Du bist überrascht, nicht wahr? Siehst du, wie herablassend dein Meister ist! Aber Ich gehe noch weiter. Ich vereinige deine Leiden mit den Meinigen. Deine Verdienste werden sich dadurch bedeutend vervielfachen und Mein Erlösungswerk vorantreiben. Schließe diese neue Gnade in der Tiefe deines Herzens ein. Das ist ein besonderes Geschenk Gottes. Er ehrt dich, kleine Seele. Gibt es etwas Erhabeneres für dich als dies? Lerne von Mir! Du bist klein und elend, darum habe Ich dich erwählt. Meine Tochter, werde nicht müde zu lieben; mit Hilfe Meiner Gnade bemühe dich, dies noch mehr zu tun!“

Der liebe Heiland hat mich gebeten, mit Ihm Seine ewigen Wünsche zu beten:

„Unsere Schritte mögen gemeinsam gehen, Unsere Hände mögen gemeinsam sammeln, Unsere Herzen mögen gemeinsam schlagen, Unser Innerstes empfinde gemeinsam.

Die Gedanken unseres Geistes seien eins.

Unsere Ohren mögen gemeinsam auf die Stille hören.

Unsere Augen mögen ineinanderschauen und sich

verschmelzen,

Unsere Lippen mögen gemeinsam zum Ewigen Vater um Erbarmen flehen!“

Dieses Gebet habe ich mir ganz zu eigen gemacht. So oft hat Er es mit mir betrachtet! Er hat es mich gelehrt, um es weiterzugeben, damit wir Seine ewigen Gedanken und Wünsche mit all unseren Kräften uns zu eigen machen.

Nachdem der Heiland darum gebeten hatte, fügte Er noch hinzu:

„Dieses Gebet ist eine Waffe in euren Händen, denn wenn jemand mit Mir wirkt, wird auch Satan geblendet und dadurch werden die Seelen r von der Sünde frei.“

14.5.1962

Erneut wurde ich von der Heiligsten Jungfrau geweckt; Ich blieb in ruhender Lage.

„Meine Karmeliterin! In der Stille der Nacht möchte Ich jetzt mit dir sprechen. Hör Mir zu und ruhe dabei! Nicht wahr, du kennst Meinen gro-

57

Ben Schmerz in Meinem Herzen! Satan hamstert in schwindelerregender Weise die Seelen ein. Warum bemüht ihr euch nicht mit allen Kräften, dies zu verhindern? Ich brauche eure Kräfte. Meine Seele schmachtet vor Schmerz, wenn Ich der Verdammung so vieler Seelen zusehen muß. Viele von ihnen werden gegen ihre gute Absicht in sein Netz gerissen. Der Böse reicht grinsend seine Arme, und mit schrecklicher Schadenfreude zerrt er mit sich jene Seelen, für die Mein göttlicher Sohn so schreckliche Todespein erlitten hat. Helft Mir! Helft!!!“

17.5.1962

Beim Morgengebet sprach die Heiligste Jungfrau zu mir. Auch während der Hl. Messe klagte Sie ständig mit trauriger Stimme. Ich hörte Sie wie händeringend flehen:

„Die blinde Wut Satans steigert sich, um sogar die frommen Seelen für sich zu gewinnen. Laßt es nicht zu! H^llfl!!“

Sie fleht weiter und der Schmerz Ihrer Seele dringt auch in meine Seele. Ich ringe unbeholfen, mein Gebet erstickt im Weinen. Jetzt, da ich diese Zeilen schreibe, quält der Schmerz erneut mein Herz, und ich muß mein Schreiben beenden, so sehr muß ich weinen. — „Meine Mutter, was kann ich tun?“

„Geh, sage es Meinen Söhnen, sie werden Meine Boten sein!“

„Heiligste Jungfrau, sprich Du für mich, ich bin so elend, ein Nichts über Nichts, auf mich achtet man nicht, obwohl ich Deine Worte weitergegeben habe. Was kann ich jetzt tun? Meine Mutter, ich bitte Dich noch einmal, sprich Du! Dein göttlicher Sohn versprach mir, daß Du mich rechtfertigen wirst. Ich bitte Dich, meine Jungfrau-Mutter, rechtfertige mich, damit man Deinen flehentlichen Bitten glaubt. Meine Mutter, ich ringe auch mit Dir und leide darunter, daß Deine Bitte noch nicht verstanden wurde von dem, zu dem Du mich gesandt hast.“

Noch am selben Tag sprach der Herr Jesus in der Tiefe und großen Stille meiner Seele. Das hat mich überrascht, denn seit dem Abschied habe ich Seine milden, gütigen Worte nicht mehr gehört. Auch jetzt sprach Er fast nicht hörbar, aber Er seufzte.

„Meine Tochter, gib acht! Entsage dir selbst! Übergib dich ganz Mir! Du weißt, wie eifersüchtig Ich auf dich bin. Einen großen Preis habe ich für dich, für deine Seele, durch Meine Leiden bezahlt. Von den vielen Gnaden, mit denen Ich dich überhäufe, soll nichts verloren gehen. Gib acht! Der Böse will unbemerkt in deine Seele eindringen und wie ein Raubtier an den Kräften deiner Seele saugen.“

„Wie, mein Jesus? Schon im ersten Augenblick meines Erwachens, wenn meine Vernunft zum Bewußtsein kommt, mit den ersten Gedanken meines Herzens, mich selbst nicht beachtend, weihe ich mich doch Dir,

58

damit der böse Feind schon beim Erwachen in meiner Seele keinen Platz einnehmen könne! Nimm mich an, mein Herr und mein Gott!“

„Sprich dies den ganzen Tag, nicht nur beim Erwachen!“

Und mit einem leichten Seufzer hörte ich nur soviel:

„Meine Tochter!“

23.5.1962

Frühmorgens konnte ich kaum erwarten, bis ich beim Herrn war, um mich bei Ihm zu bedanken, daß Er mich für die nächtliche Gebetsstunde gestärkt hatte. Er war sehr gerührt, und ich konnte Seinen Herzschlag kaum aushalten. Er klang in meinem Innern wie eine noch nie empfundene Süßigkeit. Mein Herr, ich bin es nicht wert, was Du mit mir tust. Aber ich will mich bemühen, mich Deiner Güte gegenüber irgendwie dankbar zu erweisen.“ — Er ließ mich seine außergewöhnliche Liebe weiterhin fühlen.

Ich habe meinen Traum ausgelassen, wollte ihn nicht niederschreiben, doch Er sprach, neben mir stehend:

„Schreibe es nur, Meine Tochter, auch dies!“

In der Frühe vom 17. Mai habe ich folgendes geträumt. Ich träume selten, ich vergesse es oft. Aber dieser Traum stand beim Erwachen noch lebendig vor mir.

Ich sah eine große schwarze Scheibe, ringsherum dicke graue Wolken. An der Seite der Scheibe sah ich sonderbar aussehende Männer. Sie waren ganz mager, fast ohne Körper, mit einem gräulichen Kleid angetan. Ihr Gesicht habe ich nicht gesehen, nur ihren Nacken. Sofort verspürte ich, daß es Teufel waren. Als ich auf die Scheibe blickte, waren sie eben mit einer eisen-ähnlichen Platte fertig geworden. Sie bedeckten die zuvor noch kristall-klar aussehende Scheibe. Als sie diese mit der Eisenplatte bedeckten, überprüften sie es und stellten grinsend und selbstbewußt fest, daß sie gute Arbeit geleistet hatten. Aus der weißen Wolke an der rechten Seite hat sie jemand beobachtet, das spürte ich. Ich weiß nicht, wer das war. Aber ich hatte das Gefühl, daß er nicht schlechten Sinnes war. Zu Füßen einer Gestalt saßen drei Männer, die Gegner des Bösen gewesen sein könnten. Denn als sie die schwarze Scheibe betrachteten, beratschlagten sie, wie man sie entfernen könn- r te. Inzwischen beugte sich einer, der von der linken Seite nahte, und sprach schadenfroh wie einer, der seiner Sache sicher ist: — „Das haben wir gut gemacht! Das könnt ihr prüfen!“ Sie sagten auch noch: — „Ihr werdet damit viel Plage haben.“

Im Traum habe ich auch die Scheibe gut in Augenschein genommen, ich weiß nicht, ob es Personen von der linken Seite wahrgenommen haben, aber als ich sie nachdenklich betrachtete, wie man von der Scheibe die Finsternis befreien könnte, merkte ich, daß an ihrem Rande in Haa-

59

resbreite ein durchsichtiger Riß war. Daraufhin war ich erleichtert. Ich habe mich entschlossen, den anderen zu sagen: „Noch ist nicht alles verloren; beginnen wir nur mit dem Entfernen der schwarzen Platte!“, denn ich fühlte, daß es uns gelingen werde. — Ich erwachte. Hernach habe ich das im Traum Gesehene lebhaft durchdacht. Ich weiß nicht, was es bedeuten soll. In mir blieb nur das Bewußtsein, der Gedanke, es werde uns gelingen, trotz aller Schwierigkeiten die schwarze Scheibe wieder durchsichtig zu machen.

Mai 1962

Seitdem ich die gütigen, sanften Worte Jesu nicht mehr zu hören bekomme, war es zwischen uns still geworden. Es war ein einseitiges Gespräch entstanden ...

Meine Kinder schickten mich zum Einkäufen ... Nach dem Mittag-esssen machte ich mich auf den Weg, und als ich das Haustor betrat, überprüfte ich meine Einkaufsliste. Unverhofft sprach der Herr Jesus zu mir:

„Störe Ich dich?“

Er nahte sich mir in solch unaussprechlich zarter Aufmerksamkeit, daß ich meine Tränen nicht unterdrücken konnte. Seine Lieblingsworte flüsterte ich Ihm zu: — „Mit niemals endendem Durst sehne ich mich nach Dir!“ — Währenddessen gingen wir still weiter, kein Wort fiel zwischen uns. Ich war von Seiner grenzenlosen und sanften Aufmerksamkeit gerührt: — „Mein anbetungswürdiger Jesus, könnte doch auch ich so Dir nahen!“

Von dieser Sehnsucht erfüllt, kam ich am Einkaufsort an. Er zog sich dort zurück. Das tat mir recht weh! Er, der Gottmensch, verhält sich mir gegenüber so unaussprechlich zart und verständnisvoll! Auf dem Heimweg sprach Er wieder:

„Hast du nicht auch etwas anderes Mir zu sagen?“

„Mein Jesus, Deine Worte wiederhole ich: — 'Du bist mein Augapfel!' — Da Er nach langer Pause jetzt wieder zu sprechen begann, erfüllte große Freude mein Inneres. Die Trockenheit meiner Seele hielt zu lange an, mein Elend drückte mich zu Boden. Gerne ertrage ich es, denn Er sagte ja, im Interesse meiner Seele müsse Er es tun!

Eines Tages, fing der Herr Jesus am frühen Morgen traurig an zu sprechen:

„Meine Tochter, viel Selbstentsagung verlange Ich von dir, damit Ich dir dafür viele Gnaden geben kann. Ohne Unterlaß lodere in dir der Geist des Opfers, des Gebetes, der Selbstentsagung. Du sollst schweigen können, denn Gottes Wort kann nur so auch weiterhin zu dir sprechen. Du sollst schweigen können und dich selbst nicht loben. Dein geistliches Leben fasse seine Wurzel im Schweigen. Durch das Schweigen

60

sühne für das leere Geschwätz der anderen. Sühne für die mißtrauische Zurückhaltung anderer. Dabei steigere in dir die Treue und das Vertrauen zu Mir. Oh, wenn ihr wüßtet, wie weh es Meinem Herzen tut, wenn ihr Mich übergeht und viele Mich aus ihrem Herzen sperren! Jeden Morgen bringe deine Opfer zu Mir! Lege sie vor die Tür Meines Tabernakels, dann werden sie von Meiner Liebe entflammt, damit tagsüber die Flamme deiner Opfer ja nicht ausgehe! Harre aus, daß die Flamme der Liebe vieler opferbereiter Seelen zu Mir emporlodere, daß ihr durch Mich die Barmherzigkeit des Himmlischen Vaters herabf lehet! “

Dabei überströmte Er mich mit Seiner unbegrenzten Liebe. Er sprach noch weiter:

„Meine Tochter, weißt du, wie groß Meine Liebe zu den Seelen ist? Zu einer jeden Seele würde Ich sprechen, wenn sie Mich annehmen und Mir Zuflucht anbieten würde.“

,,O, mein Herr, Du hast mir zuerst Zuflucht gegeben, und dafür schulde ich Dir ewigen Dank. Würdig kann ich mich ohnehin nicht bedanken.“

„Das erwarte Ich auch nicht von dir und von niemandem. Aber wenn ihr es versuchtet, würde es Mir wohltun.“ •

Heute morgen hat Er noch vieles gesprochen und gefragt. Ich war verwundert. denn im Zusammenhang mit meinem vorherigen Traum hatte Jesus auch mehreres gefragt und gesprochen:

„Weißt du, was die schwarze Scheibe ist? Das ist das Land der Königin und Schutzfrau Ungarns. In der weißen Wolke war Meine Mutter. Die ihr nahestehende Person war mein Sohn (= Pater), dessen Herz Mir gehört. Er tut für Mich alles.“

Wer damit gemeint ist, verschwieg Er und übergab das Wort der Heiligsten Jungfrau. Er tat es mit solcher Ehrfurcht und Andacht, daß bei dieser Beobachtung mein Herz stark zu klopfen begann. Jetzt wiederholte die Heiligste Jungfrau die vorherigen Worte des Herrn, über ihren lieben Sohn ( = Pater). Dann sprach wieder der Herr:

„Weißt du, was das dichte Schwarz an der Scheibe bedeutet? Das sind die sieben Hauptsünden. Diese Scheibe besteht aus sieben Plat-r-ten, einzeln überdeckt, als wären sie in ein Ganzes zusammengeschmolzen. Die erste Platte ist die Unzucht. Dies ist eine sehr dünne und starke, aber biegsame Platte, die man von dort abbiegen muß. Viel Opfer und Gebet machen sie biegsam. — Hernach folgt die zweite Platte, das ist die Trägheit zum Guten. Diese ist nicht biegsam. Sie besteht aus solch schwarzem Metall, welches nicht biegsam ist und in winzig kleine Splitter zerbricht, von denen man nur mit ungeheurer Mühe Stäubchen um Stäubchen abwetzen kann.“

Der Herr Jesus hat noch gesagt:

61

„Die größte Sündenquelle ist die Trägheit zum Guten. Ihr braucht aber keine Angst zu haben, Ich werde euch bei dieser schweren Arbeit beistehen. Habt acht, denn der Böse bleibt auch nicht untätig; nur euer pausenloses Bemühen kann diese schwarze Scheibe, die Trägheit zum Guten allmählich abwetzen.“

Und wieder übergab Er das Wort der Heiligsten Jungfrau. Ihre Stimme war grenzenlos ermunternd und zugleich flehend:

„Schaut endlich auf Mich und nehmt Meine, fürbittende Hilfe in Anspruch! Ich kann und will euch auch helfen. Könnte Ich doch schon den Beginn eures guten Willens sehen! Schiebt es nicht auf! Ihr vertrödelt sehr viel Zeit! Der Böse arbeitet mit viel größerem Eifer und Erfolg als ihr. Das schmerzt Mich so sehr!

Meine Karmeliterin, ich neige Mich zu dir. In mütterlicher Zuneigung streichle Ich dich und beschütze dich in allen Gefahren. Fürchte dich nicht vor dem Bösen, der dauernd dich umlauert. Ich habe ihn zertreten, du hast also keinen Grund zur Angst, flüchte unter Meinen Mantel und küsse Mein heiliges Kleid, das du trägst. (Skapulier)“

Nach den Worten der Heiligsten Jungfrau hat der Herr Jesus allerlei gesagt; leider kann ich vieles davon nicht niederschreiben. Nach der Hl. Kommunion bedankte ich mich tief für die vielen Gnaden und bat Ihn um Verzeihung, Ihn so oft unwürdig in mein Herz aufgenommen zu haben. Ich sühnte auch für jene, die Ihn eben jetzt unwürdig empfingen. Daraufhin begann der Herr Jesus Seine Klage, Seine Worte flössen nur so aus Ihm:

„Meine Tochter, wenn die Eltern ihrem Kinde ein neues Kleid kaufen, erwarten sie von ihm, daß es sich dafür bedankt, und legen ihm ans Herz, es zu schonen, da seine Anschaffung nicht leicht war. — Mein Ewiger Vater hat euch auch in der Hl. Taufe ein neues Kleid gegeben, das wunderschöne Kleid der Heiligmachenden Gnade. Und ihr gebt doch nicht acht darauf! — Wo gibt es Eltern, die mehr gelitten haben als Ich, um die ursprüngliche Reinheit dieses Gewandes der Heiligmachenden Gnade wieder zurückzugeben? Ich habe das Bußsakrament eingesetzt, und ihr nehmt es nicht in Anspruch. Wohl deshalb habe Ich Blut geschwitzt, Mich mit Dornen krönen, Mich freiwillig ans Kreuz nageln lassen, an dem Ich die Schmerzen der Schmerzen erlitten habe. — Dann verberge Ich Mich wie ein kleines, in Windeln gewickeltes Kind in der unscheinbaren kleinen Hostie, damit ihr euch nähren könnt und vor Mir keine Angst habt. Gibt es denn Eltern, die für das neue Kleid ihres Kindes mehr geopfert haben?

Viele bedanken sich nicht einmal gebührend bei Mir. Jeden Tag sprechen sie dieselben belanglosen Worte, ohne Sammlung, ihre Gedanken schweifen umher. So geht es Tag für Tag, Jahr für Jahr. Sie denken nicht daran, daß Ich auch ’Mensch1 bin und sie mit Mir in einfachen menschlichen Worten sprechen können. Sie brauchen nicht die An

62

Standsregel der Zweischritt-Entfernung einzuhalten, sie haben Mich ja in ihrem Herzen. Laßt Mich daher nicht allein, Mein Herz sehnt sich nach Liebe und Vertrauen. Ich bitte euch, sprecht Mich an, damit Ich Gelegenheit habe, eure Worte mit Gnadenfülle zu beantworten. Meine Tochter, bringe die Seelen näher zu Mir, wo und wie du nur kannst!“

24.5.1962

Zu Tränen bin ich gerührt, wenn ich mich vor Ihm als kleines Kind niederwerfen darf. — Nun reichte Er mir im Geiste Seine Händchen und sprach:

„Küsse Sie auch anstelle jener, denen Ich sie vergebens reiche!“

Ich überhäufte Ihn mit der ganzen Sehnsucht meiner Seele und fragte Ihn: „Gibt es Menschen, denen Du sie reichst und die sich nicht um Dich kümmern?“

„Leider, gibt es solche. Mir tut es nur leid, weil Ich vor denen einmal als strenger Richter Meine Hände erheben muß.“

Heute sprach Er so zu mir:

„Sühne auch statt jener, die Mir geweihte Seelen sind und sich dennoch nicht um Mich kümmern, die Ich an Meinem Herzen wärmte, die Ich mit Meinen reichen Schätzen überhäufte und die sie in der Tiefe ihrer Seele staubig werden lassen. Wenn sie aber diese im Bußsakrament wieder zum Glanz brächten, würden Meine Gnaden wieder hell und klar leuchten. Aber das bekümmert sie nicht, sie beschäftigen sich nur mit der bunten Welt. Wer nicht mit Mir sammelt, geht verloren!“

Der Heiland hat mich gebeten, mit Ihm über Seine ewigen Wünsche zu meditieren. Das hat lange Zeit gedauert. Schade, daß ich es nicht niederschreiben kann, es ist mir einfach in das Bewußtsein meines 'Ich' übergegangen, derart in mein Inneres eingedrungen, so sehr damit zusammengeschmolzen, daß ich dies in Worten nicht auszudrücken vermag. —

Eine zeitbedingte Arbeit hatte ich übernommen, und ganz überrascht merkte ich, daß ich mich beeilen mußte. Er sprach noch zu mir:

„Wir gehen miteinander, nicht wahr?“ — „Wir trennen uns nicht, ohne einander könnten wir es ja gar nicht aushalten.“

Diese Worte ertönten in meiner Seele gleichzeitig, und ich weiß nicht, ob Er zuerst gesprochen hat oder ich.

2.6.1962, Samstag

Während der Hl. Messe war Aussetzung des Allerheiligsten. Ich nahm mein Gebetbuch vor (kleines Psalterbuch). Da sprach der Heiland:

„Leg dein Gebetbuch weg, sprechen wir miteinander!“

63

Ich war tief gerührt, denn Seine liebevollen Worte durchströmten meine Seele mit Gnaden. Darum flehte ich zur Heiligsten Jungfrau: „Meine Mutter, komm, hilf mir Dank sagen, denn die auf mich zuströmende Gnade Deines göttlichen Sohnes kann ich kaum ertragen! Keine Worte kommen auf meine Lippen. Wie soll ich Ihm danken?

„Mit tiefer Reue über deine Sünden antworte Meinem göttlichen Sohn!“

Und die Worte der Heiligsten Jungfrau haben meine Seele zu tiefer Reue bewegt.... Meine Augen waren voller Tränen. So verging die Zeit bis zur Hl. Kommunion. Da ertönte auf dem Harmonium das Lied: „Templom csendes mélyén ... “ (ein ungarisches Sakramentslied). Das steigerte meine Liebe zu Ihm vermehrt. Das ist mein Lieblingslied. Seit Monaten habe ich es nicht gehört. Nun höre ich es seit vier Tagen täglich. So tief wie jetzt hat es mich aber noch nie gerührt. Meine Tränen rollten über mein Gesicht. Nicht einmal bei der Hl. Kommunion konnte ich sie zurückhalten. Als ich wieder an meinen Platz zurückkam, wollte ich mich für diese Liebesvereinigung bedanken, aber Er ließ mich nicht zu Wort kommen:

„Meine kleine Schwester! Wie freue Ich mich, daß Ich in dein Herz einkehren kann, das mit allen Kräften danach strebt, Mich zu lieben!“

Und Er überströmte meine Seele, die seit einigen Tagen an Trockenheit litt —, mit heilsamen Gnaden, so daß ich im Bewußtsein meines Elendes wie vernichtet war. Er sprach weiter:

„War das Lied schön? Ich habe es am Harmonium gespielt. Das ist unser Lieblingslied. Ich wollte dir diesen Gefallen tun, weil du ,die Stille der Kirche“, in der Ich wohne, so sehr liebst.1 — (Eine Anspielung auf das Sakramentslied, welches so beginnt: „In der Stille der Kirche, verborgen am Altar... “)

Am 2. Juni, in der Nacht, hat der Heiland mich zur Gebetswache geweckt: „A magányos éjben sziveket keresek“ — (= Refrain des genannten Liedes: „In der einsamen Nacht suche Ich Herzen“.)

Wenn jemand diese Zeilen lesen sollte, möge er es mir nicht verübeln, wenn ich schreiben muß, daß meine Augen wieder tränenfeucht wurden. Soviel Zärtlichkeit und Aufmerksamkeit, die Er mir gegenüber erweist, haben mich zu Tränen gerührt. — Dann sprach Er weiter:

„Weil dir dies auch gefällt, werde Ich dich in Zukunft mit diesem Ruf wecken: „A magányos éjben sziveket keresek.“ ( = ,,ln der einsamen Nacht suche Ich Herzen.“).

Da durfte ich zu spüren bekommen, was Sein ewiger Gedanke ist: Herzen zu suchen!

64

3.6.1962

Als ich am frühen Morgen die zweite Nachtwache beendete, bat mich der Herr Jesus:

„Meine Tochter, leide mit Mir! Fühle mit Mir! Lindre Meinen Schmerz!“

Den Augen meines Geistes zeigte Er in einer Vision etwas, worunter beinahe mein Herz zerbrach. Dieses schreckliche Gesicht verursachte mir nicht nur Seelenqualen, sondern ein paar Minuten lang anhaltendes Ersticken.

4.6.1962

Eine vierzigstündige Anbetung war angesetzt. Schon am Nachmittag ging ich zur Wallfahrtskirche Mariaremete (Maria Einsiedeln, bei Budapest), um mich auf die nächtliche Anbetung vorzubereiten. Die Andacht vieler Menschen beeinflußte meine Seele günstig. Nach einstündiger Anwesenheit war meine Seele ruhig geworden, meine Zerstreutheit vom Vormittag gelöst. Ich war froh, daß Er von vielen Menschen angebetet wurde. Der Herr Jesus sprach nur so viel: -

„Mich erbarmt des Volkes!“

An der nächtlichen Anbetung haben ca. 200 Personen teilgenommen. Bis zwei Uhr nach Mitternacht ging bei mir noch die nächtliche Wache, aber hernach verging die Zeit im Kampf gegen den Schlaf. Inzwischen bin ich ein bißchen an die Luft gegangen, um die Schläfrigkeit zu überwinden. Als ich zurückkam, sah ich, daß nur wenige wach geblieben waren. Ich konnte meine Schläfrigkeit auch nicht beherrschen. Ich bat den Heiland, Er möge mein Bemühen als Anbetung annehmen. Ich bat Ihn um Verzeihung wegen meines Unvermögens, auch anstelle jener, die nicht daran dachten, Ihn um Verzeihung zu bitten.

2. Juli 1962

Als ich am Fest Mariä-Heimsuchung, während des Nachmittags wieder das Allerheiligste besuchte, richtete der Herr Jesus klagend Bitten an mich:

„Meine Tochter, morgen ist das Fest Meines Heiligsten Herzens. So gerne möchte Ich die Fülle Meiner Gnaden in eure Herzen gießen! Erbitte viel, nicht nur für dich, sondern für alle!“

Seine Klagen vom Donnerstag führte der Herr Jesus auch am Freitag weiter:

„Liebe Mich noch mehr, getreuer, es soll dir nicht schwer fallen, auch wenn Ich nur klage. Meine Tochter, Ich erhebe so viele Klagen, weil es so wenige sind, die Mich anhören. Vergebens beklage Ich mich bei den Mir geweihten Seelen. Sie kehren nicht gesammelt in das Innere Ihrer

65

Seele ein, um dort Meine Klageworte zu vernehmen. Und doch hätte Ich mit ihnen im Hinblick auf das Kommen Meines Reiches so vieles zu besprechen.“

12. Juli 1962

„Siehst du, es ist fast nichts geschehen. Die Liebe^flamme Meiner Mutter hat noch immer nicht ihren Anlauf genommen. Meine Tochter, entfache das Feuer, dazu bist du auserwählt. Lege in deinen Opfern und deiner Sehnsucht keine Pause ein, denn das würde Meine Mutter verletzen.

„Mein Herr Jesus, Du weißt, welch brennende Sehnsucht in meinem Herzen glüht. Auch ich leide sehr darunter, daß noch immer nichts geschehen ist.“

An diesem Tag kämpfte ich gegen meine Selbstgefälligkeit. Er sprach traurig zu mir:

„Meine Tochter, deine Selbstgefälligkeit ist der Grund deiner Zerstreuung. Betrübten Herzens beobachte Ich, wie lange dies noch dauern wird. Das schmerzt Mich.“

14. Juli 1962

„Erinnerst du dich, worüber du mit deiner Bekannten gesprochen hast? Die größte Freude ist, andere glücklich zu machen. So gerne möchte Ich euch glücklich machen, doch ihr sucht es anderswo, nicht bei Mir! Meinen unschätzbaren Gnaden weicht ihr aus. Ich wiederhole Meine früher gesprochenen Worte: Das trifft Mich ins Herz!“

15. Juli 1962

„Meine Tochter, wie lange läßt ihr Mich noch warten? Wann kann Ich euch alle an Mein Herz drücken? Meine Geduld ist unbegrenzt. Ich verspreche schon so viel Gutes, um euch an Mich zu ziehen. Das berührt euch nicht!“

Am 15. Juli, nach neuntägigem strengen Fasten sprach Er:

„Lade Mich als Gast zu deinem bescheidenen Frühstück ein! Sei nicht gleichgültig, zeige kein langweiliges Gesicht, denn dann muß Ich glauben, daß du es unwillig, lästig für Mich tust. Zeige Mir deine Schwächen auf! Glaube ja nicht, daß dies nicht verdienstvoll sei! Ich kenne dich sehr gut, auch der verborgenste Winkel deiner Seele ist vor Mir ein offenes Buch. Aber Ich erwarte, daß du deine Schwächen eingestehst, denn so werden auch sie verdienstvoll für dich sein.“

„Mein Jesus, meine Sünden will ich bereuen, wie noch niemand sie bereut hat. In jedem Schlag meines Herzens sei meine Reue enthalten. Aber das ist zu wenig. In jedes Sandkörnlein auf der Welt lege ich die

66

Reue meines Herzens hinein, damit der Wind sie zu Dir treibe, als Sühne für meine unzähligen Sünden.“ Als ich in Reue über meine Sünden klagte, ward Er gerührt und tröstete mich mit leisen Worten:

„Meine Tochter, auf soviel Reue lege Ich ein winzig-kleines Teilchen Meines Blutstropfens, vergesse deine Sünden und vergebe sie vollkommen. Opfere Mir deine Bußgesinnung anstelle der Sünder auf!“

Vor Freude wußte ich gar nicht, wie ich Ihn ansprechen sollte: (Es folgt ein improvisiertes Geidicht in Ungarisch, welches schwer zu übersetzen ist. Hier sei der Inhalt in Prosa annähernd wiedergegeben).

„Mein Jesus, zu Dir gehe ich am blumigen Sommermorgen, von Tau noch frisch, wenn im tiefen Schlaf die Herzen schlummern, um Dich als erste zu begrüßen.

Wie kurz ist die Zeit, die ich bei Dir verbringe, sie fliegt dahin, wie schimmernder Glanz der Wolke, Ich gehe im brennenden Sonnenschein, In schwüler Hitze, weil ich Dich liebe.

Ich gehe zu Dir im Dunst des Abends, ach wie düster! Das Ewige Licht ruft mich, ich fühle es. Niemand ist bei Dir — ich liebe Dich sehr und bringe die Seelen zu Dir.

Ich gehe über schneebedeckte, tiefe Gräben, nur fallende Schneeflocken die Augen sehen, ich gehe im strömenden Regen, im bodenlosen Kot, weil mein Herz für Dich schlägt, mein Herr und Gott!“

(Die mir zugeordnete Schwester, die jede Regung meines Herzens kennt, fragte mich, woher ich das abgeschrieben hätte. — „Die Gnade Gottes gab es meiner Seele ein“ — antwortete ich.)

16. Juli 1962

Ich ging in die .... — Kirche. Als ich vor dem Altar der Schmerzhaf- r ten Mutter niederkniete, ward ich von Betrübnis überwältigt. Ich dachte an Pater X., der noch immer krank darnieder lag. Darum beklagte ich mich vor der Heiligsten Jungfrau. Sie sagte nur soviel:

„Opfere deine Leiden für seine Heilung auf!“

Dann fragte ich die Heiligste Jungfrau, ob er noch einmal gesund werde! Sie tröstete mich mit milden Worten:

„Ja, bald! — Aber für nicht lange!“

Die Heiligste Jungfrau sprach so vom Pater:

67

„Er wird bald bei Mir ankommen. Er ist schon unterwegs zu Mir, Mein sehr geliebter Sohn, der Meinem Herzen so nahe steht.“

20. Juli 1962

„Meine Tochter, bereite deine Speisen nicht schmackhaft zu (= verdirb den Geschmack), denn nur so werde Ich dein Gast sein. Was für dich gut ist, ist für Mich ohne Geschmack... Deshalb bitte Ich dich, tu mir den Gefallen, wenn du Mich einlädst!“

An diesem Tag bat mich die Jungfrau-Mutter, unsere Pfarrgemeinde Ihrem und dem Schutz des hl. Josef anzuvertrauen und täglich die Gnade eines guten Todes für ihre Gemeindemitglieder zu erbitten.

Fronleichnam 1962 (Ein späterer Eintrag)

Der Heiland hat meine Seele die Gegenwart Seines Heiligen Leibes und Blutes empfinden lassen. Diese Empfindung blieb wochenlang das Thema meiner Betrachtung. Es war Sein Wunsch, daß ich mit Ihm die wunderbare, gnadenvolle Bedeutung Seiner Worte erlebe: „Wer mein Fleisch ißt und Mein Blut trinkt, der bleibt in Mir und Ich in ihm.“ “-----Ich bin außessaande , aalI die unauslöschlihhnn Eindrücke niede--

zuschreiben, die ich während der Betrachtung gewann; wochenlang war ich noch davon gefesselt. Ich finde keine Worte dafür.

Diese wunderbare, kraftsphndeanh Gnade hat den bösen Feind aufs äußerste zum Neid gereizt. Er gesellte sich mir zu, störte mich ständig, um meine Gedanken von der hl. Eucharistie abzulhnCea: „Warum bist du so außer dir? Ich kann auch Wunder wirken, noch größere! ..." Auf seine schmählichen Worte entgegnete ich ihm: „Es ist möglich, daß du Wunder tun kannst, doch nur soviel und soweit, wie Gott es zuläßt. Aber erlösen kannst du niemand!“ — Diese Antwort hat ihn unangenehm überrascht. Ich hätte nicht erwartet, daß dieses Wort ihn entwaffnen würde. Voll Schande und Wut unterließ er weitere Belästigungen.

30. Juli 1962

„Meine kleine Karmeliterin! Ich muß halt immer nur klagen. Die gleichgültigen Seelen bereiten Meinem Heiligsten Herzen großen Schmerz. Jetzt, da der Erste-Freitag naht, denke Ich traurigen Herzens daran. Mein von Liebe überschwengliches Herz bekommt keinen Widerhall von den Seelen. Meine Tochter, liebe Mich noch mehr, drücke Mich noch enger an Dein Herz. Sei für Mich zu allen Opfern bereit, diene nur Mir in tiefer Huldigung, auch anstelle jener, die es nicht tun, obwohl sie Meine Mir geweihten Seelen sind.“

Ich mußte das Schreiben unterbrechen, denn Er übergab die Schmerzen Seines Herzens meiner Seele. Ich warf mich auf die Knie, betete Ihn

68

während des Schreibens an und flüsterte Seinem Herzen zu: „Gib, daß ich Dich mehr als alle bekehrten Seelen liebe!“ — Oft ist es so, daß Er mir die Schmerzen Seines Herzens überträgt, so daß ich das Schreiben unterbrechen muß.

„Wisse, Ich klage auch deshalb, weil du Mir Zuflucht gibst in deinem Herzen. Was Mich schmerzt, das fühlst auch du mit Mir. Meine Tochter, leide mit Mir!“

Noch an demselben Tag bat mich die Heiligste Jungfrau inständig:

„Meine Karmeliterin, steigere deine Sehnsucht, deine Opferbereitschaft, damit Meine Liebesflamme bald ihren Lauf nehmen kann.

Mit den gleichen Worten flehte sie mich auch an Mariä-Heimsuchung an:

„Steigere deine Opferbereitschaft; frage nicht, wie, sei erfinderisch!“

Auf diese ihre Bitte hin habe ich neun Tage hindurch bei Brot und Wasser und etwas Obst streng gefastet. (Siehe: Eintrag vom 15. Juli!-Anm.)

Als sie mich ein zweites Mal bat, verzichtete ich für einige Tage auch auf das Wasser. Das fiel mir während der Sommerhitze sehr schwer. Aber mein Herz fühlte so sehr die Wünsche der Heiligsten Jungfrau mit, und das gab mir Kraft zum Fasten. Ich sprach zu ihr: „Meine himmlische Mutter, ich spüre eine große Sehnsucht in mir, deine Liebesflamme schon zünden zu sehen, aber wegen der vielen Hindernisse quält mich ein tiefer Seelenschmerz. Meine Mutter, ebne die Wege jener, die berufen sind, dein Anliegen zu fördern!“

1. August 1962

Ich war krank. Tagelang konnte ich keine Gebetswache halten, so entkräftet war ich. Hinzu kam noch die Hitze. Als es mir wieder besser ging, nahm ich mir vor, die nächtliche Gebetswache weiter zu halten. Am Vorabend bat ich den Herrn inständig um Kraft. Morgens, um 3.00 Uhr, weckte mich der Herr Jesus durch Seine Gegenwart und sprach:

„In der einsamen Nacht suche Ich Herzen!“ — (Refrain des zitierten Liedes!)

Er ließ mich sofort allein. Da sann ich über den Zweck dieser Gebetswache nach und beschloß, um baldige Entzündung der Liebesflamme unserer himmlischen Mutter zu beten.

Im Augenblick meines Entschlusses hat die Anwesenheit des Bösen beklemmend auf mich gewirkt. Ich konnte mich kaum rühren, dachte nur an die Liebesflamme der Heiligsten Jungfrau. Meine Himmlische Mutter, auch jetzt wache ich dafür mit allen Kräften und der ganzen Sehnsucht meines Herzens. Aber ich bin ein Nichts. Was kann ich tun?

69

Als ich mich in die Liebesflamme der Heiligsten Jungfrau versenkte, hörten die Bedrängnisse des Bösen auf; fast unbemerkt ging er von dannen. Mir war, als hätte sich ein Blinder tastend von mir entfernt. Diese Wahrnehmung hat mich überrascht. Hernach war meine Seele so leicht wie noch nie in meinem Leben.

Als dies geschah, hatte ich das Empfinden, als hätte mein Körper meine Seele verlassen, und ich kniete als pure Seele ( = die Seele allein), vollkommen vernichtet. Ich fühlte, wie meine Seele mit zerflickten Fetzen bedeckt war, wie ein Bettler. Dieses Gefühl bedrückte mich. — Mein anbetungswürdiger Jesus, wie sehe ich aus! Bei diesen Worten, bedeckte die Heiligste Jungfrau meine bedauernswerten Fetzen mit Ihrem Mantel und sprach.

„Meine Tochter, so’ sehen viele Seelen in Meinem Lande aus (- Ungarn). Aber mit dir zusammen bedecke ich euch mit Meinem Mantel, auch vor Meinem göttlichen Sohn, damit Er eure Seele im BettlerZustand nicht merke und euretwegen nicht traurig sei.“

Die Heiligste Jungfrau setzte ihre Ansprache fort:

„Die vergangenen Tage haben für dich, —, nicht wahr —, viele Leiden gebracht?! — Viele Zweifel, ob deine mit ganzer Spannkraft geförderte Opterbereitschaft nicht vergebens sei? Mit Freude beobachtete Ich dich, aber Ich wollte dir auf deine Zweifel keinen Trost geben, damit du zu größerer Opterbere¡tschatt erstarkest. Eine große Gnade lasse Ich dir zuteil werden."

Bei diesen Worten, ließ Sie mich auf wunderbare Weise fühlen, wie die Gnade Ihrer Liebesflamme wirkte, jetzt nicht nur in mir, sondern in allen Seelen im ganzen Lande ... — Dann fuhr sie fort:

„Jetzt ist Satan für einige Stunden geblendet, seine Macht über die Seelen ist erloschen, hauptsächlich ist es die Sünde der Unzucht, die so sehr ihre Opfer fordert. Da Satan jetzt unbeholfen und geblendet ist, horchen die bösen Geister in starrer Untätigkeit auf. Sie wissen nicht, warum Satan ihnen plötzlich keine Befehle gibt. Während die Seelen vom schlechten Einfluß Satans befreit wurden, faßten sie Entschlüsse gegen die Trägheit zum Guten.“

Als sie der Morgen begrüßte, war in Millionen von Seelen die gute Meinung zur Besserung bekräftigt. In ihren Worten ließ mich die Heiligste Jungfrau erleben, wie Ihr Gnadenwirken in den Seelen vor sich geht. — Unter dem Eindruck dieser wunderbaren Gnade ging ich frühmorgens zur Kirche. Oh, du mächtigste Jungfrau! — so begrüßte ich Sie. — Aus welchem Elend hast du mich herausgehoben! — Warum gibst du so viele Gnaden, da ich doch gar keine Verdienste habe?

Die Heiligste Jungfrau fuhr fort:

„Meine Tochter, schöpfe Kraft aus den vielen Gnaden! Ich überhäufe dich, damit in deiner Seele das unauslöschliche Feuer Meiner Liebes-

70

flamme brenne, wenn erneut Zweifel dich überkommen. Jetzt empfindest du schon, wie wunderbar diese Ihre Gnaden wirken!

Ich sage dir, Meine Tochter: Eine solche gewaltige Gnadenflut, — wie die jetzt lodernde Flamme der Liebe Meines Herzens, — wurde euch noch niemals gegeben seit das Wort Mensch geworden ist. An euch liegt es, sie nicht abzuweisen, denn das würde große Zerstörung mit sich bringen.“

„Meine himmlische Mutter, mir, der Unbeholfensten in der Welt, vertraust Du Dein mächtiges Werk an? Mir, der in Lumpen darbenden Bettlerin? Nach menschlichem Ermessen kann ich gar nicht in Frage kommen! Erst recht nicht vor Dir!“

„Meine liebe Tochter, Meine Liebesflamme wird zuerst im Karmel zünden. Gibt es einen Ort, in dem man Mich mehr ehrt als dort? Zumindest sind sie es, die vor allem dazu berufen sind, und auch die Töchter des Heiligen Geistes, die an der Verbreitung Meiner Liebesflamme — zusammen mit meinen Verehrern — mitwirken sollen.

Trachtet alle danach, Meine Tochter! Nahe ist die Zeit, in der Meine Liebesflamme zünden wird, und in diesem Augenblick wird Satan geblendet. Ich werde euch dies empfinden lassen, um euer Vertrauen zu vermehren. Das wird euch große Kraft geben. Ein jeder Mensch zu dem sie kommt, wird diese Kraft wahrnehmen. Denn nicht nur in den Mir geweihten Ländern, sondern auf dem ganzen Erdenrund wird Sie zünden und wird sich auf der ganzen Welt verbreiten, auch an den unerreichbarsten Orten, denn bei Satan gibt es nichts Unerreichbares! Schöpft daraus Kraft und Vertrauen! Ich werde euch bei eurer Arbeit helfen, und zwar mit bislang nie geschehenen Wundern. Still und milde werden sie wirken, um Meinem Sohn Sühne zu leisten.

„Ich bitte den Heiligen Vater, daß Er das Fest von der Liebesflamme Meines Unbefleckten Herzens am 2. Februar, dem Fest Mariä-Lichtmeß einsetze. Ich wünsche kein zusätzliches Fest.“

Einmal war ich sehr beschäftigt und dachte vom frühen Morgen bis zum Nachmittag nicht an den Herrn. (Seit ich mich in diesem außergewöhnlichen Zustand befinde, ist dies nur einmal vorgekommen.) Als ich für mich allein geblieben war, sprach Er klagend zu mir: r

„Erkennst du dich, wie du bist? Schon wieder plagst du dich allein mit deinen Sorgen ab. Warum bringst du sie nicht Mir? Du tust so, als könntest du auch allein etwas tun. Lerne doch endlich, daß du, Mein Vertrauen genießend, auch für andere alles erreichen kannst. Sammle die Schwierigkeiten deines Nächsten, das Stolpern deiner Familie, und Ich werde alles erledigen. Glaube an Meine Macht! Wie soll Ich deine Angelegenheit erledigen, wenn du sie Mir nicht anvertraust? Ich bitte um dein unbedingtes Vertrauen.“

71

3. August 1962

Vormittags waren wieder Meinungsverschiedenheiten wegen der Wohnung. Ich war deswegen ganz niedergeschlagen. Es war Freitag. Von 12.00 Uhr bis nachmittags 3.00 Uhr mußte ich auf Anordnung des Herrn zur SüCnestuade gehen. Ich konnte mich fast nicht auf den Weg machen, so verstört war ich. Die Meinungsverschiedenheiten haben mich innerlich aufgewühlt. Die erste Gebetsstunde vedief mit dem Ordnen meiner Gedanken. Ich kam kaum zur RuCh. Durch mein Zerstreutsein war ich unfähig ein müanlisChs Gebet zu verrichten ... Da dachte ich daran, den Kreuzweg für die Armen Seelen und auch die am meisten verlassenen Priesterseelea aufzuopfern. Wegen meiner großen Müdigkeit wollte ich namit.öfthrs andren. Da sprach der Herr in traurigem Ton:

„Ich habe den Weg der Schmerzen auch nicht unterbrochen. Komm, wir gehen zu zweit, das wird dir leichter sein und auch Mir! Geteiltes Leid ist halbes Leid. Du weißt, wie schwer Ich Mich weithtgesshlhppt habe. Nicht ohne Grund hat man Mir gezwungenermaßen den Simon von Cyrene zu Hilfe gegeben. Jetzt hilf du Mr!“

Während ich schon im Begnffe war, mich in Ihn zu versenken, sprach Er erneut:

„Meine Tochter, du tust Mir leid. Ich sehe dein großes Bemühen. Glaube ja nicht, es sei vergebliches Opfern. Ich segne deine Familie. Ich befreie sie vom Bösen, denn er ist es, der den Frieden des Hauses stört. Hab Vertrauen zu Mir!“

„O, mein Herr, die Meinungsverschiedenheiten sind so groß, hier kann nur ein Wunder helfen.

„Denkst du, Ich kann kein Wunder wirken?“

„Mein Herr, ich bin es nicht wert!“

„Ich werde dennoch ein Wunder wirken.“ Deine Anliegen, deren Erledigung dir unmöglich erscheint, werde Ich segnen und alle Hemmnisse aus dem Weg räumen“.

Inzwischen habe ich mich an die Heiligste Jungfrau gewandt: „Bitte Deinen göttlichen Sohn für uns!“ — Während ich meinen Kreuzweg betete, versprach mir der Heiland viermal, alle meine Schwierigkeiten zu erledigen. —

„Unsere Mutter hat sich wieder auf Ihre Lihbhsflammh berufen. Ich konnte Ihr nicht widerstehen. Sie bat mich, jener Seele, der sie Ihre Lie-bhsflammh anvertraut habe, nichts zu verweigern. Für wen Sie nur bittet, dem soll Ich Meine Gnaden austenen.“

Es ist mir unmöglich niederzusshreiben, welch große Gnade, welche Kraft und welches Vertrauen der Herr mir durch diese Worte gegeben hat.

72

6. August 1962

Morgens wandte sich der Herr schon vor und während der hl. Kommunion klagend an mich.

„Keine einzige Seele dürfte verdammt werden, die Ich der Obhut Meiner Priester anvertraute. Dieses Wort: 'verdammen' verursacht einen entsetzlichen Schmerz in Meinem Herzen. Erneut würde Ich den Kreuzestod erleiden, auch mit tausendmal größeren Schmerzen, denn die Verdammten haben keine Hoffnung mehr. Komm dem zuvor. Durch deine Sehnsucht rette die Seelen! — Du weißt, daß es drei Arten der Taufe gibt, die Wasser-, Blut-, und Begierdetaufe. Dies sind für die Rettung der Seelen auch die drei Retter. Aus Meinem Heiligsten Herzen sind auch Wasser und Blut geflossen, und eine mächtige Sehnsucht strömte daraus euch zu. Weißt du, was Sehnsucht ist? Sie ist ein geeignetes, einfühlsames Mittel, welches auch der unbeholfenste Mensch besitzt. Sie ist ein wundervolles Mittel für die Seelenrettung. Wichtig ist, seine Sehnsucht mit Meinem — aus Meinem Herzen fließenden — Hl. Blut zu vereinen.

Meine Tochter, steigere deine Sehnsucht; damit kannst du viele Seelen retten.“

Als der Heiland sagte, daß Er entsetzliche Schmerzen wegen der für immer verlorenen Seelen erlitt, der Verdammten, da ließ Er an Seinem Schmerz auch mich Anteil haben. In meiner Seele empfand ich einen solchen Schmerz von Spaltung, daß ich beinahe zusammengebrochen wäre.

„Mein Herr Jesus, mit allen Kräften werde ich mich bemühen, die mir anvertrauten Seelen vor der Verdammnis zu retten.“

7. August 1962

Ich klagte: „Mein Jesus, ich bin so verlassen!“

„Was soll Ich dann sagen? Gibt es einen Verlasseneren, Verachtete-ren, den sie mehr vergessen als Mich? Wenn sie wüßten, wie sehr Ich mich nach ihnen sehne! In Meiner ständigen Einsamkeit rufe Ich nach euch mit viel Liebe und Geduld, und ihr tut so, als wäret ihr gefühllose Menschen. Wenn ihr euch aber mit Vertrauen Mir nähert, so würdet ihr die Liebe, die Mein Herz euch gegenüber hegt, für euch flammt, empfinden. — Wenn irgendwo ein Feuer entsteht, so lauft ihr von überall zusammen, um zu helfen, damit kein Schaden entsteht. Das Feuer Satans löscht ihr aber nicht! Ihr laßt zu, daß die Flamme der Hölle alles verwüstet. Wehe euch, wenn ihr feige zuschaut, ihr, die ihr verantwortlich seid! Ihr schließt eure Augen und laßt die Verdammung der Seelen dulden.

Ihr auserwählten Seelen kennt Meine unendliche Geduld und Güte, aber auch Meine Strenge, mit der Ich euch richten werde: „Weichet von Mir in

 

73

das ewige Feuer’!“ — Eure Hände sammeln nicht mit Mir, sie zerstreuen. O, ihr wahrlich unglücklichen Mir geweihten Seelen! Geht in euch, und kehrt zu Mir! Noch ist es Zeit! Laßt die Trägheit zum Guten nicht Herr über euch werden! Das ist die Wurzel aller Übel, die sich in eure Seele einnistet. Wenigstens ihr sollt diese zur Verzweiflung führende Sünde ablegen, von der ihr nicht Kenntnis nehmen wollt. Satan hat in eurem Inneren den Weg des göttlichen Lichtes versperrt, damit es ja nicht hineindringe. Ohne dieses lebenspendende Licht leidet ihr unter dem Druck der Trägheit Qualen.

Kommet zu Mir, die ihr von der Trägheit zum Guten beladen seid, Ich nehme sie euch von euren Schultern und erleichtere euch. Nur der Empfang Meines Heiligen Leibes kann euch helfen aus dieser — von Satan sorgsam versperrten Finsternis herauszukommen. Überlaßt euch nur Mir! Merkt ihr denn nicht, wie Ich euch nachgehe? Sind auch die vieien Mahnungen vergebens? Merkt euch, das viele 'Durcheinander' stammt immer von Satan, das Böse ist sein Werk. Satanswerk hält aber nur so lange, wie Ich es ihm erlaube. Ich fasse eure Hand, ihr dürft nur eure Arme nicht auslassen. Kehrt um zu Mir und opfert euch Mir auf dem Altar der Zurückgezogenheit und des inneren Martyriums.“

Da fragte ich den Herrn Jesus, wie ich das verstehen solle, denn die äußere Tätigkeit sei ohnehin genügend gehemmt. (Der Herr spricht hier die Ordensleute an, die nach der Auflösung sämtlicher Orden im Jahre 1950, ihrer caritativen Tätigkeit beraubt wurden.)

—„Ihr müßt begreifen, daß dies Mein Wille ist. Satan kann dieses innere Martyrium nicht verhindern. Dieser Kampf in der Tiefe der Seele bringt mehr Früchte als das für Mich erlittene Martyrium. Kommt zu zweit, zu dritt zusammen, betet und wachet und nehmt so den Kampf gegen den Fürsten der Finsternis auf, gegen seine zerstörende Kraft. Seid nicht untätig! Ihr tut so, als hättet ihr keinen Vater im Himmel, Der auf euch achtet. Umarmt die Erde mit eurer Sehnsucht! Durch eure Opfer, die in reiner Liebe erglühen, versengt ihr die Sünde. Glaubt ja nicht, daß das unmöglich ist! Habt nur Vertrauen zu Mir, Ich bin mit euch, den Löwenanteil des Kampfes übernehme Ich. Halten wir zusammen, ihr lauen Seelen! Macht euch nicht unglücklich, schenkt Mir Vertrauen! Dieser Glaube, dieses Vertrauen gibt Millionen Kraft zum Ausharren. Meine Tochter, auch du sei nicht kleingläubig! Schließ dich den Mir geweihten Seelen an! Auch dich habe Ich berufen. Antworte nicht mit einer Tat der Laune, sondern in dauernder Opferbereitschaft. So bringt es reiche Frucht für die Seelen.“ -

8. August 1962

Auf dem Heimweg nach der Anbetungsstunde hatten wir unterwegs ein Zwiegespräch, besser gesagt: Er sprach zu mir. Überrascht hörte ich Ihm zu. Er brachte mir die Zeit in Erinnerung, da ich als junge Mutter mit

74

meiner Familie allabendlich folgendes Stoßgebet betete: —„Mein Jesus, gib, daß die Sünder sich bekehren, die Heiden Dich kennhnlhrnha und alle Dich sehr lieben!“—

—„Meine Tochter, ahnst du, wie viele Seelen du Mir dadurch geschenkt hast? Ich habe dein Verlangen erhört. Dadurch haben die Seelen Mich khnaenghlhrnt, viele haben sich bekehrt, viele von ihnen lieben Mich auch. — Warum Ich dir dies zum wiederholten Male in Erinnerung bringe? Ich merke nämlich deine Zweifel. Ständig fragst du dich, was du mit deiner Sehnsucht highntlish,hrrhichhn könntest. Vieles! Steigere sie und deine OpfhrbhreitssCaft in dir!

Meine Karmeliterin! Aus deinem Leben muß Ich einen Entschluß erwähnen. Du weißt, noch nicht sehr lange hattest du den Wunsch, nach der Erziehung deiner Kinder Zeit für eine gute Vorbereitung auf den Tod zu bekommen. Siehst du, diese deine Sehnsucht habe Ich erfüllt. Merke dir, die Sehnsucht ist ein wunderbares Mittel, das den Himmel mit der Erde verbindet. Vom ersten Augenblick Meines menschlichen Daseins an sehnte Ich mich nach meiner Erlösungsarbeit. Die ständige Sehnsucht, den Seelen das Heil zu bringen, erfüllte Mein Herz. Diese Sehnsucht nach den Seelen soll auch in euch brennen. Sei nicht kleingläubig! Du weißt, bedenke meinen Rat: Wenn du eine starke Stütze brauchst, geh und sage: Mein Vater, ich brauche jetzt Deine väterliche Stütze! — Er wird dir Seine väterlichen Arme reichen, halte dich nur daran fest, aber nicht nur dich allein, sondern mit allen Seelen, die Ich dir anvertraut habe.“ —

An demselben Tag sprach auch die Heiligste Jungfrau zu mir:

— „Meine liebe Karmeliterin! Auch ich bitte dich darum, deine Sehnsucht nach meiner Lihbhsflammh inniger werden zu lassen.

Du weißt, wie groß meine Sorge um Mein Land ist. Die Familien, oh, die ungarischen Familien sind zerrüttet, sie leben, als hätten sie keine unsterbliche Shhlh. Mit Meiner Liebesflamme will Ich den Feuerherd der Familien wieder aufwärmen, die zerstreuten Familien wieder Zusammenhalten. Sorgt dafür, daß ihr viele seid, damit sie sich wie ein Lauffeuer verbreite, denn dadurch werden sich viele Meiner Liebesflamme ansshl¡eßen. Helft Mir, an euch liegt es, daß Meine Flamme zünde! Die ungarischen Familien sollen durch gemeinsames flhCeatlicCes Gebet die strafende Hand Meines göttlichen Sohnes zurückhaltend*—

An einem Tag im Monat August sprach der Herr Jesus:

— „Du weißt, daß Ich dich zum Kampf in Mein besonderes Lager gerufen habe. (Er sprach es so, daß Er es in der Mehrzahl sagte). Nicht die Welt mit ihrer vergänglichen Bequemllchkeit soll auf euch anziehend wirken, das Ziel eures irdischen Lebens sei die Ankunft Meines Reiches. Diese Meine Worte werden die vielen Mir geweihten Seelen erreichen. Habt Vertrauen! Meine Gnade wird mit euch sein, Ich werde euch CiI-

 

75

fen, auf eine Weise, die an ein Wunder grenzt.“ (Und jetzt klangen die Worte des Herrn Jesus in meiner Seele hart. Ich war davon überrascht, denn bisher hatte ich immer nur Seine Milde in Seinen Worten erkennen können.) — „Meine Tochter, sei nicht überrascht, in der Tiefe deiner Seele Meine strengen Worte zu hören. Auch das tu Ich aus Liebe. Seid nicht bequem, nicht ohne Mut, laßt euch nicht einreden, daß jeder Schritt vergebens sei und alles keinen Sinn habe. Doch! Nur ist es leichter, bequem abzuwarten, bis der Sturm vorbei ist, als durch den Sturm zu gehen, um Seelen zu retten. Ihr braucht kein Aufzählen von Beispielen, ihr wißt alles, fangt nur schon an! Dieser Müßiggang ist das Treibhaus des Satans, der Sünde. Womit soll Ich euch noch aufrütteln? Erkennt die um euch lauernde Gefahr! Sie bedroht auch eure Seele!“ —

Hernach bat Er mich, Seine Worte den Maßgeblichen weiterzugeben. Er wird dazu Gelegenheit geben. Ich wollte gerade die Niederschnfl Seiner Klage beenden, da bat mich der Herr Jesus, weiterzuschreiben. Ich ging gerade über die Wiese, gerne hätte ich Seine Worte in knieender Haltung zu Papier gebracht. Da aber dafür keine Möglichkeit vorhanden war, setzte ich mich ins Gras. Ich nahm mein Notizheft hervor. Währenddessen umflutete Er mich mit dem wunderbaren Empfinden Seiner Gegenwart und sprach:

— „Das tu Ich deshalb, um dir Gewißheit zu geben. Ihr sollt es nicht mit einer Handbewegung abtun, denn dieses ehrfurchtslose Benehmen verursacht Mir einen unaussprechlichen Schmerz. Traget Sorge im Herzen für Meine Liebe und Sehnsucht, und ein jeder von euch — in sich gekehrt — beginne ein neues Leben, wozu ihr die Kraft von Mir erhalten sollt. Ich weiß, das ist für euch nichts Neues, — es wird viel darüber gesprochen — aber es schmerzt Mich, weshalb ihr darüber nur sprecht, euch aber nicht um das Reich Gottes in euch bemüht. Ihr wißt am besten, daß die Ankunft Meines Reiches Gewalt leidet. Lebt nicht heuchlerisch! Ihr bringt das Heilige Opfer dar, aber das bleibt für euch eine reine ÄußerHchkeit. Wie viele solche Gedankenlose gibt es unter euch!“ —

16. August 1962

Er beklagt sich erneut:

— „Meine Tochter, wie sorglos leben viele Meiner Geweihten! Wieviel Zeit verschwenden sie durch Müßiggang zu ihrem Vergnügen! Auch Mir werfen sie wie einem Bettler einige — vom Tisch herabfallende — Brotsamen hin. Und ich dulde dies schon seit langer Zeit! Aber wie lange noch? Wenn die Geduld Meines Vaters zu Ende geht, wehe euch! Seine strafende Hand wird niemand zurückhalten können. Auch Ich muß euch sagen: „Weichet von Mir, ihr Verfluchten,... denn ihr habt die Anliegen Meines Reiches nicht vertreten, ihr ließet nicht zur Geltung kommen, wofür Ich euch berufen habe. Ich ging euch nach. Wie oft ermahnte Ich euch, und ihr habt Mich durch eine Handbewegung erledigt, in einer so

76

gar für einen Bettler beleidigenden Weise.“ — (Seine Worte haben meine Seele mit wehmutsvoller Trauer erfüllt.)

Am demselben Tag hat die Heiligste Jungfrau folgendes mit mir — sozusagen — besprochen:

— „Zum Anfang gebe ich euch Kraft, die trotz vieler Einwände und boshafter Hindernisse doch zur Geltung kommen wird. Die Leiden, die ich dir schicke, sind körperliche Leiden, innere Qualen und Trockenheit. Nimm sie an, du wirst dafür von Sünden verschont. Wir lassen nicht zu, daß du dich von uns trennst, du bist hier zu unseren Füßen, und wir überhäufen dich mit grenzenlosen Gnaden. Deine Fehler und Armseligkeiten lassen wir deiner Seele zugute kommen. Sie halten dich ständig in Demut. Das sei deine ganze Sorge. Unser Anliegen kann nur eine demütige Seele vertreten. Hab keine Angst! Du leidest nicht alleine, du leidest mit mir, mit Uns! Für die vielen Einwände gegen Unser heiliges Vorhaben von Seiten der mir Geweihten mußt du viele Leiden durchstehen. Wir wissen, daß du sie in Liebe übernimmst. Wir sehen deine inneren und äußeren Leiden und wie du dich in Gedanken schon seit Monaten mit meiner Liebesflamme beschäftigst. Du verstehst auch, daß man dazu eine beharrliche Kraft braucht.“ —

„Meine himmlische Mutter! Meine schwachen Kräfte nähren sich auch von dir!“

Der Herr Jesus:

„Hab Vertrauen, meine Tochter! Gottes Pläne kann niemand durchstreichen. Wahr ist, daß Ich für Mein Erlösungswerk auch eure Kräfte brauche ... Niemand von euch will Ich verloren gehen lassen. Satan entfacht gegen die Menschen einen so heftigen Kampf wie noch nie!“

Heute, wo der Herr Jesus mit mir sprach, belehrte Er mich auch:

„Sei Meine Dienstmagd! Sei immer festlich gestimmt! Wer Mir dient, dem muß jeder Tag ein Festtag sein. Laß nichts und niemand in die Nähe deiner Seele kommen, der deine festliche Stimmung stören könnte. Achte auf dein hochzeitliches Kleid und strahle Freude aus! Wo du nur erscheinst, soll man bei dir merken, daß du täglich am himmlischen Gastmahl teilnimmst. Wünsche, daß auch andere einen Anteil davon erbitten! Mein Reich sei dein einziges Hauptziel! Seid mutig! Bekennt Mich vor den Menschen! Weißt du, wie viele Seelen es gibt, die nur aus Feigheit nicht in Meine Nähe kommen? Tu nichts ohne Mich! Du sollst keinen einzigen Gedanken haben, in den du Mich nicht hineinnimmst. Ich gebe euch doch die Vernunft. Leider sind es so wenige, die sich dafür bedanken. Auch du hast dich bis jetzt nicht dafür bedankt. Ohne den Besitz des Verstandes wäret ihr doch nicht mehr als die anderen Geschöpfe. Was die menschliche Vernunft schafft, entspringt aus Meiner Vernunft. Bedanke dich für diese wunderbare Vernunft, auch anstelle anderer!“

77

Ich habe leider keinen Seelenführer, dem ich die in meinem Inneren sich vollziehenden Vorkommnisse anvertrauen könnte. Ich müßte in vielem um seinen Rat bitten. Der Herr Jesus gab mir unerwartet Antwort:

„Siehst du deine Kleingläubigkeit! Warum bist du ungeduldig! Es ist Meine Sache, wann und welchen Seelenführer Ich dir zukommen lasse. Hab keine Angst! Ich werde dir einen Seelenführer geben nach Meinem Herzen. Hab keine Angst. Ich verlasse dich nie!“

Seine Worte waren ermunternd und beruhigten mich.

Einmal beklagte ich mich beim Herrn Jesus: „Mein Herr, es fällt mir so schwer, meine Speisen unschmackhaft zu machen!“ - Er war sehr gerührt und sprach lange und viel mit mir. Schade, daß ich Seine Worte, nicht niedergeschrieben habe, obwohl Er mich oft darum bat. Aber häufig schmelzen sie in meinem Inneren so zusammen, daß ich sie nicht zum Ausdruck bringen kann.

Der Herr Jesus hat mir versprochen, mir für die Nachtwache eine besondere Stärkung zu geben, ich solle mich nur mit allen Kräften aufraffen. An diesem Abend versprach Er mir, mich in der Nacht zu wecken. Welche Freude erfüllte mein Herz, als ich in der Nacht Seine spürbare Anwesenheit merkte. Schnell verging die Nachtwache mit Ihm! Während ich in Vereinigung mit Ihm versunken war, geschah etwas Wunderbares. In größter Demut meiner Seele schreibe ich dies nieder.

Als wir am stillen Sommerabend so vertraulich miteinander sprachen, ward das Gespräch plötzlich unterbrochen. Er ging unbemerkt fort. Er ließ mich gewahr werden, daß Er nachsinnend vor unserem Hause stünde, und fing an, mir die Verdienste der Kinderjahre in unserer Familie aufzuzählen, die Tugenden, die ich schon im Kindesalter mit meinen Kindern üben ließ. Als Verdienst erwähnte Er die vertraulichen Abendgebete und bemerkte eigens, wie sehr Ihm jenes Stoßgebet gefiel, das wir nach dem Abendgebet verrichteten. Er berief sich auch über die Weihe unserer Familie an Sein Heiligstes Herz. Er bewegte sich auch hernach nicht, Er stand weiter. Ich empfand Seine beseligende Anwesenheit und war sehr gerührt. Von unserer Seite wird Er von so vielen Beleidigungen getroffen und ist dennoch voller Güte. Dann sprach Er:

„Ich segne dieses Haus, das Meinem Heiligsten Herzen geweiht ist!“

Seelenerquickend war es, diesen Segen zu vernehmen, den Er, lange vor unserem Hause verweilend, unserer Familie gab. — Hernach rührte Er sich noch immer nicht. Seine Anwesenheit voller Güte und Majestät ließ Er mich noch lange wahrnehmen. Ich war sehr ergriffen und konnte als kleines Nichts nur bitten: „Herr, geh' weg von mir, denn ich bin ein großer Sünder!“ Er antwortete darauf:

„Unsere Mutter verpflichtete Mich dazu. Auf Ihre Bitte hin gab Ich deinem Hausvolk Meinen Segen, denn du bist es in diesem Hause, die mit

78

der ganzen Sehnsucht deines Herzens danach verlangt, die L¡hbhsflam-me Ihres Herzens whiterzughben ...“

Hernach begann die Heiligste Jungfrau mit mir zu sprechen. Sie bat mich, für die Shhlh zu beten, „die Mein heiliges Anliegen nicht für würdig hielt, in die Hand zu nehmen, obwohl Ich ihr — bezüglich deiner Per-söalicCkhit — Erleuchtung gab. Ich weiß, du littest sehr darunter, als Er dich ablehnte. Mein göttlicher Sohn vereinigte deine Leiden mit Seinen Leiden ... Und jetzt bereite dich auf noch größere seelische und körperliche Leiden vor, in welcher Form und Größe sie auch über dich herein-0^^ werden. Weiche ihnen nicht aus, sei demütig, geduldig und be-CarrilsC!“

Als die Heiligste Jungfrau Ihre Worte beendet hatte, wurde mir bange. Leiden versprach sie mir auch schon früher, aber jetzt bebte mein Inneres ... Alles erscheint mir so dunkel und unsicher. Die Schwierigkeiten in der Erfolglosigkeit des Anliegens bäumen sich vor mir erschreckend auf... „Mein anbetungswürdiger Jesus und du, Meine Heiligste Mutter, ich habe Angst vor den kommenden Leiden und vor Demütigungen. Bindet mich eng an Euch!“

Ich befand mich gerade in der Kirche zur Anbetung. Während meines Verweilens übte jemand Orgel-Musik. Der Herr Jesus sprach unerwartet in meiner Shhlh:

„Meine Tochter, Ich ShCh, wie du dich abplagst, die falschen Töne stören dich. Eure an Mich ghtishthtea Worte sind auch oft zerstreut, und mit eurem Ton greift ihr daneben. Ich warte in Geduld und Liebe auf den klaren Klang eurer an Mich ghrishththa Worte und Töne. Sei auch du mit dir und mit anderen geduldiger! “

Einmal wollte ich mich nach der 7.00 Uhr-Messe vom Herrn verabschieden. In sanftem Ton hielt Er mich zurück:

„Warum willst du schon fort von Mir? Gehen wir denn nicht zusammen? Geh noch nicht! Warum beeilst du dich so sehr? (Ich wollte im Garten jäten, weil das Wetter dafür günstig war.) Willst du an der folgenden Hl. Messe nicht thilnehmen? Weißt du, warum Ich dich so nahe zu Mir gerufen habe? Das für Mich gebrachte Opfer soll dir vor allem anderen gelten. Was habe Ich dir gesagt? Deine Verdienste sind die Leiden, in welcher Form Ich sie dir auch narteichh. Bedecke Meine Hl. Hände mit deinem Kuß! Hast du vergessen, daß Ich dich auf deine Bitte hin an Meine hl. Füße gekettet habe? Warum willst du vergängliche Dinge in den Vordergrund stellen? Oder hast du kein Vertrauen in den Wert der Leiden? Ich gab deinen Leiden hiaea Wert, und wenn du ihn nicht würdigst. würde es Mich schmerzen. Ich müßte glauben, daß du sie nicht aus Liebe annimmst. Ohne Liebe hat aber das Ganze keinen Wert!“

79

Ein anderes Mal hat der Herr Jesus mich so belehrt:

„Meine kleine Karmellterin! Schweige viel, wundere dich nicht, warum Ich dir das sooft sage. Weißt du, wer der wahre Weise ist? Wer viel schweigt! Die wahre Weisheit wird im Boden des Schweigens reif und kann nur in der Stille ihre Wurzel schlagen. Darum belehre Ich dich. Ich bin dein Meister. Auch Ich habe Mich auf Mein dreijähriges Wirken durch ein dreißigjähriges Schweigen vorbereitet. Da ich dein Meister bin, wirst du bei Mir auch weise werden. Sprich nur dann, wenn Ich dir dafür das Zeichen gebe. Und dann sprich so, wie du es von Mir gelernt hast und so, wie Ich es sagen würde. Ahme Mich also nach! Du wirst sehen, daß wenige Worte viele und gute Früchte in den Seelen bringen“

20. August 1962 •

Eine tiefe Stille war in meinem Inneren. Der Herr sprach zwar nicht zu mir, aber Er durchströmte meine Seele mit dem Wahrnehmen Seiner Gottheit. Das wirkte auf mich ein; ich spürte es in meinen Adern und Knochen, es durchdrang alle Glieder meines Körpers, überflutete ihn, aber nur für kurze Zeit, so daß mich ein Zittern überfiel. Das habe ich auch schon ein anderes Mal empfunden, oft Wochen hindurch ohne Unterlaß, aber in dem jetzigen Ausmaß noch niemals. Mein Leib war wie vernichtet, nur das Empfinden meiner von der Gnade Gottes erfüllten Seele herrschte vor.

21. August 1962

Beim Erwachen am darauffolgenden Tage beschäftigte mich die Frage, wie die Heiligen dem Herrn huldigten. Ihre Huldigung und Anbetung erfüllte auch meine Seele, aber ich fühlte mich unter ihnen wie ein armseliges Nichts. Ich flehte die Heiligste Jungfrau an: „Mutter, gib mir von Deiner Liebesflamme! Laß mich an der Anbetung Gottes durch die Heiligen und Seraphin teilnehmen und darin verharren.“ Inzwischen ließ der Herr Seine Stimme in meiner Seele hören. Diese erschien mir unvorstellbar; denn in diesem Ton hatte Er mit mir noch nie gesprochen.

„Du kleiner Funke, wenn du auch noch so klein bist, du wurdest durch Mich und aus Mir geschaffen. Nähere dich Mir! Ich übergebe dir Meinen Glanz und, gegenseitig glänzend, wirst auch du das Dunkel deiner Seele nicht wahrnehmen. Siehst du, sie, die großen Heiligen, waren auch Meine Funken. Auch sie habe Ich großgemacht, einen jeden entsprechend seiner Bemühungen in der Annäherung zu Mir. Jene Seelen, die mit größerer Kraft sich Mir näherten, übernahmen den Strahl Meines Glanzes schneller. Es gibt Seelen, die auch in kurzer Zeit einen langen Weg machen. Ich rufe sie früh ab. Es gibt Seelen, die spät beginnen und dennoch mehr erreichen, als jene, die langsamen Schrittes, vorsichtig Meine Wege abschreiten. — Weißt du, was Ich dir einst gesagt habe? Du fliegst pfeilgerade zum Himmel. Aber schau ja nicht auf die Erde zurück,

80

damit der Lärm der Welt dich nicht unsicher mache! Jetzt aber sage Ich dir, habe Vertrauen zu Mir, hüte dich vor allem, was dich von Mir zurückhält!“

25. August 1962

Ein Gesicht erschien mir vor den Augen meines Geistes. Ich wußte nicht den Grund dafür. Ich betrachtete es mit geschlossenen und offenen Augen. Inzwischen habe ich darin eine Priesterseele erkannt. In meinen Erinnerungen forschte ich nach, wo und wann ich sie gesehen hätte, kam aber nicht darauf, und daher ging ich zur Tagesordnung über. Als ich mich nach einigen Tagen nachmittags zur kurzen Ruhe begab, ordnete meine Tochter im Zimmer die Bücher und legte plötzlich ein Bild vor mich. Ich betrachtete es. Es war P. Biro S.J., Ordensmann. Ich habe ihn niemals gesehen, auch seinen Namen nicht gehört. Das habe ich anhand des Bildes festgestellt, das mir meine Tochter vorgelegt hat. Er war eine große Seele! Auch sein Photo war am Bild mit seinen Wahlsprüchen. Hier einer davon: „Und wenn ich soviel leiden muß, daß ich daran zugrunde gehe, aber heilig werde, was habe ich denn verloren?“

Das hat in mir wie eine Bombe gewirkt. In jenen.Tagen war ich vom Bösen umzingelt, der mich mit vielen und ermüdenden Versuchungen quälte.

28. August 1962

Der Herr Jesus fing an zu sprechen:

„Tue nichts aus eigenem Willen! Worum Wir, Meine Mutter und Ich dich bitten, das teile deinem Seelenführer mit. Seine Anweisungen seien dir immer eine Richtschnur. Alles andere ist seine Sache, du nimm nur demütig all seine Worte entgegen, die auch von Mir stammen. Die Sehnsucht nach Anteil an Meinem Edösungswerk brenne und glühe weiter in dir. Der Lohn deiner ewigen Freude bleibt dir nicht aus. Mit deiner ganzen Kraft diene nur Mir!“

Einmal packte mich eine große Sehnsucht. Ich wünschte Ihm viele Seelen. Als ich so sprach, entgegnete mir Jesus:

„Meine kleine Karmeliterin! Jetzt sehe Ich, daß Ich diese große Missionsarbeit dir anvertrauen muß. Trage Mein Anliegen in deinem Herzen! Du bekommst jetzt einen neuen Auftrag. Von heute ab bist du die Vertreterin der Seelen deiner Pfarrgemeinde. Das ist eine große Aufgabe. Jeden Morgen wirst du dein Morgengebet auch im Namen der Pfarrgemeinde verrichten. Im Namen der Väter und Mütter, der Jugend und sorglosen Kinder, der einfältigen Alten, die noch immer nicht an das Ziel ihres Lebens denken. Erbitte für sie die sieben Gaben des Hl. Geistes. Und wenn du noch soviele Gnaden für sie verlangst, all deine Bitten werden erhört. Erbitte sie vom Vater in Meinem Namen und empfiehl die Pfarrgemeinde der Barmherzigkeit Meiner Hl. Wunden. Sühne auch

r

81

tagsüber für die untreuen Seelen deiner Pfarrgemeinde. Siehst du, auch deswegen mußt du dir selbst entsagen! Ich habe dich zur Sühneseele für Kertváros (einen Stadtteil) auserwählt. Weißt du, was dies bedeutet? Fast eine priesterliche Würde! Verrichte für sie viele geistliche Kommunionen. Auch die Kranken vergiß nicht. Gib acht, daß keine einzige Seele verdammt werde!“

„Mein anbetungswürdiger Jesus, ich werde für sie bitten, daß Dein Reich komme.“ Er sprach weiter:

„Meine Tochter, mit diesem Auftrag habe Ich deine Kinderträume erfüllt. Ich kannte dich schon damals, du wolltest immer in die Mission gehen. Weißt du, warum das nicht erfüllt werden konnte? Du mußtest erst im Kreise deiner Familie dafür reif werden. Vergiß nicht, deine größte Missionsaufgabe ist jetzt deine Familie. Eher konnte Ich dich damit nicht beauftragen, Ich wollte nicht, daß du auf halbem Weg stehen bliebest. Deine Familie ist der Auszug in die Mission. Auch dies ist noch keine abgeschlossene Arbeit. Die Priesterberufe trage besonders in deinem Herzen. Du weißt, was Ich dir gesagt habe: „Soviel du erbittest, soviel wirst du bekommen. Bete viel und tue Buße! Das ist das wahre Lebensziel einer Karmeliterin.“

0, mein Herr, hilf mir, meinem eigenen Willen zu entsagen und nur dir zu gehorchen, in allem Deinen Gefallen zu suchen. Dein Licht erleuchte mich und all jene, die Du mir anvertraut hast.

Diese Belehrung dauerte sehr lange. Der Herr Jesus hat mich noch zusätzlich gebeten:

„Meine Tochter, frage dich am Abend, was du für die Ankunft Meines Reiches getan hast. Sei niemals mit dir zufrieden, denn auf Erden hat dies keinen Platz. Ausruhen wirst du erst im Himmel. Der Lohn deiner Bemühungen ist nicht von dieser Welt. Bleibe daran, dich möglichst viel zu bemühen, die Verdemütigungen als dein bestes Mittel zu betrachten, da sie dir für deine Arbeit immer die reichsten Früchte bringen. Suche und liebe die Demütigungen! Auch Ich habe es so gemacht in Meinem Leben. Wenn dir dies schwer fällt, gehe zu Meiner Mutter. Sie ist die Großmeisterin dieser Tugend. Sie hilft dir mit durchschlagendem Erfolg. Umarme die Tugenden, für die Meine Person die kraftgebende Macht ist. Erwäge nicht, wie lange du ruhst. Für deine Bemühungen bekommst du von Mir eine reichliche Belohnung.“

31. August 1962

Die Heiligste Jungfrau sprach einige Worte:

„Meine Liebesflamme muß über das Meer gebracht werden!“

Ich weiß nicht, wie das geschehen wird, denn die Heiligste Jungfrau äußerte darüber nichts mehr.

82

Ich ging nachmittags um 3 Uhr zur Sühnestunde. Als ich vor dem Altar ankam, fing der Teufel an mich zu versuchen. Während der stillen Anbetung wagte er sich erst mit seinen Abscheulichkeiten, dann mit Schmeicheleien an mich heran: Ich bin sehr einseitig, ein solches Leben passe nicht zu mir, ich solle eben ein menschenwürdiges Leben führen. So werde man mich halt als ein überspanntes Wesen betrachten. Ich sei dumm, weil weder meine Kleidung, noch meine Nahrung, meine Unterhaltung und mein Umgang mit den Menschen sei wie im gewöhnlichen Leben. Ich bemühte mich nur, mich in die Leiden Jesu zu versenken. Daraufhin wurde der Böse wütend und in seinem unkontrollierten Zorn brüllte er in die Stille meiner Seele hinein, die von der wunderbaren Gegenwart des Herrn erfüllt war: „Warte nur!“ — Mein Herz bebte: „Mein anbetungswürdiger Jesus, befreie mich von dem Bösen!“

Unzählige Male kommt es vor, daß er mich überrascht und bedroht, denn er weiß, daß ich es bin, die man zu seiner Verblendung eingesetzt hat. Und ich überlasse mich ihren Einflüsterungen.

Die vielen Versuchungen verbrauchen meine Kraft völlig. Schreckliche Kämpfe muß ich wegen der Liebesflamme der Heiligsten Jungfrau überstehen. Aber das sind noch nicht harte, zähe Kämpfe. Die größten Leiden sind jene Qualen der bangen, bedrückenden Zweifel, die meine Seele ganz in Dunkel hüllen. Ja, diese von einer inneren Bedrängnis verursachten Leiden mindern meine physische Kraft derart, daß ich dann kaum gehen kann.

Der Böse ließ mir auch am folgenden Tag keine Ruhe. Als ich den Herrn bat, Er möge meinen Verstand erleuchten, damit ich Seinen heiligen Willen erkenne, da steigerte sich die Wut Satans dermaßen, daß es mir graute. Obwohl es am hellichten Tag war, — als ich vor dem Altar kniete — erregte seine gräßliche Gegenwart dennoch Schaudern und Zittern meiner Seele. Wieder bedrängte er mich mit neuen Gedanken: „Weißt du, daß das alles nur deine Einbildung ist? Wenn der Mensch in seinem Leben noch nie etwas Nennenswertes tun konnte, dann trachtet er danach, oft aufzufallen. Denk an die Künstler, die Wissenschaftler! Denk an die Errungenschaften der Technik, die alle von Menschen, aus eigener Kraft, geschaffen sind. Siehst du, zu so etwas bist du nicht fähig wegen der verworrenen Verkehrtheit deiner Gedanken, denen du dich hingibst!“

Das sind schreckliche Qualen! — Durch die Braut des Hl. Geistes flehte ich zum Herrn Jesus, Er möge mich nicht verloren gehen lassen, was für eine große Sünderin ich auch sein möge. Wie konnte ich denn in eine solche Sünde fallen, da ich nicht sündigen wiil?.... Daß ich wegen meines Hochmutes leiden muß, das ist grausam bitter, aber mein anbetungswürdiger Jesus, meine gütige Mutter, Euch empfehle ich meine Armseligkeit, hebt mich heraus aus meinen Sünden! ...

83

Mit großer Qual verrichtete ich den Kreuzweg. Als meine Heilige Stunde beendet war, kniete ich wieder hin zum Altar: „Mein anbetungswürdiger Jesus, ich habe große Angst ..." noch lange widmete ich dem Herrn meine stille Aufmerksamkeit in der Erwartung auf Sein Wort. Oder war mein Ringen von Ihm so gewollt? — Die furchtbare Angst quälte mich weiter. Die verworrenen Gedanken meines Geistes wurden langsam still. Inzwischen kehrte in meine Seele die sanfte, hauchähnliche und friedenspendende Ruhe des Herrn zurück, und Er ließ auch Seine Stimme hören:

„Fürchte dich nicht! Ich lasse nicht zu, daß dir etwas geschieht! Wenn Satan es könnte, würden er und seine Anhänger dich in Glieder und Staub zerreißen. Sei stark, der Hl. Geist bestärkt dich in deinem Bemühen.“

Als ich diese Worte hörte, ging mir plötzlich ein Licht auf. Mir fielen die Worte der Heiligsten Jungfrau ein, die Sie vor einigen Tagen zu mir gesprochen hatte:

„Meine kleine Karmeliterin, jetzt brechen wir auf. Mit dem heiligen Josef mußt auch du die dunklen, nebligen Straßen von Bethlehem durchwandern. Mit uns wirst du Herberge suchen für Meine Liebesflamme, die Jesus Christus selbst ist. Willst du mit uns kommen? Denn wir gehen erst jetzt aus, um Meine Liebesflamme weiterzugeben. — Kraft und Gnade bekommst du von uns.“

Hernach geriet ich in eine seelische Verfassung, die mir das Gehen nicht ermöglichte. Aber ich fühlte auch, daß die physische Kraft jetzt überflüssig war. Nur meine Seelenkraft trug mich, in der ich in Begleitung der Heiligsten Jungfrau auf Bethlehems dunklen, steinigen Straßen wanderte. Wir suchten Herberge, aber überall wurden wir abgewiesen.

1. September 1962

In diesem außergewöhnlichen Zustand spricht der Herr Tag für Tag mit mir. Heute so:

„Meine Tochter, willst du dich ganz und restlos Mir hingeben? Ich, der Gottmensch, bitte dich darum. Ich brauche dich für Meine Erlösungsarbeit. Jetzt verlange Ich vollkommene Hingabe. Entsage dir selbst aus allen Kräften und mit vollem Willen. Diene nur Mir! Für dich existiere niemand und nichts, nur Ich!“

Mein Herr Jesus, mein anbetungswürdiger Christus, Du bittest mich, daß ich nur Dir diene? Könnte ich auch etwas anderes tun als dies? Ich übergebe mich Dir ganz und gar, so wie Du mich darum gebeten hast. Mein Jesus, Dir lebe ich, Dir sterbe ich, Dir gehöre ich für immer und ewig! Wem könnte ich schon angehören, wer würde mich annehmen mit all meinen Sünden, Schwächen und Armseligkeiten? — Mein Herr, vol

84

ler Freude schenke ich mein Leben hin für die Shhlha. Mein ganzes Verlangen ist Dein ewiger Gedanke: die Rettung der Seelen ... Göttlicher Bildhauer, haue mich nach Deinem Bild und Gleichnis, damit Du mich in der Todesstunde erkennst als das Werk Deiner Hände. O, Du gebhahnei-te göttliche Hand, die schlägt und zugleich streichelt! Meine Shhlh brennt vor Sehnsucht, wenn ich an Deine Worte denke, daß Du meine Opfer brauchst. Welche Auszeichnung! Mein anbetungswürdiger Jesus, ich lobe und preise Dich unentwegt!

3. September 1962

„Meine kleine Karmeliterin, Ich möchte mit dir sprechen wie hiah Mutter mit ihrem Kind. Ich weiß, daß du wegen Meiner Lihbesflammh in großer Sorge bist. Es freut Mich, daß du dies so im Herzen trägst. Höre Mich an! Bald wird der Tag kommen, an dem der erste amtliche Schritt gemacht wird, der schon hätte geschehen sollen. Die vielen Demütigungen, die du für Meine Liebesflamme trägst, die vielen Opfer, die du bringst, sind wie eine Triebkraft zum ersten Schritt. —

Bitte deinen ShelenfüCrer, sich zu bemühen; Mein Anliegen dem Oberhirten des Landes zukommen zu lassen und dem Stellvertreter Meines göttlichen Sohnes in Rom. Seit der Menschwerdung des Sohnes Gottes gab es eine solche Gnadenzeit noch nie. Die Verblendung Satans ist ein whlthtschütthranhs Ereignis!“

7.-8. September 1962

Während der morgendlichen Gebetswache sprach die JungfrauMutter über die Gnadenwirkung ihrer Lihbhsflammh mit mir:

„Wenn ihr von nun an, — du und die dir beigeordnete Schwester, die ihr Meine Liebesflamme schon kennt — nächtliche Gebetswache haltet, werde Ich das Gnadenwirken Meiner Lihbhsflamme über die Sterbenden auf der ganzen Welt ausgießen. Diese gnanenvolle Flamme wird sie von der ewigen Verdammnis rhttha.“

Diese Worte der Jungfrau-Mutter vernahm ich mit Freude. Danach entstanden in meinem Inneren heftige Zweifel, ob ich richtig verstanden hätte, was die Heiligste Jungfrau frühmorgens mir sagte? Das ist ja eine riesige Gnade. Wie kann ich sie mir zu eigen machen? Diese Gnade lastet als Zweifel schwer auf meiner Shhlh. Ob dies meinem Stolz entspringt? Ein anderes Mal empfinde ich, daß die HeUigste Jungfrau dies gar nicht gesagt hätte. Kurz und gut, ich kann mich nicht zurecht^nden. Oder glaube ich deshalb nicht, weil Aochmut mich zurückhält: Man braucht nicht alles zu glauben!?

Der Böse hat mich ganz verwirrt. Mit den Lippen bete ich zwar den Rosenkranz, aber nicht das übliche Gebet, sondern nur: „Ich glaube Dir, wunderbare Mutter!“ Ich habe aber das Empfinden, dies nur mit den Lip

r

85

pen zu sagen, mein Herz, meine Vernunft verschließen sich dagegen. Ich möchte über mein Unglauben weinen. — Der Böse will mir in die vergangenen und zukünftigen Ereignisse Einblick verschaffen. Mit aller Kraft stemme ich mich gegen seine Einflüsterungen. — Heiligste Jungfrau, zerstreue meine Zweifel! — Das stört mich sehr, meine Gebetswache verdienstvoll zu halten. Kann und darf ich daran glauben? Im Dunkel meiner Seele gab die Jungfrau-Mutter mir keine Antwort. Ich flehte den Herrn Jesus an: „Nur durch Meine Mutter!“ — war die Antwort. — Auf diese Worte hin war ich noch verworrener. Vergebens habe ich mich an Deine Füße gekettet. Erl ischt jetzt auch diese Sicherheit in mir? In innerem Ringen, flehte ich weiter: „Mein Herr, Du verläßt mich jetzt?“ — Und wieder hörte ich die Stimme:

„Nicht nur mit den Lippen mußt du die wunderbare Macht der Liebesflamme Meiner Mutter annehmen, sondern auch mit deinem ganzen Denkvermögen“.

Ja, ich fühlte auch, daß mein Verstand sich dagegen sträubte, trotz meiner Anstrengung. Satan hat meinen klaren Blick getrübt, ich finde keinen Ausweg ... Ich möchte wissen, ob ich gegen die JungfrauMutter sündige, wenn ich dieses mächtige Wunder im Zusammenhang mit meinr Person nicht annehme? — Mein anbetungswürdiger Jesus, was muß ich tun? Komm, schütze mich vor dem Bösen! So, ohne Seelenführer diese schrecklichen Versuchungen durchzustehen und niemand zu haben, an den ich mich wenden könnte! — Unter solchen Qualen verging der ganze Tag, stundenlang konnte ich nur sagen: „Wunderbare Mutter, ich glaube dir!“

Noch am selben Tag ging ich zu der mir zugeordneten Schwester, berichtete ihr die neueste Mitteilung der Heiligsten Jungfrau und meine darüber entstandenen Zweifel. Vor dem Herrn Jesus in der Kapelle sprachen wir darüber. Sie hörte es an und zweifelte nicht. In kindlichem Glauben und heiligem Staunen vernahm sie, was ich ihr mitteilte. Ein ihr eigenes kindliches Lächeln war auf ihren Lippen. Ihr Glaube hat auch meine Zweifel zerstreut. Als wir über die auf uns zukommenden Gnaden sprachen, wandte sie sich zum Tabernakel hin und sprach — wie an die Heiligste Jungfrau gerichtet: „O, Du mächtige Jungfrau! Und gegen Dich wollen die Menschen noch etwas tun?“ — Währenddessen waren wir in heiliger Bewunderung ihrer Liebesflamme versunken und haben uns beide vorgenommen, die nächtliche Gebetswache zu halten, damit viele Seelen vor der ewigen Verdammnis gerettet werden. — Die mir zugeordnete Schwester gab mir noch gute Ratschläge, die ich demütig annahm. Als wir dann vor dem Altar Abschied nahmen, ahnte sie vielleicht nicht, welche Kraft, welchen Frieden der Herr Jesus meiner Seele durch sie einflößte.

86

15. September 1962

Im Laufe des Vormittages hat sich die Jungfrau-Mutter in herzzerreißendem Stöhnen dieser Verdammnis so vieler Seelen wegen des Nichtverstehenwollens, das aus Oberflächlichkeit entspringt, beklagt. Sie tue und gebe alles, aber die ihr geweihten Seelen wehren von sich alles ab. Sie bat, ich solle die Opfer annehmen, die als Früchte der Demütigung die Möglichkeit für die Rettung der Seelen erbringen.

„Meine Mutter, demütig bitte ich um Verzeihung. Ich will nicht wanken, nicht einmal inmitten meiner schrecklichen Versuchungen. Du weißt, welch winzig kleines Staubkörnchen ich bin. Ohne Euch kann ich nichts tun.“ — Sie antwortete darauf:

„Dennoch wird die Verbreitung Meiner Liebesflamme durch deine Kleinlichkeit und Unbeholfenheit anlaufen und sanft und ohne Gewalt in Gang kommen. Sei daher voller Aufmerksamkeit und bleibe in Demut verborgen. Ständige innere und äußere Verdemütigungen wirst du ertragen müssen, denn nur so kannst du für die Weitergabe Meiner Liebesflamme dienlich sein“.

Die Jungfrau-Mutter neigte sich einmal mit gütigen Worten zu mir:

„Komm mit Mir! Wir durchwandern mit Meiner Liebesflamme Bethlehems dunkle und nebelige Straßen. Hab keine Angst, der hl. Josef und Ich sind mit dir. Solange wir niemand haben, gehen wir zu dritt.“

Die Heiligste Jungfrau läßt mich Ihren Schmerz oft mitfühlen ... Es gibt Tage, an welchen ich so intensiv mitleide, daß ich kaum gehen kann. Auch am heutigen Tage durchflutete Sie mich den ganzen Vormittag mit der Gnade gesteigerter Leiden. Mit Tränen in den Augen wandle ich umher, und im Geheimen meide ich die Menschen, um mein großes Leid sie nicht merken zu lassen. Ich habe fast keinen anderen Gedanken, als nur das von mir Verlangte zu tun.

Satan verstärkte auch noch die inneren Bedrängnisse meiner in Schmerz und Leid eingetauchten Seele. In seinem grausamen Haß läßt er Zweifel in mir aufkommen: „Warum vertraut man dies nicht den Oberhirten an? Du bist viel zu unbeholfen dazu. Warum einem so unvernü nfti-gen Geschöpf, wie du es bist? Nur solche glauben an derartige Märchen! Ein vernün^tigeriMensch läßt sich mit dir erst gar nicht ins Gespräch ein. Auch der, zu dem man dich schickte, schüttelte die Sache von sich ab. Er durchschaute darin das Unmögliche, darum spricht er mit dir nicht darüber. Strenge dich nicht an, sei vernünftig! Alles ist vergebens!“ — Sogar im erhabenen Augenblick der Hl. Kommunion wollte er auf mich einwirken. Mit aller Kraft bemühte ich mich, ihn von mir fernzuhalten.

r

87

Eines Tages ging ich zum Herrn Jesus mit der Absicht, wegen Müdigkeit nicht lange bei Ihm zu verweilen. Ich betete meinen Psalter und wollte mich verabschieden. Er fragte mich:

„Warum beeilst du dich so sehr? Was hast du, was wichtiger wäre als Ich? Oder schmerzen deine Knie? Gedenke Meiner, als Ich in die Knie fiel. Ich setzte den Kreuzweg dennoch fort. Bleibe noch bei Mir! Ich bin ohnehin oft allein. Oder sind dir die Worte ausgegangen? Das macht nichts! Lausche auf die Stille. Unsere Herzen mögen gemeinsam schlagen. Unsere Blicke mögen ineinander verschmelzen. Sage Mir nur, daß du Mich auch anstelle anderer liebst und anbetest. Du weißt, du mußt immer mit Mir sammeln. In dieser Stille kannst du auch mit Mir sammeln. Auch in der einsamen Nacht, wenn du wachst! Darum belehre Ich dich, damit du die Kunstgriffe htlhrast und sie auch anderen beibringen kannst. Der Wille der Seele ist schon Liebe! Die Liebe ist zu allem fähig. Du sollst nur mit der Anstrengung deiner ganzen Kraft wollen. Das Ziel unserer Gedanken sei eins: die Rettung der Seelen vor der Verdammnis! Nur das kann Meine grausamen Leiden lianera. Das soll dir nicht langweilig sein. Erneut sage Ich dir: Leide mit Mir!“

Währenddessen teilte Er mir Seine Schmerzen mit als teures Unterpfand Seiner Gnaden. — Ein anderes Mal sprach Er:

„Begreife Meinen Schmerz um die verdammten Seelen! — Unsere Hände mögen gemeinsam sammeln!“

„Mein Herr, ich kann so wenig sammeln!“

„Meine Tochter, ergänze dies mit deiner Sehnsucht, mit deinen Wünschen, und habe vollkommenes Vertrauen zu Mir.“

28. September 1962

Es ist der strenge Fasttag, den ich besonders für die Armen Priesterseelen aufopfere. Der Herr Jesus teilte mir folgendes mit und prägte es mir in mein Gedächtnis ein:

„Meine Tochter! Weißt du, womit Ich dich belohne, da du Meine große Sehnsucht nach Shhlhn stillst? Von jetzt an wird die Seele des verstorbenen Priesters durch das von Mir erbetene Fasten nach dem Tode innerhalb von acht Tagen aus dem Fegfeuer befreit. Und jedermann, der solches Fasten hält, erlangt dieselbe Gnade für eine Arme Seele.*' — (Wenn die Person im Gaaneastaan gestorben ist. — Anm.)

Unter Tränen hörte ich Seinen majestätischen und barmherzigen Worten zu, die so wirksame Hilfe für die Armen Seelen aufzeigte. Meine Shh-le zitterte, als Er mir nihsh neue große Gnade mitteNte. Als ich mich nach der Hl. Kommunion aasshiskth, nach Hause zu gehen, flrsthttk Er mir in meinem Inneren zu:

„Auch Ich gehe mit dir und bleibe den ganzen Tag bei dir, und unsere Lippen wollen gemeinsam zum Ewigen Vater um Erbarmen flhCha."

88

In tiefer Anbetung sprach ich: „Mein anbetungswürdiger Jesus, daß mir solche Gnaden widerfahren, und ich mit Deinen Lippen gemeinsam den Ewigen Vater anflehen darf!“ — Auf dem Heimweg war meine Seele in Seine Anbetung versenkt, mein Herz klopfte unter dem Gnadenwirken so heftig, daß ich beinahe zusammenbrach. Da bat ich Ihn: „Mein anbetungswürdiger Jesus, ich sehne mich sehr danach, daß diese Deine große Gnade bald veröffentlicht werde, so daß möglichst viele Menschen Deinen innigen Wunsch wahrnehmen.“

Der Herr Jesus bat mich, gesondert niederzuschreiben, wie man den Armen Seelen helfen kann:

„Durch das von Mir erbetene strenge Fasten werden die Armen Priesterseelen nach ihrem Tode innerhalb von 8 Tagen aus dem Fegfeuer befreit.“ — (Das strenge Fasten besteht darin, daß man an dem einen Tag nur Brot und Wasser zu sich nimmt.)

29. September 1962

Ich bin ständig mit der Liebesflamme der Heiligsten Jungfrau beschäftigt. Auch wenn ich in den nächtlichen Stunden ein wenig wach bleibe, flehe ich Sie unentwegt an, ihr stilles Wunder über die Welt bald wirksam werden zu lassen. Als ich frühmorgens in die Kirche kam, schien es mir, als würde die Jungfrau-Mutter nur darauf warten, sich mir in der Stille der Kirche mitteilen zu können.

„Weißt du, Meine Tochter, wie man diese zwei Tage, den Donnerstag und den Freitag, als besondere Gnadentage erachten muß? Wer an diesen beiden Tagen meinem göttlichen Sohn Sühne leistet, erlangt große Gnaden. Während der Zeit der Sühnestunde wird Satans Macht, — je nach Maßgabe der Bitten und dem Einsatz der Sühneseelen für die Sünder — abgeschwächt. . ".

Man braucht damit nicht aufzufallen. Die Liebe braucht man nicht mit der „Trommel schlagen.“ Sie lodert in der Tiefe der Herzen und geht auch auf andere Seelen über. ..

Ich will, daß man nicht nur meinen Namen kennt, sondern auch die Liebesflamme meines mütterlichen Herzens, das für euch schlägt. Das Bekanntmachen dieser flammenden Liebe habe ich dir anvertraut. Darum sei sehr demütig! Eine so große Gnade wurde nur wenigen zuteil. Schätze diese Gnade hoch. Unter allen Gnaden gib deinen Vorzug den äußeren und inneren Verdemütigungen. Halte dich für ein Nichts, das sei deine bedeutsamste Übung! Stelle sie niemals ein. Dies muß sogar nach deinem Tode zu Geltung kommen. Deshalb bekamst du die Gnade der äußeren und inneren Verdemütigungen. So bleibst du treu bei der Weitergabe Meiner Liebesflamme. Verwende dazu jede Gelegenheit, suche sie auch aus eigenem Antrieb, denn was du suchst, das vertieft deine Demut noch mehr."

r

89

Als die Heiligste Jungfrau Ihre mütterliche Belehrung beendet hatte, ward mein Herz von tiefer Demut erfüllt. Die Heiligste Jungfrau ließ mich gefühlsmäßig erfassen, daß Sie, obwohl mächtig, dennoch demütig und bescheiden war.

Diese Mitteilung ließ die Jungfrau-Mutter mir deshalb in gesonderter Form zukommen, weil Ihre Bitte — durch mich — eine ’Botschaft* für alle ihre Kinder ist, die unmittelbar, in erster Front Ihre Liebesflamme verbreiten.

In diesen Tagen erfuhr ich die Anschrift von Pater X. Ich besuchte ihn im Krankenhaus. Die dort anwesende Krankenschwester erlaubte mir nur fünf Minuten Besuchszeit. Das waren schwere Augenblicke. Ich bat die Schwester, uns für einige Minuten allein zu lassen. Sie entfernte sich. Ich fragte den Pater, ob er mich kenne. Er erkannte mich aber erst, als ich ihn an mein Anliegen erinnerte. Dann erwähnte ich die Liebesflamme der Heiligsten Jungfrau, wovon er schon früher Kenntnis hatte. Ich bat ihn, wenn möglich, die Botschaften zu lesen. — „Meine Tochter, ich kann weder das Brevier beten, noch die mir zugesandten Briefe lesen!“ — sagte er. — Nach einigen stillen Augenblicken blickte er mich mit halb geöffneten Augen an, und ich empfand durch Gottes Gnade, daß seine Augen das Licht nicht mehr von dieser Welt schöpften, sondern nur Gottes Anschauung (Licht?) reflektierten. Mit leiser Stimme sprach er zu mir: „Meine Tochter, ich bin ein Opfer. Ich habe mich vollkommen dem Herrn Jesus und Seiner Heiligsten Mutter übergeben, ich habe keinen Willen mehr. Sie mögen mit mir tun, wie Sie wollen!“

Daraufhin teilte ich ihm mit, was die Heiligste Jungfrau mir damals sagte, als die Ärzte ihn aufgegeben hatten: „Meine Tochter, er wird bald geheilt werden, aber für nicht lange Zeit.“ — Ich fragte den Pater, was ich mit der Liebesflamme der Heiligsten Jungfrau tun solle? — „Ich, meine Tochter, kann nichts tun. Wenn die Heiligste Jungfrau sie mir anvertraut hätte, das wäre etwas anderes, aber so kann ich nichts tun.“ — Er sagte noch, ich solle Vertrauen haben, die Heiligste Jungfrau werde alles erledigen. Er, seinerseits, tue alles ihm Mögliche. Er bete und opfere seine Leiden für den Erfolg des Anliegens auf.

Unter der Last des Seelenschmerzes, der schon seit Monaten an meiner Seele zehrte, war ich im zusammenzubrechen. Ich sagte dem

Pater, daß auch ich viel leide und es wie eine lebende Leiche trage. — In diesem Augenblick öffnete die Schwester die Tür, und der Pater übte Gehorsam. — „Meine Tochter, ich werde dir jetzt einen innerlichen Segen geben ( = einen von Herzen gewünschten und von seinem persönlichen Wohlwollen begleiteten Segen — Anm.). — Als er seine Hand zum Segen erhob, drückte ich diese plötzlich in Ehrfurcht an meine Lippen, vielleicht ein letztes Mal — Ich dachte, auch wenn er wieder gesund werden sollte, könne ich nicht sicher sein, ob ich ihn noch einmal sehen

90

whtnh. — In diesem Augenblick kam die Schwester zum Bett: „Bitte, den Besuch zu beenden!“

Ich ging hinaus zur Ewigen-Anbetungs-Kirche. Eine tiefe Finsternis übermannte meine Shhlh. Unterwegs zum Gotteshaus warf mir der Satan in böswilligem Gelächter seine Schmähworte ins Gesicht. Ich warf mich vor dem AllhrChiligsthn nieder: „Mein anbetungswürdiger Jesus, ich komme jetzt zu Dir, um mich zu beklagen. Du weißt schon, was mir am 1^^^ liegt, dennoch sage ich es Dir. Weißt du, was der Pater gesagt hat? ... Mein Jesus, immer wieder bitte ich Euch. Ich bin so elend und doch vertraut ihr mir diese weltbeneutende Angelegenheit an. Ach, ich Unfähige, Unbeholfene, wie gerne möchte ich diese einer anderen, dafür würdigen, reinen Seele übergeben! Herr, ich bin es nicht würdig!“ — So flehte ich den Herrn Jesus an.

Währenddessen wollte Satan mit aller Kraft mich in seine Macht zie-Cha: „Endlich habe ich gesiegt! Ich habe es dir gesagt, daß außer dir niemand so dumm ist, deine unmenschlichen und gottlosen Gedanken weiterzughben. Warum hörst du nicht auf mich? Ich sagte dir ja immer, ich meine es gut mit dir! Du aber willst nur deinen Dummkopf durchsetzen! Jetzt wirst du aber — hoffentlich — zur Besinnung kommen. Diese Lektion wird die H.ülle deiner Unfreiheit endgültig abwerfen. Sage mir, warum willst du um jeden Preis besser sein als die anderen?" — Ich war nur noch für die Stimme des Bösen empfänglich. Er hielt meine Seele in undurchdringliche Finsternis. — Ich kniete vor dem AllhtChiligstha nieder und kämpfte mit mir: Was soll ich jetzt tun? Mein Herr, verlaß mich nicht! Reinige und ordne meine Gedanken!

1. Oktober 1962

Heute hat der Herr Jesus erneut gesprochen:

„Du leidest, nicht wahr? Leide nur für Mich, das ist Mein Geschenk. So etwas bekommst du nur von Mir. Aus reiner Liebe trage sie, seien es körperliche oder seelische Leiden. Du weißt, was Ich gesagt habe: Wir müssen auf dem Kalvaria ankommen. Aber unsere Schritte müssen gemeinsam gehen! Wenn du fühlst, du wärest alleine, dann lasse Ich das nur deshalb zu, damit du Verdienste hast, die du für deine Fehler und die der Mir geweihten Seelen aufopterst. — Wegen deines Seelhafüh-rers sei nicht ungeduldig! Jetzt gebe Ich dir Anweisungen, höre du nur auf Mich. Ich bin bei dir, auch wenn Ich dich im Dunkel der Zweifel lasse. Vergiß nicht, als Ich im Schiff schlief, rügte Ich auch die Jünger wegen ihrer Kleingläubigkeit. Es kostet Mich nur ein Wort, und Ruhe und Licht kehren in deine Seele ein. Von Fall zu Fall kann es ( = das Wort) von anderen kommen. Nimm es an, von wem es auch kommt, sei die Person noch so armselig, durch die Ich zu dir spreche. Erneut sage Ich dir, das tu Ich, damit deine Demut wachse. Sei nicht besorgt wegen deines Seelenführers. Hab' Vertrauen zu Mir! Überlasse dich Mir ganz, das ist

r

91

das Wichtigste! Meine kleine Sonnenblume, laß dich reifen durch Leiden und Schmerzen. Erschrick nicht vor den Leiden, die deine Seele oft durchziehen. Ich lasse sie zu, um dich daran zu gewöhnen, denn dadurch gehen und sammeln wir gemeinsam.“

2. Oktober 1962

„Meine liebe Karmeliterin! Deine ständige Treue, die du durch deine Opfer Mir und Meinem Erlösungswerk widmest, bist du auf dem Weg des Martyriums vorgerückt. Hab' keine Angst, unsere Schritte gehen gemeinsam, und, wie sehr es auch schmerzt, wir gehen gemeinsam! 0, meine Tochter, Ich gebe dir die Fülle Meiner Gnaden, weil Mein Herz von Liebe überströmt, Ich bin im wahrsten Sinne verschwenderisch. Für deine Anstrengungen überhäufe Ich dich mit tausendfachen Gnaden. Würden Mich doch viele solche Seelen lieben! Welche Freude hätte ich, wenn Ich vielen solchen Seelen die Fülle Meiner Gnaden gewähren könnte!“

Mein anbetungswürdiger Jesus! Nimm an mein einziges Gebet, das die ganze Sehnsucht meines Herzens Dir offenbart: Ich liebe Dich sehr, sehr!“

3. Oktober 1962

Nach dem Mittagessen blieb ich in der Stille des Eßzimmers und grübelte. Der Herr überraschte mich. In Güte sprach Er seine kraft- und trostvollen Worte:

„In deinem Herzen sei Licht! Sei demütig. Dein Verstand nehme die Erfüllung Meines Willens an. Wisse, wenn Ich zu dir spreche und dies in deiner Seele Widerstreben hervorruft, dann kannst du daraus erkennen, daß es Mein Wille ist.“

Schon seit zwei Tagen drängt mich der Herr Jesus erneut zu versuchen, die Liebesflamme Seiner Heiligsten Mutter wieder in Lauf zu bringen, und zwar dort wo ich schon einmal zurückgewiesen wurde. Auf diese Worte hin bebte mein Herz. Alle meine Glieder durchzog ein schneidender Schmerz, sie waren derart durchdrungen von Mißerfolg, von schroffer Zurückweisung und Verdemütigung. Inzwischen überlegte ich mir, ob das die Stimme des Herrn Jesus in meiner Seele wäre. Als ich zögerte, nahm ich die Stimme des Herrn Jesus in der Tiefe meiner Seele wahr.

„Du mußt dich verdemütigen, gleichwo und gleichwie es auch ausfallen mag.“

4. Oktober 1962

An diesem Tag sprach wieder die Heiligste Jungfrau:

92

„Erinnere dich: Ich sagte, wir müssen hinaus in Bethlehems dunkle, schmutzige, von Lärm erfüllte Straßen, um für Meine Liebesflamme eine Herberge zu suchen. Meine kleine Karmeliterin, du kommst mit mir und dem hl. Josef. Die Liebesflamme Meines Herzens sucht Herberge. Übernimm die Sorge und die Liebe Meines mütterlichen Herzens, mit denen auch Ich mit dem hl. Josef verdemütigt in der dunklen Ungewißheit Herberge suchten. Jetzt mußt du dich auf den Weg machen, still, ohne Klage, verdemütigt, unverstanden und erschöpft. Ich weiß, das ist schwer. Aber dein Erlöser ist mit dir. Auch Mir hat das Kraft gegeben. Der hl. Josef begleitet dich, bitte ihn nur. Er ist gütig, bitte nur um seinen mächtigen Schutz.“

Als ich bei einer Nachmittagsandacht vor ausgesetztem Allerheiligsten kniete, überraschte mich der Herr Jesus mit Seinen Worten.:

„Heute bist du sehr zerstreut. Du hast Mir deine Seele nicht viel zugewandt. Warum beachtest du Mich nicht? Zumal Ich deiner Worte und dem Schwingen deiner Seele so gerne lausche.

„Verzeih mir, mein lieber Jesus!“ — Da ich reueerrüllt in Ihn versunken war, begann die Andacht. In tiefer Huldigung schaute ich zu dem in der schneeweißen Hostie verborgenen Herrn auf. In diesem Augenblick rührte sich die Monstranz und bewegte sich ein wenig auf mich zu. Die grenzenlose Liebe des Herrn durchflutete mein Herz. Mit geschlossenen Augen, in tiefer Demut, im Bewußtsein meines Nichts opferte ich mich selbst Ihm auf, denn ich konnte Ihm nichts anderes geben. Er sprach bewegt zu mir:

„Siehst du, die göttliche Sonne wandte sich zu dir, weil du dich nicht zu Ihr gewandt hast. Du warst in Gedanken an ganz unnütze Dinge verloren; nun hole Ich — dir zugewandt — deine Versäumnisse ein. Jetzt lenke deine Gedanken auf Mich. Sammeln wir gemeinsam! Jedes Tröpflein Öl ist notwendig. Deine öligen Körner können nur im Strahl der göttlichen Sonne zur reichen Frucht reifen. Diene Mir! Du weißt, vieles ist zu tun, aber der Arbeiter sind wenige. Bleibe stets mit all deinen Kräften in Meinem Edösungswerk.

Da du erst spät zur Arbeit berufen wurdest, wird dein Lohn nicht geringer sein als desjenigen, der früher eingestzt wurde. Natürlich verlange Ich stetigen Fleiß und unentwegte Treue, die bis zum Grab anhalten muß. Nur so kannst du auch von oben helfen. Unsere Hände werden auch dort gemeinsam sammeln.“

Am nächsten Tag beklagte sich der Herr in der Kirche:

„Die Mir geweihten Seelen bereiten Meinem Herzen große Schmerzen. Auf Schritt und Tritt folge Ich ihnen. Sie merken Mich jedoch nicht; sie fragen nicht, wohin Ich gehe. Ich sehe ihnen zu, wie sie gelangweilt in abgestumpftem Müßiggang nur ihre Bequemlichkeit suchen, Mich nicht beachten, müßig dahinleben. Sie klammern sich an alle Möglichkeiten,

93

hinter denen sie sich feige verdrücken können. Sich selbst täuschend, tun sie, als wären sie von Mir nicht beaufftagt . Ach, ihr Unglücklichen, wie werdet ihr einst über die verschwendete Zeit Rechenschaft ablegen? Fordert nicht, daß ich Meine heiligen Hände zum Fluch erhebe! Ich Selbst bin die Liebe, die Güte, das Verständnis, das Opfer, das Heil, das ewige Leben. Und ihr wollt das nicht? Wurde Mein gekreuzigter, blutüberströmter Leib vergebens erhöht? Ihr Blinden und Herzlosen! Seht ihr nicht, was Ich für euch getan habe? Bewegt es euer Herz nicht? Wollt ihr nicht mit Mir gehen, mit Mir sammeln? Schlägt euer Herz nicht mit Mir? Empfindet euer Innerstes nicht mit Mir? Habe Ich Mein Herz vergebens geöffnet? Die Fülle Meiner Gnaden laßt ihr in die Brüche gehen? Braucht ihr Meine Gefühle nicht? Wollt ihr nicht das sanfte und milde Schlagen Meines Herzens hören? Wollt ihr, daß Ich mit donnernder Stimme euch zurufe: Warum steht ihr hier so untätig? -

Seid nicht anspruchsvoll! Wohin Ich euch gestellt habe, dort stellt euren Mann, fest und hingebungsvoll. Ich habe alles erdacht, um für euch leiden zu können. Ihr Bequemen, ihr zeigt keine Bereitschaft, ihr könnt euch nur entschuldigen. Darin besteht euer Leben. Nehmt doch endlich das Kreuz auf, welches auch Ich umarmte, laßt euch kreuzigen, wie Ich Mich kreuzigen ließ! Sonst werdet ihr kein ewiges Leben haben.

Meine kleine Sonnenblume! Du hast Meine vielen Klagen gehört. An der Wärme deines Herzens wärme auch Ich mich auf. Ich bin so einsam! Bleibe lange bei Mir! Unsere Herzen mögen gemeinsam schlagen. Dieses erhabene Gefühl sei der Lohn für deine Treue. Unser Innerstes fühle gemeinsam. Welche Freude ist das für Mich! Versenke dich in Mich, ins Meer Meiner Gnaden. Ich gebe dir diese Gnade, du hast sie ja verlangt. Meine kleine Karmeliterin, bitte nur! Ich teile mit Freuden Meine Schätze aus, die du in der Stunde deines Todes einlösen kannst. Dein Lohn wird dem Maß deiner Leiden entsprechen, so denkst du! - O, nein! In irdischen Worten ist es nicht auszusprechen, was Ich für euch bereithalte. Ich warte auf den Augenblick, da du ankommst. Und mit reichen Geschenken erwarte Ich dich. Mein Herz wird pochen, und die vielen Armen Seelen, die durch deine Opfer befreit wurden, werden dich mit bebendem Herzen erwarten. Als deine guten Freunde erwarten sie die Begegnung mit dir. Lebe dich ein in diese grenzenlose Freude! Nichts soll dich daher ermüden, was du für Mein Erlösungswerk tust. Unsere Augen verschmelzen sich, in Meinen blutüberströmten Augen wirst du das Schmachten Meines Herzens nach Seelen sehen. Sammle mit Mir, Meine Tochter! Ich habe in dein Herz die Sehnsucht nach Seelen eingesenkt und steigere sie immer mehr. Nütze auch du alle Möglichkeiten!“

94

5. Oktober 1962 — Erster Freitag

„Meine Tochter! Mein Herz erwartet heute alle Seelen mit Freude. Meine besonderen Gnaden gieße Ich über euch aus, nützt nur die Gelegenheiten, durch die Ich Mfenen großen Reichtum verteilen kann. Meine Tochter, sei du das Fenster Meiner Kirche, von dem ein Glänzen und Leuchten Meiner göttlichen Gnaden ausgeht. Damit es auch so sei, dafür mußt du dich ständig einsetzen. So könnte die göttliche Sonne immer und hauptsächlich auf jene scheinen, die in Meiner hl. Kirche dir nahe stehen. Das Licht deines Fensters gibt das Licht durch Meinen Schein weiter. In deiner Nähe soll man den Schein Meiner göttlichen Sonne durch dich auf alle spüren. Auch das vermehrt in den Seelen die Wirkung Meines Erlösungswerkes.“

Dies hat der Herr Jesus mir nach der Hl. Kommunion gesagt. Zur selben Zeit begann auch die Heiligste Jungfrau in liebevoller, mütterlicher Güte zu mir zu sprechen:

„Meine kleine Tochter! Ich ziehe dich ganz an Mich. Meine dir anvertraute Liebesflamme wirft ihren Strahl zuerst auf dich. Das wird sich auch im Himmel fortsetzen. Deine mit großem Eifer gesammelten Öltropfen segne Ich mit Meiner mütthrlisCha Hand. In mütterlicher Liebe erwarte Ich dich, wenn du bei Uns ankommst. Ach, Meine kleine Karmelitin, deine durch Leiden ausghpteßtha Öltropfen werden in die auf Erden leer gebliebenen, flackernden Seelhnlämpshen fallen und von Meiner Liebesflamme entzündet werden. Du hast also deinen Platz neben Mir, damit wir gemeinsam die Seelen retten bis ans Ende der Welt.“

6. Oktober 1962

Während der Hl. Kommunion bedrückte mich wieder das Fehlen eines Seelenführers. Der Herr Jesus sprach voller Liebe zu mir:

„Sei geduldig! Der Wert deiner Leiden sei dir klar. Ich sage dir, warum Ich dir den Shelenführer fhrnhalth. Opfere deine Leiden dafür auf, daß sich viele gute Seelenführer finden. Auch dich lasse Ich erfahren, wie schmerzlich das für viele Seelen ist. Erbitte viele Gnaden um heiligmäßige Beichtväter. Wie viele Shelha kämen Mir dadurch näher, würden mit Mir vertrauter, wenn die Sehlenführer mit mehr Verständnis und geduldiger OpfhtbhreitssCaft die Shhlha führen würden! Auch das gehört zu deiner Missionsarbeit. Bringe viele Opfer dafür! Unsere Hände mögen gemeinsam sammeln.“ — (Und Seine Stimme war ein liebes FlhCha.)

9. Oktober 1962

Als ich heute beim Heiland war, erfüllte Er meine Seele mit der Freude Seines Herzens:

„Wie gut, daß du gekommen bist! Ich warte schon auf dich! Ich sagte dir schon ein anderes Mal, laß dich in Mich wie ein Tropfen Wasser in

95

Wein versenken. Ich bin der Wein, du das Wasser. Wenn du dich so mit Mir vereinigst, wirst du wie ein Nichts und Ich regiere in dir. Mein Leib und Blut schenkt euch Kraft und Leben. Welche Freude wird Mir zuteil, wenn Meine belebende Kraft von vielen in Anspruch genommen wird! Sammle mit Mir!“

Betrübten Herzens habe ich mich beklagt, daß der Böse den Frieden unserer Familie schon wieder angefochten hat... Gib uns den Frieden! Ich bat Ihn um Seine reiche Gnade, daß auch meine Kinder alle im Gnadenstand seien. Er ließ mich Seine liebe und tröstende Stimme hören:

„Du wirst am Sterbebett jener deiner Kinder stehen, deren Tod du vom Himmel aus sehen wirst. Deine Öltropfen fallen in ihre leeren Öllämpchen und werden von der Liebesflamme Meiner Heiligsten Mutter entzündet. Diese große Gnadenwirkung wird ihre Seelen von der ewigen Verdammnis retten. Sie werden dann das zarte Streicheln deiner mütterlichen Hand spüren. Dann wirst du den großen Wert deiner erduldeten Leiden erkennen. Sie werden dort erfassen, wieviele Opfer du für sie gebracht hast. Im Augenblick ihres Todes werden sie deine helfende Hand spüren und dein verdienstvolles Leben, das sie jetzt hier auf Erden nicht bewerten.“

Ein anderes Mal versuchte mich Satan auf grausame Art. Ich konnte meine Gedanken kaum auf Gott konzentrieren. Er redete mir klug zu: „Strenge dich nicht an, du kommst doch nicht ans Ziel! Du siehst, niemand nimmt sich deiner Sache an! Nur deinem Eigensinn verdankst du deine sinnlosen Anstrengungen.“ — Während dieser ungeheuerlichen Anfechtungen bat ich den Hl. Geist: „Geist des Verstandes, der Stärke und der Weisheit, komm auf mich herab, nimm mich an als Dein Eigentum!“ Da brüllte der Böse in der Tiefe meiner Seele: „Nur in deinem freien Willen ist die Stärke, die Weisheit, der Verstand. Warum lebst du nicht mit deinen menschlichen Rechten? Du bist nicht schlecht, nur fürchterlich eigensinnig ... Sei stark und laß dich von deiner Eitelkeit befreien! Du mußt einsehen, daß du dein Ziel niemals erreichen wirst, daß du unentwegt nur Schande ernnest... Nach so vielen Mißerfolgen komm endlich zur Vernunft! Lebe ein stilles, bequemes Leben! Warum quälst du dich? Du bekommst ohnehin keinen Lohn dafür! ..."

11. Oktober 1962

Der Herr Jesus:

„Meine kleine Karmelltin! Schreibe nieder, was Ich dir jetzt mittsils, und lei te es weiter an jene, die es wegen ihrer Berufung zur Orientierung notwendig brauchen.

Zur Zeit leiden sie sehr daran, daß ihre Aktivität eingeschränkt wird, sie sollen es als Sühne für die Seelen aufopfern. Alle Seelen, die sich in irgendeiner Form Mir geweiht haben und zur Zeit keine äußere Aktivität

96

ausüben können, sollen sich nach innen wenden, ihr Seelenleben vertiefen. Es wird für sie und auch für die Seelen wunderbare Früchte bringen. Ich rechne auch jetzt mit ihrer Liebe. Ich sehne Mich danach. Könnten sie doch Meine Seufzer hören, die Ich für sie ausstoße! Helft Mir das Kreuz tragen, es ist so schwer! Laßt Mich nicht allein! Ich habe euch berufen, weil Ich euch brauche. Jetzt erst recht ist die Gelegenheit da, für Mich Zeugnis abzulegen. Seid nicht träge! Schaut auf Mich, auf Mein Kreuz! Welche Bequemllchkeit habe Ich Mir erlaubt? Rührt euch das nicht? Oder seid ihr Meine Güte schon so gewöhnt, daß ihr sie nicht schätzt? Ach, ihr Lauen, was kann auf euch noch wirken, wenn ihr an Meinem Kreuz abgestumpft vorbeigeht! Auch ihr, die Ich euch an Meinem Herzen erwärme und trotz eurer Untreue liebend zu Mir rufe! Kommt zu Mir, auch euch habe Ich vom ewigen Tod errettet! Oder wollt ihr nicht mit Mir leben? Genügt euch die irdische Vergänglichkeit? Ach, merkt doch den Kummer Meines schmachtenden Herzens! Ihr habt einen freien Willen. Ich möchte, daß ihr durch euren freien Willen zu Mir kommt.

Meine kleine Karmelltin! Schreibe Meine klagenden Seufzer nieder. Vielleicht werden sie die harten Herzen brechen. Und wenn es nur wenige sind, hast du dann schon gute Arbeit geleistet. Unsere Lippen mögen gemeinsam zum Ewigen Vater flehen!“

13. Oktober 1962

Schon seit einigen Tagen spricht der Herr Jesus zu mir. Ich habe es nicht niedergeschrieben, nicht immer habe ich die Möglichkeit dazu. Heute früh verweilte ich in stiller Einsamkeit in der Kirche. Ich betete für die sterbenden Priester. Der Herr Jesus flüsterte gerührt in mein Ohr:

„Unsere Hände mögen gemeinsam sammeln.“

Ich habe um das Gnadenwirken der Liebesflamme gebeten, auch für die Armen Seelen; währenddessen ließ mich der Herr Jesus fühlen, daß jetzt eine Arme Seele in den Himmel eingegangen war. In meiner Seele habe ich eine unbeschreibliche Erleichterung empfunden. In diesem Augenblick war meine Seele in das unermeßliche Glück der vor Gottes Angesicht tretenden Seele versunken. Dann habe ich mit der größten Konzentration meiner Seele für die sterbenden Priester gebetet. Inzwischen belastete ein Gefühl der Bedrängnis mein Inneres. Das sind Leiden, die der Herr Jesus zuläßt, damit ich mit Ihm sammle. Während ich so versunken war, überraschte mich der hauchähnliche feine Seufzer der Jungfrau-Mutter:

„Meine Tochter, dein Mitleid mit den Armen Seelen hat mein mütterliches Herz gerührt. Ich erwerbe dir diese Gnade: — Wenn ihr — euch auf die Liebesflamme Meines Herzens berufend — drei Ave Maria betet, wird eine Arme Seele aus dem Fegefeuer befreit. Im Monat der Armen

r

97

Seelen (November) befreit ihr für jeweils ein Ave Maria zehn Arme Seelen aus dem Fegfeuer. — Auch die Armen Seelen sollen das Gnadenwirken der Liebesflamme Meines mütterlichen Herzens erfahren.“

Bemerkung: Daß Gott ein Recht hat, die Bedingungen Seiner Gnadengaben in Zahlen auszudrücken, geht auch aus der Hl. Schürft hervor:

Betrachten wir den Fall Naaman (2. Kön. 5,1-14), wo der Prophet Elisäus als Bedingung für seine Heilung sich ganz bewußt der Zahlen bediente, obwohl diese nicht durch Zahlen bewirkt wurde. — Wozu das siebenmalige Eintauchen im „schmutzigen" Wasser des Jordans? Hätte ein 5-maliges, oder sogar ein 3-maliges nicht gereicht? Oder auch nur ein einmaliges? — Nicht das x-malige Eintauchen war es, was seine Heilung bewirkte, sondern der demütige Gehorsam Naamans, trotz Widerwillens. — In unserem liturgischen Leben ist es nicht selten, daß eine verheißene Gnade in Zahlen ausgedrückt ist. Die bekanntesten sind die 9 Herz-Jesu-Freitage und die 5 Herz-Mariä-Samstage. Beide beruhen auf Privat-Offenbarungen, die jeweils noch größere Verheißungen beinhalten als die hier mitgstsiltsn.

Wahr ist, daß Zahlen auf übernatürlicher Ebene einen anderen, tieferen Sinn erhalten. Wir Menschen obliegen immer der Gefahr, unser irdisches, vom 'Geschäft und Handel' verseuchtes Denken auch auf das übernatürliche zu übertragen, wobei der Himmel mit den Zahlen etwas anderes ausdrücken will. Vielmehr müßten wir darauf bedacht sein, nach der Aussage-Absicht des Himmels zu suchen.

In oben genannter Verheißung liegt der tiefe Sinn der Zahlenangabe nicht in mathematischer Auslegung, sondern in der Liebe. — Wieviele unnütze Gedanken um das eigene 'ICH' beschäftigen uns nur an einem einzigen Tag! Wieviele mechanische Handlungen verrichten wir täglich! Welch großartiges Angebot zur Selbstdisziplin, zur inneren Sammlung bietet sich hier an, den Armen Seelen durch eine liebende Hinwendung zu helfen! Sie würden uns für diesen Liebesdienst bestimmt sehr dankbar sein, denn die zur ewigen Anschauung Gottes gelangten Seelen helfen uns dann in unserem Bemühen um die Rettung der Seelen.

Wenn die Mutter Gottes sich der Zahlen bedient, so nur deshalb, um uns zu veranschaulichen, wie wenig von unserem Einsatz dafür verlangt wird, mit dem wir den Armen Seelen helfen können. Sie will uns dadurch ermuntern, aneifern, diesen Liebesdienst stets vor Augen zu halten. Das Zählen der AVE-s überlassen wir ruhig der Mutter Gottes!

Daß es richtig ist, dieses Thema so auszulegen, wird durch den Eintrag vom 17. Juli 1964 nur bestätigt und bestärkt. — Herausgeber

15. Oktober 1962

Der Herr Jesus wandte sich mit traurigen, ja flehentlichen Worten an mich.

„Meine kleine Tochter, komm, neige dein Haupt zu Mir, und wir besprechen, was dir schwerfällt. Sind es die vielen Opfer, die du für Mich bringst?“

Er zählte meine Schwierigkeiten der Reihe nach auf, mit denen ich mich herumschlug, und fragte mich:

98

„Willst du darauf verzichten? Die Versuchungen, unter denen du viel leidest, sollen dich nicht fernhalten von Mir. Wir leiden gemeinsam. Auch Ich wurde vom Satan versucht, du kannst dich nicht für mehr halten als dein Meister. In deinem Leben steht noch keine abgeschlossene Arbeit.“

Seine Worte drangen tief in meine Shhlh ein. Er versprach, mir eine besondere Stärke zu verleihen, ich solle mich nur weiter abmühen ... „Worauf es ankommt, das Ist der ständige Kampf.“

Er sprach noch über vieles, aber ich kann es nicht nihdhtscCteibhn. Seine große Güte hatte mein Herz bewegt, so sprach ich zu Ihm: „Mein anbetungswürdiger Jesus,.Du weißt: ’Der Geist ist zwar willig, aber der Leib ist schwach1. — Daraufhin spendete Er meiner Seele die Stärkung Seiner Gnade. Er sprach zu mir, als wäre Er ein Mensch:

„Siehst du, so sieht Mein Reichtum aus! Ich bin auf dich angewiesen. Darum gebe Ich dir viele Gnaden. Jetzt wollen unsere Hände gemeinsam sammeln, denn in unseren Gedanken sind wir einig, und in unserem Innersten empfinden wir gemeinsam Gleiches. - Siehst du, wie wesentlich unser Gebet ist! - Meine kleine Tochter, wenn es viele solche Seelen gäbe, mit denen Ich so sprechen kann, dann würden auch Meine Klagen abnehmen. Ich bitte dich, nütze die Gelegenheit und bitte unseren Himmlischen Vater, daß Ich von vielen Seelen verstanden werde. Ich weiß, für viele ist das nicht leicht. Aber die Schwierigkeiten hören auf, wenn ihr ganz in Meine Nähe kommt. Wenn ihr dann bei Mir, neben Mir seid, dann wird alles einfacher für euch. Die Liebe erleichtert eure Bereitschaft zum Opfer.“

Einmal überflutete Er meine Shhlh mit Seinem göttlichen Licht. Er sprach über vieles zu mir, aber ich bin nicht imstande etwas davon nie-dhrzuscCrhiben, nur so viel:

„Und das Wort ist Fleisch geworden. — Laß dich durchdringen von diesem großen und erhabenen Geheimnis, das die Erlösung der Welt bedeutet!“

Meine Erwägungen im Zusammenhang mit diesen Worten kann ich nicht in Worte fassen. Monatelang habe ich über dieses unergründliche Geheimnis aachgenacht.

r

18. Oktober 1962

„Meine Tochter, du meinst, die Leiden, die Ich dir in den vergangenen Tagen schickte, wären reichlich viel. Ich bitte dich, übertreibe nicht! Ertrage sie nicht nur für deine Familie, sondern für alle Familien im ganzen Lande. Wutschnaubend wiegelt nämlich Satan die Familien auf. -Leiden wir gemeinsam! Ich leide mit dir, und du leidest mit Mir. Ich liebe dich sehr und lasse dich nicht ohne Leiden. Umarme auch du Mich. Lie-

99

be nur Mich, diene Mir treu und wundere dich nicht, wenn Meine Liebe immer nur in Leiden zum Ausdruck kommt. Meine Tochter, die überströmende Liebe Meines Herzens würdigt dich zu leiden. Nur so kannst du viele Seelen retten. Du bist eine Mutter und kennst die Art und Weise der Zerstreuung in den Familien. Wirf dich dafür in den Schmelztiegel der Leiden! Wie viele Sünden häufen sich gegen Mich auf, wenn die Familien zerstreut sind! Sühne und leide für sie! Versäume nicht die kleine Gelegenheit dazu! Die Gedanken unseres Geistes seien eins! Betrachte klar den Wert deiner Leiden! Überlege, wie nur wenige mit Mir sammeln. Weißt du, warum? Es gibt nur wenig opferbereite Seelen, vor allem wenig beharrliche. Ohnedies aber können sie sich für das Ausströmen Meiner Gnaden nicht verdienstlich machen.“

Während Er so sprach, nahm ich mein bescheidenes Mittagessen ein. Am Donnerstag und Freitag faste ich nämlich bei Brot und Wasser, so wie der Herr es von mir erbeten hat und opfere es auf für die 12 Priesterseelen und zur Sühne. — Da setzte sich der Herr Jesus im Geiste neben mich und redete weiter:

„Wie wohl Mir das tut! Ich habe ohnehin selten Anteil an einem solch innigen Mahl. Es gibt wenige opferbereite Seelen, die Meine Wünsche im Auge behalten."

Während wir das Brot aßen, war meine Seele von Seinem innersten Mitempfinden durchdrungen. Dann hauchte Er Seine gnadenvolle Worte.

„Unser Innerstes empfinde gemeinsam, denn dann werden auch unsere Hände gemeinsam sammeln.“

Als wir unser Brot verzehrten, beschäftigten wir uns gegenseitig mit den Gedanken des anderen. — Darauf Er:

„Was würde Ich dir nicht geben? Bitte, bitte nur! Deine bescheidene Mahlzeit belohne Ich mit reichlichen Gnaden. Das Überströmen der Gnade Meines Herzens schenke Ich denen, die Meine hilfesuchenden Hände ergreifen. (In begeistertem Ton sprach Er dies zu mir.) — Jetzt erfülle ich dein Herz mit dem majestätischen Empfinden Meiner Gottheit. Sammeln wir so viel wie mögllch!“

19. Oktober 1962

Die Heiligste Jungfrau führte das Gespräch in der Kirche:

..Meine Tochter, Meine Liebesflamme ist so entbrannt, daß Ich nicht nur Ihr Licht, sondern auch Ihre Wärme in voller Kraft auf euch zu übertragen wünsche. — Meine Liebesflamme kann Ich nicht mehr länger in mir verdrängen, mit ausbrechender Kraft strömt Sie euch zu. — Diese meine überströmende Liebe sprengt den Haß der Hölle, der die Welt im Banne hält, damit umso mehr Seelen vor der ewigen Verdammnis geret

100

tet werden. — Ich sage dir, so etwas gab es noch nie. Das ist mein größtes Wunder, daß Ich jetzt an euch wirke. (Und sie bat flhChatlicC, Ihre Worte nicht mißverstehen). Meine Worte sind doch klar und vernünftig; ihr dürft sie nicht umändern und fehlneutea, denn ihr tragt große Verantwortung dafür. Stellt euch an zur Arbeit, seid nicht untätig! Ich helfe euch auf eine Weise, die einem Wunder gleicht, das ihr ständig wahrnehmen werdet. Habt Vertrauen zu Mir und greift dringend zur Tat! Vertagt mein Anliegen nicht! — Satan schaut auch nicht untätig zu. Er macht furchtbare Anstrengungen, da er das Wirken Meiner Liebesflamme bereits verspürt. Dies versetzt ihn in ssCrhcklishh Wut. Nehmt den Kampf auf, die Sieger werden Wir sein. Satan wird in dem Maße blind, in dem ihr euch an der Verbreitung Meiner Liebesflamme beteiligt.

Ich will, daß die Liebesflamme Meines Unbefleckten Herzens überall bekannt werde, so wie auch Mein Name auf der ganzen Welt bekannt ist, die in der Tiefe der Herzen Ihre Wunder wirkt. Im Zusammenhang mit diesen Wundern braucht man nicht Untersuchungen durshzuführea. Ih-rht Echtheit wird ein jeder in seinem Herzen gewahr werden, und wer sie empfunden hat, der wird Sie ohnehin weitergeben, denn die Gnade wird in ihm wirksam. Dazu braucht man keine besondere Beglaubigung. Ich selbst werde sie beglaubigen in einer jeden Seele einzeln, damit ihr das Gnadenwirken Meiner Lihbhsflammh erkennet."

Während die Jungfrau-Mutter dies sagte, ließ Sie meine Seele ins Dunkel der Grotte von Bethlehem sich versenken. — „Und das Wort ist Fleisch geworden ..." — dieses wunderbare Geheimnis beleuchtete Sie durch das Licht ihrer GotthsmutthrssCaft: Der Sohn Gottes war im ersten Augenblick Seiner Geburt in Armut und Demut zu uns gekommen. — Die Jungfrau-Mutter befestigte mich weiterhin in der Demut:

„Sei du jene Seele, die stets die Demut sucht. Meide jene, die dich ehren und lieben, suche die Verachtung! Liebe jene, die dir Übles aacCre-nhn und dich nicht verstehen.“

Als Sie Ihre Worte beendete, war Ihre Stimme mit der des Herrn Jesus verschmolzen. Er sagte:

„Das ist Meine Lehre. Das tue. Ich gebe dir Zeit und Gelegenneit, deine Aufgabe zu üben. Bei der Teilnahme an Meinem Erlösungswerk mußt du jene Seelen, die Mich verachten und mißverstehen, in Meine Nähe bringen. Das ist nicht lhisCt, aber unsere Hände sammeln gemeinsam. Und wer mit Mir sammelt, wird ein sicheres Ergebnis erlangen. Auch wenn der Schein keinen Erfolg aufweisen würde, kannst du seiner sicher sein. Bittet Meinen Vater in Meinem Namen, Er wird euch geben, worum ihr in Meinem Namen bittet. Habt nur Vertrauen und beruft euch auf die Liebesflamme Meiner Heiligsten Mutter, denn Sie verpflichtet die Drei Göttlichen Personen. Die durch Sie erbetenen Gnaden werden euch zuteil. Sie ist die Braut des Heiligen Geistes, und Ihre Liebe er-

r

101

wärmt die erkalteten Herzen der Welt so, daß sie, neubelebt und gestärkt, sich zu Gott erheben können.“

25. Oktober 1962

Während meiner Reise in Ihn versunken, sann ich nach, wie ich immer näher an Seine Liebe herankommen könne. Der Herr Jesus sprach zu mir:

„Weißt du, wie sehr du Mir gefällst? Mache dir Meine Lehre zu eigen! Meine Bemühungen werden dann nicht vergeblich sein. Darüber freue Ich mich recht! — Nur verstehe Ich nicht, warum du so hochstrebend bist, weil du mit den kleinen Opfern nicht zufrieden bist, weil du nicht klein bleiben willst. Glaube ja nicht, daß die großen Dinge dich schneller heiligen! Da irrst du dich! Die großen Dinge tragen den Ruhm in sich und erlangen ihren Lohn hier auf Erden. — Unsere Hände mögen gemeinsam sammeln. Was wir gemeinsam sammeln, ist von großem Wert, sind es auch nur kleine Dinge. Vor Mir ist nichts gering. Ich schätze alles hoch, was du für Mich tust.“

Oktober 1962 — Nachträglich singstügt:

Das hier Mitgetsilte hatte die Heiligste Jungfrau in diesem Jahr gesprochen. Lange habe ich es für mich behalten und nicht gewagt, es niederzuschreiben. — Die Bitte der Heiligsten Jungfrau:

„Bei jenem Gebet, das Mich am meisten ehrt ( = GegrüßeS...), fügt folgende Bitte hinzu: „Gegrüßet seist du, Maria ..., bitte für uns, Sünder.

„überflute die ganze Menschheit mit dem Gnandenwirken Deiner Liebesflamme, jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.“ 1)

2. November 1962

Die Heiligste Jungfrau sprach so manches über Ihre Liebesflamme:

„Meine kleine Tochter, das ist unser gemeinsamer Gedanke, unser gemeinsames Anliegen, nicht wahr? ... Ich muß dich loben. Du bereitest Mir viel Freude, weil dein Herz unentwegt bei Meiner Liebesflamme verweilt. Erneut muß Ich dir sagen, du bereitest Mir viel Freude.“

□ er zuständige Bischof stellte E. cs Frage Warum man das ursprüngliche AVE .. jelzt anders beten solle? Am 2. Fsbr 1982 antwortete darauf der Herr Jesus'

.Ausschließlich auf cis inständige Bitte Meiner Heiligsten Mutter gab euch Cis Allerhemgste Dreilalti gksit die Gnadenflut Ihrer Liebesflamme - weshalb ihr beim AVE Mana .. bitten sollt. - daß auf Ihr GnaCsn-wirken hm die Menschheit sich bekehre. ' - Die Heiligste Jungfrau

Ich will das Mich shisrCs Gebet nicht abanCsrn, sondern Cis Menschheit durch Cisss Bitte aufrüttsln Das ist kein Stoßgsbst ss muß such zum ständigen Bittgebet wsrCsn."

102

Ich bin nicht fähig, niederzuschreiben, was ich auf die lobenden Worte der Heiligsten Jungfrau hin verspürte. — Ich wollte, ich könnte zu einem Nichts werden.

4. November 1962

Die Allerseligste Jungfrau begann, sich herabneigend, zu mir zu sprechen!

„Meine kleine Karmeliterin! Die ungarischen Heiligen flehen Mich in jubelnder Freude an, daß Meine Liebesflamme baldmöglichst über unserem Lande zünde.“

Die Jungfrau-Mutter ließ dies auch mich empfinde'n. Im Geiste vereinte ich mich mit der dankbaren Huldigung der Heiligen, während die Heiligste Jungfrau — als ob Sie meine Seele gestreichelt hätte —, weitersprach:

„Meine kleine Tochter, unter allen ungarischen Heiligen ist das Gebet des Heiligen Emmericus für die Jugend am rührendsten.“

In meiner Seele ließ Sie mich die wunderbare Gemeinschaft der Heiligen wahrnehmen. Das erfüllte mich mit unbeschreiblicher Freude.

6. — 7 . November 1962

... Ich kniete still und wortlos. Er strahlte nur so vor Freude! Währenddessen wollte der Teufel mich anfechten, aber zu meinem großen Staunen erweckte seine Gegenwart zwar ein besonderes Gefühl in mir, aber keine Angst. Er konnte mir nicht schaden, machte nur auf sich aufmerksam. — Ich dachte nur an die Worte des Herrn. Der Teufel aber rang unbeholfen mit sich und sagte: „Jetzt wirst du es leicht haben, du bist meinen Klauen entronnen!“ - Ich war erstaunt und wußte nicht, was das bedeuten sollte. Es ist mir noch nicht passiert, daß ich stundenlang still danach geforscht hätte, warum der Teufel so verbittert ist!...

Als ich so kniete, hörte ich in meiner Seele die Stimme der Heiligsten Jungfrau:

„Meine Tochter, das Gnadenwirken Meiner Liebesflamme ströme ich zuerst über dich aus und mit dir über alle Seelen. — Wenn jemand vor dem Allerheiligsten sühnend eine Anbetungsstunde hält oder das Allerheiligste Altarssakrament besucht, verliert in jener Pfarrgemeinde während dieser Zeit Satan seine Macht über die Seelen, er wird geblendet.“

Wie soll ich mein Elend schildern, das ich in meiner Seele verspürte, als die Heiligste Jungfrau während meiner Betrachtung mir folgendes mitteilte:

„Meine Tochter, deine Opferbereitschaft und Treue veranlassen Mich, euch mit dem Gnadenwirken Meiner Liebesflamme in einem noch

103

stärkeren Maße zu überfluten. Vor allem ganz besonders dich, denn du bist die erste, die Sie erhält.“

Daraufhin bereitete mich die Jungfrau-Mutter auf noch größere Leiden vor, aber dies verursachte mir keine Angst. Der Besitz der Liebesflamme und das Bewußtsein der Stärke, die Sie verleiht, gaben mir überirdische Kraft und Trost.

10. November 1962

Heute sprach der Herr Jesus lange mit mir. Er gab mir zu verstehen, wie sehr Ihm eine kleine Seele gefällt, die in ihrer Unbeholfenheit sich Ihm ganz zuwendet.

„Von neuem laß Ich dich Erinnerungen aus deinem Leben wacCrufha. Als du noch in der Fabrik arbeitetest — dich mühtest, deiner verantwortungsvollen Aufgabe zu entsprechen, wußtest und fühltest du, daß du auch mit größtem Fleiß nur geringen Erfolg en-eichen und deine Prüfung nicht bestehen werdest. (Lehrgang für Qualitätsprüfer). — Als Mutter von sechs Kindern, von tausend Sorgen und Mühen geplagt, lerntest und kämpftest du, um dein Ziel zu erreichen. Wie warst du überrascht, als du das beste Zeugnis bekamst! Damals hattest du nicht an Mich gedacht, obwohl Ich es war, der alles gelenkt hatte. Wie mußtest du achtgeben, daß nichts Minnetwhttighs aus den Händen der Arbeiter hervorging, die an den großen 4-spuligen automatischen Maschinen arbeiteten, wenn du von ihnen die Ware übernahmst, die die Maschinen in Minuten hergestellt hatten. Die Funktionen der Maschinen überwachte ständig ein Maschinenmeister. Gegebenenfalls mußte er sie Stillegen, da nicht einmal eine hundertstel Millimeter Differenz in der Funktion genehmigt war.

Ich bringe dir dies in Erinnerung, damit du siehst, nicht mit deinen Können, sondern mit deinem gewissenhaften Fleiß konntest du dich nurshssClagha. — Ich bin bei dir. Wie ein Masshiahamhisthr stehe Ich immer bei dir, gehe immer in deiner Nähe, damit nichts Minderwertiges entstehe, nicht einmal ein Schaden in Größe eines hundertstel Millimeters. Ich habe dir schon gesagt, nicht einmal etwas von einer Haaresbreite darf zwischen uns sein.“

Dann brachte Er meine Gedanken auf einen anderen Arbeitsplatz:

„Mit welcher Umsicht mußtest du deine Arbeit verrichten, als du in der Fabrik die Härtemessungen koattollihtthst! Du mußtest die Ware beiseite tun, wenn sie härter als erlaubt war. Dann mußtest du sie in die Gießerei zurüskbhfötnhta, wo sie erneut hiageschmolzea wurde. — Meine Tochter, wie oft habe Ich die harten Seelen im Schmelzofen Meiner Liebe neu geschmolzen! Ich will nicht, daß aus ihnen etwas Minderwertiges werde. Meine Tochter, ertrage, dulde es. wenn Ich auch dich in der Flamme Meiner Liebe umschmhlze. Ich tu es, damit du den Ansprüchen

104

Meines Herzens entsprichst, denn eine weitere Bearbeitung ist nur auf diese Weise möglich.“

Der Herr Jesus sprach einmal:

„Betrachte den großen breiten Birnbaum auf den Feldern, der Schatten und erquickendes Obst den müden Arbeitern bietet. Du kannst nicht mehr zu einem solchen breiten Baum wachsen. Weißt du, was? Sei du Meine Sonnenblume. Wende deine öligen Körner zu Mir, damit sie im Strahl der göttlichen Sonne reif werden. Willst du, daß deine öligen Körner immer voller werden? Nimm ein jedes Opfer an, das Ich dir anbiete, denn deine öligen Körner können nur so von Nutzen sein. Willst du, daß Ich. deine öligen Körner auspresse? Wenn ja, dann nur durch die erbrachten Opfer! Diese durch Leiden ausgepreßten Öltropfen werden in die leeren Öllampen der Seelen fallen, von der Liebesflamme Meiner Mutter entzündet, und bei deren Licht den Weg, der zu Mir führt, erkennen. Diese Öltropfen, die Ich um den Preis deiner Leiden auspreßte, werden, mit Meinen Verdiensten vereint, auch auf jene Seelen fallen, die noch keine Öllampen haben. Sie werden sehr verwundert nach dessen Grund suchen und den Weg zum Heil finden. (Das sind die Heiden, die die leuchtende Lampe des wahren Glaubens noch nicht besitzen. — Anm.)

17. November 1962

Frühmorgens hatte mich die Stimme des Schutzengels geweckt:

„Mit Bewunderung schauen die Engel und Heiligen auf dich!“

Er bat mich, Gottes Majestät mit aller Kraft, in tiefer Andacht anzubeten und zu huldigen.

„Solch große Gnaden sind fast ohne Beispiel nur wenigen gegeben worden.“

Seine Mahnworte machten mir meine Sündhaftigkeit, meine Armseligkeit und meine Unwürdigkeit bewußt für die Fülle der Gnaden, die durch das Wirken der Liebesflamme Meiner Heiligsten Mutter auf mich zuströmen ...

An diesem Tag sprach die Heiligste Jungfrau lange mit mir. Ich bin * leider nur fähig, das niederzuschreiben, was in den Morgenstunden geschah. In der vollen Einsicht meiner Unwürdigkeit vernahm ich die Worte der Jungfrau-Mutter. Ich hörte Sie mit noch größerer Ehrfurcht an als bisher und hatte das Gefühl, jetzt etwas Außergewöhnliches zu erfahren. Während der hl. Messe brachte mir die Heiligste Jungfrau bei, was ich jetzt empfinde, denn Sie versetzte meine Seele in einen leichten und erhabenen Zustand:

„Meine Tochter, diese große Gnade ist die heilige Keuschheit.“

105

Auf ihre Worte hin war ich sehr ergriffen. Nach einer kurzen und stillen Pause sprach Sie weiter:

„Jetzt wurdest du gereinigt von allen Flecken, den Spuren von Sünden gegen Cie heilige Reinheit. Wo immer du von jetzt ab erscheinen wirst, wird es vielen gegeben sein, die besondere Reinheit deines Herzens zu empfinden, Cie die Liebesflamme Meines Herzens in dir bewirkte und in allen jenen, Cie Glauben und Vertrauen zu Mir haben.“

19. November 1962

Die Heiligste Jungfrau:

„Nach deinem langen Ringen will Ich dir jetzt sagen, warum Ich eben dir Meine Liebesflamme zuerst gegeben habe. Du selbst hast ja gesagt, daß du dazu unwürdig bist. Das ist wahr. Es gäbe viele verdienstvollere Seelen dafür als dich. Aber die vielen Gnaden und Leiden, mit denen Ich dich überhäuft habe und die du treu trägst, haben dich verdienstvoll gemacht. Ich sehe dein Bemühen in Cer BeharrHchkeit und belohne dich schon zuvor. Und daß du nicht verbittert seist, hebe Ich dir eine Kleinigkeit als Verdienst hervor, was auch dir wohltut. Viele kennen dich schon, wo du wohnst, seit Jahren, vor ihren Augen hast du deinen großen Kampf ausgefochten. Viele sind es, die dich bewundern, und auch deine Feinde sprechen in Ehrfurcht von dir. Das höre auch Ich gerne, denn eine Mutter freut sich, wenn ihre Kinder von anderen für gut befunden werden. Und du bist in zweifacher Hinsicht Mein Kind. Meine Karmeliterin! Du wehrst dich dagegen, dazu hast du allen Grund. Auch ich freue mich, daß du nicht überheblich bist. Das ist es, warum ich mich dir zuneigte. Ich, Cie Mutter Cer Barmherzigkeit, habe dich mit den Vorzügen Meiner Gnaden bekleidet: mit Cer Weitergabe Meiner Liebesflamme. Warum eben dich? Schau, meine Tochter, du bist auch eine Mutter von vielen Kindern. Du kennst durch deine Kinder die Nöte und Sorgen Ces Familienlebens. Du sankst oft unter Cer Last des Kreuzes zu Boden. Du hattest wegen deiner Kinder und mit ihnen viele Schmerzen. Dies alles zu erdulden ist für dich als Mutter verdienstvoll. Die Erfahrungen, Cie du durch Gottes Fügung sammeltest, waren nicht vergebens. Dies würdige auch ich. Ich weiß, du verstehst Mich, deshalb teile ich dir Cie Empfindungen Meines Herzens mit. Das sind auch Meine Schmerzen. Wie die deinen, gibt es viele gleichgültige Familien in Meinem Lande. Diese will Ich auch durch Meine Liebesflamme erwärmen. Dies verstehst du ja, denn du lebst darin, empfindest und bangst mit mir. Siehst du, deshalb gab Ich zuerst dir Cie Fülle Meiner Gnaden. Nur eine Mutter kann wahrlich mit Mir empfinden. Ich bin im wahrsten Sinne eine schmerzhafte Mutter und leide so sehr darunter, daß so viele Seelen verloren gehen. Ich erleide qualvolle Pein im Hinblick auf die Leiden Meines göttlichen Sohnes. Keine Mühe soll dir zu viel sein, sei eine Gefährtin Meiner Leiden! Das erbitte Ich von dir.“

106

22. November 1962

Ich übergab die Liebesflamme der Heiligsten Jungfrau dem Hw. H. D. Ich hoffte, nun würde es mir leichter werden. Aber jetzt begann meine Leidenszeit erst recht. Der Böse störte mich so entsetzlich wie bisher noch nie.

Ich ging zur Wallfahrtskirche Märiaremete ( = Maria Einsiedeln). Hier war es leicht, mich in Ihre Liebesflamme zu vertiefen. Die Heiligste Jungfrau sagte zu mir:

„Deine Sehnsucht ist groß, aber du weißt, was Ich dir sagte: Wir müssen Herberge für Meine Liebesflamme suchen. Machen wir uns auf den Weg!“

Mein Herz war beklommen, denn die Leiden und Demütigungen, die ich bei der Weitergabe der Liebesflamme empfinde, bedeuten für mich immer einen neuen Kampf. Mit gesenktem Haupt hörte ich still der Heiligsten Jungfrau zu, zu wem Sie mich schicken wird.

„Jetzt, in der Wallfahrtskirche, gib Sie weiter!“

Von der Jungfrau-Mutter geführt, ging ich hinüber auf die andere Seite. Bei dem dort beichthörenden Priester legte ich zuerst meine Beichte ab. Dann teilte ich ihm mit, warum ich zu ihm kommen mußte. Mein Herz schlug mir in der Kehle. Der Priester war mir ganz unbekannt. Als ich erst bei der Hälfte meiner Mitteilung war, fragte mich der Priester, warum ich ihm dies sagen müsse und warum ich so unruhig sei. Er tadelte mich, weil ich dies auch in 5 Minuten hätte sagen können und beschleunigte mich fortwährend. Ich bekam leider keine Luft, und das verlangsamte noch meine Aussage ....

Hier beschreibe ich nicht im Detail die Verdemütigung und Beschämung, die ich durchleiden mußte. — Dann sprach der Beichtvater von den Kardinal-Tugenden und berief sich auf die Klugheit, die die wichtigste von allen sei. Hernach zitierte er den hl. Paulus: „Prüfet die Geister!“ — Nach langem Gespräch einigten wir uns auf die Übergabe der Mitteilungen der Heiligsten Jungfrau am darauffolgenden Sonntag. Er sagte in gleichgültigem Ton: „Wenn Sie es eben wollen, bringen Sie sie mir! Ich werde sie lesen, aber das bedeutet noch nichts!“ - Zuletzt bat er mich noch, zum Geist der Liebe zu beten. Auch ich bat ihn, für r mich zu beten, und bat erneut um seinen Segen.

Als ich den Beichtstuhl verließ, überdachte ich das Gehörte und bat den Hl. Geist, die Herzen jener, die schon etwas über die Liebesflamme wissen, mit Seinem Licht zu erhellen und mit dem Gnadenwirken der Liebesflamme zu durchdringen. Dann dachte ich an die KardinalTugenden. Die Klugheit sei eine der größten Tugenden? Mein anbetungswürdiger Jesus, ich gehe in Deine Schule; wenn ich etwas nicht verstehe, ist es Deine Sache, ob ich es begreifen soll oder nicht. Bei der

107

Übergabe der Liebesflamme ist keine Kardinal-Tugend notwendig, dhaa sonst hättest Du mich dies gelehrt. Daraufhin war ich beruhigt...

Der Böse bereitete mir immer mehr Anfechtungen. Wochenlang quälte er mich mit dem Gedanken, alles stamme von mir, ich täusche mir alles nur vor, alles sei Eitelkeit, ich sei voller Hochmut und Selbstgefälligkeit. Mein Stolz ist es, weswegen ich verdammt werde. — „Deine Klugheit wird darin bestehen, aufzuhören mit der Weitergabe dieser Angelegenheit. Du siehst ja, dem du die Mitteilungen übergeben hattest, der sagte auch, er wird sie lesen; „aber das bedeutet noch nichts für die Sache.“ — Dieser Gedanke zwingt mich dazu, daß ich meinen Irrtum auch vor dem Priester bekenne, zu ihm und auch zu der mir beigeordneten Schwester gehe, auch ihr meine hochmütigen Lügereien einghstehe, mit nhahn ich sie ittefühth. Wenn ich das tue, wird mein Iaahres sich beruhigen, und auch vor mir wird alles klar und ehrlich bestehen ...

Die Zeit der hl. Kommunion rückte nahe, und ich grübelte noch immer nach, ob ich es wagen dürfe, zur hl. Kommunion zu gehen. Tief war meine Reue, und meine bebende Seele sprach zu Ihm: Mein anbetungswürdiger Jesus, ich will Dich nicht beleidigen. Wie ist das möglich, daß ich in eine solch schwere Sünde geraten bin? Und wenn ich das nicht will, habe ich dann gesündigt? — Eine Frage aus dem Katechismus meiner Kinderjahre fiel mir ein: Eine Sünde begeht, wer mit Wissen und Willen dem Gebot Gottes nicht gehorcht. In einem Augenblick htfotssCth ich mein Gewissen: ich will nicht die Sünde, also habe ich auch nicht gesündigt. Das diktierte mir meine Vernunft, aber mein Körper hatte Widerstand geleistet, damit ich ja nicht zum Tisch des Henri ghCh. „Mein Herr, sei mir barmherzig!“

Ich kniete mich in die Reihe der Kommunizierenden. Als ich drankam und der Priester vor mir stand, erwartete ich mit ghöffahthm Mund und zitternd nha Heiland, und dachte dabei, vielleicht wird er mir gar nicht die hl. Kommunion geben, denn er war nur darum bemüht, die zusammengeklebten Hl. Hostien zu ordnen. Als der Priester dann die Hl. Hostie auf meine Lippe legte, waren es nicht eine, sondern zwei. Als diese ein wenig meine Zähne berührten, da hatten sie sich gelöst, und sie sind wie zwei Flügel — so hatte ich es gefühlt — in mein Ianhrhs geflogen. Das hatte mir mein Herz htlhisCthrt. Ich brach in Tränen aus: „Wie gut, daß Du gekommen bist!“ — wiederholte ich Seine Worte. Du wirst mich nicht verschmähen, nicht wahr? Meine Sündhaftigkeit ließ Dich Deine Kraft für mich verdoppeln. Welche Güte, welches Erbarmen mit einem ringeanha Sünder! Lange Zeit dankte ich Ihm für Sein grenzenloses Erbarmen.

Dann ging ich noch in eine andere Kapelle, wo hbha eine spät angesetzte hl. Messe gefeiert wurde: Dort setzte ich meine Danksagung fort und nutshnacCth lange mein Elend. Der Gedanke, daß die Liebesflamme der Heiligsten Jungfrau meine Erfindung sei, schien mir auf keine

108

Weise klar zu sein. Ich dachte: Mein Jesus, ich habe mich ganz Dir übergeben, meinem Willen snnsagt... Also ist in mir nichts, was von mir stammen könnte. Wiederholt vertraue ich mich ganz Dir an; nimm mich bitte an! ...

Der Heiland schwieg, aber ich spürte Seine Anwesenheit. Auch ohne Worte stimmte Er mich zuversichtlich: Da ich mich ganz Ihm anvertraute, durfte ich auch ganz beruhigt sein, daß nichts von mir stamme. Durch das stille Überfluten Cer Gnade ließ Er mich klar erkennen, warum mir diese Qualen zugestoßen waren.

Einmal sprach die Heiligste Jungfrau:

„Wenn ihr im Stande der Gnade seid und an einer Hl. Messe teilnehmt, die für euch nicht verpflichtend ist, dann strömt die Liebesflamme Meines Herzens dermaßen aus, daß Ich auch während dieser Zeit Satan verblende, und die Fülle Meiner Gnaden strömt auf jene über, für die ihr sie aufopfert. Die Teilnahme am Hl. Meßopfer steigert im allerhöchsten Grade die Verblendung Satans. - Satan keucht vor Wut, und seitdem er spürt, daß seine Verblendung bevorsteht, führt er mit seinen üblichen Quälereien einen noch wütenderen Kampf.“

23. November 1962

„Meine Tochter, komm, sammeln wir die zerstreuten Weizenkörner!“

Plötzlich wußte ich nicht, was der Heiland damit meinte. Ich wartete still, bis Er mir den Sinn Seiner Worte bekannt gab. Er sprach in flehendem Ton:

„Nimm es Mir nicht übel, wenn Ich dir das Leid Meines Herzens eröffne Weißt du, die Mir geweihten Seelen, in denen Mein Same auf guten Boden fiel und reiche Frucht brachte, sind jetzt zerstreut und glauben, sie hätten keine Aufgabe mehr, sondern nur als Viehfutter dienen zu müssen. Sie lassen sich nicht einsammeln und mahlen, und so werden sie keine nützlichen Geschöpfe. Ach, wie drückt Mich das wegen dieser zerstreuten Weizenkörner! Meine Tochter, nimm Meine Klageworte auf! Unser Innerstes fühle gemeinsam!“

Der Herr Jesus hat mit den zerstreuten Weizenkörnern die zerstreuten Ordenspersonen gemeint, die gute und viele Früchte erbrachten und jetzt, zerstreut, viele von ihnen sich nicht von der göttlichen Gnade zum Opferleben, zum apostolischen Leben mehr leiten lassen.

29. November 1962

Heute beichtete ich beim Hw. H. D., dem ich Cie Mitteilungen der Heiligsten Jungfrau übergeben hatte. Er sprach über mehreres, bis er endlich auf die Mitteilungen der Heiligsten Jungfrau zu sprechen kam, von denen er nur einige Zeilen gelesen hatte. Vor einer Woche habe ich ihm diese übergeben. — Ich hörte ihm traurig zu. — Meine himmlische Mut-

r

109

ter, Du siehst, was ich tun kann! — Nichts! — Du handelst durch mich. Nicht an mir liegt es, wenn bis jetzt nichts geschehen ist.

Der Pater sprach über alles, nur nicht über die Liebesflamme. ... Er legte mir dar, wie die Seele manchmal von Impulsen bewegt wäre, deren göttlicher Ursprung nicht sicher sei. — Diese Aussagen verwirrten mich. Ich wollte mich zu Wort melden ..., doch ich habe es nicht getan. In Geduld und Gehorsam bezähmte ich meine Zunge und hörte seinen Auslegungen weiter zu. Er hielt es für die wunderbare Vorsehung Gottes, daß ich meine 6 Kinder alleine versorge. Er fügte noch hinzu: „Wenn es so wahr ist, wie ich ihm sage.“ — Auf seine zweifelnde Frage konnte ich nur sagen: Gott weiß alles! — Sein Mißtrauen schmerzte mich. Ich dachte: Gott ist es, Der in mir handelt, ich bin ein Nichts. Sein ist die Ehre! Freudig legte ich diese Demütigungen zu Füßen des Herrn Jesus. Die Mutter Gottes sagte mir ja des öfteren, nur auf diese Weise eigne ich mich für die Weitergabe der Liebesflamme.

Der Herr Jesus bat mich einmal mit sanften Worten:

„Sei nicht immer mit dir selbst ungeduldig! Anderen gegenüber übst du Nachsicht, dir gegenüber kennst keine Geduld. Du hast auch dir gegenüber Pflichten. Wende dich an Mich! Übernimm Mein Licht und übergib es deinem Nächsten. Lebe ein verborgenes Leben. Schau das Veilchen im Walde! Nicht rührend? Sieht kaum aus der Erde hervor und wird wegen seines Duftes gesucht. Die kleine Blume hat ihren Duft auch von Mir erhalten. Auch dein Leben sei verborgen und duftig. Meinen Duft soll es ausströmen, und die Seelen werden danach suchen. Laß dich nur ausplündern, Ich werde schon mit Meinen Gnaden den Duft erneuern, ergänzen. Ich bitte dich, liebe deinen Nächsten, und wenn du hörst, daß jemand Meinen Namen seufzend ausspricht, horche auf ihn. Das Aussprechen Meines Namens klinge in deinen Ohren, und hilf der seufzenden Seele, in Meine Nähe zu kommen.“

Freitag: Dieser Tag ist immer der Tag der Leiden und der Übernahme vermehrter Opfer. Auch jetzt schleppte ich mich vor Müdigkeit zu den Füßen des Herrn. In den drei Anbetungsstunden, die ich, in sein Leiden versunken, zu verbringen beabsichtige, möchte ich all meine Kräfte sammeln, um mich ins Gebet einzustimmen. Der Heiland hat sich meiner Schwäche erbarmt, und in der Einsamkeit Seiner Seele sprach Er mit liebevollen Worten zu mir:

„Schau, wo Ich gehe: verlassen, in Dörfern und Städten. Wo du nur hinschaust, überall siehst du Mich in ungepflegtem Gewand, aus Meinem erhabenen Wesen strömt Betrübnis und Mißerfolg.“

Seine Worte haben mich sehr gerührt, daß ich nur mehr so schluchzte. Er sprach weiter:

„Siehst du, wie Ich den Seelen nachgehe? Und sie wollen Mich nicht beachten. Sie blicken auf Mich, und wenn sie Meinen traurigen Blick

110

merken, wenden sie ihren Kopf ab. Es sind einige, die sagen: Du tust uns leid, aber ein andermal! Die meisten bemerken Mich gar nicht.“ -(Und Er schrie in meiner Seele schmerzvoll auf:) „Welch grenzenlose Gleichgültigkeit! Meine Tochter! Mein Herz bleibt hier bei dir. Ich ruhe ein wenig aus. Ich weiß, du verstehst Mich und suchst mit allen Kräften Meinen Gefallen. Bitte, bleibe bei Mir! Ach, diese Einsamkeit, diese Mißachtung! Lindere Meine Schmerzen durch dein häufiges Zugegensein!“ „Mein anbetungswürdiger Jesus, wie schwach bin ich! Meine Seele begehrt Dich, Cie Müdigkeit meines Leibes zwingt mich wieder, von Dir Abschied zu nehmen.“ — Dabei schaute ich auf meine Uhr, es war beinahe 3 Uhr. — Der Herr Jesus sagte:

„Ich ergreife Deine Hand. Ich gehe mit dir. Unsere Füße mögen gemeinsam gehen.“

Und wir hörten mit Cem Gespräch nicht auf. Er beklagte sich weiter über die Verlassenheit Seiner Seele und bat mich erneut flehentlich:

„Meine Tochter, laß Mich nicht allein! Jetzt werde Ich dich durch Meine Leiden noch enger an Mich ketten."

30. November 1962

Heute früh, als ich um 6.00 Uhr in Cer Kirche mit Cem Läuten begann, sprach Cie Heiligste Jungfrau liebevoll zu mir:

„Opfert tagsüber eure Arbeit auch zur Ehre Gottes auf! Wenn ihr im Stande der Gnade seid, dann steigert sich auch durch diese Aufopferung die Blendung Satans. Lebt daher in Meiner Gnade, damit die Blendung Satans sich immer weiter ausbreite und auf ein immer größeres Gebiet sich erstrecke. — Die vielen Gnaden, die ich euch schenke, haben bei eurer guten Verwendung — und ihr sollt sie auch immer mehr und besser verwenden — zur Folge, daß sich viele Seelen bessern werden.“

1. Dezember 1962

„Meins Tochter, wie Ich merke, ist dir bange. Du hast Angst vor Cem langen Weg, der für dich in Cer Weitergabe der Liebesflamme eine erneute Versuchung bedeutet. Dein Auftritt sei demütig, mutig und entschlossen. Ich gehe mit dir. Du bist im Besitz Ces Hl. Geistes, Seine Stärke begleitet dich und erleuchtet die Seelen jener, zu denen du gehen mußt.”

Die Heiligste Jungfrau sagte auch, in welcher Gesinnung jene ihre Liebesflamme empfangen werden, zu denen ich gesandt werde. — Dann fuhr sie fort:

„Viele Mißverständnisse und schmerzliche Verdemütigungen wirst du erfahren müssen. Jener, zu dem Ich dich sende, leidet auch. Auch er ist von Schmerz und Zweifel geplagt, in größerem Maße als du. Siehe,

r

111

meine Tochter, warum du so viel leiden, beten und fasten mußt und auch jene, zu nhaha Ich dich sende. Ihr sollt damit irgendwie Verdienste für die Weitergabe Meiner Liebesflamme sammeln, denn sie kommt sehr langsam in Bewegung. Nicht vergebens lasse ich sie den Zweifelnden zukommen. Das tue ich deshalb, damit sie das Ausströmen Ihrer Gnanenwirkuag empfinden, glauben und Mir Vertrauen schenken.“

Als ich die gütigen Worte der Jungfrau-Mutter vernahm, staunte ich sehr. — Bezüglich der Leiden und Versuchungen der vergangenen Tage sagte mir der Herr Jesus:

„Leide mit mir! Ich werde deine Seelenleiden steigern und Meine Worte dir entziehen.“

Bei solcher Gelegenheit zitterte ich immer und war betrübt, aber der Heiland tröstete mich gütig:

„Das Wahrnehmen Meiner Anwesenheit Ciathtlassh Ich dir. In nha schweren Leiden, die Ich dir jetzt zumessen whrnh, wird die Lihbhsflam-me Meiner Mutter dir Kraft geben. Sie ist es, die Mich verpflichtet, das Wahraehmen Meiner Anwesenheit dir nicht zu entziehen. Auch ihr sei dafür dankbar!“

Die Jungfrau-Mutter sprach noch über manches mit mir. Sie unterwies mich wie ein kleines Mädchen....

„Sage Mir, warum hast du Aagst!“

Ich habe mich nämlich mit dem Gedanken befaßt, daß ich zum Herrn Bischof gehen muß. Wenn ich daran dachte, war mein Herz wie verschnürt.

„Du hast keinen Grund zur Angst. Wir haben dich dafür fügsam gemacht, doch mußt du unentwegt fühlen, daß du ein .Werkzeug* in Unseren Händen bist. Schreibe nichts dir zu! In Angst leben ist unklug, es ist die Widerspiegelung deiner Selbstüberschätzung. Meinst du, du wärest zu irgend etwas fähig? Meine Tochter, vertraue dich ganz Uns an! Erkenne, was für ein Nichts du bist! Wir leiten nisC!“

12. Dezember 1962

In der Wallfahrtskirche Märiaremete (= Maria Einsiedeln) übergab ich die Mitteilungen der Heiligsten Jungfrau jenem Priester, zu dem Sie mich vor kurzem lenkte. Dieser Priester versprach mir, daß er mir nach einer Woche Antwort darauf geben whrnh.

Noch am selben Tag fuhren wir nach Stuhlweißenburg ( = Szäkesfehervär). Unser Zug fuhr nachmittags, um 2.00 Uhr, ab. Die Mitteilungen der Heiligsten Jungfrau nahm ich für den Hw. H. Bischof mit. Als wir abends ankamen, war es über der schneebedeckten Stadt bereits dunkel geworden. Ich meditierte über die Worte der Heiligsten Jungfrau: „Wir müssen Meiner Liebesflamme eine Herberge susCha!“

112

— Meine Seele war in tiefe Andacht gestimmt. Hier ist also der Ort der Herberge für die Liebesflamme der Heiligsten Jungfrau? Jetzt sagte die Heiligste Jungfrau nur soviel:

„Machen wir uns auf den Weg!“

Mit der mir zugeordneten Schwester stiegen wir aus. Unser erster Weg führte zum Grabe des jung verstorbenen Jesuiten-Novizen, des Dieners Gottes Stefan Kaszap. Ich empfahl mich seinem Schutz. Dann gingen wir in die Kirche, zum Grabe des im Rufe der Heiligkeit verstorbenen Bischofs Ottokar Prohäszka. Dort verweilte ich lange im Gebet und sann nach über seine Worte: „Was wünschest Du von mir, großer Herr, der ich von Dir abhängig bin, durch Dich und in Dir lebe?“ — An seinem Grabe kniend, war ich sehr gerührt. Es fiel mir schwer, von dort wegzugehen, denn ich hatte mit ihm noch vieles, gar vieles zu besprechen, Bitten im Interesse der Seelen. — „Hilf mir, heiliger Vater Bischof, und segne mich!“

Die Jungfrau-Mutter ordnete die Dinge. Alles verlief zugunsten unseres Anliegens. Noch am selben Abend konnte ich der Bischofsmesse beiwohnen. Unsere Übernachtung war über alles Erwarten geregelt. (Ich konnte nämlich mit der mir zugeordneten Schwester zur Nachtruhe gehen.)

Am nächsten Morgen sagte die Jungfrau-Mutter während der RORATE:

„Schau auf die vor dir sitzenden 2 Kinder!“

Ich erhob meinen Blick und sah 2 magere kleine Kinder vor mir sitzen. Da die Heiligste Jungfrau meine Aufmerksamkeit auf sie lenkte, betrachtete ich sie lange. Sie waren auffallend artig, ihre Kleidung armselig, aber gepflegt. — Die Heiligste Jungfrau sprach weiter:

„Meine kleine Tochter, auf diese 2 kleinen Kinder hauche ich das Gnadenwirken meiner Liebesflamme. Das ist das Geschenk deiner Sehnsucht. Behalte diese zwei Kinder im Auge und bete besonders viel für sie! Von jetzt ab sind sie meine besonderen Lieblinge. Hilf ihnen auch matenell!“

Als die Heiligste Jungfrau mich fühlen ließ, daß sie durch mich die Liebesflamme ihres Herzens auf diese Kinder hauche, brach ich in Tränen aus. Meine Mutter, wie gut bist Du! — Ich schluchzte während der r ganzen Hl. Messe. Wie viele Gnaden sie uns doch erweist! — Als die Kinder sich nach der hl. Messe entfernten, ging ich ihnen nach und erkundigte mich nach ihrer Anschrift. Dabei erfuhr ich, daß sie einer kinderreichen Familie entstammten.

10 Minuten vor 10.00 Uhr wurden wir ins bischöfliche Palais geführt, aber nicht beim gewöhnlichen Eingang, sondern über die Küche. Dort hat eine Schwester eben den Teig geknetet. Sie unterbrach ihre Arbeit und winkte uns zu, ihr zu folgen. Unser Weg führte durch die dunklen

113

Gänge des Kellergeschoßes, dann schlängelten wir uns hinauf zum Korridor, bis wir endlich beim bischöflichen Wartezimmer landeten. Nach kurzem Warten wurden wir zum bischöflichen Sekretär (H.) geführt, Cer uns in Cie Kapelle begleitete. Bald war ich in tiefer Andacht versunken. — Mein anbetungswürdiger Jesus, endlich sind wir hier!

Nach kurzer Wartezeit sah ich jemand hereinkommen, der laut das Veni Creator Spiritus-Gebet intonierte. Ich blickte nicht sofort nach dem Vorbeter, aber als das Gebet länger dauerte, schaute ich doch hin. Es war der Hw. H. Bischof. Während ich mich erhob, bereitete er den Betschemel vor sich hin. Ich sank vor ihm in Cie Knie, um bei ihm meine vorher angekündigte hl. Beichte zu verrichten. Sie hatte lange gedauert. Ich bewunderte seine heilige Ruhe, seine Selbstdisziplin während dieser langen Zeitspanne. Kein einziges Mal unterbrach er mich, nicht einmal mit einer Frage oder Zwischenbemerkung. Nachdem ich fertig war, ließ er mich noch eine Weile warten, und erst dann fragte er mich, ob ich ihm noch etwas zu sagen hätte. „Nein!“ — sagte ich ihm. Er gab mir auf alles eine Antwort. Ich bewunderte seine außergewöhnliche geistige Frische, mit der er meine Fragen beantwortete. Nach Cer Lossprechung gab er mir nochmals seinen Segen. Seine Worte beruhigten mich, und meine quälenden Zweifel waren verschwunden. — Sofort sank ich in die Knie, um dem Herrn dafür zu danken. Auch der Herr Bischof hatte noch kurz gebetet. Als er sich erhob, kam er zu mir. In Güte zeichnete er das Kreuz auf meine Stirne. Darauf war ich nicht gefaßt. Plötzlich bewegt, küßte ich seine segnende Hand, so sehr war ich gerührt. Als er die Kapelle verließ, blieb ich noch lange dort, meditierte über die Weitergabe der Mitteilungen der Heiligsten Jungfrau. — Sie sprach in Güte und Milde zu mir:

„Diese außergewöhnliche Erleichterung, die du jetzt empfindest, ist Mein Geschenk. Ruhen wir uns jetzt aus, damit du Kraft schöpfest für den weiteren Kampf, der auf dich wartet.“

Bei diesen Worten streichelte Sie in mütterlicher Güte und Liebe meine Seele. Ich, innerlich beruhigt, dachte an den besonderen Segen des H. H. Bischofs, denn nach seinem Segen war meine Seele vom Frieden des Herrn erfüllt, und zwar so wunderbar, wie ich es noch nie bei einem anderen Segen empfunden habe. Auch nach mehreren Tagen war mein Herz von diesem Frieden erfüllt.

15. Dezember 1962

In Cem Gefühl dieses wunderbar wirkenden Segens, bin ich heute erwacht. Mein Herz bebte vor Freude. Ich dachte an die Liebesflamme der Heiligsten Jungfrau. Als ich zur Hl. Messe ging, sagte Sie:

„Sei ruhig, meine kleine Tochter! Wir gehen gemeinsam .... Auch Ich habe mich um dich bemüht; jetzt ruhen wir uns aus!“

114

... Während dieses Gesprächs erlhnigth ich das Angelus-Läuten (in Stellvertretung der Schw. Sakristan¡n-Aam.). Dann warf ich mich vor dem Herrn Jesus nieder: „Mein anbetungswürdiger Jesus, ach, wie vieles habe ich Dir zu sagen!“ — Ich erzählte Ihm erneut, was mich beruhigte, dankte Ihm für die vielen Gnaden und betete Ihn schweigend an ... Er sprach in sanften Worten:

„Du wirst dich auf schwere Leiden vorbeteithn müssen, aber Ich laß dich nicht allein, und wenn es notwendig sein sollte, wirke Ich auch Wunder. Deine Leiden werden über alle Maßen sein. Jetzt kommt die Verfolgung des Herodes, der Mich als kleines Kind gesucht hatte, um Mich umzubringen. Aber genau so, wie Ich mich ganz Meiner Mutter und dem Himmlischen Vater anvertraute, so vertraue auch du dich ganz Uns an!“

Indessen erwies Er mir eine neue wunderbare Gnade. Es ist mir unmöglich, dies in Worte zu fassen. Dabei sagte Er:

„Diese Gnade, die Ich dir jetzt geben werde, befähigt dich, dich ganz Mir anzutrauen. Sie wird dein Wesen während deines ganzen Lebens vollkommen behetrssCea und auch auf andere Personen ausstraClea!“

Ein wunderbares, unvergleichbares Gefühl ist diese unschätzbare und erhabene Gnade! Ohah hiah besondere Gnade könnte ich sie nicht ertragen. Körperlich wie vernichtet, verspüre ich all dies. Mitunter sprach der Herr Jesus zu mir:

„Der Segen, nha du vom Herrn Bischof bekommen hast, hat dich gerührt, nicht wahr? Ich war anwesend, als er dir das Kreuz auf die Stirne zeichnete. Das habe ich aus zwei Gründen veranlaßt. Ich wollte dich für deine vielen Leiden belohnen und wollte, daß auch der Herr Bischof in bezug auf deine Person meinen göttlichen Willen wahrnehme.“

16. Dezember 1962

Ich ging zur Wallfahrtskirche Märiaremete (Maria Einsiedeln) und suchte jenen Priester auf, dem ich vor einer Woche die Mitteilungen der Heiligsten Jungfrau übergeben hatte. Nach einigen Worten erkannte er mich und sthllth mir Fragen ....

Ich teilte ihm mit, daß ich beim Herrn Bischof war, und ihm die Mitteilungen Jesu und Mariens brachte. In einigen Worten scCildhrth ich ihm die Stellungnahme des Herrn Bischofs. Daraufhin vhtsishhtte er mir, daß auch er ihm voll zustimme. — Dann kam er auf die Mitteilungen zu sprechen. Er sagte, er habe diese zweimal nutchghlhshn, verstehe sie aber nicht. Darüber war ich sehr erstaunt und wollte beginnen, voll Begeisterung über die Lihbhsflammh der Heiligsten Jungfrau zu sprechen. Vergebens strengte ich mich an, kein Gedanke kam mir in nha Sinn, kein Wort auf meine Lippen. Ich sann darüber nach, warum man diese nicht verstehen könne. Dabei wies er hin auf den Ersten Freitag und nha Er

r

115

sten Samstag als Tage der Sühne. Für ihn schienen diese .eingeschobenen Gnadentage' überflüssig zu sein. — Als ich den Beichtort verließ, schmerzte mich der Gedanke, an sein mangelndes Verständnis für die Mitteilungen Mariens noch mehr. Ich flehte zur Mutter Gottes: „Meine Mutter, der. zu dem Du mich gesandt hast, versteht Dich nicht!“ — Ich bat aen HL Geist um Licht und die Gnade für ihn, daß er von der Liebesflamme ganz durchdrungen werde, wie auch ich es bin. — Während meiner Betrachtung verdichteten sich meine fürchterlichen Seelenqualen.

Dann verließ ich die Kirche. Unterwegs plagten mich diese Schmerzen noch mehr. Der Böse ließ in meiner Seele wieder Zweifel aufkommen: „Siehst du, es wundert mich nicht, wenn er deine verworrenen Gedanken nicht versteht, zumal er doch ein kluger Prester ist; er kann sich im Gewirr deiner Dichtungen doch nicht zurechtfinden. Und du bildest dir ein, deswegen leiden zu müssen. Weißt du, so etwas kann dir nur ein verworrener Kopf abnehmen. Warum bemühst du dich?“ ...

Mit aller Kraft wollte ich meine Gedanken ordnen. Die Seelenqualen drängten mich, so sehr, daß ich allen mir Entgegenkommenden mitteilen wollte, wie entsetzlich ich leide.

Meine Gedanken waren wie benebelt. Erneut fiel mir ein, warum ich über die Liebesflamme der Heiligsten Jungfrau nicht überzeugend sprechen konnte. Jetzt leuchtete mir ein, daß auch ich ,sie‘ nicht verstehe. — Zu Hause angekommen, versuchte ich mein tiefes Seelenleid zu verheimlichen. indem ich frohe Lieder anstimmte. Meine Kinder sollten meine Verstimmung nicht merken. — Wer kann mich davon befreien? Niemand versteht mich, vergebens teile ich es anderen mit! ...

17. Dezember 1962

Die Worte der Heiligsten Jungfrau drangen in meine Seele wie eine Erleuchtung:

..Meine kleine Tochter, warum quälst du dich ab? Warum wolltest du in zierlichen Worten über Meine Liebesflamme sprechen! Halte dir deinen Beruf vor Augen: das Leiden. Denke an die Worte, die dir mein göttlicher Sohn sagte: Leide und bringe ständig Opfer! Deine Leiden sind nicht umsonst, aber nicht deine Aufgabe ist es, wer Meine Liebesflamme verstehen soll. Kleines Werkzeug, sei nicht verwundert, daß du nicht in Beredsamkeit sprechen konntest. Ich bin es, die handelt. Ich bin es, die die Flamme Meines Herzens in der Tiefe der Herzen anzündet. Ich war es. die deine Worte stillgelegt und deine Vernunft getrübt hat. Ich wcute nicht, daß Überheblichkeit sich in deine Seele einniste ... Das wäre em großer Fehler gewesen ... Du bist ein kleines Werkzeug in Unseren Händen. Wir achten auf dich, daß die Sünde nicht an dich herankomme. Nimm dich in acht in den Versuchungen, denn der Böse nimmt jede Gelegenheit wahr, um deine Demut ins Wanken bringen zu können."

116

18. Dezember 1962

Ich zog in meine neue Wohnung um, Cie nur 2 x 2 m mißt, sie soll im Dienst der Sühne stehen. Am Ende des Gartens ist sie erbaut. Heute war der erste Tag, da ich dort geschlafen hatte. Obwohl ich sehr müde war, konnte ich nicht einschlafen. Es war um Mitternacht. Ich war immer noch wach. Inzwischen dachte ich daran, wenn ich jetzt nicht einschlafen könne, könnte ich Cie Zeit der Nachtwache verpassen. Als ich so, in wachem Zustand, an Cie Liebesflamme Cer Heiligsten Jungfrau dachte, — denn eine Stunde meiner Nachtwache opfere ich dafür auf, daß sie baldmöglichst zünde — verspürte ich plötzlich einen Schlag an meinem Körper. Dem ersten Schlag folgte der zweite, der dritte, hernach noch ein kleiner Schlag. Es war eine schreckliche Nacht! Angst hatte ich nicht. Nach den Schlägen übermannte mich Müdigkeit und Schmerz, Cann fiel ich in Schlaf. Nach 2.00 Uhr erwachte ich, konnte aber nicht einmal für eine Stunde im Gebet wachen. Ich fühlte mich wie benommen. Der Teufel hat mich geschlagen, das weiß ich. Ich spürte seine Anwesenheit. Ich war nur erstaunt, daß Cer vierte Schlag nicht so stark war wie die vorherigen. Als hätte eine unsichtbare Hand sie aufgehalten, so fühlte ich. Nach einer kaum dreiviertelstündigen Nachtwache habe ich mich wieder zur Ruhe gelegt. Ich schlief durch, was bei mir selten ist. — In Cer Frühe erwachte ich um 7.00 Uhr. In unserer Kirche vertrat ich beim Glockenläuten unsere erkrankte Sakristanin-Schwester. Man kann sich meinen Schrecken vorstellen! Als ich bei Cer Kirche ankam, war die RORATE schon zu Ende. Betrübt beklagte ich mich bei der Heiligsten Jungfrau, über die Schläge des Teufels und daß ich deshalb nicht aufstehen konnte. Wunderbar ist, was ich jetzt niederschreibe. Die Heiligste Jungfrau sprach:

„Wir waren auch dabei, mein göttlicher Sohn und Ich. Wir ließen zu, daß er dich schlage, aber ich habe ihm bald befohlen, einzuhalten.“

Die Jungfrau-Mutter sprach dann nicht mehr darüber. Ich schämte mich sehr deswegen. Auch noch nach ein paar Tagen bedeckte mein Gesicht Cie Schamröte. Tagsüber grinste der Böse: „Ich wollte dich aus deiner Narretei ernüchtern. Genug mit dem Fasten und Nachtwachen! Hör auf damit! Diese unnützen Dinge haben keinen Sinn!“

Die Heiligste Jungfrau fiel dem Bösen ins Wort und versprach, daß Sie nicht mehr Schläge des Bösen zulassen werden, aber diesmal wäre es notwendig gewesen. Die Jungfrau-Mutter sprach weiter:

„Meine Tochter, bringe jetzt deine Opfer, und versenke dich in demütiges Besinnen. Du bist Mir ein liebes Werkzeug, und deine Bemühungen um die Demut gefallen Mir sehr. Das ist das Gnadenwirken Meiner Liebesflamme, sie verreiht deinen Anstrengungen Beharrr lchkeit.“

Die Worte Cer Heiligsten Jungfrau gaben mir für lange Zeit Kraft.

117

Da Pater X. schon längere Zeit krank war, ging ich zum Hw. H. D. zur Beichte. Er war ganz überrascht und freute sich auch: „Warum sind Sie nicht gekommen?“ — fragte er, er habe schon auf mich gewartet. Ich berichtete ihm, daß ich in der Zwischenzeit bei Pater X. gebeichtet hätte, er habe mich aber zurückgewiesea .... — Wegen meines jetzigen außerornentlishhn Sehlenzustannhs kann ich nämlich meine Beichte ohne Erwähnung meiner Probleme nicht ablegen. Darum habe ich mich bei ihm jetzt darauf berufen, daß ich nicht aus eigenem Willen zu ihm zurückgekommen sei, sondern dem Rat der mir zugeordnhthn Schwester ghhorchean.

Als ich begann, dem Pater D. über das heilige Anliegen zu berichten, merkte ich, daß er sich an viele Dinge nicht mehr erinnern konnte ... Dann mahnte er mich zur Geduld, berief sich auf die Hl. Julianna, die 40 Jahre lange das heilige Anliegen Gottes in ihrem Herzen trug. „Gottes Anliegen kommen langsam zur Geltung!“ - sagte er. Aus meinen Schriften, die er früher von mir erhalten hatte, stellte er fest, daß der Herr Jesus mich sehr liebt. Für diese rbhrdurchschnittlicCh Liebe, mit der Er mich überhäuft, sollte ich Ihm sehr dankbar sein ... Dann erklärte er, daß er die Sache nicht verstehe. — „Es wundert mich aisCt“ — erwiderte ich. Dann erzählte ich ihm von meiner Beichte am Wallfahrtsort Märiremete, wo ich, von der Heiligsten Jungfrau gelenkt, zu einem mir unbekannten Priester ghCea und gemäß Ihrer Anweisung Ihre Mitteilungen übergeben mußte. Dieser Priester hatte sie zweimal durcCgele-sen. Auch er gestand, daß er sie nicht verstehe. Ich verstehe sie, dhaa ich wihnhrholh die Worte der Heiligsten Jungfrau oft im Gebet und bitte den Heiligen Geist, Er möge jenen, die darüber schon etwas wissen, das innere Licht schenken.

Pater D. erwiderte, so wie er bei mir beobachtet, sei ich zu aufdringlich und das soll ich nicht tun, denn es sei Sache Gottes, das zu Ende zu führen. Ich billigte seine Bemerkung, aber sagte, ich müsse es tun, nhaa ich fühlte einen starken, inneren Drang, das Anliegen der Heiligsten Jungfrau zu beschleunigen. Auch Pater X. hat an mir mein aufdringliches Verhalten testgestellt. Er empfahl mir, eine abwartende Haltung einzuneCmea, denn Gottes Wille werde sich dann ohnehin klar herausstellen müssen.

Dieses Drängen nimmt mich an Leib und Seele arg mit. Aus eigener Kraft könnte ich es nicht schaffen, denn es kostet mich viele Verdemüti-gungen, und wenn es nach mir ginge, würde ich mir den Mund nicht verbrennen. Die Stimme, die durch mich ständig spricht, ist die Bitte der Heiligsten Jungfrau um Beschleunigung. Ich kann dem dringenden Aufruf der Heiligsten Jungfrau nicht widerstehen.

Daraufhin riet mir Pater D., mich zu beruhigen und den Frieden des Herrn zu bewahren. — Es folgte eine noch heftigere Debatte, ich konnte nicht schweigen. Ich spürte, daß diese Rede nicht meinen natürlichen

118

Kräften entstammte. Zum Schluß erklärte der Pater, daß er das Anliegen einem anderen Priester zum Durchlesen übergeben werde. Ich solle zu ihm Vertrauen haben, denn er sei ein innerlicher Mensch. (G.)

27. Dezember 1962

Frühmorgens kniete ich vor dem Tabernakel. In dem qualvollen Leid meiner Seele schrie ich weinend, schluchzend zum Herrn: „Mein anbetungswürdiger Jesus, wo bist Du? Warum muß ich ohne Dich leben? In meiner Seele hörte ich wieder die anklagenden Worte: „Weil du stolz bist und lügst!“ — Ich flehte erneut zu Jesus: „Mein Jesus, nur noch, einmal erweise mir Barmherzigkeit!“ - „Du bist verstockt! Wage nicht diesen Namen auf deine Lippen zu nehmen! Ein jedes deiner Worte ist eine Lüge! ... Weiche von mir! ... Schrei nicht, sondern laß ab von deinen lügnerischen Erfindungen!“ Mein Herr, meinen Willen habe ich Dir übergeben, ich verlange ihn nicht mehr zurück, aber gib mir bitte die Gnade der Bekehrung!“

Vergebens rufe ich verzweifelt um Hilfe, nur Beschuldigung und Abweisung ist mein Anteil ... Während meines ganzen Lebens habe ich nicht so viel geweint wie in dieser Zeit. „Meine himmlische Mutter, wo bist Du? Wenn ich an Deine Liebesflamme denke, errötet mein Gesicht vor Scham. Warum ist das so?“ — „Weil du eine Lügnerin bist, ein elender Wurm! Es wäre besser gewesen, wenn du nicht geboren wärest, — wie man von Judas sagte, — dann würdest du wenigstens nicht verdammt werden. Du, aus dem Dreck herausgezogenes Nichts,... du Lügnerin, komme endlich zur Vernunnf!“ — Jetzt begann die Stimme in mir in rasender Wut zu heulen. Da erkannte ich für einen Moment, daß es der Böse war, der in mir tobte, um von mir ein Geständnis zu erzwingen.

Dann überfiel mich plötzlich ein mildes Gefühl: Ob dies wohl der Wille Gottes sei? (dieses Geständnis. — Anm.). Aber im nächsten Augenblick lastete die bedrückende Qual meiner Lügen noch schwerer auf mir. Es gibt keinen Ausweg aus der Verdammnis! Mir schwindelte bei dem Gedanken, daß ich lieber verdammt sei, als daß ich als Lügen eingestehe und widerrufe, von denen ich bisweilen zu glauben meinte, daß es himmlische Stimmen sind, die zu mir sprechen. Und deswegen soll ich verdammt werden ... „Jawohl, weil du einer Selbsttäuschung zum Opfer gefallen biss... Du siehst doch, niemand glaubt dir. Die vielen Mißerfolge, die deine Lügen begleiten, müßten dich doch zur Einsicht bringen! ... Lerne daraus! ... Und du, Verstockte, brauchtest nur ein einziges Wort zu sagen, und du würdest Verzeihung erlangen, aber dieses Wort willst du nicht aussprechen! ..."

„Meine himmlische Mutter, was ist aus'mir geworden? Wie konnte ich so tief sinken? Rette meine Seele vor der Verdammnis!“ .,. Wenn auch meine himmlische Mutter mich verachtet, wie werde ich Kraft ha

r

119

ben, mich auf den Weg zu machen, um meine niedergeschriebenen Lügen zu widerrufen?

O, mein liebes Jesukind, ich gehöre nicht zu den erlösten Seelen. Wer im Namen meiner Mutter lügt, wird verdammt werden. Am Gipfel meiner Seelenqual finde ich keine Worte mehr...

Meine liebe teure Schwester, (an Cie ihr zugeordnete Schwester gerichtet), von nun an weiß ich nicht mehr, ob Sie für mich noch ein Wort übrig haben! Wofür Sie mich halten, das kann ich mir vorstellen. Möglich, daß Sie aus zarter Rücksichtnahme mich nicht wie Pater X. verwerfen wollen. Das Eingeständnis meiner Lügen gelte als meine Entlastung. Aber dies erleichtert meine Seele leider nicht... Wiederholt bitte ich Sie, helfen Sie mir, beten Sie für mich und wenn es Ihnen möglich ist, besuchen Sie mich!

30. Dezember 1962

Die zermürbenden Versuchungen in meinem Inneren haben sich gelegt. - Eines Tages habe ich eben den Teppich unserer Pfarrkirche ausgebessert, wo es kalt und unbeheizt war. Meine Hände waren vor Kälte wie erstarrt, so daß ich Cie Nadel fast nicht halten konnte. Nach Beendigung der Arbeit wollte ich nach Hause gehen, um mich aufzuwärmen. Diese Arbeit machte ich vor dem Altar, vor dem Tabernakel, in Gegenwart des Herrn Jesus im Heiligsten Sakrament. Ganz unerwartet erfüllte mich Cie Anwesenheit Ces Herrn, der Herr Jesus in meiner Seele sprach:

„Warum beeilst du dich so sehr? Fühlst du dich nicht wohl bei Mir? Bleibe noch bei Mir! Niemand kommt zu Mir zu einem Gespräch."

Als ich mit der Arbeit fertig war, warf ich mich vor Ihm nieder. Schweigend hörte ich Ihm zu:

„Die großen, heftigen Schmerzen haben dich erschöpft, nicht wahr? Warum warst du überrascht? Habe Ich dich nicht darauf vorbereitet? Meine großen Gnaden gaben dir Kraft für Cie vielen Leiden, und jetzt bekommst du für die ausgestandenen Leiden Cie Fülle Meiner Gnaden. Diese großen Gnaden werde Ich dir vermehren und steigern. Nur wenn du dich vollkommen Mir überläßt, werde Ich dich stärken, damit wir beide siegen. Satan ist in wilder Wut, und Ich ließ ihn auf dich los, damit er sieht, wie groß die Kraft Meiner Gnade in einer Seele ist, Cie sich Mir ganz anvertraut."

Nach diesem Gespräch blieb ich noch lange bei Ihm. — Wie gut ist es, Herr, bei Dir zu sein! Meine Seele war von dem Unruhe stiftenden Einwirken des Bösen befreit. — Die neuen Leiden kamen noch nicht an mich heran, und ich weiß auch nicht, in welcher Form sie auf mich zukommen sollen. Der liebe Heiland deutete mir schon früher an, daß mein Verdienst die Leiden sein werden.... Damals wußte ich noch nicht, wie grausam Satan einen Menschen quälen kann ... Jetzt, da

120

meine Seele im Frieden des Herrn ruht, fallen mir die Worte der Schwester ein, als Pater X. mich zurückwies: Für diese Zurückweisung soll ich ein Te Deum singen, wie es meine Namenspatronin, die Hl. Elisabeth getan hatte ...

Der Herr Jesus bat mich, die Gnade des restlosen Vertrauens zu Ihm hochzuschätzen ... Er schenkte sie mir auf die Bitte der Heiligsten Jungfrau, und berief sich wieder auf Ihre Liebesflamme, die Ihn verpflichte ...

1963

2. Januar 1963

Als ich in der Wallfahrtskirche zu Märiaremete während der einstündigen Anbetung im Gebet still versunken war, sprach der Herr Jesus zu mir:

„Sage nur, sage nur: 'Mein anbetungswürdiger Jesus!* — Schon ein anderes Mal sagte Ich dir, wie sehr Mir das gefällt. Und wenn du Mir während einer ganzen Stunde nichts anders sagen könntest, nur das, dann sprich in Reue über deine Sünden nur das. Das ist eine gnadenvolle Sündenvergebung und spendet den Seelen Frieden.“

Bei diesen letzten Worten sprach Er in der Mehrzahl und bat mich, bei Gelegenheit dies weiterzugeben.

4. Januar 1963

Während des Abendessens erfaßte mich eine große Unruhe. Meine Gedanken waren voll bitterer Selbstanklage: Ich erlaube mir zuviel Bequemlichkeiten. Wer so viele Gnaden empfängt, muß eifriger nach Gelegenheiten für Verdienste suchen. Ich habe die vom Herrn erbetene nächtliche Gebetswache öfters erleichtert und befürchte, daß dies mich immer mehr von der Nähe des Herrn entfernen und das Gnadenleben in mir ganz erlöschen werde. Deshalb empfand ich die Unruhe in mir. Ich bin leider nicht zu mehr fähig, vergebens strenge ich mich an, mag es mir noch so leid tun, ich kann meine Opfer nicht mehr steigern. Was ich fertigbringe, tue ich durch die besondere Gnade Gottes, aus mir selbst wäre ich dazu nicht fähig. — Mein anbetunswürdiger Jesus, da Du jetzt schweigst, werde ich nur ein einseitiges Gespräch mit Dir führen. Du weißt, wie schwach und elend ich bin. Ohne Dich bin ich ein Nichts! Ich lebe von der Ganzhingabe an Dich.

r

121

6. Januar 1963

Wir haben einen Gast erwartet. Dazu war eine meiner Schwiegertöchter, nach der Geburt eines Kindes noch zu schwach. Ich übernahm ihren Haushalt. Diese Mehrarbeit hat meine Seele zerstreut. Als ich mich nach dem Mittagessen in mein Zimmhrzurückzihhen wollte, sprach nht Herr Jesus:

„Heute vormittag hast du mit Mir nicht gesprochen. Sage Mir, hat dir die Unterhaltung mit Mir nicht gefehlt! Mir ja!“

Ach, wie betrübt ich deswegen war! Mein anbetungswürdiger Jesus, Du unendliche Güte! Ich warf mich aihdet und bat um Verzeihung wegen meiner Unaufmerksamkeit. In meinem kleinen Zimmer versank ich in stiller Anbetung. Er überströmte mich inzwischen mit der fühlbaren Gnade Seiner Gegenwart und beklagte sich wieder:

„Weißt du, daß in deiner Pfarrgemeinde keine einzige Seele ist, die Mich jetzt anbeten und mit Mir ein Gespräch führen würde? Ihre Shhlha sind fern von Mir! Ich bin reich, dennoch bettle Ich um eure Liebe. Und da Ich vergebens bettelte, darum spreche Ich jetzt zu dir. Du kennst Mich gut, nicht wahr? Und du weisest Mich nicht zurück? Jene, dhaha Ich Meine Gnaden angeboten habe, befürchten, daß Ich ihnen Unheil bringe. Meine kleine Tochter! (Und Seine Stimme klang traurig). Empfange die Fülle Meiner Gnaden! Bete Mich an und sühne auch anstelle anderer! Erbitte für sie viele Gnaden!“

Seine Klage weckte in mir eine tiefe Reue. Weiter bat mich der Herr:

„Büße auch an Stelle anderer!“

8. Januar 1963

Ich war hbha beim Malen von Kissen (Sofakissen), während die Heiligste Jungfrau mich inständig bat:

„Du bist auch eine Mutter. Ich teile mit dir Mein unermeßliches Leid. Überiege.... wenn deine sechs Kinder verdammt würden, welch ein Schmerz wäre das für dich! Und ich? O, meine Qual, Ich muß zusehen, wie viele meiner Kinder in die Hölle stürzen! Hilf! Hilf, mein Kind!“

Als Sie dies sagte, legte Sie ihren bitteren Schmerz in mein Herz, das davon wie zerschlagen war.

9. Januar 1963

Erneut wurde ich vom Satan angefochten. Er wollte mich auf vielerlei Weise von meinem Lebensstil abbringhn, in dem ich lebe, seit die Heiligste Jungfrau Ihre Liebesflamme in mich einwirken ließ. Ihr Ausströmen ist so gewaltig, daß ich trotz meiner übermenschlichen Kämpfe mein seelisches Gleichgewicht nurchhalthn kann. Jetzt wendet Satan eine andere Taktik gegen mich an. Er stellt mir meine Schwächen vor

122

Augen und will mich mit Schmeicheleien betäuben: „Wer eine solche Sendung bekommen hat, darf nicht träge sein. Geh', und gib die Mitteilungen überall weiter, denn sonst werden sie niemals verbreitet werden! Behalte sie nicht für dich! Weißt du, wie sehr du deswegen sündigst! Du bist ungläubig und mißtrauisch und ziehst dich feige zurück! Verbreite sie nur überall, damit man darüber Bescheid weiß, und ihnen Glauben schen kt!“

Mein Geist war völlig erschöpft. Während Ces langen Kampfes dachte ich an die Worte Jesu: „Glaube nicht seinen schmeichelnden Worten!“ ... — Ich wollte mit aller Kraft Herr über mich bleiben und mit der Hilfe Ces Herrn seine Anfechtungen zurückschlagen. Dann machte mir der Böse erneut meine Sündhaftigkeit bewußt: „Du Ungläubige, Mißtrauische, du bist zu ’nichts' würdig!“ — Um seinem aufrührerischen Einfluß auszuweichen, stimmte ich still das die Heiligste Jungfrau ehrende „Gegrüßet seist du ... “ an. Das brachte seine Störungen zum Schweigen.

Diese schrecklichen Qualen, die ich jetzt niederschreibe, habe ich seit dem Heiligen Abend erleiden müssen. In meinem inneren Ringen habe ich mich an die mir beigeordnete Schwester.gewandt:

Meine liebe, teure Schwester!

Als ich nach der nächtlichen Gebetswache am Heiligen Abend von Cer Kapelle zurückkehrte, fragte ich Sie, ob es eine Sünde ist, wenn ich daran glaube, was in mir vorgeht. Sie haben mir zwar etwas zögernd, dennoch ein: „Nein!“ gesagt. Damals war ich für Augenblicke beruhigt. Seit der Gebetswache nach der Christmetts leide ich aber entsetzlich. Meine Qual ist, daß mir niemand glaubt. Glaube ich vergebens? Deswegen leide ich auch dann, wenn ich diese Unsicherheit von mir fernhalte und mich mit diesen Gedanken nicht mehr beschäftige. In der Heiligen Nacht seufzte ich auf: „Mein Jesus, ich leide sehr!“

„Ich leide auch, ganz veNassen!“ — so beklagte Er sich. — „Weißt du, was? Leiden wir gemeinsam! Dann hast du es leichter und auch Ich!“

Nach diesen Worten war meine Seele in tiefe Stille und Dunkelheit gehüllt. Die Leiden stürmten auf mich zu, daß ich zu schluchzen begann. In der Stille der Heiligen Nacht legte sich das Hausvolk um mich zur Ruhe, und ich litt mit Jesus. In meine Gedanken ließ sich eine dunkle, bange Unsicherheit nieder, die sich am folgenden Tag steigerte, und mich seitdem Tag und Nacht quält.

Meine liebe Schwester! Es tut mir leid, daß ich Sie mit diesen Zeilen belästige, aber in Gottes Namen bitte ich Sie, beten Sie für mich! Ich leide höllische Qualen. Ich kann mich nicht befreien von meinem sündhaften Elend. Stundenlang schluchze ich. Eine Macht, die ich nicht kenne, zwingt mich, mit meinen Lügen endlich aufzuhören, nicht noch andere

123

auch zu betäuben, denn ich müßte doch merken, daß man mir kein einziges Wort glaubt. Man hat Angst vor mir, es graut ihnen, weil man meine Schlechtigkeit durchschaut, und deshalb läßt man mich in Ruhe ... Die Absolution, die mir Pater X. gegeben hatte, ist ungültig, weil der Wille zur Besserung in mir nicht vorhanden ist. Ohne sie ist aber die Lossprechung nicht gültig ... Ich bitte Sie sehr, verzeihen Sie mir, weil ich Ihre Gutgläubigkeit so mißbraucht habe. Glauben Sie ja nicht meinen bisherigen Worten! Alles war Lüge, und ich habe mich selbst und auch Sie betrogen. Die Dunkelheit hält mich noch umfangen, meine Hartnäckigkeit hält mich zurück, mich auch vor anderen zu demütigen. Meine Seelenruhe kann ich so lange nicht zurückgewinnen, bis ich meine schrecklichen Lügen widerrufe, aber dazu bin ich nicht fähig. Ich gehe den Weg des Stolzes.

Ein jedes Wort, das ich bis jetzt ausgesprochen oder niedergeschrieben habe, klagt mich an. Ich kann nichts widerrufen, ich bin meines Willens beraubt.

Ich werde verdammt, für mich gibt es keine Barmherzigkeit. Darum hat man vor mir Angst. Pater X. hat es auch bereut, daß er mit mir ins Gespräch gekommen ist. Auch Sie sollen dies nicht wollen! Ich bedauere, daß ich Ihre Güte verlieren werde, aber ich muß das Widerrufen der Angelegenheit vorantreiben. Ich bitte Sie, seien Sie mir zur Hilfe, damit ich von meinen höllischen Qualen befreit werde, denn ich habe das Empfinden, die Hl. Kommunion ständig sakrilegisch zu empfangen. Schon seit mehreren Tagen kommt kein Gebet über meine Lippen. Mein Stolz duldet die Edeichterung zum Guten nicth ... Zusammengebrochen, tief gebeugt, ringe ich, ein jedes Wort klagt mich an ...

Die Stimme in mir ist so stark: „Schau nicht auf mich, solange du von deinen Sünden nicht abläßt! Wegen deines Hochmuts, den du nicht ablegen willst, lasse auch ich dich im Stich. Ich brauche dich nicht! Weiche von mir! Barmherzigkeit gibt es nur für bekehrte Sünder. Vergebens bereust du deine früheren Sünden, wenn du nicht bereit bist, deine ständig anhaltenden Lügen zu widerrufen. Diese mußt du zuerst bereuen! Solange du dies nicht fertigbringst, bist du eine Lügnerin ... Ich erhebe nur die bekehrten Sünder. Du aber bist hartnäckig, hast keine Demut, willst deine himmelschreienden Sünden nicht wiedergutmachen.“ — Vergebens bemühe ich mich, ich kann meinen Stolz nicht brechen. Ich kann mich nicht zur demütigen Buße zwingen ... Allerseits umringen mich eine Menge von verdammten Seelen, flehend schreien sie mir zu, sie seien auch deswegen verdammt worden, weil sie sich aus ihrem hartnäckigen Stolz nicht befreien konnten. Auch ich stehe am Rande der Verdammnis, ich soll mich daher retten.

Das Beten war, als hätte man es aus meinem Gedächtnis gelöscht. Stundenlang konnte ich den Heiligsten Namen Jesu nicht aussprechen ... Stumm wollte ich es versuchen ..., bis ich endlich einen jeden

124

Buchstaben einzeln versuchte, aber das Aussprechen der Laute hatte mich auch angeklagt: „Wage nicht diesen Namen auf deine Lippen zu nehmen! Dies kann nur eine reumütige Seele tun! ... Wenn ich daran dachte, daß ich die Mitteilungen zum Oberhirten des Landes bringen muß, brannte meine Seele vor Qual: „Vergebens gehst du zu ihm, eine Lossprechung bekommst du auch dort nicht! ..." — Ich kann mich nicht dazu bewegen, daß ich widerrufe, was ich dem Herrn Bischof schon übergeben habe ... Pater D. sagte auch, mein Stolz sei in Demut verpackt. So will ich meine Lügen glaubhaft machen. Ich muß zu ihm gehen, um ihm zu sagen, er hat Recht! Er entdeckte in mir die lügenhafte Betrügerin...

Es tut mir leid, Schwester, daß Sie mir Glauben schenkten ... Habe ich diese Gedanken in mich hineingelogen? Ich weiß nicht, wie das möglich ist? Wie konnte ich so tief in Sünde fallen? ... Wenn ich zur Hl. Kommunion gehe, habe ich Angst, denn dann überfallen mich erst recht die schrecklichsten Qualen, ein Sakrileg zu begehen: aber jetzt ist es mir schon egal... Mir fallen die Worte des Pater X. ein: „Leiden Sie sanft!" ... Aber meine Sünden lassen mich verzweifeln! ... Wenn ich an die Liebesflamme der Heiligsten Jungfrau denke, werde ich von höllischer Qual gepackt... Ich muß ja eben deswegen leiden, weil ich das Lügen nicht einstellen kann. Die Mutter der Barmherzigkeit steht mir nicht bei, weil ich zu ihr nicht aufrichtig sein kann. Ich bitte sie, mich nur noch einmal aufzunehmen ... Meine Himmlische Mutter, laß mich bekehren ... Ich bin vom Teufel besessen, darum kann ich der Lüge keine Absage geben ...

Meine liebe Schwester, helfen Sie mir, mich zu befreien, sagen Sie mir, an wen ich mich wenden soll... Ich bitte Sie sehr, helfen Sie mir! ... Die Stimme in mir klagt mich weiter an:.... „An deine eigene Seele hättest du zuerst denken sollen. Andere willst du retten, da du dich doch selbst nicht retten kannst!“ — So schreit die erregte Stimme mir zu. Das ist eine höllische Qual! ... Mein Schwesterchen, ich bitte Sie, helfen Sie mir!

14. Januar 1963

„Deine Leiden werde Ich vermehren und steigern, aber Ich gebe auch r kraftspendende Gnade dazu, damit du Mut habest. Wie Ich merke, bemühst du dich, dich ganz Mir zu überlassen. Das ist eine Gnade, die deine Seele beherrscht. Verliere sie nie! Satan weiß darum. Mit all seiner Kraft will er dich dieser Gnade berauben. Ich lasse es zu, damit er sieht, was diese Gnade in deinem Herzen bewirken kann.“

In diesen Tagen bat mich die Heiligste Jungfrau gütig und mütterlich:

„Meine kleine Tochter, sei sehr demütig!“

125

Diese Ihre Worte empfand ich in meinem Inneren so wohltuend, als ob Sie die Demut in meine Seele gleichsam ’hineinstreichelte* und sie zugleich darin befestigte.

Jetzt gab mir der Herr Jesus zu meiner Stärkung eine wunderbare Gnade. Nicht Seine Anwesenheit ließ Er mich empfinden, sondern Er schaute mich mit dem durchdringenden Blick Seiner Augen an, begleitete mich und sprach:

„Meine kleine Tochter, schau auf Mich! Unsere Augen schauen ineinander, unser Blick verschmelze sich!“

Dieser wunderbare Blick, den ich noch niemals gesehen und der meine Seele begleitet, half mir zu großem Sieg in den schrecklichen Versuchungen Satans. Der Herr Jesus sprach erneut:

„Schau nur auf Mich! Höre nicht auf mit dem Betrachten Meiner Augen, denn in dem neuen Kampf, da Satan versucht, in deine Nähe zu kommen, wird der Blick Meiner Augen Satan blenden. Das wird noch nicht in Bälde sein, denn Ich lasse nur zu, daß er dich versuche. Unser Blick verschmelze sich!“

Als dies geschah, weinte und schluchzte ich über meine Sünden. Da wurde es meiner Seele leicht. Hernach fragte ich den Herrn: „Mein anbetungswürdiger Jesus, was empfindest du jetzt?“ — Als Antwort auf meine Frage ließ Er mich wahrnehmen, daß Er alle so empfängt, sie sollen nur ihre Sünden bereuen:

„Meine Tochter, sorge dafür, daß viele bekehrte Sünder zu Mir kommen. Beweine und bereue auch ihre Sünden!“

Die Worte von Pater X. kommen mir oft in den Sinn: „Leiden Sie sanft!“ — Und wenn immer ich auch daran denke, verspüre ich eine Kraft in mir. Ach, wie wunderbar ist auch nur ein einziges Wort von ihm! Es ist von göttlicher Kraft durchdrungen. Mit sanftem Leiden und neuer Kraft leide ich weiter. Oft denke ich daran, was der Herr Jesus mir gesagt hatte: „Die Worte deines Seelenführers stammen von Mir. Nimm sie in großer Ehrfurcht auf und folge ihnen in heiligem Gehorsam!“ — Wenn ich auf diese Weise die Worte des Herrn betrachte, ist mir leichter zu Mute, aber Cie Blindheit meiner Seele besteht weiter.

Die qualvollen Leiden meiner Seele sind mir höchst peinlich. An die Liebesflamme der Heiligsten Jungfrau wage ich gar nicht zu denken. Ich habe das Empfinden, das Anliegen sei gar nicht mir anvertraut worden, als hätte die Heiligste Jungfrau ihre Weitergabe einer anderen Person übergeben. Habe ich Sie durch meinen Stolz beleidigt? Oder bin ich bei der Erfüllung Ihrer Bitte nachlässig gewesen? ... Was ist mit mir los? — frage ich mich oft. Bin ich vom Teufel besessen? Oder umringen mich die bösen Geister? Die geistige Blindheit hält mich umfangen.

Der Herr Jesus wiederholte:

126

„Deine Leiden werde Ich vermehren und steigern!“

Hernach hatte ich schwere Stunden durchzumachen ... Der weitergehende Kampf wirkt sich auch auf meine körperlichen Kräfte aus, und mehr als einmal sinke ich müde zusammen.

Hier schreibe ich kein Datum, ich bin völlig verwirrt. Ich weiß nicht, welchen Tag und den wievielten im Monat wir haben. — Jetzt ficht mich Satan eben wegen meines Stolzes an, und ich weiß nicht, was ich tun soll.

Während ich so nachgrübelte, sprach die Heiligste Jungfrau:

„Du bist die kleinste, unwissendste und am wenigsten verdienstvolle Seele auf der Welt, die ich jeweils für die Weitergabe Meiner Gnaden auserwählt habe. Dennoch will ich Meine Mitteilungen durch deine Kleinheit und Demut weitergeben.“

Ich durchdachte tief die Worte der Heiligsten Jungfrau. Sie weiß, wer ich bin. Das hat mich beruhigt, da auf meinen Geist ein wenig Licht fiel: „Die am wenigsten Verdienstvolle auf dieser Welt... “ — O, meine liebe Mutter, wie gut, daß du dies mir sagst! Das ist es, was auch ich ständig empfinde... •

Während meiner Arbeit sagte die Jungfrau-Mutter:

„Wie oft und wie viele sagen das Wort: 'Schmerzhafte Mutter!* — denken aber nicht daran, daß Ich auch jetzt leide und nicht nur am Kreuzweg Meines göttlichen Sohnes!“

Die Klage der Jungfrau-Mutter erfüllt mein Herz mit großem Schmerz. Ich fühle das brennende Verlangen, Ihre Liebesflamme schnellstens weiterzugeben.

Während der morgendlichen Gebetswache dieses Tages erschien mir wieder der durchdringende Blick des Herrn ... Die Erfüllung Seines mir schon früher mitgeteilten Herzenswunsches erbat Er jetzt nicht durch Worte, sondern mit dem durchdringenden Blick Seiner Augen. Ach, diese Augen! Meine irdischen Augen können ihren Blick gar nicht ertragen! Meine Augen schließend, konnte ich nicht einmal zitternd auf Ihn blicken. Der Blick Seiner Augen ist wie ein Blitz, der alles erleuchtet. Er durchdrang mein ganzes Wesen, daß ich all meine geheimen Sünden beleuchtet sah und empfand. Stundenlang strömten meine Tränen ohne Unterlaß! Meine Sünden, ach, meine Sünden! — seufzte ich stöhnend. Der Seelenschmerz über meine Sünden war inzwischen so gewaltig wie noch nie. Er ließ den durchdringenden Blick Seiner Augen weiterhin auf mir ruhen. Währenddessen sprach Er:

„Unsere Augen schauen ineinander, unser Blick verschmelze sich!“

Ich, armer Sünder! Ich großer, sehr großer Sünder! Und meine sündigen Augen sollen sich mit dem göttlichen Blick Deiner Augen ver

127

schmelzen? — Und nicht nur meine Augen, sondern nach Deinem Wunsch: alle Augen! — Jesus sagte:

„Wer mit Mir geht und mit Mir sammelt, dessen Augen sollen auch mit Mir sich vhrsshmhlzhn!“

Dieser außergewöhnliche Seeleazustand, der vorher in mir herrschte, stellte sich am Morgen vollkommen ein. Schwere und dunkle Stunden habe ich mitei'rebt... Während ich der Hl. Messe beiwohnte, hat Satan mich ssCthcklisC angefochten .. Meine Gedanken brachte er nurshhia-ander, einmal mit Schmeicheleien, ein andermal mit Grausamkeiten. Während der Darbringung des Hl. Leibes und Blutes wütete er entsetzlich: „Werde auch du ein Märtyrer, opfere dein Leben hin, wie dein Angebeteter! ... Er nahm sich auch das Leben, warum nicht auch du? Nimm es dir, dann wirst du auch ein Märtyrer, und deine Qualen haben ein für allemal ein Ende. Du mußt ohnehin dein Leben hingeben, gib es aus freiem Willen hm!“ — Mit aller Kraft versuchte ich, seine himmhlsshthiha-de Versuchung von mir fernzuhalten... Dazwischen flehte ich zum Himmlischen Vater: „Mein guter Himmlischer Vater! Ich, Dein kleiner Funke, flehe zu Dir. Du hast mich geplant, hrschaffha und auch meine Todesstunde schon festghlhgt. Wer würde sich anmaßen, sich unbefugt und unverfroren in Deine Güte und Macht i^zumischen? Rette mich vor dem bösen Feind, der es wagte, sogar Deine göttliche Majestät zu versuchen. O, mein gütiger Himmlischer Vater! Ich brauche jetzt die starke Stütze Deiner Hand. Dein göttlicher Sohn hat mich gelehrt, immer klein zu bleiben. Kann ich überhaupt vor Deiner göttlisCha Majestät anders sein? Kann ich vor Deiner Größe und Glorie etwas anderes sein als ein winzig kleiner Funke, der von Deines Lichtes Pracht seinen funkelnden Glanz bekommt? — O, allhtshligste Jungfrau, verblende Satan, denn er will meine Seele zu einer himmelschreienden Sünde verführen!

Das war ein offener und dummer Angriff Satans. Ich fühlte, daß er während meines Gebetes wie kopfverloren hin- und ChrfusCthlth. Der Himmlische Vater hatte in Shiaht barmherzigen Liebe seine verwegenen Angriffe zunichte gemacht.

Darum schreibe ich immer: „nht Satan“, weil er mir schon öfters erklärte, daß er keinen anderen (Dämon) zu mir schicken will. Er selbst will mich zur Vernunft bringen, aber auch ihm sei dies nicht gelungen.

18. Januar 1963

Heute war ich beim Pater X. zur hl. Beichte. Seit ich das letztemal bei ihm, am 24. Dezember, ghbh¡shtht hatte, habe ich Kraft aus seinen Worten geschöpft: „Lhinhn Sie sanft!“ — Ich flhCth nha Pater an, er möge mich von den bösen Geistern befreien, die mich ständig umringen. — Er riet mir, in solcher Zeit die Heiligste Jungfrau aazuflehen, mich zu beschützen wie hinter einem vorgezogenen Vorhang. Ich soll die Ruhe

128

meiner Seele bewahren, denn Satan lauert ständig darauf, sie mir zu rauben ... Die hl. Beichten, die ich bei Pater X. verrichte, bringen in mir wunderbare Gnaden. So war es auch heute nach der hl. Beichte mit mir. Vorher war meine Seele von Satans Angriffen so sehr aufgewühlt, daß Pater X. sich dahingehend äußerte, mein ihm vorgebrachtes Anliegen nicht klar verstanden zu haben. „Aber, mein geistlicher Vater, eben deshalb bin ich ja gekommen, um in meinem außergewöhnlichen Seelenzustand von Ihnen Hilfe zu erfahren.“ — Er sagte, ich soll nur ein gottwohlgefälliges Leben führen. Dann werde sich Gottes Wille in mir klären. — Auf seine Worte hin kam in meine Seele die Ruhe wieder zurück. Das war der freudigste Tag meines Lebens ....

Noch vor ein paar Monaten sagte der Herr Jesus zu mir:

„Meine kleine Tochter, laß Mich niemals ohne deine Leiden allein!“ Seit einigen Tagen sagt Er es jetzt öfter... Seine Worte haben in mir wahrlich einen leidenschaftlichen Wunsch ausgelöst. Ich wünschte mir das Leiden. Vor der Hl. Kommunion sprach Er zu mir:

„Von heute ab festige Ich dich in deinen Leiden in einem Grade, der die bisherigen übertreffen wird.“ .

Daraufhin wurde ich mit großer Freude erfüllt. Endlich verwirklicht sich Sein Wunsch! Er bat mich schon früher, ich möge mich in den Schmelzofen der Leiden hineinwerfen. Jetzt darf ich dies durch seine Gnade tun ... — Jetzt, da Du in mir die Leiden dauerhaft gemacht hast, bin ich nach vielem Fallen endlich bei Dir angelangt. Jetzt bin ich endlich bei Dir...

Diese dauernd wechselnde Seelenpein! Einerseits zwingt sie mich, die Mitteilungen der Heiligsten Jungfrau weiterzugeben, andererseits hält sie mich zurück, ohne Seelenführer etwas zu tun! Das zermalmt mich. Dann kommt wieder die Stimme, Cie mich aufforCert: „Verbrenne sis!“ — Ich dachte an Cie Worte des Pater X., Cer mir ans Herz legte, diese Wirr-Warr-Gedanken nicht nahe an mich kommen zu lassen.

20. Januar 1963

So sprach der Herr Jesus:

„Die Blindheit und das Licht werden in deiner Seele wie Nacht und Tag abwechseln. Daran werde Ich nichts ändern. Übergib dich ganz Mir, Mein Wille wird ohnehin geschehen! Achte auf Mich, warte auf Meinen Wink, bis Ich ein Zeichen zum Start gebe!“

In den vergangenen Tagen forderten mich der Herr Jesus und die Heiligste Jungfrau öfters auf, diesen Beginn nicht mehr weiter hinausszu-schieben. Der Herr Jesus sagte:

129

„Deine starken Widersprüche bekommst du deshalb zu spüren, damit Ich dich auch auf diese Weise überzeuge, daß das Anliegen von Uns stammt.“

Als ich dies hörte, sind meine Leiden wahrlich in einem noch höherem Grade gestiegen, wie der Herr Jesus voraussagte. Es gibt Zeiten, wo Er für einige Augenblicke mit Seinem Licht meine Seele durchleuchtet. Dann glaube ich, die Dinge klar zu sehen, aber wenn dies vorbei ist, steigert sich meine Qual.

24. Januar 1963

Erneut hat mich der Herr Jesus aufgerufen:

„Handle endlich! Schiebe Meine Bitte nicht auf!“

Dies waren energische Worte, die ich hörte. Meine Seele bebte. Dann sprach die Heiligste Jungfrau:

„Das Widerstreben, mit dem du meine Worte annimmst, entspringt deinen Zweifeln. Dadurch lähmst du nur die Tatkraft deiner Seele, zum Schaden für dich. Wenn du dich nicht bemühst, diese Zweifel von dir fernzuhalten, werden sie dein ganzes Vertrauen in Uns ins Wanken bringen.“

26. Januar 1963

In den Leiden, die mein Leben nun schon schmackhaft gemacht haben, ist jetzt eine Wende eingetreten, die in mir schließlich alles zusammenzubrechen drolh ... Das Gute, das einen ständigen Kampf gegen mein böses 'Ich' in mir führte, ist verschwunden. Jetzt bemächtigt sich meiner nur das Böse. Das Gute ist in mir gar nicht mehr zu finden. Ach, wenn der Herr mich jetzt zu sich rufen würde! ... Eine entsetzliche Todesangst bemächtigt sich meiner, wegen meiner hartnäckigen Sünden. -Meine Himmlische Mutter, bittefür mich, jetzt und in der Stunde meines Todes! ...

1. Februar 1963

Ich ging zu der mir beigeordneten Schwester, um ihr die Mitteilungen der Heiligsten Jungfrau zu übergeben. In diesem Zusammenhang besprachen wir manches. Hernach ging ich in die Pfarrkirche, um das abendliche ANGELUS zu läuten (anstelle der Sakristanin-Schwester-Anm.) Dann ging ich heim. Unterwegs dachte ich über die Weitergabe der Liebesflamme unserer Heiligsten Jungfrau nach. Mein ganzes Wesen, meine Gedanken sind von Ihrer Liebesflamme durchdrungen. Ich überlegte: Nun wird auch in der Schwester die Besorgnis auftreten, ob tatsächlich sie es ist, die Gott mir zur Seite gestellt hat. — Jetzt ist meine Seele von der wunderbaren Gnade der klaren Sicht durchdrungen.

130

Wir haben keinen Grund zur Angst, wenn wir nur immer Gottes Willen tun. Wir sind ja nur kleine Werkzeuge in Gottes Hand, von Seiner Gnade genährt und gestärkt. Daß wir wahrlich keinen Grund zur Sorge haben sollen, durfte ich auch gleich erfahren. — Als ich nach Hause ging — es geschah vor dem Tor unseres Hauses, bevor ich eintrat —, stand plötzlich und unerwartet der Herr Jesus neben mir. Ich sah Ihn nicht. Er legte Seine Hand auf meine Schulter, meine rechte Schulter berührte Er zweimal, dann sprach Er nur so viel:

„Meine kleine Tochter, harre aus bei Mir und leide mit Mir!“

Währenddessen ließ Er mich Seine göttliche Anwesenheit spüren und drang in mein Inneres ein. Er pflegte dies so zu tun, um mir Gewißheit zu geben, aber nur für einige Augenblicke.

Als ich in meine Wohnung kam, waren meine Empfindungen verschwunden, aber die wunderbare Kraft, die mich während dieser Zeit belebte, erfüllte mich mit glühender Liebe zu Ihm und mit dem Verlangen, die Liebesflamme der Heiligsten Jungfrau baldmöglichst gezündet zu sehen. Im nächsten Augenblick erwachte in mir das Gefühl, was wohl mit mir wäre, wenn das Gnadenwirken der Liebesflamme unserer Heiligsten Jungfrau mich nicht durchdringen würde. Jetzt mußte ich spüren, wie viele Gnaden jenen verloren gehen, die ihr Ausströmen entbehren müssen. Qualvoll ist diese Pein, und sie steigerte in meinem Herzen die Sehnsucht danach mit unvorstellbarer Kraft.

Vergebens bin ich heute schlafen gegangen, ich hatte keine Ruhe, konnte nicht einschlafen. In meinem Kopf entstand ein schreckliches Sausen, in meinem Inneren ein sirenenähnlicher, gefahranzeigenCer Ton. Vor mir ein schauderhafter Qualm von Rauch, in dem unkenntliche Personen jammernd vordrangen, beratschlagten und zitterten. In diesem Rauch erschien eine mächtige Gestalt, die ich wegen des vor mir herziehenden Rauches nicht deutlich sah, aber ich wußte, daß es Satan war. In markerschütterndem Heulen rief er um Hilfe: Er weiß nicht, was er anfangen soll. Sein Widerstand wankt, all seine Mittel und Versuche sind vergebens. Dies dauerte nur einige Minuten. — Die Gnade Gottes hat in mir die Überzeugung befestigt, daß die Liebesflamme der Heiligsten Jungfrau unbedingt zünden muß, denn Sie wird die Kräfte der Hölle ins Wanken bringen. Diese Schau hatte mich sehr ermattet. Ich konnte r mich davon kaum lösen.

Als ich am darauffolgenCen Morgen das Haustor betrat, ging ich an jener Stelle, wo der Herr am Vorabend mich Seine Gegenwart fühlen ließ, im frisch gefallenen Schnee tisf in die Knie und dachte daran, wie heilig doch diese Straße ist, Cie Er durch Seine Anwesenheit geehrt hatte!

Wie oft kommt es vor, daß Er mich mit Qualen überhäuft, wenn ich zu Füßen des Herrn knie, und wenn ich gar nicht daran denke, erscheint Er

131

plötzlich. Shiah Phtsoa ist zwar unsichtbar, aber Er läßt mich Shiah Gegenwart dennoch spüren, und meine Leiden bleiben trotzdem bestehen.

Zur Zeit leide ich unter dem Gedanken, daß meine Leiden wertlos sei-ha. Darum bat ich in der finsteren Nacht meiner Shhlh nha Herrn: Mein anbetungswürdiger Jesus, ich bitte Dich, laß das vollkommene Vertrauen zu Dir auch in der Trockenheit meiner Shhlh niemals ins Wanken bringen!

4. Februar 1963

Der Herr Jesus ließ mich nicht ohne Trost lhinha, in seiner unendli-cCha Güte sprach Er lange mit mir. Er lehrte mich und regte mich an, auch weiterhin beharrlich zu lhidea:

„Sei nicht überrascht, whaa auch jene Personen, die Ich liebe und die auch Mich shCr lieben, dich mißtrauisch empfangen und zutüsksetzen. Überlasse dich ganz Mir! Der Weg auf Golgotha war nicht ohne Holpern. Ich rang mich auch durch. Du kommst jetzt mit Mir auf Kaivaria. Das ist der Weg der Verdemütigung. Unsere Mutter kommt auch mit und teilt mit dir Ihre Leiden. Nimm diese Auszeichnung an, nur wenige sind ihrer teilhaftig. Du bist ihre aushrwählth Karmeliterin. Und Ich bin Ihr verpflichtet. Ihr kann Ich nichts verweigern, denn Sie beruft sich auf Ihre Liebesflamme. Ich bin immer bei dir, auch dann, wenn du es nicht wahrnimmst.“

Er betrachtete mit mir Shiah Lhidha in Gethsemane und sprach dabei:

„Durchlebe Meine entsetzlichen Leiden! Siehst du, darum habe Ich die Jünger gebeten, zu beten. Ihre Nachtwache hätte Mir Linderung verschafft. — Der himmlische Vater schickte Mir hiahn Engel. Jetzt bin Ich es Selbst, der dir Lianhtung bringt.“

Und wieder berief Er sich auf die Liebesflamme, die Ihn verpflichtet:

„Bedanke dich bei Unshrht Mutter! Erneut bitte Ich dich, weiche nicht zurück. Was immer Ich von dir verlange, überlaß dich Mir ganz, mag die vom Satan verursachte Qual noch so groß sein! Ich lasse es zu, fürchte dich nicht! Seine Macht ist nur so groß, wie Ich es ihm erlaube.“

Dann wies Er auf den hl. Johannes den Täufer hin, der Seine Wege vorbereitete. Er sprach über seine Leiden und von seiner Beständigkeit:

„Meine Tochter, wen Ich erwähle, der kann nicht ein vom Winde hin-und herbewegtes Schilfrohr sein. Der muß in unerschütterlicher Festigkeit bei Mir aushauen. Deine Seele darf sich vor nichts verbeugen, das nicht Mir dient. Meine kleine Tochter, Carth aus bei Mir, du weißt, wie Ich dich liebe!“

Während des Gespräches flößte Er mir Kraft ein. Vor der Hl. Kommunion, während der Hl. Wandlung, fing Satan an mich derart zu quälen, daß er meine Worte und Gedanken in seinem Banne hielt. Sein CöC-

132

msrhes Pächter, sein unverschämtes Geschwätz, seine dauernden Störunge,. verursachten nämlich in meinem Inneren einen ohrenbetäubenden Lärm: Ich solle zur Kenntnis nehmen, welche Macht er über mich habe. Sogar Wunder könne er mit mir wirken, aber dies tue er nicht, weil nicht einmal der Himmel mich dafür würdig halte... Er könnte mich auch in Besitz nehmen, wenn er wollte, denn er habe alle Mittel dazu bereit, aber das tue er deshalb nicht, weil das für ihn eine Schande wäre, wenn er von mir ausgetrieben werden würde ... Da er mich nicht in Besitz nehmen will, wähle er lieber die Pein dieser Art, mich andauernd zu quälen ... Während des ganzen Tages gab er keine Ruhe. Indem ich mich vollkommen auf Gott verließ, ertrug ich diese Qualen, die mich völlig erschöpften.

7. Februar 1963

Nachmittags trieb mich die Jungfrau-Mutter an, die Weitergabe Ihrer Liebesflamme zu beschleunigen. Sie bat mich, keine Angst zu haben, mögen noch so große Schwierigkeiten auftreten, Sie stehe mir bei. Erfolglosigkeiten und Demütigungen, die auf mich zukommen würden, brächten das heilige Anliegen so recht in Schwung. — Noch am selben Tag sprach der Herr Jesus: -

„Meine kleine Tochter, du versenkst dich zu sehr in irdische Dinge!“

(Das sagte der Herr Jesus deshalb, weil meine Seele nach den Belästigungen des Bösen ein bißchen abgelenkt war.) — Auf die Worte des Herrn hin zitterte mein Herz plötzlich und ward traurig. Er aber tröstete mich mit liebevoller Stimme:

„Ich habe dir das nicht gesagt, daß du verzagest, vielmehr wollte Ich dich anspornen, deine Augen während deiner Kämpfe ja nicht auf die Erde zu heften. Schau nur auf Mich! Ich will, daß du in deinem Kampf dich eng an Mich schmiegst, dich auf Mich verläßt und immer nur aufwärts schaust!“

Dann erklärte Er mir, wie sich mein Leben gestalten würde, wenn ich den Wünschen des Fleisches nachginge, wenn ich mein Leben so einrichten würde, als hätte ich kein ewiges Ziel... Danach zeigte Er mir, wie es nach einem leiderfüllten Leben aussehen würde.

„Wir erwarten dich, Ich und Meine Mutter, als Lohn für deine Verdienste.“ r

Von den Worten Jesu kann ich nichts mehr wiedergeben. Diese hier schreibe ich auch nur deshalb nieder, damit ich daraus Kraft schöpfe, indem sie mir in schweren Stunden die liebevolle Güte des Herrn in Erinnerung bringen.

133

9. Februar 1963

Als die Abendglocke zum ’Angelus* ertönte, warf ich mich zu Füßen des Herrn Jesus nieder, um mein Abendgebet zu verrichten. Kaum hatte ich damit begonnen, als der Herr dreimal nacheinander sagte:

„Deine Leiden werde Ich bis zum Martyrium steigern.“

Hernach herrschte große Stille. In Seine unendliche Güte versunken, bat ich den Herrn Jesus um Verzeihung für die Beleidigungen seitens unserer Familie und unserer Pfarrgemeinde. Ich sühnte anstelle jener, die Ihn aus irgendwelchem Grund beleidigten, mich auf die Liebesflamme der Heiligsten Jungfrau berufend, daß Sie ihr GnaCenwirken auf alle ausgieße. Still versunken, sann ich Seinen Worten nach. Von diesem Augenblick an wiederholte Er Seine Worte dreimal.

Meine Schmerzvolle und Unbefleckte Mutter, jetzt will ich auch Dir danken, daß Du mir durch das Gnadenwirken Deiner Liebesflamme eine solch verdienstvolle Möglichkeit erschlossen hast. Seitdem jubelt meine Seele ... O, komm, gesegnetes Leid, das mich mein Leben für das hl. Anliegen hingeben läßt!

10. Februar 1964

Ich beeilte mich, zum Herrn Jesus zu kommen. Zunächst betete ich meinen Psalter. Ich mußte mich beeilen, ihn noch vor der Dämmerung zu beenden. Nicht Cie Dauer des Gebetes drängte mich zur Eile, sondern die Kälte unserer Kirche, die aus Beton gebaut ist. Ich fing an zu frieren. Mit der Kälte habe ich ohnehin zu kämpfen.

Das bewog mich auch jetzt, mich zu entfernen. Da bat mich jedoch der Herr Jesus flehentlich, noch zu bleiben:

„Laß Mich nicht allein! Ich bleibe allein, ohne Trost. Ach, wie oft bleibe Ich allein!“ — Dann fragte Er mich:

„Sage Mir, hast du jemand bei Mir angetroffen, seitdem Ich mit dir mein Haus teile und dir einen ständigen Zugang gewähre?

Mein Haupt senkend, sann ich nach und antwortete: „Nein, mein Herr!“ — Darauf Jesus:

„Laß Mich doch nicht allein! Wie soll Ich dir die Fülle Meiner Gnaden austeilen? Unser Innerstes fühle gemeinsam! Unsere Herzen mögen gemeinsam schlagen. Bringe Mir viele Seelen! Unsere Hände mögen gemeinsam sammeln. Wenn du einmal verlassen bist, werde Ich dich auch nicht allein lassen. Ich werde bei dir sein in deiner Bedrängnis. Übrigens auch jetzt werde Ich dich mit dem durchdringenden Blick Meiner Augen nach Hause begleiten.“

134

12. Februar 1963

Die Heiligste Jungfrau ließ mich wissen, daß Ihre Liebesflamme nicht nur in meiner Nähe ihr Licht ausstrahlt, sondern auf alle Glieder meiner Familie ausströmt. Satan kann sie dann nicht zur Sünde verführen. In dieser Gnade werden sie gestärkt und befähigt, noch mehr Gnaden zu empfangen.

13. Februar 1963

Beim Erwachen, in der Frühe, versenkte der Herr meine Seele in wunderbaren Frieden. Mein Gebet bestand aus tiefer Stille. Auch nach der Hl. Kommunion kam kein Wort auf meine Lippen. Für diese wunderbare Gnade fand ich kein Wort. Wahrlich wunderbar war die Gnade, die von einem Augenblick zum anderen sich vermehrte. Ich muß schreiben, ich war der Erde entrückt. Als meine Lippen sich zum Sprechen bewegten, fragte ich Ihn: „Mein anbetungswürdiger Jesus! Was tust du mit mir Unwürdigen?“ - Er flutete in meine Seele durch Sein hauchähnliches, sanftes Einflößen die Wahrnehmung, daß Er mich jetzt im pfeilgeraden Flug zur unendlichen Liebe Seines göttlichen Wesens anziehe.

„So handle Ich, weil Ich dich liebe!“ - sagte der Herr Jesus.

Und als meine Seele sich mit Ihm vereinigte, als hätte sie das irdische Wesen meines Leibes verlassen, und während mein Leib die häuslichen Arbeiten verrichtete, (an diesem Tag hatte ich besonders viel zu tun, denn ich mußte den Haushalt meiner schwerkranken Tochter führen), während meiner vielseitigen Beschäftigung störte nichts meine Vereinigung mit Gott. Vielmehr schwebte meine Seele in einer Höhe, von der aus sie auf die eifrige Tätigkeit meines Leibes herabblickte. Dieser außergewöhnliche Zustand verstärkte sich wellenähnlich in meiner Seele. Meine Hausarbeit mußte ich unterbrechen, denn ich versprach, in der Wallfahrtskirche unserer Heiligsten Jungfrau täglich von mittags bis 13.00 Uhr eine Anbetungsstunde zu halten. Dann erledigte ich, auf die Bitte meines Sohnes, eine amtliche Angelegenheit für ihn. Diese viele Arbeit füllte meinen ganzen Tag aus. Fleißig mußte ich mich der Arbeit unterziehen, und währenddessen schwebte meine Seele hoch in Gottes Nähe.

21. Februar 1963

Morgens sprach der Herr Jesus zu mir:

„In der Nacht war Ich hier bei dir und segnete deine Familie. Ich tat das auf Bitten Meiner Mutter. Sie ist es, die deine ganze Familie mit dem Gnadenwirken Ihrer Liebesflamme überflutet. Meine kleine Tochter, wie sehr lieben Wir dich!“

135

Meine Shhlh ist voll von nha in den Vortagen erhaltenen Gnaden, von nhaha ich — wie von einer wunderbaren Kraft — zhCrh. Als ich heute nach der Hl. Messe nach Hause kam und während meiner Hausarbeit ganz in Ihm versunken war, ließ Er mich milde und lautlos wahraehmen, wie Er darüber lächelt, was mich mit so großer Freude erfüllt hat...

„Du bist überrascht, nicht wahr, wie ShCt du am vergangenen Tag in die Nähe Gottes gebracht und von der Erde entrückt warst. Es ist der Lohn deiner beharrlishhn Kreftanstrengung, damit du siehst, wie sehr Wir deine schweren Kämpfe für das heilige Anliegen würdigen. Darum wirst du für deine Ausdauer auf hinh steigende Anhöhe der Gnaden hmpotghCobea.

28. Februar 1963

Meine Tochter ist krank. Ich war daran, zum Arzt zu gehen, um ihn zu fragen, was wir tun sollten. Der Herr Jesus beruhigte mich:.

„Geh nirgendwohin! Es wird zugunsten deiner Tochter sein, wenn sie nicht gesund wird.“

(Mit beklommenem Hhtzha hörte ich Seine Worte, denn sie hat hinhn Gatten und ein Kind.). Der Hin- Jesus sagte auch, warum sie nicht gesund wirdi:

„Deine Tochter hat nämlich ständig schwere Versuchungen ... Durch die lange Krankheit überhäufe Ich sie mit der Fülle Meiner Gnaden. Ihre Seele wird auf diese Weise von nha Versuchungen gereinigt, und die Leiden wird sie von nun an mit Freude hin-nhCmen und geduldig ertragen.

5. März 1963

Der Herr Jesus sprach:

„Lebe heilig, nhan die viilin Gnaden, die du von Mir bekommst, geben dir immer mehr Kraft! — Lebe noch heiliger, mit deiner ganzen Kraft, und fühle, wie sehr Ich in dir Meine Gnaden vermehre!“

11. März 1963

Die Jungfrau-Mutter sprech:

„Ich merke, wie du dich dem Gnadhnwitken Meiner Liebesflamme überläßt. Zur Freude Meines müttetlisCha Herzens tust du das. — Nicht wahr, du leidest darunter, daß man dich nicht versteht? Sind die Prüfungen schwer? Scheue nicht die Mühe, geh, und sage es din Zuständigen, daß dhiah Zudringlichkeit nicht von dir stammt. Ich bin es, die dich ständig drängt. Du weißt, was Ich dir sagte: „Durch deine Kleinheit, Unwissenheit und Demut wird meine Liebesflammh zünden.“

136

Hernach sprach Sie noch lange mit mir. Wiederholt teilte Sie mir mit, mit welcher Wut und Kraft Satan gegen jene loszieht, von denen er auch nur ahnt, daß in ihrem Herzen die Liebesflamme zünden wird.

„Wir haben ihm erlaubt, an jenen Seelen, die Meine Liebesflamme, Mein heiliges Anliegen, in Bewegung setzen wollen, daß er seine Versuchungskünste ausprobieren darf.“

Während des Gesprächs kam Sie wieder darauf zurück, daß die jetzt beginnende Gnadenzeit nicht für Jahrzehnte hinausgeschoben werden dürfe.

„Wir haben keine Zeit zum Trödeln. Es bleibt uns bis zum Zünden Meiner Liebesflamme nur noch die Zeit, die Satan für Cie Versuchung der 12 hervorragendsten Priester braucht. Laß diese Meine Worte ihnen zukommen, damit sie keine Angst haben. Ich werde mit ihnen sein. Wie Ich dich, so werde Ich auch sie zum Sieg gegen die Versuchungen Satans führen.“

Meine Seele brennt vor Sehnsucht, nach balCmöglichster Verwirklichung des Wunsches der Heiligsten Jungfrau. Zur Zeit erlebe ich schwere Tage. Schon öfters äußerte sich die Jungfrau-Mutter, daß ich zu Pater X. gehen und ihm sagen solle, er möge es als heilige Pflicht erachten, meine Seele zu führen. Auf diese ihre Worte hin bedrängten mich erneute Zweifel... — Ich berichtete darüber der mir beigeordneten Schwester. Sie gab mir den Rat, entschlossen zu gehen, da auch sie mich nicht mehr zurückhalte. Ich solle nur gehen ...

23. März 1963

Ich ging zu hl. Beichte bei Pater X. — Nach meinem SünCenbekennt-nis teilte ich ihm den Hinweis des Herrn Jesus und der Heiligsten Jungfrau mit. Er erwiderte darauf, daß er bei seinem früheren Standpunkt beharre und meine Seelenführung nicht übernehme. Es fehle ihm die nötige Kraft dazu, um sie durchführen zu können. Dabei berief er sich auf seine kürzlich überwundene schwere Krankheit, auf seine infolgedessen eingetretene Schwerhörigkeit, aber hauptsächlich auf seine Zweifel...

Er entgegnete mir, daß ich hartnäckig, nicht fügsam sei, ich bestehe nur auf meinem eigenen Willen. Ich sagte ihm, wenn ich aus eigenem Willen hierher hätte kommen sollen, hätte ich für keinen einzigen Schritt dazu Kraft gehabt. Ich würde mich ihm nicht nähern, wenn ich dazu nicht den Aufruf von oben bekommen hätte. Weiterhin teilte ich ihm mit, daß ich den Rat der mir beigeordneten Schwester einholte, bevor ich hierher gekommen sei. Dann kam ich zurück auf seine Behauptung, daß ich ungeduldig sei. Ich bin vollkommen davon überzeugt, daß diese Ungeduld nicht meiner Willensstärke entstammt, denn ich habe kein persönliches Interesse daran. Darauf antwortete er nur mit einem Wort: „Schön!“

 

137

Ich bat den Pater, wenn er schon persönlich meine Seelenführung nicht übernehmen wolle, so möge er doch wenigstens die Güte haben, mich auf einen anderen Seelenführer hinzuweisen ... — Er sah auch ein, daß ich eine ständige Seelenführung wahrlich notwendig brauchte, aber er wollte mir dabei nicht behilflich sein. — „Es wird schon irgendwie gehen!“ — sagte er. Er empfahl mir, das Leben der Kleinen Hl. Theresia zu lesen und ebenso die „Nachfolge Chnsti“ von Thomas von Kempen, die reines Evangelium sei. Daraufhin antwortete ich ihm: „Sehr gerne folge ich ihrem Rat, aber ich bin eine schlechte Leserin, nicht nur wegen meiner mangelhaften Schulbildung, sondern auch deshalb, weil ich, sobald ich von einem Satz ergriffen bin, beginne ich darüber zu betrachten. Übrigens ist der Stoff meiner Betrachtungen schon seit Monaten: „Das Wort ist Fleisch geworden ..." Darum halte ich darüber als über ein unerschöpfliches Wunder immer wieder Betrachtungen. Dann sprach er: „Meine Tochter, jetzt werde ich dir einen von Herzen kommenden und von persönlichen Wünschen begleiteten Segen geben.“ Nach diesem Segen ging ich beruhigt von dannen ...

Dann überfielen mich wieder Zweifel. Der Pater glaubt mir ja nicht. Was ich ihm sagte, rief auch in ihm Zweifel hervor. Dann dachte ich, jetzt wird auch er von vielen Zweifeln heimgesucht werden, ähnlich wie auch ich darunter schon seit langer Zeit leide. Ach, wie demütigend war doch diese Abweisung! ... Aber jetzt lasse ich es dabei bewenden. Gottes Wille möge geschehen! Wenn der Herr Jesus diese Verdemütigung mir zugedacht hatte, so nehme ich sie gerne aus Seinen Händen an.

Als ich heute zu Ihm ging, bat mich der Herr Jesus nach langem Schweigen:

„Meine Tochter, Ich bitte euch, sorgfältig darauf zu achten, den Zustand der Heiligmachenden Gnaden nicht zu verlieren! Sie ist die Schönheit eurer Seele, die Meine Wonne ist. Solltet ihr sie verloren haben, säumet nicht, sie zurückzugewinnen. Wenn ihr wüßtet, mit welcher Liebe Ich für euch gelitten habe, um die Vergebung eurer Sünden vom Himmlischen Vater zu erlangen! Dich bitte Ich, hilf Mir dabei, vielen Seelen das Gnadengewand ihrer Taufe zurückzugewinnen. (Seine Stimme war flehentlich.).

24. März 1963

Noch immer stehe ich unter der Wirkung der im Rahmen der hl. Beichte erlittenen Demütigung, der kühlen Abweisung des vergangenen Tages.

„Elisabeth!“

Meine Seele bebte, denn diese Anrede war seltsam.

„Glaubst du Mir, glaubst du Uns? Glaubst du, daß Ich und Meine Mutter dich gerechtfertigt haben bei Ihrem lieben Sohn? (= Pater) — Sprich, glaubst du es?“

138

In meinem Inneren gab ich sofort die Antwort: Mein anbetungswürdiges Jesus, Du kennst meinen Glauben.

„Glaubst du daran, daß du dir Bestimmung, zu dir Wir dich ausir-wählt haben, staanhalten kannst? Ich frage dich noch einmal: Bist du biriit, die Demütigungen und Leiden, dii mit Unserem heiligen Aalih-gin verbunden sind, auf dich zu nlhmea? Weißt du auch, daß jine Leiden, dii du bis jetzt getragen hast, nur als Vorbereitung auf jenis Ziel dienten, das du noch erriichen mußt? — Du bist ein Werkzeug in Unseren Händen. Willst du auch weiterhin Unser Werkzeug bleibin? Willst du mit Mirauf den Birg Kaivaria steigen? Wenn ja, dann ist diin Platz ahbha Meiner Schmerzhaften Mutter. Dii Lihbhsflammh Ihris Hltzhas, dii Sie durch dich auf Ernla entzünden will, verlangt von dir eini vollkommene Hingabe. Gib nicht sofort Antwort darauf. Kehre in dich, und bereite dich im Hinblick auf dieses Anliegen auf die Antwort vor.“

Im Laufe des Vormittags sprach Er zu Hause weitir:

„Ich merkte, wie htscCütthtt du warst, als man diinen ehrlichen Worten aisCt glaubte, obwohl sie von Mir waren. Ich beobachti, wie du das Leid, als die Hauptprobe vom Anfang deiner 1^^, aufnimmst. Diisi für dii ganze Welt bedeutsame Zeit, diisis heilige Anliegen, das Wir durch dich biginnen, kann nicht auf Lehm^in in Bewegung gesetzt wlrnla. Nur eini wie Stahl abgehärtete Shhle kann sii in Gang bringen.“

Während Er dies sagte, erfaßte ein mächtiger Strom Seinir Gnade mlial Seili. Dir Herr Jisus fragte mich, ob ich dies virstehe. Seini klä-tendln Worte liißen die Gnade der Stärke dis Heiligen Geistes in meiner Seele hetlinbtechea. Sein wunderbares Licht htlhusCthte meinen Virstand. Er ergoß in meine Seele die Gnade des Glaubens und Vertrauens, — so sagte der Herr Jisus. „Ohne sie kann keine einzige Tugend in euch Wurzeln fassen. Sie sind die Grundpfeiler Unseres heiligen Vorhabens, auf das Wir Uns jetzt vorbereiten und womit Wir in Kürze beginnen werden.

Sinni über die Bedeutung Meiner Worte aasC. Was mit dir jetzt geschah, war die erste Rührung deines Glaubens . .. Wie Ich mirki, kommst du nicht darüber hinweg, daß die hhiligmäßigh Person dir eine entschiedene Ablehnung erteilt hat. Sei deswegen nicht verzagt! Ich führe dich. Wenn du bangst, so muß Ich annehmla, du seist mit Mir nicht zufrieden.“

Als ich diese Siine Worte hörte, war ich in miinem Innirin wie vernichtet ... Mein anbetungswürdiger Jisus, was hast Du mit mir getan? Wie soll ich mich vor Dir demütigen? Ach, wie tut es mir liid, Dich beleidigt zu haben! ...

... Währind der Exerzitien hielt der Herr Jesus ein wahrhaftiges Gespräch mit mir. Er bat mich, eiligst dim Herrn Bischof zu übergiben, was Er mich hatte nienersshreibea lassin. (Am 27. März habe ich dies auch getan. — Nachtr. Eintrag).

139

... Er sprach viel über die Gnadenzeit und das Ausströmen des Heiligen Geistes, „das man mit dem ersten Pfingsten vergleichen könnte, daß die Erde mit der Kraft des Heiligen Geistes überflutet wird. Bei diesem großen Wunder wird die ganze Menschheit aufhorchen. Dies wird durch das Gnadenwirken der Liebesflamme unserer Heiligsten Jungfrau geschehen...

Die vom Unglauben schon allmählich verdunkelte Welt wird gewaltige Erschütterungen erleben müssen, und danach wird man glauben. Diese Erschütterung wird durch die Kraft des Glaubens eine neue Welt ins Leben rufen. Das im Glauben gefestigte Vertrauen wird durch die Kraft der Liebesflamme in den Seelen Wurzel fassen. So wird das Angesicht der Erde erneuert. — „Denn eine solche Gnadenflut wurde noch nie gegeben, seit das Wort Mensch geworden ist.“ — Diese Erneuerung der von Leiden überfluteten Erde wird durch die fürbittende Macht und Kraft der Allerseligsten Jungfrau geschehen.“ —

Unser Herr Bischof spendete in einer naheliegenden Gemeinde die hl. Firmung. Ich fuhr hin, bat seinen Sekretär (H.), den Herrn Bischof zu fragen, ob sich eine Gelegenheit zu einem Gespräch mit ihm anböte. Bis ich die Antwort erhielt, war ich in innerer Erregung. Ich konnte fast nicht glauben, daß es zu einem Gespräch mit dem Herrn Bischof komme. Inzwischen bat ich die Heiligste Jungfrau, sie möge den Herrn Bischof bewegen, meine Bitte zu erfüllen, wenn das Anliegen so dringend ist. Nach dem Festmahl sprach der Herr Bischof kurz mit mir, bevor er in das Auto stieg. Zu meiner großen Überraschung bot er mir an, mich Mittwoch, um 10.00 Uhr, zu empfangen. Ich solle zu ihm nach Stuhlweißenburg ins bischöfliche Palais kommen. Ich wußte nicht, wohin mit meiner Freude! Dieser Entschluß war schnell gefaßt und ein Zeichen dafür, daß das Anliegen der Heiligsten Jungfrau dringend war, da Sie es so schnell erledigte.

Mittwoch vormittag wartete der Herr Bischof auf mich. Das Gespräch dauerte eine Stunde. Wir waren nur zu zweit. Ich übergab ihm das vorher Niedergeschriebene. Es waren Cie Mitteilungen des Herrn Jesus und der Heiligsten Jungfrau. — Da fiel mir ein, wie ich, als ich das erstemal hier war, mit großen Vorbereitungen mich auf den Weg gemacht hatte, und ich war nicht einmal allein gewesen, sondern mit der mir zugeorC-neten Schwester. Als wir damals mit dem Zug nach Hause fuhren, sagte der Herr Jesus unter anderem:

— „Es wird die Zeit kommen, wo du verlassen und ganz allein in diesem heiligen Anliegen handeln mußt.“ —

Das habe ich dann der mir zugeordneten Schwester sofort gesagt. — Nachträglich hat sich dies bewahrheitet.

140

15. April 1963

Traurigen Herzens dachte ich: „Mein anbetungswürdiger Jesus, warum die Jungfrau-Mutter eben unsere Familie auserwählt hat, um in ihr die Liebesflamme einzupflanzen? Hier, an diesem Ort, wo Du so viel beleidigt wirst?“ -

— „Ich bin nicht gekommen, um die Gerechten zu retten, sondern die Sünder. Darum habe Ich den qualvollen Tod erlitten. Auch dich habe Ich deshalb zur Mitarbeit an Meinem Erlösungswerk auserwählt. Leide mit Mir, wie Ich gesagt: bis zum Martyrium!“ —

21. April 1963

Der Herr Jesus sagte:

— „Weißt du, welche Leiden die größten sind? Jene, die Ich jetzt über dich ergehen lasse, das ist das Nichtverstandensein. Eine größere Pein als die gibt es nicht. Dies wird auch die Pein deiner Seele bis zu deinem Tode sein. (Das besteht in meiner Familie). Auch ich habe während Meines ganzen Lebens darunter gelitten. Meine Tochter, du sollst es nicht besser haben als Ich. Unser Innerstes empfinde gemeinsam, unsere Lippen mögen gemeinsam den Himmlischen Vater um Erbarmen bitten.“ -

Die Leiden belassen meine Seele in großer Trockenheit. Ihr Sinn und Wert sind mir dann unbegreiflich und ohne Geschmack. Der Herr Jesus sprach:

— „Einen sanften Vorwurf muß Ich dir machen. Wie schwer begreifst du den Wert und den Sinn deiner Leiden! Die Leiden sind aber nur dann verdienstvoll, wenn die Seele sie in voller Hingabe annimmt.“ —

— Mein Jesus, Du weißt, was Du von mir verlangst; dazu reichen meine Kräfte nicht aus. Meine Seele steht in ständiger Bereitschaft zu Deinem Dienste, aber der Leib ist — Du weißt — der ständige Schauplatz der Kämpfe. In der Trockenheit und im Dunkel der Seele erkenne ich den Willen Gottes nie eindeutig.

16. Mai 1963

Während des Kochens:

— „Ich bitte dich, von jetzt ab denke nicht an dich! Dein Gedanke sei nur eins: Wir! Wenn du zu Mir kommst, wenn du an Mich denkst, denke so, daß Wir zwei eins sind. Nichts sei zwischen uns! Ich werde die Lücken deiner Seele mit meinen Gnaden auffüllen, und du übergib dich, als wenn nicht mehr du lebest, sondern Ich in dir lebe, und du lebst nur durch Mich.“ —

141

Dann wiederholte Er erneut:

— „Meine kleine Tochter, Wir haben dich sehr lieb!“ —

Nach einigen Tagen:

— „Ich sage dir ja, spricT nicht von dir, das 'Ich* muß vollkommen verschwinden. Für dich existiere nur noch Ich. Das ist dein wahres Leben.“ —

17. Mai 1963

Vergebens kniete ich morgens bei der Kommunionbank. Der Priester reichte mir nicht die Hl. Kommunion, weil ich nur allein war. Ich sprach: „Ach, hat das Uns nicht gut bekommen!“ —

— „Das ist wahr!“ — sagte auch der Herr Jesus. — „Laß Unsere Freuden und Kümmernisse eins sein! Jetzt fühlen Wir unsere Zurücksetzung zu zweit, das betrübt Uns. Tragen Wir dieses Schmachten gemeinsam!“ —

So ist es leichter. Während wir uns so unterhielten, erfüllte Er meine Seele mit Seinem innersten Empfinden:

— „Du bist mein kleiner Wassertropfen. Versenke dich in den berauschenden Wein Meiner unendlichen Göttlichkeit, in seine lebenspendende Kraft, in seinen Duft, den du durch Mich ausströmen sollst. Mein Duft umhülle dich. Daraufhin werden auch andere durch Mich, durch dich sich zu Mir neigen. Siehst du, so müssen Wir eins sein! Hafte nicht an dem Schmutz der Erde, die voll ist von wimmelnden Würmern. Für dich mag die Erde nur bedeuten: schau auf sie herab, und retten Wir die Seelen von den für sie gefahrbringenden wimmelnden Würmern. Für diese Seelen sühne, bete! Deine Opferbereitschaft ist das Salz, das, wenn du es auf die wimmelnden Würmer streust, diese herunterfallen läßt, wie leblose Egel. Sie krümmen sich zusammen und werden zunichte. Unsere Gedanken seien eins: die Rettung der Seelen!“ —

18. Mai 1963

- „Bringe Mir immer neue, frische Opfer! Ich striue in diini Siili nha Samin Meiner Gnaden aus, Miine heilige Lehre. Sorge dafür, daß du sie (dii Samen) durch Gibit, Selbsthntsagung und ständige Opferbe-reitscCaft in deiner Siele pflegst. Vergiß nicht, wie leid Mir das Los der auf din Wigrand gefallenen Samenkörner tut! Sammle die in dlialt Siile gepflegten Blumin, und bringe sii frisch zu Mir. Bei Mir sollen sii blühen und duften. Nur ghsscnitthnh Blumin bitte Ich, nicht solche, dii in dir Erdi wurzeln. Diisi können Mich nicht lrfrluea, denn iin solches Opfer nimmt auch von dir Erdi siini Kraft und siinen Saft.“ —

142

Was ich jetzt niederschreibe, habe ich nicht durch Worte vernommen. Es geschieht auf die Bitte des Herrn Jesus, was ich hier mitteile.

Einmal kniete ich vor dem Altar, tief gesammelt, im Gebet. In meiner Seele brannte das Feuer der göttlichen Liebe. Während ich Ihn so anbetete, nahte sich mir jemand (eine Schwester). Als sie mir schon ganz nahe war, geriet sie in die Strömung dieser glühenden Liebe, die meine Seele erfüllte und mich in Seiner Nähe gefangen hielt. Der Herr ließ mich wahrnehmen, in welchem Grade auch sie dieses Ausströmen empfand. — Dasselbe göttliche Ausströmen empfand auch die mir zugeordnete Schwester, aber viel intensiver und anhaltender. Es geschah auch, daß sie sich mir während des Gebetes näherte, Gott mich empfinden ließ, in welchem Maße das Wahrnehmen Seiner Gegenwart auf sie überströmte.

In dieser Zeit war ich vom Wahrnehmen Seiner Gegenwart so erfüllt, daß die mir zugeordnete Schwester mehrere Wochen hindurch diese Seine Gnadenflut mit mir teilte. — Einmal begegnete ich auf der Straße einem Priester. Er begrüßte mich. Als ich ihm etwas näher kam, strömte aus meiner Seele das Empfinden der göttlichen Gegenwart auch in seine Seele. — Dies kam auch bei einem anderen Priester vor. Ich fand es aber seltsam, daß das Überströmen in seine Seele, im Vergleich mit dem vorher erwähnten Priester, viel weniger wirksam war. —

Als ich über diese Erfahrung staunte, belehrte mich der Herr Jesus!

— „Mit diesen Gnaden durchströme Ich dich und durch dich auch all jene, die in deine Nähe kommen. Die Liebesflamme Meiner Mutter verpflichtet Mich —

19. Mai 1963

Der Herr Jesus:

— „Legt die Scheindemut endlich ab, die eych von der Begegnung mit Mir zurückhält. Weißt du, warum Ich das sage? Unter dem Vorwand, nicht würdig zu sein, haltet ihr euch zurück. Leider muß Ich sagen, daß wegen eurer Sünden ihr nach Meiner Liebe hungert. Macht euch Meiner Liebe würdig durch eure Bußgesinnung ... — Dir sage Ich, leide für sie. Sei das Leiden vor dir noch so dunkel, bringe dieses Opfer! Kommt nur zu Mir! Die Leiden sind für euch nur so lange dunkel, solange ihr nahe zur Erde seid. Meine Tochter, du verstehst Mich schon, nicht wahr? —

Als ihr geboren wurdet, habe ich auf das Pergament eures Lebens auch das Leiden geschrieben. Jetzt erläutere Ich dessen Wert. Je näher ihr zu Mir kommt, umso mehr erhellt Mein Glanz den Wert eures Leidens. Und wenn ihr bei Mir ankommt, dann werdet ihr vor dem Thron der Heiligsten Dreifaltigkeit dessen nie verschwindenden Wert und seine Schönheit betrachten können. Ich werde sie sofort dort .entwickeln1 und, mit Meinen Verdiensten vereint, wird sich für euch ein wundervol

143

les Verdienst daraus ergeben, wodurch eure Seelen in wonnevollen Rausch getaucht werden.

Erinnere dich nur an die Abziehbilder, mit denen du in deinen KinCer-jahren so gerne gespielt hast. Du mußtest sie nur anfeuchten, ein bißchen reiben, und schon kam in schönen Farben eine prächtige Landschaft, ein Prinz, eine Prinzessin oder sonst etwas hervor. Ich sehe, du schaust Mich verwundert an, warum Ich von solchen naiven Kinderspielen spreche.

Mein Tochter, Meine Lehre ist einfach und kindlich. Den Kinderseelen, die nichts abwägen, gehört der Himmel, denen, die staunend auf Mich hören und Mir Glauben schenken. Siehe, Ich spreche nicht in der Sprache der Wissenschaft zu euch. Diese hat noch niemanden geheiligt. Nehmt Meine einfache Lehre, die Ich in eure Kinderseele eingepflanzt habe, an. Siehst du, denen gehört Mein Reich! — Für die Ungläubigen opfere die von Mir angebotenen Leiden, die Ich auf deinem Pergament vermerkt habe. Sei nicht bequem, schreibe jetzt weiter! Und wenn deine vielen niedergeschriebenen Worte, deine Leiden, die du in Meinem Erlösungswerk zu ertragen hattest, zu Mir gelangen, wird Mein belebender Sonnenstrahl auf dich scheinen, ähnlich wie die aufgehenCe Sonne am Morgen das noch schlummernde dunkle Tal erhellt und die Frühaufstehenden sich in dessen prächtige Schönheit versenken können. — Jetzt genügt soviel! Zehre von Meiner Lehre, bis Ich wieder zu dir spreche, und sende betend Meine Worte zurück!“ —

Das geschah in aller Frühe vor dem Altar. Nach dem langen Gespräch folgte eine kurze Pause. In der Stille ließ dann die Heiligste Jungfrau Ihre Stimme hören, so daß Sie das letzte Wort des Herrn mit dem Ihrigen verband und sprach:

— „Meine kleine Tochter, zu den Frühaufstehenden gehörst auch du, auf Cie Ich im Dunkel deiner Seelennacht Meine Liebesflamme erstrahlen ließ und mit ihrer milden, strahlenden Wärme dir neue Kraft verlieh. — Es gibt viele solche Seelen, auf die ich den belebenden Strahl Meines mütterlichen Herzens, das Gnadenwirken Meiner Liebesflamme, senke.

Weißt, die Erde ähnelt jetzt der Natur vor einem Sturm. Sie ist auch mit einem ausbrechenden Vulkan zu vergleichen, dessen ansteigender höllischer Rauch mit seiner herabfallenden Asche würgt, tötet und blendet und bei dessen Erbeben sich alles um ihn in Ruinen verwandelt. Das ist jetzt die schreckliche Lage der Erde. Der Krater des Hasses kocht. Seine tötende, schwefelhaltige Asche will die zum Ebenbild Gottes erschaffenen menschlichen Seelen zum Erschauern, zum Erblassen bringen.

Ich, der schöne Strahl des Morgenrots, verblende Satan.

144

Die Menschheit werde Ich von dir sündigen Lava dis Hasses befreien.

Kein einziger Sterbender darf verdammt werden.

Miini LIEBESFLAMME ist im Begaff zu zündin. Weißt du, meine klii-ah Tochter, die aushrwählthn Seelen werden din Fürsten der Finsternis bekämpfen müssen. Das ist ein fürsCthtlisChr Sturm. Nein, kein Sturm, sondern ein Orkan, der alles verwüstet. Er will sogar din Glauben und das Vertrauen dir Aushrwählthn vernichten. Aber in dem sich jetzt anschickenden Sturm werdet ihr das aufblitzhndh Licht Meiner LIEBESFLAMME wahrnehmen. Durch das Ausströmen ihres Gnanenwir-kens werde ich die dunkle Nacht eurer Seelin erhellen.

Du verstehst, nicht wahr, was ich jetzt gesagt habe? Meine Liebesflamme sucht mit dem hl. Josef auf din Straßen Bethlehems Herberge. Wir flüchten vor dem Haß des Herodes. Weißt du, wer die Verfolger sein werden? Dii Feiglinge, die um ihre Bequemlichkeit fürchten, die War-nlanln, die Trägin, die alles Bessltwissennea, die unter der Maske der Klugheit sich Tarnenden. Ja, diese stoßen gegen Meine Liebesflamme vor, wie einst Herodes gegen din Leib des unschuldigen Jesuskindes. Aber wie damals der Himmlische Vater das Jesuskind in Seinen Schutz nahm, so beschützt Er jetzt Meine Liebesflamme. Der Himmlische Vater wird für Sie Sorge tragen.“ —

Diese Worte der Allershligstha Jungfrau waren so hrssCütthrnd, wie ich sie noch niemals gehört habe. Ich hatte dabei das Empfinden, daß sie die Königin, die mächtige Fürstin der Welt ist, vor dir die Menschheit reumütig in die Knie sinken wird. —

Nach kurzer Stille vernahm ich Sie wieder in meinim Inneren:

- „Siehst du, Mein Kind, Ich hebe euch empor und führe euch in die ewige Heimat, die Mein göttlicher Sohn um den Preis Seiner unermeßlichen Leiden euch erworben hat.“ -

In diesem Ton habe ich die Allhtseligsth Jungfrau noch nie sprichen gehört. Ihre Stimme war voller Majestät, Macht und Entschlossenheit. In Worten ist is nicht zu schildern, mit welch unaussprechlichem Stau-ala und Zittern ich dies alles vernommen habe. — Nach einigen Minutin der Stille sprach Sie in ganz anderem, in Ihrem gewohnten mütterlichen Ton, von Milde und Zärtlichkeit gerührt:

- „Meine kleine Tochter, damit mußt du beginnen. Zittere nicht, Mein kleines Werkzeug, vertraue auf Meine mütterliche Macht!“ -

r

145

24. Mai 1963

Ich betete für eine Seele, die seit Jahrzehnten nicht gebeichtet hat. Da hörte ich, daß diese Person schwer krank sei. Eines Tages kam die Nachricht, daß diese Person mit der Krankensalbung versehen wurde. — Mein anbetungswürdiger Jesus, vielen Dank für Deine unendliche Barmherzigkeit! — Er antwortete:

—„Vertraue! Oft habe Ich dir gesagt, was du im Vertrauen von Mir verlangst, das hast du auch schon bekommen. Kannst du dir vorstellen, wenn du von Mir Seelen verlangst, daß Ich sie dir nicht gebe? Unsere Hände mögen gemeinsam sammeln. Verlange, werde nicht müde, von Mir Seelen zu erbitten, Mir Seelen zu wünschen. Wieviele würden sich bekehren, wenn viele von Mir Seelen verlangen würden. Ich habe euch alle für Mein Erlösungswerk berufen: Väter, Mütter, Gebildete und Unwissende, Gesunde und Kranke. Jeder kann für Mich arbeiten, der Freie und der in Gefangenschaft Siechende, notwendig ist nur die Bereitschaft und die Freiheit der Seele, gleichsam die Intelligenz (= Bildung) der Seele. Besonders die Kranken können auf den Flügeln des unbedingten Vertrauens zu Mir fliegen. Mit einer einzigen Bitte können sie die Rettung von vielen (= einer Menge) Seelen erflehen." (Kranke, die ihre Leiden aufopfern, blenden den Satan, und dadurch finden die Seelen den Weg, der zum Heil führt.)

2. Juni 1963

Nach der Hl. Kommunion sprach der Herr Jesus:

„Wie dein Leib das Atmen nicht entbehren kann, genau so notwendig ist es auch für deine Seele. Das Atmen deiner Seele sei die Verdemüti-gung. Im Monat Meines Hl. Herzens werde Ich dich mit besonders vielen Gnaden überhäufen und die Tugend der Sanftmut und Demut in deiner Seele vermehren. Diese brauchst du am notwendigsten.“

24. Juni 1963

Ich hatte einen schweren Tag, da wir beim Nervenarzt waren (Dr. H.), an den mich die mir beigeordnete Schwester gewiesen hat. Aber dessen ungeachtet hat mir mein Beichtvater dasselbe geraten. Nur auf den Rat von beiden ging ich dann zum Arzt. Auch die mir beigeordnete Schwester kam mit. Ihre Bitte war, während der Untersuchung dabei sein zu dürfen, wenn der Arzt nichts einzuwenden und auch ich nichts dagegen hätte. Die Untersuchung erfolgte überraschend. Der Arzt hatte nämlich keine körperliche Untersuchung vorgenommen. Er stellte mir sofort Fragen, und ich war davon ganz überrascht, denn aufgrund dieser konnte ich in ihm einen sehr innerlichen Menschen erkennen. Seine Aufmerksamkeit bei den Fragen erstreckte sich auf alles, und er war mir gegenüber sehr wohlwollend eingestellt. Das erwies sich daraus, daß er tief

146

gerührt war, als ich ihm Einblicke in mein Seelenleben gab. — Während des Gesprächs erwähnte ich auch einen Arzt, der jahrzehntelang außerhalb des Sakraments der Ehe lebte. Ich schilderte ihm die schweren Umstände seines Todes und fügte das frühere Versprechen des Herrn Jesus hinzu, wonach diese Seele nicht verdammt werde. Ich gab vor ihm wörtlich wieder, was Jesus gesagt hatte:

„Kann Ich euch zurückweisen, wenn ihr von Mir Seelen verlangt? — Nein! — Dann würde Ich ja gegen Mein Erlösungswerk handeln. Ich erhöre in jedem Fall euer beharrliches Gebet.“

Er (der Arzt) klammerte sich an diese Worte, Cie ich ihm zitierte, und hörte sie mit sichtlicher Freude an. In seinem Antlitz sah ich die wunderbare Wirkung seiner inneren Ruhe, was auch mich noch mehr bestärkte. Nach zweistündigem Gespräch verabschiedete ich mich von ihm, mit dem Ergebnis, daß er den notwendigen Bericht meinem Beichtvater brieflich geben wird.

9. Juli 1963

Während meines abendlichen Besuches in der Kirche hielt ich eine Anbetung im Gedanken der Sühne und bat Ihn, uns alle mit Seinem kostbaren Blut zu bedecken. Bevor ich Abschied nahm, bat ich um Seinen Segen. Der Herr Jesus antwortete darauf in gerührtem Ton:

„Unsere Schritte gehen gemeinsam!“

Unterwegs sagte ich Ihm: „Du bist mein Augapfel“ ( = Das Licht meiner Augen!). Er ließ mich die Freude Seines Herzens empfinden und sprach:

„Schon so lange ist es her, daß du Mir das gesagt hast! Mir wird es nicht zuviel, dies zu hören! Die Liebe kann man nicht satt werden. Hältst du es vielleicht für langweilig, wenn Ich dir etwas oft sage?“

Und Seine letzten Worte waren:

„Meine kleine Tochter, Ich liebe dich sehr!“

12. Juli 1963

In der Wallfahrtskirche zu Mariaremete sagte mir die Heiligste Jungfrau:

„Du mußt zum Herrn Bischof gehen!“

Sie mahnte mich zur Vorsicht!

22. - 23. Juli 1963

„Hast du gemerkt, wie oft Ich dir entgegengehe, um dir die Hand zu reichen? Ich führe dich, daß du nicht verzagst. Die Fülle der Gnaden, die

147

Kraft und Mut spenden, bin Ich. Mein Licht, erleuchtet die holprigen Wege, auf denen du gehen mußt. Das Licht ist nicht deshalb in dir, um dein Stolpern zu verhindern, sondern um dich daran zu erinnern, daß auch Ich auf solchen Wegen wandelte“.

Am 23. Juli setzte der Herr Jesus das Gespräch fort:

„Es ist nicht ein und dasselbe, in welchem SeelenzustanC ihr den Weg gehet. Viele gehen ohne Licht.“

Jetzt übernahm die Heiligste Jungfrau das Wort:

„Ich will sie mit Meiner Liebesflamme beleuchten, weil Ich die Fülle Meiner mütterlichen Liebe über euch, unsterbliche Seelen ergieße, als auf die Frucht des Erlösungswerkes Meines göttlichen Sohnes. — Ihr sprecht so:die Frucht deines Leibes, JESUS. — Er ist Meine Frucht. Ihr seid Seine Frucht. Meine kleine Karmeliterin, ihr Auserwählten, ihr seid Seine besonders schmackhafte Frucht. Wild gewachsene Frucht gibt es auch. Laßt euch in sie überall einptropten, wo immer ihr könnt! Dadurch wird auch die wild gewachsene Frucht veredelt.—

Opfer und Gebet! Das sind eure Mittel. Das Ziel ist, das Errösungs-werk zur Geltung zu bringen. Ach, wenn nur eure Sehnsüchte den Thron des Himmlischen Vaters erreichen würden! Dann wäre auch der Erfolg reichlicher! “—

24. Juli 1963

Ich ruhte im Garten und überdachte die vielen Leiden, Cie meinen Leib und meine Seele durchdringen. Währenddessen überraschte mich der Herr Jesus mit Seinen gütigen und ermutigenden Worten! '

„Leide nur, leide mutig, beharrlich, in aufrichtiger Hingabe! Erwäge nicht, ob diese Leiden groß oder klein sind. Nur jene Leiden sind verdienstvoll, die du noch hier auf Erden für Mich opfern kannst. Die Zeit ist kurz, Mein Schwesterlein, und kehrt nie wieder zurück. Wenn du davon etwas ablehnen würdest, das würde Ich dir nie wieder anbieten, denn Ich müßte glauben, daß du sie nicht gerne annimmst. Auf jedes kleine Opfer gib den Nachdruck deiner Liebe hinzu als das Siegel deines Entschlusses. indem du es in liebender Hingabe annimmst und damit Ich dich dadurch als Mitarbeiterin in Mein Errösungswerk einstellen kann ...

Jedes kleine Leiden, das du um den Preis des reinen Opfers und" der Liebe erträgst, steigert Cie Wonne der Allerheiligsten Dreifaltigksit. Du wirst dies auch mit Mir genießen dürfen, denn das wird dein Lohn sein, der nicht von dieser Welt ist.“

148

26. Juli 1963

„Ich muß erneut klagen!“ — sagte dir Herr Jisus.

„Höre Mich an! So sehr leidet Meine Seeli! Dii nach Gottes Ebha-bilnlisCkhit und Ähnlichkeit geschaffenen Seelen, die in Satans Krallen geraten, werden vom ewigen Feuer verschlungen. Das Leid Meiner Seele kann die Liebesflamme Meiner Mutter lindern. Diese ssCthsklicCh Seeleaqual kannst auch du lindern, Meine Tochter. Darum bitte Ich dich, nimm alle Leiden an, die Ich dir zuweise.“

Nach din Worten dis Herrn Jesus sprach die Heiligste Jungfrau:

„Meine Karmeliterin, gib din Kampf nicht auf, auch wenn du mit noch so vielen Schwierigkeiten kämpfen mußt. Durch meine Liebesflamme, die ich jetzt auf die Erde sende, beginnt die Epoche einer bisher nie gekannten Gnadenzeit. Sei meine Gehilfin!“

28. Juli 1963

Schreckliche Seelenqualen muß ich erdulden. Ich kann sii fast nicht ohne Bettruhe ertragen. Wegen der Sterbenden muß ich leiden, damit sie nicht verdammt werdin. In meinen qualvollen Leiden sprach der Herr Jesus:

„Nicht wahr, du leidest sehr? So will Ich is, und Ich weiß, du willst es auch. Ja, virlassen, verkannt, mißverstanden, verachtet mußt du lei-nea. Das ist die wahre Teilnahme an Meinem Eriösungswerk, das viele, viele Shhlea rettet. In dir Fülle Meiner Gnaden wirden deine Schmerzen immer vhrn¡hastvollet.“

1. August 1963 — Herz Jesu-Freitag

Seelische und körperliche Leiden quälten mich. Währind ich din Teig knetete, sprach der Herr Jesus zu mir:

„Nimm sie an, mögen sie auch noch so wih tun! Wisse, du bekommst so viele Gnaden, wie andere nicht im Laufe von Jahrzehnten erlangen. Sii dafür dankbar! Dii Liebesflamme Meiner Mutter ist is, die Mich verpflichtet. Oft betone Ich, Sii erwählte dich und zählt dich zu ihren besonders Begünstigten.“

Währind meiner Arbeit sprach Er noch mehr. Inzwischin kamen mei-ni Kindir mit ihren Problemen zu mir. Dir Herr Jesus hörte auf zu sprechen. Er, die unendliche Aufmerksamkeit! 20 Minuten vor 3.00 Uhr schaute ich ibin auf meine Uhr und dachte an Sein Stirben. Einmal beklagte Er sich nämlich, daß Er 20 Minuten vor 3.00 Uhr dii schrecklichsten Qualen erleidin mußte. — Noch an demselben Tag, abends, äußerte Er sich so:

Nicht wahr, jetzt zweifelst du nicht mehr daran, daß Ich dich als Mitarbeiterin in Meinem Erlösungswerk auserwählt habe. Viele Missioasprie-

r

149

ster können auch nicht mehr tun als du. Die ständige Erneuerung deiner Opfer und dein fortwährendes Bemühen gefallen Mir sehr. Und dein lebendiger Glaube, den du Mir schenkst, ist es, der deine Seele in Frische hält und dich zum Empfang der Fülle Meiner Gnaden befähigt. So, Meine Tochter, diene nur Mir!“

Das sagt der Herr Jesus allen, die für Sein Erlösungswerk Opfer bringen. — Der erste Donnerstag und der erste Freitag sind immer besondere Tage der Leiden. In diesen Tagen überströmt Er meine Seele in gesteigertem Maße. Heute sprach er:

„Die Ernte ist groß, aber der Arbeiter sind wenige, hauptsächlich fehlen solche, die mit Herz und Seele in die Arbeit einsteigen. Du verstehst es, nicht wahr? Nicht nur so, sondern mit Eifer!

Brennet! Wie der brennende Dornbusch, der brennt und dennoch nicht verbrennt, und dessen von Liebe brennendes Feuer Mich erreicht!“

4. August 1963

„Meine Tochter, Ich muß dir sagen, seit das Wort Mensch geworden ist, wurde Meine Mutter noch nie mit einer solchen Ehre ausgezeichnet wie jetzt, da sie durch Ihre Liebesflamme die Menschenherzen und Seelen entflammt. Ein jedes Gebet, jedes Stoßgebet, das irgend jemand irgendwo auf der Welt gebetet hat, wird an jenem Tage, an dem die Liebesflamme Meiner Heiligsten Mutter zur Geltung kommt, wie ein ineinanderverschmolzener Hilferuf sein. Dann wird die Menschheit sich der Gottesmutter zu Füßen werfen, um Ihr für Ihre unbegrenzte mütterliche Liebe zu danken.“

Noch am selben Tage sagte Er:

„Übergib Meine Worte den Zuständigen. Bitte sie in Meinem Namen, die große Gnadenflut nicht verhindern zu wollen, die das Unbefleckte Herz Meiner Mutter in Ihrer glühenden Liebe zu euch über die ganze Pr-de ausgießen will.“

(Am 13. März 1967 hat Er ebenfalls darum gebeten, daß ich Seine Worte übergeben soll. — Nachträgliche Anmerkung.)

6. August 1963

„Weißt du, was eine Seele wahrhaft lebendig macht? Das ständige Üben des Gebetes und Opfers. Ohne dies seid ihr krank und werdet ihr tote Seelen. Der Leib verlangt danach, seine Bedürfnisse zufriedenzustellen. Auch die Seele stellt ihre Forderungen. Zwischen Leib und Seele steht der Böse, der die Seele hin- und herzerrt, und wenn sie nicht die Zügel fest hält, dann trägt sie leider Schaden davon.“

Noch am selben Tag, später:

150

„Bittet oft und viel! Sooft und soviel ihr verlangt, sooft und soviel werdet ihr erhalten. Sogar noch viel mehr, wenn Ich euer Vertrauen sehe. Mich kann man an Großzügigkeit nicht übertreffen. Nicht wahr, Meine Tochter, du fühlst es auch, und das gibt dir Kraft! Und wenn du stolperst, fällst du nicht tief. Weißt du, warum? Weil Ich dich auf deine Bitte hin an Meine Füße gekettet habe. Von Mir aus hätte Ich es nicht getan, der freie Wille gehört dir. Aber wenn Ich euer Vertrauen sehe, fühle Ich mich verpflichtet. Das bedeutet:

Meine Kinder, mit eurem Vertrauen könnt ihr Mich ausplündern, wie Ihr wollt! Ich verschließe Mich nicht! Mit der Liebe Meines Herzens stehe Ich vor euch. Hier bin Ich, damit Ich euch glücklich mache.“

7. August 1963

„Meine Liebe ist allmächtig. Ich stehe euch immer zur Verfügung. Das ist dieses große Wunder, in das du dich hineinleben sollst. Bei Mir muß man nicht Schlange stehen, weder Zeit noch Ort bestimmen lassen. Zu jeder Zeit und überall bin Ich gegenwärtig. Wenn ihr Mich anruft, so neige Ich Mein Ohr zu eurem Herzen, höre euch an, ebne und heile. Ich verlange keinen Krankenschein, Ich hungere nur nach der Stimme eurer Reue. Dieser einzige Sehrr-tt bringt euch näher zu Mir: es ist die Buße. Ich weiß, daß viele von euch wieder fallen werden, aber wenn Ich merke, daß ihr nicht weit von Mir herumschweift, so kann Ich euch von eurem Fall schnell wieder aufheben, denn Meine göttliche Hand ist euch nahe. Wenn Ich euch hochhebe, werfet Cie Sünden von euch, und es wird euch leichter sein. Daher wünsche Ich von euch nichts anderes als nur Dank. Sagt Mir einfach ein „Danke schön!“. Ihr fragt: wie oft? Sooft Ich euch hochhebe. Das ist natürlich nur das Wenigste, was ihr tun könnt, aber wenn ihr anstelle von anderen auch danken werdet, ist das schon ein Weg des Fortschrittes. Meine Elisabeth, bete auch du, daß die Zahl der büßenden und dankbaren Seelen sich ständig vermehre!“

10. August 1963

Es war Sonntag. Beim Verlassen der Kirche nach der Hl. Messe bemerkte ich ein interessant gemustertes Kleid. Ich hatte Cie Absicht, die Zusammensetzung des schönen Musters von nahe zu betrachten. Der Herr Jesus mahnte mich leise: r

„Halte deine Augen im Zaum! Meinst du, Ich kann dir dies alles nicht ersetzen? Unsere Augen schauen ineinander, unser Blick verschmelze sich!“

13. August 1963

Ich half beim Aufräumen der Kapelle und sagte mit Freude: Hier bin ich, mein Jesus!“ — Er ließ mich auch nicht ohne Antwort:

151

„Wie gut wird es für uns sein!“

Als ich am darauffolgenden Tag mit einem Staubtuch in der Hand wieder vor Ihm kniete, bat ich Ihn: — „Mein Jesus, da ich mich jetzt zur Hl. Beichte vorbereite, sei bitte so gut, wische den Staub von meiner Seele, damit ich Deinen heiligen Willen klarer erkenne und dadurch für Deinen Dienst immer würdiger werde.“ — Danach habe ich auch in der Straßenbahn mit Ihm gesprochen und daran gedacht, wie sauber jetzt Seine Wohnung ist. Er überraschte mich in meinen Gedanken und sprach:

„Ich würde Mich mit dir freuen, wenn die zu Meiner Wohnung gehörenden Personen auch so wenig verstaubt und so gepflegt wären wie diese Meine heilige Wohnung.“

Ich fragte Ihn, ob das nicht so sei? — Mit einem schmerzlichen Satz gab Er mir zu verstehen:

„Leider nicht!“

Vom Mitleid bewegt, bedachte ich Seine traurigen Worte. Er seufzte dann tief in meine Seele hinein:

„Unser Innerstes fühle gemeinsam!“

17. August 1963

Während der Mahlzeit fiel es mir schwer, meine Speisen unschmackhaft zu machen. Ich dachte, die Hälfte esse ich, und nur die andere Hälfte mache ich unschmackhaft. Der Herr Jesus mahnte mich traurig:

„Die Leiden habe Ich ohne Erwägen auf Mich genommen und dich nicht nur von einigen, sondern von all deinen Sünden erlöst. Sei nicht engherzig! Unsere Hände sammeln gemeinsam. Wende deine ölhaltigen Körner Mir zu, nur so werden sie immer mehr schwellen, voller werden, und nur durch die Ganzheit deiner Hingabe kann man deine gesammelten Öltropfen auspressen.“ »

22. August 1963

Am Fest des Unbefleckten Herzens Mariens liege ich krank darnieder. Das hohe Fieber hat schon während des Vormittags nachgelassen. Zu Ehren der Heiligsten Jungfrau betete ich den Rosenkranz. Da beehrte mich der Herr Jesus mit einigen Worten. Worauf Er mir nämlich jetzt eine Antwort gab, war schon früher geschehen. Die Demütigung, die mir damals reichlich zuteil geworden war, hat in mir die Ruhe meiner Seele und das Vertrauen in den Herrn Jesus für mehrere Tage aufgewühlt.

Seinerzeit habe ich den Herrn Jesus öfters gefragt, ob es meinerseits nicht eine Einbildung war, daß Er und die Heiligste Jungfrau mich zu Pater X. verwiesen hatten, damit er die Führung meiner Seele übernehme. Auch später grübelte ich noch lange und fragte den Herrn Jesus, ob ich

152

nicht das Opfer falscher Einbildung sei? Da ich damals vom Herrn Jesus keine Antwort htCihlt, litt ich sehr darunter. Aber dann ging ich darüber hinweg und dachte gar nicht mehr daran.

„Mhiah Tochter, in ehrenvoller und verständnisvoller Liebe würdige Ich diin geduldiges Leidin, deine Demütigung ... Siehst du, der Patir, zu dem Ich dich sandti, hat einin friiin Willen. Nicht wahr, ir erwiderte auch dir, daß ir Zweifel habe. Ich sage dir, auch jetzt ist ihm noch nicht alles klar. Er sitzti sich nicht einfach darüber hinweg, es ist bei ihm nicht in Vergessenheit giraten. In seinir Seele ist Unser entschiedener Entschluß, dich an ihn zu verweisin, noch immer undeutlich. Aber alles wird ghrechhfhrtigt sein. Er muß ebenfalls leiden. — Ich sage dir, wer auch nur irgend etwas von der Liebesflamme Unserer Mutter weiß, kann nur durch Leiden und Demütigungen Verdienste sammeln, um sich auf diese Weise zum Dienst in Unserem heiligen Anliegen würdig zu machen.“

26. August 1963

„Du mußt im Monat Septimber aufbrecCln und Meine Liebesflamme weitetgeben. Außer über Meine Worte sprich über nichts, übergib nur meine Botschaft dem Herrn Bischof. Ich bitte ihn, ir möge Mein heiliges Anliegen in die Hand nehmen. — Nur wenn du gefragt wirst, antworte, ansonst sii sehr nhmüttg! “

(Mein Beichtvater ließ mich nicht zum Hirrn Bischof glCha.)

30. August 1963

„Du sollst nicht mehr und nicht bessir gelten wollen, als du bist. Warum sage Ich dir das? Sii mit Meinin Aastandsregeln im klaren. Schreibe Meine Worte so nilner, wie du kannst! Du mußt sie nicht nursC andiri ausbessern lassen. Es freut Mich, daß du eine heilige Ehrfurcht vor Meinem Wort hast, aber du mußt sie nicht mit din Normen der Schicklichkeit und des Rechtschreibens hCrea. Bleibe nur immer ganz klein und unwissend. Ich habe dir schon gesagt, daß du Mir so gefällst. Suche nicht, klüger zu scheinen. Wenn du Mir so ghtallha würdest, so würde Ich dir auch die Möglichkeit dazu geben. Wir wollen durch deine Kleinheit und Unwissenheit, insbesondere durch deine Demut Unser heiliges Vorhaben in Bewegung bringen. Vorsicht, laß die Eitelkeit nicht in dich eindringen! Deshalb mahne Ich dich, bleibe immer demütig, darin bestihe dein ganzes Bestreben, dadurch werden auch deine anderen Tugenden gefestigt!"

31. August 1963

Ich habe auch an der Abendmesse thilgeaommen. Danach blieb ich noch lange in der Kirche. Dii Schwester Sakristanin hat mich nicht be-

 

153

merkt und aus Versehen die Kirchentür zugesperrt. Somit bin ich bei Ihm geblieben. Wir waren zu zweit: Gott und ich mit meinem flehenden Gebet. Ich war im Gebet versunken, bat für die Armen Seelen, damit sie baldmöglichst Gott sehen dürfen. Während ich dies begehrte, sprach mich die Allnrseligstn Jungfrau an:

„Meine kleine Tochter, Dein Verlangen und Dein Mitleid will Ich belohnen. Bis jetzt hast du zu Meiner Ehre 3 Ave Maria gebetet, damit eine Seele aus dem Fegfeuer befreit werde. Von nun an werden 10 Seelen aus dem Ort des Leidens befreit werden, damit deine Sehnsucht gestillt sei.“

Meine Vernunft konnte diese große Güte nicht begreifen. Statt Dan-kesworte kam nur ein tiefer Seufzer über meine Lippen: Mutter der Barmherzigkeit! Dank! Dank! Dank! Dank für die vielen Gnaden!

1. September 1963 — Montag

Dieser Tag ist der strenge Fasttag für die Armen Prinstnrsnelen. Wie der Heiland von mir verlangte, befreie ich durch Fasten bei Brot und Wasser eine leidende Priesterseele aus dem Fegfeuer. Das Fasten schwächt mich ein wenig, da ich dabei meine häusliche Arbeit, wie gewohnt, verrichte und auch meinen Kindern helfe.

Nach getaner Arbeit ging ich am Abend zum Herrn Jesus. Ich war in Ihm versunken, doch wurde ich unerwartet darin gestört. Ich mußte mich vom Herrn verabschieden. Als ich unterwegs nach Hause war, sprach Er:

„Ich erwarte dich zu Hause. Bis du nach Hause kommst, bin Ich in unserem Zimmerlein.“

Davon tief gerührt, nahm ich in Seiner Gegenwart mein Abendessen ein, welches nur aus Brot bestand. Der Herr Jesus war bei mir, ich sah Ihn nicht, aber Er ließ mich Seine Anwesenheit spüren. Wegen meiner großen Müdigkeit konnte ich nicht lange wach bleiben, um Ihn kniend anzubeten. Der Herr Jesus sagte mit unendlicher Güte und Aufmerksamkeit.

„Leg' dich nur zur Ruhe! Ich bleibe noch eine Weile bei dir. Fühle meine Anwesenheit und die Trauer Meines Herzens, die Ich mit dir teile. Unsere Herzen mögen gemeinsam schlagen.“

Seine Worte vertieften meine Reue, während meine Tränen rollten. Wer würde nicht Tränen vergießen ob so großer Güte und Aufmerksamkeit! In der andachtsvollen Stille stand der Herr bei mir. Er sprach mich an:

„Ruhe in Frieden! — Jetzt gehe Ich, um Herzen zu suchen.“

Als ich bemerkte, daß Seine heilige Gegenwart sich von mir entfernte, rief ich Ihm mit schluchzender Stimme nach: Wo gehst Du hin, mein lieber Jesus?“

154

„Ich gehe nur, um Herzen zu suchen. Zunächst suche Ich die Mir geweihten Seelen auf und biete ihnen erneut Meine Gnaden an.“

2. September 1963

Während des Mittagessens kam mir die Zeitschnft „Vigilia“ in die Hände. Ich fing an, einen Artikel zu lesen, und der Herr Jesus meldete sich leise zu Wort:

„Tu dies weg! Hast du vergessen, worum Ich dich gebeten habe: Du sollst unterhaltsame Lektüre meiden! Dein Leben sei Zurückgezogenheit, Gebet und Opfer! Oder willst du keine wahre Karmeliterin sein? Das würde Mir wahrlich weh tun! Fällt dir dieser Verzicht schwer? Hab' keine Angst, Ich werde dich dafür belohnen!“

Es reute mich sehr, was ich getan hatte, und ich ging dann schnell an die Arbeit. Dabei betete ich Ihn an. Als ich in den Garten ging, um Wäsche aufzuhängen, sprach Er:

„Ich erwarte dich in unserem kleinen Zimmer. Komm für eine Weile zu Mir herein!“

Als ich das kleine Zimmer betrat, erfüllte mich in demselben Augenblick Seine heilige Gegenwart mit heiliger Andacht. Nach kurzer Anbetung ging ich wieder an meine Arbeit. Der Herr Jesus bat mich:

„Säume nicht! Ich erwarte dich zurück!“

Ich beeilte mich zurück und warf mich vor Ihm nieder. Er durchdrang meine Seele mit Seiner göttlichen Anwesenheit und bat mich:

„Liebe nur Mich, diene nur Mir, immer mehr! Das sind dir bekannte Worte, nicht wahr? Weißt du, Ich verlange von dir immer das, was Mein Herz am meisten begehrt.“

12. September 1963

Vor einigen Tagen habe ich gebeichtet. Nach der hl. Beichte hat der Herr mich mit großer Pein heimgesucht. Die Leiden waren abwechselnd. Einmal drängten mich Zweifel, ein andermal mußte ich auf die Bitte der Mutter Gottes hin Cie Qualen Cer Sterbenden und ihren Kampf mit Satan erdulden. — Die Heiligste Jungfrau sprach erneut:

„Siehst du, meine Tochter, wenn die Liebesflamme Meines Heraensr sich auf Erden entzündet, dann fließt ihre Gnadenwirkung auch den Sterbenden zu. Satan wird geblendet, und mit Hilfe eures wachenden Gebetes hört der Kampf der Sterbenden mit Satan auf. Beim sanften Schein Meiner Liebesflamme werden sich die verstocktesten Sünder bekehren.“

Während Sie dies sagte, steigerten sich meine Schmerzen derart, daß ich beinahe zusammenbrach.

155

Bhmltkuaa: Diise .Vlthlißuag der Mutter Gottes’ widerspricht nicht der Hl. Schrift. „Wenn bii Mt. 12,31 von der Sünde wider din Hl. Geist gesagt wird, daß sii weder in dieser noch in der anderen Welt vergeben werden kann, dann liegt der Grund nicht im Mangel der Vergebungsgewalt dir Kirche, sondern im Mangel der Bußgesinnung und Disposition des Sünders. — Nicht die objektive Größe der Sünde ist es, die die Sünde unvergebbar macht, sondern die subjektive Unbußfertigkeit des Sündirs, seini VestosktCeit und R^«^<^li^:sigl^i^i,t.“ - (Univ. Prof.

J. Pritz: ..Dogmattk”)

Univ. Prof. Dr. A. Schütz legt diise Stelle auch in diesem Sinne aus und ergänzt sie: De r Heiland aag t hie t nicht , dßß die Sündnn gegnn dnn Hl , Gesst keine Vergebung finden, sondern daß sii sehr schwer, schwerer als alle aadltln Sünden vergibin werden können. Diisi Sünder stellen nämlich der Bußgesin-auag iin Hindernis, indem sie die subjektive Vorbedingung für die Süanhavergh-bung vereiteln.“ - („Dogmatika“, II. 561).

Derselbe Autor schreibt zu 1 Joh. 5,16: „... Wegen ihres Seellnzustaanes besteht wenig Hoffnung für ihre Bekehrung. Er ( = dir hl. Johannis) verbietet übrigens nicht, daß die Gläubigen für sie beten, eifert sii aber auch nicht an, da er die Umkehr für ziemlich aussichtslos hält.“ — (ibd.)

Wenn nun Gott im gegibinin Fall einim heillos verstockten Sünder gegenüber gezwungen ist, Seine Gerechtigkeit walten zu lassen, so findet Seine Allmacht und Weisheit schon die Wege und Mittel dazu, wie Er die eitlen und vermessenen Pläni solcher Menschen zunichte machin kann. Dii Todesstunde ist nämlich nicht ,,masCbat‘‘, und: „Gott läßt Seiner nicht spottha!“

Dessen ungeachtet wird nach obigen Da^ilguagea aus dir Hl. Schrift: Mt. 12,31 dii Möglichkeit nht Bekehrung von verstockten Sündim grundsätzlich nicht glllugaes. Das ist immerhin ein Hoffnungsschimmer, der sich auf die Anwendung der Analogie in dir Hl. Schrift , stützt: (Mal. 1,2,3. + Jer. 3,12; 3,22 — Os. 4, — 14. — Röm 9.), wie auch bei Os. 14,5: „Hhilha will Ich ihren Abfall, sii lieben aus freiem Antrieb, dinn Mein Zorn wich von ihnen.“

Wir wagt sich übrigens anzumaßen, den Grad der Verstocktheit bei einem Sünder feststhllea zu können? Das steht alleine Gott zu! — Darum ist das Beten und Opfern auch für die verstockten Sünder angebracht, und für sii erst richt, weil „sie der Barmherzigkeit Gottes am meisten bedürfen.“ — (Fatima-Gebet)

Darum kann dii obige VetCllBuag der Mutter Gottes für die Bekehrung dir verstockten Sündir, aisCt dir Hl. Schrift wlnltsptecCla.

Wenn iin Sünder von sich aus nicht die innere Kraft zur Umkehr aufbringt, so ist ir nur noch durch eini außergewöhnliche Gnade zu retten. In solch hoffnungslosen Fällen kann unsere mächtige Fürsprecherin bei Gott, die Mutter der Barmherzigkeit, die Gnade der Bekehrung noch immer bewirken. Nur müssen wir sii darum in kindlichem Vertrauen bitten und auch die Mittel, die sie uns in die Hand gibt, verwenden. Sind die autsehenhrtegennen Bekehrungen durch die Wundirbari Medaille und das Grüni Skapuliir, — welches Sie ausntrsklisc für die Bekehrung von verstockten Sündern gegeben —, nicht iin beredtes Zeugnis dafür?

In unseren Tagen bietet Maria uns ein neues Mittel an. Weil Satans blinde Wut in dieser Zeit ihren Gipfel erreicht, und er diese mit Vorliebe an din an Leib und Seele geschwächten Stirbenden austobt, darum vervielfacht auch Maria ihnen gigenüber die Barmherzigkeit Ihres mütthtlisCha Herzens. Sii bewirkt is da-nutch, daß sie -kraft unserer opthrvollea nächtlichen Gebetswashe — das Licht ICret Liebesflamme über die Seelen dir Sterbenden ausströmt. Satan wird dadurch verblendet, und der Sterbende kann dann — von seinin Bedrängnissen bhfthit — neue Kraft schöpfen und über sein ewiges Schicksal frei entscheiden.

156

Solch gewaltige Gnaden müssen aber erfleht werden. Nicht vergebens verlangt Cie Mutter Gottes für die Rettung der Sterbenden eben den höchsten Einsatz unserer Opfsrbereitschaft: Cie nächtliche Gebetswache, welche bekanntlich der Natur des Menschen schwerer fällt als das strenge Fasten bei Brot und Wasser. — Sprach Coch auch Pp. Pius XII. von einem „schaudererregenden Geheimnis“, daß das Heil so vieler Menschen von uns abhängig ist. — („Mystici corporis ... “-Enz.)

Wir können den Aufruf Mariens gar nicht genug ernst nehmen. Ist uns allen cie Verantwortung für das Verlorengehen so vieler Seelen bewußt? — Nehmen wir Coch die autrüttelrdsr Worte unserer Himmlischen Mutter zu Herzen! Erst in der Ewigkeit werden wir Cie Tragweite unseres opfervollen Einsatzes um die Rettung Cer Sterbenden ermessen dürfen!

14. September 1963

Während meiner Arbeit drängte mich Cie Heiligste Jungfrau, ihr Anliegen zu beschleunigen. Das machte mich verworren, und ein nie empfundener WiCerwillen bäumte sich in mir auf. Ob dies wohl die Stimme der Heiligsten Jungfrau sei? Ob ich nicht das Opfer meiner Einbildungen bin? Diese Fragen tauchten in mir deshalb auf, weil mein Beichtvater — als ich nach meiner vor zwei Tagen abgelegten Beichte Cie Bitte Cer Heiligsten Jungfrau übergab, die ebenfalls drängend war — mir Bescheid gab. nicht zum Herrn Bischof zu gehen, denn er übernehme Cie Verantwortung dafür vor der Heiligsten Jungfrau. Wenn dies Cer Heiligsten Jungfrau dringlich sei, so möge Sie selbst handeln. Weiterhin: Ich solle abwarten, bis der Herr Bischof nach ... komme, und dann könne ich mit ihm sprechen. Darauf antwortete ich ihm, daß ich mich ihm in allem, was er mir sagte, gerne unterwerfe und nichts ohne seinen Befehl oder seine Erlaubnis tun werde. - Die Heiligste Jungfrau drängte weiter:

„Geh', beeile dich!“

Ich fragte sie: „Meine Mutter, wohin, zu wem soll ich gehen?“ — Sie gab mir eine entschiedene Antwort:

„Zum H.H.E., und frage ihn, ob er weiß, wann der Herr Bischof kommt?“

Als ich diese Worte hörte, wußte ich vor Verwirrung nicht, was ich tun soll. Das war eine unerwartete Anweisung. Aber noch immer konnte ich mich nicht entschließen. Ich stellte mir die unmöglichen Folgen vor Augen: daß der Herr Bischof zu solcher Zeit nicht zu kommen pflege, weiterhin: Was wird wohl H.H.E. sagen, wenn ich mit einer solchen Fracfe an ihn herantrete? Aber das Drängen war viel heftiger, als daß ich ihm Widerstand hätte leisten können. Ich unterbrach meine Hausarbeit und ging eiligst zu H.H.E., um ihn darüber zu befragen. — Er war gar nicht überrascht: „Ja, am Morgen erwarten wir ihn zum Einsegnen eines Grabsteines, aber eme genaue Antwort ist bis jetzt diesbezüglich noch nicht eirgstrotter.“ Ich bat ihn, mir die genaue Uhrzeit mitzuteilen, denn ich wolle mit Cem Herrn Bischof sprechen. — Hernach kniete ich vor ihm nieder und bat ihn um seinen Segen. Er ist immer überrascht, wenn

157

ich ihn um seinen priesterlichen Segen bitte; ich wiederum halte dies für ganz selbstverständlich.

Da Hochwürden mir die erbetene Uhrzeit nicht mitteilte, war meine Demütigung groß. Ich wußte nicht, wofür dies notwendig war. Obwohl der Anruf, dem ich folgte, sich als echt erwies, war ich dennoch von Zweifeln geplagt. Und wenn dieser Auftrag doch nicht von der Heiligsten Jungfrau kam? Welche Macht hat mich dann dazu beauftragt?

16. September 1963

Die Heiligste Jungfrau sprach wieder:

„Meine Tochter, das Gnadenwirken Meiner Liebesflamme will Ich über alle Völker und Nationen ausbreiten, auch über die Ungetauften.“ (Das sagte mir die Jungfrau-Mutter auch am 19. und 22. September. — Nachtrag).

24. September 1963

Erneut sprach Sie:

„Meine Liebesflamme, die Ich aus Meinem Herzen in immer größerem Maße über euch auszubreiten wünsche, breite Ich auch auf die Armen Seelen aus.“ — Merke dir gut meine Worte, schreibe nieder, was Ich dir sage: Wenn aus jenen Familien, die am Donnerstag oder Freitag die Sühnestunde halten, jemand stirbt, so wird dieses verstorbene Familienmitglied innerhalb von 8 Tagen aus dem Fegfeuer befreit werden, und zwar nach einem einzigen strengen Fasttag ( = eines Familienmitgliedes)“ — (Wenn die Person im Gnadenstand gestorben ist. — Anm.)

Der Herr Jesus sagte:

„Siehst du, so gefällst du Mir! Du fragst, warum? Bemühe dich nur! Du weißt, was dir dein Schutzengel sagte. Steigere in dir die Anbetung und Huldigung gegenüber Gottes hl. Majestät! Durch deinen Vorsatz, in jeder Stunde Gewissenserforschung zu halten, wird deine Seele immer dazu angehalten, in Gott versunken, in Seiner Anbetung zu leben. Die Huldigung Ihm gegenüber wird sich auch in großem Maße steigern. Dieser Vorsatz verlangt noch tiefe, innere Sammlung. Aber in der Liebe gibt es nichts Unmögliches. Dafür habe Ich genügend Beispiele gegeben. Deine aufdringliche Natur wird dir bleiben, aber aus dieser deiner schlechten Natur — wenn du dich Meiner göttlichen Hand unterwirfst — werde Ich ein Meisterwerk schaffen. Verlaß dich ganz auf Mich, wie die getretenen Weinbeeren, die nach der Umwandlung zu Wein werden, woraus dann Mein Hl. Blut wird. Auch du wirst von Meinem Hl. Blut trunken aber nur dann, wenn du dich umwandeln läßt, und wie der Most ge-

158

klärt bist, oder wie der Weizen, der erst nach dem Mahlen in Meinen Hl. Leib verwandelt wird. Auch du wirst erst nach dem Mahlen umgewandelt, und deine elende Natur wird vergöttlicht werden. Das verstehst du, nicht wahr? Darüber haben wir schon oft nachgedacht. Wer Mein Fleisch ißt und Mein Blut trinkt, der bleibt in Mir und Ich bleibe in ihm. — In wem GOTT lebt, der wird vergöttlicht. — Meine Tochter, versenke dich in diese große Gnade!“

2. Oktober 1963

Der Herr Jesus sprach:

„Laß nicht zu, daß die Erde dich in den Bann zieht! Mit Hilfe Meiner Gnade, mit der Ich dich überhäufe, fliegst du pfeilgerade Mir zu. Dadurch wirst du ständig im Flug bleiben. Einen Rückfall erlauben Wir nicht, denn Meine Gnade hält dich in dauerndem Flug. Nahe ist die Zeit, warte geduldig ab. Auch Ich kann die Zeit kaum erwarten. Meine Tochter, Elisabeth, Ich drücke dich an Mein Herz, und für alle Leiden, die du mit Meinem Erlösungswerk auf dich genommen hast, wirst du einen unaussprechlichen Lohn erhalten.“

9. Oktober 1963

Auch die Heiligste Jungfrau bat mich in sanften Worten:

„Meine Karmeliterin, achte auf die Stille deiner Seele. Nicht das leiseste Geräusch soll sie stören, denn Unsere Worte werden nur dann auch weiterhin an dich ergehen, wenn du sie in demütiger und heiliger Andacht aufnimmst.“

Die Worte der Allerseligsten Jungfrau habe ich in meinem Inneren empfunden, ähnlich wie wenn wir Mütter, um unsere Kinder bangend, besorgt und in Liebe mahnen und beschützen.

18. Oktober 1963

Während der Nachtwache begann die Jungfrau-Mutter mit mir zu sprechen. Dabei übergoß sie meine Seele mit dem grenzenlosen Schmerz ihres mütterlichen Herzens und sprach:

„Meine Tochter, nur eine Mutter kann meine Bedrängnis und den^ie-fen Schmerz Meines Herzens verstehen. Darum spreche ich zu dir. Du weißt, was Besorgnis ist. Ach, wie viele Meiner Kinder stürzen in die Verdammnis! Der Schmerz darüber bedrückt mich. Ich will ihn mit dir teilen, um dich dadurch anzuspornen, mit Unserem heiligen Vorhaben zu beginnen. Du bist auch eine Mutter, und die Sorgen Meines Herzens sind auch die deinigen.“

Währenddessen vermehrte sie in meiner Seele ihren mütterlichen Schmerz und bat mich wiederholt, alle Mühsale auf mich zu nehmen, lh-

159

re Bitte nicht unbeachtet lassen, denn durch mich wird Ihr heiliges Anliegen verwirklicht werden.

19. Oktober 1963 — Samstag

Schon beim Erwachen am frühen Morgen sprach Cie Jungfrau-Mutter in erschütterndem Ton:

„Geh', mein Kind, beeile dich! Eine jede Minute bedeutet das Verlorengehen so vieler Seelen! Geh' Mein Kind! “ — sprach sie erneut.

Nach der Hl. Kommunion bat Sie mich ebenfalls:

„Laß nicht zu, daß Cie bleischweren Gefühle der Zweifel über dich Herr werden, sie hindern dich nur in Cer Durchführung Meiner Pläne! — Bald werde ich Mein heiliges Anliegen solchen Seelen zuleiten, die es maßgeblich in Schwung bringen werden.“

Nach Ihren Worten belastete mich der Zweifel noch mehr: „Meine liebe Mutter, so viele Anstrengungen habe ich unternommen, um Deiner Bitte mit aller Kraft Genüge zu tun, und alles blieb nur ein Versuch ... Verzeih' mir! Nichts will ich nach meinem Gutdünken tun! Da Ihr ja selbst seht, wie sehr ich darunter leiden muß, befreit mich bitte vollkommen von jeglichen anderen Gedanken, so daß ich nur das zu denken und tun vermöge, worum Ihr mich bittet. Wenn ich darum bitten darf, haltet fern von mir den Gedanken, daß ich das Opfer meiner Einbildung bin.“

Als ich so unbeholfen mit mir rang, sprach die Heiligste Jungfrau nur kurz:

„Glaube an Meine mütterliche ^01^!“

Ich fühlte nun, daß ich mich ihrer Anweisung gemäß aufraffen muß. Die Bitte der Heiligsten Jungfrau, die in meiner Seele wie ein Notsignal ständig drängt, muß ich erfüllen.

22. Oktober 1963

Als ich nach der Hl. Messe meine häusliche Arbeit begann, bat mich mein hl. Schutzengel, mich zurückzuziehen und Cie Allerheiligsts Dreifaltigkeit anzubeten. Auf seine Bitte hin zog ich mich in mein kleines Zimmer zurück, das sich am Ende des Gartens im kleinen Häuschen befindet Während der Anbetung der Allerheiligsten Dreifaltigkeit erlebte ich wunderbare Gnaden, von denen ich weder zu sprechen noch etwas niederzuschreiben vermag. Diese kann man nur erleben. Jedes menschliche Wort ist zu schwach dazu. Es war eine Zeit, in der ich Cie von der Allerheiligsten Dreiialtigkeit ausströmenCen Gnaden in ihrem Glanz und Licht einigermaßen beschreiben konnte, aber das ist nur ein blasser, trüber Widerhall dessen, was ich jetzt empfinden, erleben darf.

160

23. — 24. Oktober 1963

Beide Tage stand ich in dir Anbetung der AlletChiligstea Dreifaltigkeit. Währenddessen war ich von Ziifeln bis zur Erschöpfung geplagt. Ich konnte nicht über das bedrückende Gefühl hinwigkommen, daß ich das unsinnige Opfer meiner Einbildungen bin. Wer kann mich davon befreien? Das kann doch nicht Folge dir Versuchung dis Satans sein, nha die Heiligste Jungfrau in miinir Siili längst geblendet hatte. Entstehen diisi Kämpfe tatsächlich von mir? Jetzt habe ich kiini Möglichkeit, zu miinim Beichtvater zu glCln. Er könnte dii in meiner Sille störend votCerrscCendea Zwiifil gewiß klären.

Ich hatte das Gefühl, als würde meine Seele auf einen schwindelnd hohen Mast hinaufklettern und entweder habe ich die Kraft hinaufzu-kommin, oder stürze ich herab. Diesen lang andauernden Kampf kann ich aber nicht mehr länger nutchhalten ... Diesir grausame Kampf dauerte einige Stunden. Ich bat din Herrn Jisus, um der Verdienste willen, die Er im Gartin Gethsimani erlittin, mich von dieser Seelinqual zu be-freiin, wenn dies nicht gigin Gottes Willen wäre. Inmitten diisis heftigen Kampfes, der in miinim Ianlrln ständig tobt, fühle ich, daß ich mich nur dadurch aufrecht halten kann, wenn ich mich in die Anbitung der AllhrCeiligstea Dreifaltigkeit versenki. .. Dir Tag neigte sich dim Abind zu, als ich zum Herm ging, um bei Ihm Ruhl zu finden ... In dir Stille vertiefte sich in meiner Sille die Anbitung, die auch inmitten dii-sir Qualen nicht aufhörte. Dann erfüllte mich plötzlich dir Geist dir Liebe durch ein bibindes Gefühl.

Dii Empfindung für Zeit und Raum war liner Verzückung gewichen, in der dir Hirr zu mir sprach. Seine Stimme vltlilh mir außergewöhnliche seelische Kraft, und siini Worte teilte Er mir in menschlicher Sprache mit:

„Meine Tochter, als Lohn für deinin großen Kampf nahm die AllhrCei-ligste Dreifaltigkeit deine Siili in erhöhtem Maß in ICtea Besitz. Dii Zweifel wltnen dich für line Zeit verlassen. Ich ließ die Anstrengung deiner menschlichen Kräfte din Gipfelpunkt erreicCea. Sei nicht überrascht, was und wii Ich zu dir spriche. Damit du din Sinn Meiner Worte verstehst, kann Ich dir nur durch die dir bekanntin Worte mitteilen, daß du in Quantität und Qualität din göttlichen Forderungen entsprachst.“

Während Seinir Worte ließ Er meini Siili in unausdenkbaren Wonala versinken, und inzwischen sprach Er noch weiter:

„Von jetzt ab — da die Zweifel dich nicht mehr bedrängin und dlial Siili dadurch geläutert Cltvorgiag — wirst du öfter daran teilhabin, dich zum Himmlischen Vater zu lthlben und dich in die Wonne dir Al-lhthhiligstea Dreifaltigkeit zu vltslnkla. Jetzt wirde ich sittenir zu dir sptlsCea. Durch die Vlrslakuag in die AlletCeiligste Dreifaltigkeit wird sich deini Sieli immer mihr zu Gott erhibin und in Seinir Gemeinschaft virwiilin.

161

Statt mit Zweifeln werde Ich dich mit anderen Leiden beschenken. Von jetzt ab wirst du einen ständigen Kampf mit den Forderungen des Leibes führen müssen, die die hochstrebende Sehnsucht deiner Seele mit großer Kraft zur Erde lenken wollen. Nur durch ihre ständige Bekämpfung und Zügelung kannst du im Besitz des Geistes der Liebe bleiben. Alle Opfer deiner mühevollen Kämpfe werde Ich zugunsten der 12 Priesterseelen verwenden, die dazu berufen sind, die Liebesflamme Meiner Mutter bekannt zu machen und Unser Werk zu beginnen.“

Jetzt knüpfte die Heiligste Jungfrau an das Gespräch an, und in Ihrer unermeßlichen Liebe sprach Sie:

„Die Beglaubigung Meiner Worte werde ich in deiner Seele zur Geltung kommen lassen. Mein kleines Werkzeug, Demut und Opfer! Diese beiden Haltungen sollen deine Seele beherrschen. Glaube und vertraue! Glaube doch jetzt schon endlich an Meine mütterliche Macht, mit welcher Ich Satan verblenden und die Welt vom Abgrund retten werde.“

28. Oktober 1963

Abends ging ich zum Herrn Jesus, um in der Stille der Kirche für Seine unendliche Güte zu danken. Auch unterwegs war ich ganz in Ihn versunken und war froh, diese Stille gut ausnützen zu können ... Da ich jetzt von Zweifeln nicht geplagt bin, fragte ich den Herrn Jesus: „Mein anbetungswürdiger Herr Jesus, gibt es unter den Wörtern, die ich niedergeschrieben habe, einige, die meiner Einbildung entstammen? Zeige sie mir bitte, denn das beunruhigt mich noch!“ — Er stand auf einmal neben mir, Seine segnende Hand auf meine Schulter legend, — ich sah Ihn nicht, Er ließ mich nur Seine Anwesenheit wahrnehmen — und sprach:

„Du hast keinen Grund, daran zu denken!“

Und während Er dies sprach, verstärkte Er in mir das Gefühl Seiner Gegenwart.

1. November 1963

Während meiner Arbeit begann der Herr Jesus zu sprechen. Dabei steigerte Er in mir die Andacht, die mir so vertraut ist und meine Seele beherrscht, von der ich aussagen muß: Ich lebe, aber nur der Wille des Herrn hält mich am Leben. Was Er jetzt sagte, war für mich überraschend:

„Meine liebe Kleine, nicht wahr, du bist überrascht, daß Ich dich so anspreche? Du gefällst Mir, wenn du dich ganz Mir überläßt. Tue es immer, denn das ist es, was dich in Meiner Nähe hält. In deiner Unbeholfenheit bin immer Ich deine starke Stütze. Dieses große göttliche Erleben, mit dem Ich dich in diesen Tagen beschenkte, ist der Ausgleich zu den großen Versuchungen, mit denen Satan dich bestürmte. Du weißt, was es war, nicht wahr?“

162

Er rief mir Cie tagelangen großen Kämpfe ins Gedächtnis.

„Ich, dein Meister, bemerkte es mit Genugtuung. Wegen dieses großen Kampfes brachte Ich deine Seele in den Stand außerordentlicher GnaCen. Weißt du, Meine Kleine, schon hier auf Erden bekommst du eine Kostprobe von den Wonnen des Himmels. Wie schon gesagt, es ist das Geschenk deiner wertvollen Leiden.“

7. November 1963

(...) In diesen Tagen drängt und bittet die Jungfrau-Mutter ständig:

„Meine Liebesflamme kann ich nicht mehr länger in Mir verdrängen, laßt, daß Sie euch Zuströme! — Macht doch endlich einmal den ersten Schritt! Nur der erste Schritt ist schwer. Meine Tochter, wenn dieser getan ist, bricht Meine Liebesflamme tosend durch das Mißtrauen eurer Seele, und danach wird sie als sanfter Schein eure Seele erhellen. Wenn sie keinen Widerstand mehr findet, werden die Herbergsuchenden Meiner Liebesflamme, von der Fülle der Gnaden trunken, sie in aller Welt verkünden, — wie Ich schon oft gesagt habe: — Eine solche Gnadenflut wurde noch niemals gegeben, seit das Wort Mensch geworden ist.“

19. November 1963

Die Heiligste Jungfrau sprach erneut:

„Da deine quälenden Zweifel nachgelassen haben, bringe jetzt Mein heiliges Anliegen voran! Du darfst dich nicht ausruhn! Sei nicht müde und zurückgezogen! Deinen Auftrag mußt du zur Geltung kommen lassen, auch durch die dir beigeordnete Person. Kommt zusammen, ihr, die ihr von Meiner Liebesflamme schon etwas wißt! Ach, seid ihr schwerfällig! Habt keine Angst, vertraut auf meine Macht!“

21. November 1963

Erneut drängte die Jungfrau-Mutter:

......Nachdem letzt Meiee Liebesflamme in deiner Seele zur Gettngg gekommen ist, mußt du mit gespannter Kraft alles wollen, was Ich dir anvertraut habe. Die Tatkraft dazu gebe Ich einem jeden. Durch das Gnadenwirken Meiner Liebesflamme werde Ich eurer Seele Licht spenden, damit euer Beginn mutig und tapfer sei.“

Sie brachte mir die Reihenfolge und Cie Namen Cer Personen in Erinnerung. Dann:

„Das sollt ihr tun! Ich dränge euch dazu!“

27. November 1963

Wieder sprach die Heiligste Jungfrau. Mit Fragen wandte Sie sich an mich, so daß ich im Entzücken meiner Seele es so vernahm, als ob Sie mit menschlicher Stimme zu mir gesprochen hätte:

163

„Sage Meine Tochter, was meinst du, wie lange hält dieses 'Auf-einem-Platz-Treten' noch an?“

Ihre Worte weckten in mir das Bewußtsein meines Elends und meiner Unbeholfenheit. Dann ließ Sie Ihre Stimme noch einmal hören, aber so wunderbar, wie ich sie nur einmal gehört habe. Ihre Worte waren majestätisch, streng und drängend:

„Was meint ihr, wer wird für die Hindernisse verantwortlich sein? Sollten sich solche unter euch befinden, so verteidigt Meine Liebesflamme mit aller Kraft! Bemüht euch um die Verblendung Satans, denn ihr werdet wegen der vielen, vielen Seelen einmal zur Verantwortung gezogen werden. Ich will, daß keine einzige Seele verdammt werde. Satan wird in dem Maße blind, wie ihr euch daran beteiiigt.“

Hier sagte die Heiligste Jungfrau auch, daß die Verantwortung nicht nur die Priester belasten wird, sondern alle, die aus Bequemlichkeit sich nicht um die Verblendung Satans kümmerten.

„Fangt schon endlich einmal an, laßt das Gnadenwirken Meiner Liebesflamme auf euch zuströmen! Zum Anlauf gebe ich euch eine wunderbare Kraft, allen und auch einzeln. Die Verantwortung ist groß, aber eure Arbeit wird nicht vergebens sein. Der vereinten Arbeit soll keine einzige Seele fernbleiben. Dann wird das sanfte Licht Meiner Liebesflamme brennen und auf dem ganzen Erdkreis zünden. Satan wird erniedrigt und unfähig gemacht, seine Macht weiter auszuüben. Nur die Vorbereitungszeit dürft ihr nicht hinausschieben, nein, verlängert sie nicht!“

Dann bat Sie mich, Ihr Anliegen dem Bischof weiterzuleiten und es nicht zu verzögern. (Ich übergab ihm den Brief am 28. Nov. 1963. — Nachtr. Anm.)

28. November 1963

Diesen Brief habe ich noch am vorhergehenden Tag meinem Beichtvater übergeben. Das Drängen der Heiligsten Jungfrau war beharrlich. Ich wußte kaum, wie ich es durchführen sollte.

Hochwüfdigef (Beicht-) Vater!

Nehmen Sie mir bitte meine Zeilen nicht übel. Ich bin nur das kleine Nichts, ein Werkzeug in den Händen der Jungfrau-Mutter, und tue nur das, was sie mir sagt. Sie, die Mächtige, ist es. die drängt. Ich bin nur ihre demütige Dienerin. — Auch Ihnen gehorche ich und bin bereit, alles zu tun, was Sie mir sagen. Auch ich reibe mich auf wegen der Bitte der Heiligsten Jungfrau, die in meiner Seele nicht verstummt. Sie ist es, die drängt und will, daß Ihre Bitte dem Hw. H. Bischof übergeben werde, denn sie beruft sich darauf, daß Ihre Liebesflamme dort eine Herberge bekam. Was kann ich tun? Ich schreibe Ihre Bitte nieder und übergebe sie oder sende sie durch die Schwester, je nach Ihrer Anweisung.

164

Als ich das zweitemal beim Hw. H. Bischof war, gab er mir den Rat — Ich zitiere wortwörtlich „Mögen Sie nicht mit Tür und Tor ins Haus fallen, sondern sorgen Sie dafür, daß Sie einen ständigen Seelenführer finCen, der — nachdem er Sie kennenlernte —, auf Ihren auße^ex««^! i-chen Seelenzustand ohnehin hellhörig sein wird. Dann wird er bald wissen, was er zu tun hat. Und wenn er zu mir kommen wird, werde ich mich ihm nicht verschließen.“

Sie, Hochwürden (= Beichtvater), müßten eine Gelegenheit finden, sich mit Cem Hw. H. Bischof zu trstter ... Es ist die Bitte Cer Heiligsten Jungfrau, daß Sie sobald wie möglich zusammenfinden ... Was ich Ihnen hier mitteilte, tue ich auf das ständige Drängen der Heiligsten Jungfrau hin. — Mit ehrfurchtsvollen Grüßen ...

2. Dezember 1963

Nach der Hl. Messe sprach die Heiligste Jungfrau:

„Pflegt keine passive Haltung gegenüber Meinem heiligen Anliegen! Durch die wenigen, durch die Kleinen und Demütigen muß dieses Ausströmen der Gnade, das die Welt erschüttern wird, beginnen. Jeder, der diese Botschaft in die Hand bekommt, nehme dies als eine Einladung an, und niemand von euch möge sich darüber entrüsten oder sich entschuldigen. Ihr alle seid meine kleinen Werkzeuge.“

10. Dezember 1963

Die Heiligste Jungfrau gab mir Cie Anweisung, zum Hw. H. E zu gehen und ihm mitzuteilen, er möge meinen Seelenführer aufsuchen. Darüber sagte Sie Cann nichts mehr. Ihre Worte waren im Zusammenhang mit der Anweisung kurz und entschlossen. — Danach fing Sie an, in liebevollem Ton zu sprechen. Erneut muß ich berichten, daß meine Seele in Verzückung geriet. Was mit mir geschah, darüber kann ich nur weniges nieCerschreiben. In den vorhergehenden Tagen litt ich unter heftigen Seelenqualen, denn die Heiligste Jungfrau teilte mir Ihr unsagbares Leid um die Seelen mit. Diese Leiden nahmen meine Kräfte über das Maß hinaus in Anspruch, so daß ich deswegen zu etwas anderem kaum Kraft hatte. Das Gespräch mit der Heiligsten Jungfrau verlief fast ohne Unterbrechung. Ich bin nicht imstande, Cie Worte nieCerzuschreiben, die die Heiligste Jungfrau während der Entzückung sprach ... Der Herr Jesus spricht jetzt selten zu mir, das sagte Er mir ja im voraus. Zur Zeit erfüllt Cie Heiligste Jungfrau meine Seele mit der Ihr eigenen Liebe, die Sie in Entzückung versetzt.

15. Dezember 1963

Der Herr Jesus belehrte mich und beklagte sich abermals:

„ ... Mit welchem Glauben, mit welcher Hoffnung und Liebe brachte Ich für euch das größte Opfer! Ich glaubte und hoffte, Nachfolger zu ha-

165

bin, die Miini in grenzenloser Liibi erbrachten Opfer ltwinern würdin. In miinim Todeskampf, der Mir blutigen Schweiß auspreßte, gab Mir der Trost Miinis himmlischen Vaters niui Kraft, damit Ich den Kelch der Liiden vollkommen lleten konnte. Ich litt als Mensch, Meini göttliche Macht nicht blaützean, damit Mein Hirz mit euch fühlen kann. Als Minsch habe Ich alle Schmerzen verkostet, und voller Hoffnung für iuri Heilung ging Ich din Liidensweg. Ich sah die Untreui vieler, aber Ich sah auch iuer Müge^N... Das ist is, was Mich auch jetzt zur Barmherzigkeit und zum Erbarmen treibt. Tuet also Buße, damit die in luch gehegte Hoffnung dii Frucht iuris Heiles bringe.“

Dezember 1963

An linem Freitag nachmittag, als meine Kräfte wegen der übemom-minin Entsagungen schwanden, überraschte mich plötzlich der Hirr Jisus. Seini auf mich strömenden Gnaden ließen mich erzittern. In Liebe sprach Er mich an:

„Du, du! Was würde Ich dir nicht geben? Deiner Bitte gemäß vetmeC-ri Ich dii Fülle Meinir Gnaden in deiner Siele, die du durch deine Opfer für Mich ausgiwiitet hast. Jetzt hat darin alles, was Ich dir zu gibin wünsche, seinen Platz. Ein jedes Opfer ist wie eine Spareinlage für den Himmel, die du mitbringst, ihri Zinsen werdin nach deinem Tode viele, viele Seilin durch Mich etCaltea.“

22. Dezember 1963

Ich räumte die Kapelle auf und war dabei in Siine unendliche Güte versunken. Voller Freude dankte ich Ihm, daß ich so lange in Seiner Nähe sein darf. Auch Er teilte mir Seine Friuden mit, da Er mit mir empfand. Darauf fing Er an zu klagen. Als ich hintir und unter dim Hauptaltar, wo schon seit Jahren nicht aufgeräumt war, mit der Arbeit begann, wurde mein weißer Arbhitsmaathl ganz grau, denn dii Staubschicht war fiaghtdisk. Da wandte sich dir Herr Jesus mit bitterer Klage an mich:

„Siehst du, so ist die Siili, die sich vor und unter Meinen Altar zurückzieht, und sie Jahre hindurch nicht teia hält. Sie schaut nicht in sich, nur die Macht der Gewohnheit hält sie in Meiner Nähe. Auch sie kommt zu Mir mit einer tiagetnickea Staubschicht.“

Inzwischen gewährte Er mir Einblick in lini Priesterseele, die Er mir schon zuvor gezeigt hatti, und bat mich, für sie zu leidin, denn Er würde es sehr begrüßen, wenn diese Priesterseili in Seine Nähe käme, nlaC er wolle das, wofür ihn Gott ausirwählt hatte, umgehen. Schon damals war ich darob htssCütthtt, und meine Überraschung ist nicht geringer geworden. - (Jetzt führe ich das abgebrochene Gespräch weiter:)

„Nicht wahr, du hättest nicht gedacht, daß hinter Miinim Altar sich line so dicke graue Staubschicht befindet? Auch du staubst nur dii

166

Oberfläche ab. Jetzt siehst du wenigstens, warum Ich mich wegen der Mir geweihten Seelen beklage, die vor Meinem Altar erscheinen, aber deren Seelen grau und staubig sind. Sie betrachten nur das Schöne, weil sie nicht in sich schauen. So wie du während des Aufräumens in deinem weißen Arbeitsmantel grau wurdest, so beschmutzen auch sie durch ihr Beispiel viele Seelen, und sie bemerken es gar nicht! Kein Wunder, denn sie schauen nicht auf den Altar des schönen Tempels ihrer Seele. Sie übersehen ihn. Sie umgehen, was ihnen schwer fällt, und während der Jahre ergraut ihre Seele durch den Staub. Und wehe ihnen, denn das Beispiel zieht an! Wer wenig weiß, von dem wird auch wenig verlangt. Sie wissen viel, wissen aber nur und fühlen nicht mit Mir. Wie schon gesagt, es zählt ihnen nichts, daß sie nur Brosamen fallen lassen. Gegen Brosamen gebe auch Ich nur Brosamen. Sie geben aus ihrem Leben nur das, was sie nicht brauchen, und meinen, würdig zu sein, für die Mir hingeworfenen Brosamen auch etwas zu bekommen. Ich liebe sehr die kleinen Opfer, die winzigen Brosamen, nur darf derjenige, von dem Ich sie bekomme, nicht überheblich sein. Mir sind die demütigen Seelen lieb, und mögen sie Mir ein noch so kleines Opfer bringen, sie werden dafür einen großen Lohn erhalten. Aber Ich erwarte ihre Kraftanstrengung. .

Meine Tochter, zurückgehend auf den Staub, womit unser Gespräch begann, sage Ich dir, die Welt ist ein von einer solchen Staubschicht bedeckter Altar. Ich bin das Opfer darauf. Sie schauen auch zu Mir hinauf, sie sehen auch Meinen Glanz und bewundern die Schönheit, sie freuen sich Meiner Güte, aber daß dahinter ein Meer von Leiden steht, daran denken sie nicht. Sie genießen nur die ihnen erwiesene Güte, denken aber nicht an eine Erwiderung. — Siehst du, das ist der Schmerz Meiner Seele! Die Gedanken Unseres Geistes seien eins!

Ach, wieviel habe Ich geklagt! Laß es dir nicht zuviel sein! Geteiltes Leid ist halbes Leid. Ich teile aber auch Meine Freuden mit dir. Das Teilen Meines Schmerzens sei für dich zugleich auch eine Freude. Dadurch zeichne Ich dich mit Meinem göttlichen Vertrauen aus. Sage Mir, Meine kleine Schwester, kann dies deine Vernunft erfassen? Nicht? Das macht nichts! Dein Herz schlage nur mit dem Meinigen! Der Verstand kann nicht so viel ermessen wie das fühlende Herz, das vom Glanz des Opfers erleuchtet ist. Das verstaubte Herz, auf das das Licht nur matt fällt, sieht den Kummer Meines Herzens nicht. Flehen wir zu zweit zum Himmlischen Vater für diese verstaubten Seelen!'

Erster Sonntag im Januar 1964

Ich war im Krankenhaus, besuchte eines meiner Kinder. Auf dem Heimweg konnte ich wegen der Kälte kaum mehr gehen. Da fiel mir ein, daß um 5.00 Uhr die Anbetung beginnen wird, an der ich teilnehmen möchte. Ich überwand mich, denn in der großen Kälte spürte ich fast

r

167

nicht mehr meine Füße, und ging eilends zum Herrn Jesus. Unterwegs fing Er an leise und in dankbaren Worten zu sprechen:

„Wie freue Ich mich, daß du zu Mir kommst! Du suchst Mein Gefallen. Das bedeutet für dich eine Fülle von Gnaden!“

Während der Anbetung bat Er mich, Sühne zu leisten für die Vernachlässigungen Seiner Eingebungen, womit Ihn so viele Seelen beleidigen. Ach, sofort kamen mir meine Sünden ins Gedächtnis. Auch ich war unter diesen vielen Beleidigenden. Kann man daran denken ohne Tränen? — Herr, verzeih’ mir meine Sünden! — Erneut erweckte ich in mir Cie Reue, die Cie Barmherzigkeit des Herrn in mir geweckt hatte: Meine Sünden will ich so bereuen, wie es noch keine einzige bekehrte Seele getan hat. — Während Cer Reue über meine Sünden sprach Er weiter:

„Weißt du, die große Sünde der Welt ist die Vernachlässigung Meiner Eingebungen. Das und auch die Lauheit der Mir geweihten Seelen sind der Grund, weshalb sie im großen Dunkel wandelt. Sie könnten Mir behilflich sein, aber nicht einmal sie halten sich diese große, gefährliche Lauheit vor Augen. Ich bitte dich, dies deinem Seelenführer mitzuteilen. Den Wunsch Meines Herzens möge er und alle, die mit Seelenführung betreut sind, befolgen, in vermehrtem Maß auf Meine Eingebungen zu hören und auch die Seelen auf deren Bedeutung aufmerksam zu machen. Ohne diese Einstellung kann man nämlich kein geistliches Leben führen. Mögen die Seelenführer noch so eifrig sein, die Vernachlässigung Meiner Eingebungen wird Cie Verkümmerung ihrer eigenen Seele und Cer ihnen anvertrauten Seelen zur Folge haben.“

13. Januar 1964

Während meiner Anbetung würdigte mich der Herr Jesus Seiner Worte:

„Meine Elisabeth, Achtung! Deine Seele wird Cer Schauplatz großer und schwerer Kämpfe sein. Der böse Geist will den Schatz deiner Seele rauben. Er will die Demut in dir ins Wanken bringen. Er weiß und erkennt dies als deinen einzigen Schatz, auf den er losgehen muß. Nur auf diese Weise kann er die Standhaftigkeit deiner Seele zum Sturz bringen. Mit grauenhafter Kraft bricht er auf dich ein und verwendet alle Mittel des Hasses gegen dich. Er wird deine Gedanken verwirren, dein Tun unsicher machen, versuchen, durch seine Worte alles Abscheuliche zu erreichen, mit grausamen Peinen dich zu überhäufen, über dich herfallen, nur damit du mit deinem Cemütigen Bemühen aufhörst.“

15. Januar 1964

Der Herr Jesus sprach:

„Meine kleine Tochter, weißt du, wie groß das Heer der Leser ist? Oft und vielmals werden Meine heiligen Lehren gelesen. Man erreicht aber

168

damit nichts. Das Licht dir Lampe und der Sonne beleuchtet nur die Buchstabin. ICrha wahrin Sinn vlrstlCln nur jeni, die zu Mir kommen. Nur linir Siele, dii sich vor Mir demütig aiederwltft, gewähre Ich Einsicht. Dadurch verspürt sie Mein ewiges Verlangen: die Rettung dir Sii-lin. Wollet teilhaben an Meinem Erlösungswerk! Das sei das Ziel, das höchste Gut eures Lebens, welches ihr Mir entgegenbringen könnt. Ergreift daher jede Gelegenheit, jedes Mittel zur Rettung der Seelen! Darum bemüht euch! Du weißt, worüber du einmal gelesen hast: Wenn jeder Christ nur eine einzige Seele retten würde, so gäbe es keinen Verdammten.“

Als der Her- Jisus Seine Worte beendete, sprach die Heiligste Jungfrau zu mir:

,,Mhiah Tochter! Ich will, daß keine einzige Seele verdammt werde. Wollet auch ihr dies mit Mir gemeinsam! Deshalb gebe Ich euch den Lichtstrahl in die Hände, welcher Meine Liebesflamme ist.“

Während Sie diese Worte sagte, vermehrte Sil in mliaet Seeli din Schmerz ihres Herzens.

16. Januar 1964 .

Während der Hl. Messe und nach dir Hl. Kommunion hat Jesus von der Kraft Siines heiligen Blutes gesprochen:

„Ich bin der Blutspender der Welt. Von Meinem göttlichen Blut könnt ihr trunken werden. Könnt ihr das mit eurer Vernunft begriifen? Das ist schwer, nicht wahr? Ich bin der einzige Blutspender der Welt. Sinnet nach! Mein Hl. Blut erwärmt die frostige, lahmi Kraft eurer Seele und bringt sie in Bewegung. Ich lasse is übetfließea und würde es auf alle Geschöpfe der ganzen Welt überströmen lassin, nur ihr müßtet euch in die heilige Behandlung Meiner göttlisCha Hände begeben. Warum wollt ihr nur gewöhnliche Menschen bleiben? Ihr müßt danach streben, vergöttlicht zu werden, damit Ich an euch Meine Wonne habi, Meine Wonne, unter euch zu leben.

Mein Tisch ist unentwegt gedeckt. Ich, der Gastgeber, habe alles aufgeopfert, gebe euch Mich selbst. — Schaut nach dem Empfang des Hl. Blutes in eure Seele, und nehmt doch dieses Brausen wahr, das Mein Heiliges Blut in euch bewirkt! Seid nicht so gefühllos! Nicht die Gewöhnung soll euch zu Meinem Tisch bringen, sonneta das Fiuir dir Liibi, das durch Mich und mit euch vereint, die Sünden eurer Siili verbrennt. — Ach, wie warte Ich sehnsüchtig auf diese große Entscheidung, auf eure freiwillige Liebe! Wann kommt ihr hnnlish so zu Mir?“

17. Januar 1964

Heute hat der Herr Jesus vom Hause Nazareth gesprochen, das das liebevollste Nest Seiner Familie war.

169

„Weißt du, hier habe Ich mich auf das große Opfer und die vielen Leiden vorbereitet, die Ich euretwegen auf Mich genommen habe. — Auch du mußtest im Nest der Familie reif werden, und weil du Waise warst, wurde für dich das durch die Familiengründung erworbene Heim jener Platz, wo du dich auf deine Berufung vofbefeiten mußtest, die nur im Heiligtum der Familie zur Reife kommen kann. Ich kenne dich ( = deine Anlagen). Die göttliche Vorsehung ordnete darum alles so, um dich für das zu befähigen, was Ich durch dich der Welt mitteilen will. Aus dem Heiligtum der Familie müßt ihr ins Leben hinausgehen, in den schweren Kampf des Lebens. Dessen zusammenhaltende Wärme ist es, bei der sich die Seelen nach Irrwegen wieder aufwärmen können. Hier finden sie wieder zu sich und wenden sich abermals zu Gott. Ihr Mütter, ihr müßt euren Kindern auch nach ihrem Weggang die verständnisvolle Wärme eures Herzens erhalten. Das ist eine große Verantwortung, die auf euch lastet. Glaubt ja nicht, daß das erwachsene Kind keine Eltern mehr braucht. Meine Mutter ist Mir in Liebe gefolgt, von ihrem Opfer und Gebet wurde Ich überallhin begleitet. So müßt auch ihr tun, und Ich segne euer Bemühen.

Meine Mutter verpflichtete Mich dazu, indem Ihre fürbitttende Macht den großen Gnadenstrom für die Familien erworben hat, den Sie jetzt im Begriffe ist, auf die Erde auszugießen. Wie Sie selbst sagt: Eine solche Gnadenflut wurde noch niemals gegeben, seit das Wort Mensch geworden ist. — Auf die Wurzel des Übels legt Sie die heilende Kraft Ihrer mütterlichen Liebe. Sie möchte jedoch nicht, daß dies als öffentliches Wunder verstanden wird, wie es die großen bewundernswerten und weltberühmten Wallfahrtsorte sind. Sie will, daß jede Familie ein Wallfahrtsort sei, ein wunderbarer Ort, wo Sie, mit euch vereint, Ihre Wunder wirkt, aber in der Tiefe der Herzen. Von Herz zu Herz gehend, gibt Sie Ihre Liebesflamme in eure Hände, die durch euer opfervolles Gebet Satan verblendet, der in den Familien herrschen will.“

Auch die Heiligste Jungfrau sprach einige Worte:

„Meine kleine Karmeliterin! Durch dich will Ich die unbegrenzte Liebe Meines mütterlichen Herzens und die daraus entstehende Sorge zum Ausdruck bringen, die Ich wegen der Gefahr des Verfalls der Familien, die die ganze Welt bedroht, empfinde. Meinen mütterlichen Hilferuf richte Ich vor allem an euch, und mit euch vereint, will Ich die Welt retten. Meine Tochter, dich lasse Ich vor allem wahrnehmen, wie mächtig Mein Einsatz an Kraft ist, mit der.Ich für Satans Verblendung eintrete. Bis zu deinem Tode teile Ich mit dir den Kummer Meines Herzens. Dein mütterliches Herz macht dich für die Weitergabe Meiner Liebesflamme verdienstlich.

Wer auch immer mit Mir fühlt, hat ein Recht auf diese Gnade, mit der wir die Seelen von der ewigen Verdammnis retten ... “

170

18. Januar 1964

Ich befand mich bei Cer mir zugeordneten Schwester, die gerade im Radio ein Konzert hörte. Wegen anderweitiger Beschäftigung übergab sie mir den Hörer, damit ich Cerweilen zuhören könne. Gleich verlor ich mich in die Schönheit der Musik. Nach einigen Minuten sprach der Herr Jesus durch Cie Schönheit der Musiktöne in hauchfeinem Ton zu mir:

„Denkst du nicht, daß Ich bei solchen Gelegenheiten eifersüchtig bin? Was sagte Ich? Keine Haaresbreite sei zwischen uns!“

Seine Worte wirkten auf mich ein, aber so, daß sie über die Schönheit der Musik herrschten, und Er bat weiter:

„Auch über die Kunst und Schönheit der Musik hinaus sollst du Meine Worte hören. Verzichte auf Unterhaltungen! Meine kleine Tochter, denke daran, was Ich mit dir tue und laß keine vergängliche Unterhaltung in dich einCringen. Laß dich nicht wegen der Werke kleiner irdischer Künstler aus deiner inneren Sammlung herausreißen. Du hast nur eines notwendig: die ständige Teilnahme an Meinem Erlösungswerk. Das sei deine Unterhaltung! Sage nicht, daß Ich sehr streng sei. Habe Ich dich nicht schon oft gebeten, dir selbst zu entsagen! Das mußt du von einem Augenblick zum anderen tun. Du darfst nicht abschalten, nicht einmal für kurze Zeit. Ich bin für dich der Weg, das Leben. Alles geht zunichte, nur der Eifer im Interesse der Seelen bleibt.“

19. Januar 1964

Es ist Sonntag. Heute habe ich nur an einer Hl. Messe teilgenommen. Die früheren Schmerzen an meinen erfrorenen Füßen erneuern sich, und das hinderte mich daran, auch noch zur Abendmesse zu gehen. Die abendliche Anbetung ist auch weggefallen. Ich gedachte mich an diesem Tag auszuruhen. In meinem gut geheizten Zimmer verbrachte ich den Nachmittag und auch den Abend mit kleinen Beschäftigungen. Inzwischen ging ich in den Garten hinaus. In diesem Augenblick hörte ich auf dem vereisten Schnee leichte Schritte. Ich schaute mich um, ob nicht ein hungerndes Tierchen Nahrung sucht. Als ich so umher ging, spürte ich nach einigen Augenblicken die Gegenwart Ces Herrn Jesus. Daraufhin war ich tiefergrif^en, denn durch Seine Anwesenheit ließ Er mir wahrnehmen, daß Er eng neben mir steht. Durch das Einwirken Sei- r ner ausströmenden Gnade zitterte ich am ganzen Leibe. Meine körperh-che Kraft hat mich derart verlassen, daß ich beinahe zusammengebrochen bin. Nur zitternd konnte ich weiterschreiten. Gar oft ist es schon geschehen, daß Er mich durch Seine Anwesenheit überraschte. Aber das jetzige Empfinden überstieg alles bisherige. Das Zittern meines Körpers war so stark wie noch nie. Ich sah Ihn nicht und weiß nicht wie, aber ich verspürte das Berühren Seines Kleides. Es war wie das Huschen einer außergewöhnlichen Gnade. So erfüllte meine Seele das

171

Empfinden dir Gegenwart Gottes. Das gischah draußen im schneebedeckten Garten. Als ich in mein kleines Zimmetchen zurückkihrte, merkte ich, wie lange es gedauert hatti. Dann fing dir Hltt an, liebevoll zu sprichin:

„Weißt du, Ich war so alleine, und da du nicht gekommen bist, kam Ich zu dir. Es ist Mir lini Freude, bei dir zu sein. Jetzt danke ich dir, daß du so oft an Mich gedacht hast. Wenn du wüßtest, wie sihr du Mir gefällst, wenn du mit großer Andacht Mein Hl. Blut betrachtest, sühnst und Mich anbetest. Ich hielt is für geziemend, dich dafür besonders zu lCtla. — Und diese Einsamkeit! Ach, diese Verlassenheit und Kälte, dii Mich ständig umgibt! Darum bleibe Ich jetzt bii dir. Ich störe deine Ruhl nicht. Ich bleibe nur still bii dir. Unsere Hirzin mögen gemeinsam schlagen. Du aber verrichte dime Arbeit weiterhin, und Ich bleibe noch lange bii dir, was soll Ich denn alleine tun? Man kommt nicht, Mich anzubitin, man hat nichts zu sühnen, um nichts zu bitten und für nichts zu danken. Ich weiß, du bleibst nicht ohne Grund fern von Mir. Du hast kiine unbessChiaigte Stunde. Meini Elisabeth, Ich beschenke dich mit Meinir Gottheit. Drücke Mich an dein Hirz, denn Ich kann ja auch mit menschlichen Gefühlen empfinden. Das heilige Zittern, welches du zuvor verspürtest, nashte Ich als Auszeichnung, als Zeichen Meinis Dankes für nisC.“

20. Januar 1964

,,Sshrhibh, was Ich dir sage. An dem — von dir am vorhergehenden Tag — empfundenen göttlichen Strom, mit dem Ich dich ehrte, werdin auch all jini teilhaben, die darüber lisin, wo immer sie sich befinden. Diisis Ausströmen Meiner Gnaden erhalten jene Seelin ohne Ausnahme, und zwar durch dimi Verdienste, die Ich mit din Miinigin veteiae, gleichwie als Vorschuß ... “

28. Januar 1964

Hiute schreibe ich is ailnlt, obwohl es nicht heute, sondern vor iini-gha Tagen geschah. So schwer fiel mir, mich dazu zu biwigen, weil mein Verstand es schwer begreifen kann, was Er sagte:

„Grüble nicht nach! Wofür ist das gut? Du wirst ohnehin nicht bigrii-fin, welch langin Weg du glCea mußtest, bis deine Sille zu dieser Höhl aufstieg. Nicht nur du, sogar sämtliche Astronomen dir Welt sind nicht imstande, die Strecke auszutlsCnen, dii du in so kurzer Zeit zu-rückghlhgt hast. Darüber sind sogar dii Engel und Heiligen dis Himmels erstaunt. Du verspürst, nicht wahr, wie einfach Meinerseits diese Lösung ist. Ich habe dich durch Meine Liebe emporgeCobea, damit du — wie schon gesagt — pfeilgerade zu Mir fliegst. Ich wiederhole: pfeil-giradi! Das ist dir Weg dir Liebe, dii keine Umwigi kinnt, die nicht abwägt. Weil du die von Mir angibotine Liebe aaglnommla und mit all

172

deinen Kräften dir zu eigen gemacht hast, darum bist du jetzt bei Mir. Sei nun nicht mehr erstaunt, nicht einmal für einen Augenblick, wenn Ich mit dir das tue, was Ich für deine Liebe geben muß. Da du die von Mir angebotenen Opfer verständnisvoll angenommen hast, kann Ich Meiner Liebe nicht widerstehen. Das ist es, weshalb Meine Gnaden bei dir ohne Hindernis wirken. Und wenn es vorkommt, daß Ich dich an Mich heranziehe ( = Entrückung), soll dich das nicht nachdenklich machen. Nimm es so, wie Ich es dir gebe, und denke nicht nach, weshalb Ich es tue. Das Nachsinnen über dein Elend gefällt Mir auf alle Fälle sehr. Auch das kannst du nicht dir zuschreiben, denn auch das ist die Frucht der von Mir geschenkten außergewöhnlichen Gnaden. Gleichwie du das Entrücken deiner Seele von der Erde nicht begreifen kannst, genauso wenig kannst du dir eine Erklärung geben über die Fülle der Gnaden, die viele zum Staunen bringen wird. Denn deine Seele habe Ich in die Hände genommen, du bist das Ergebnis der Arbeit Meiner Hände. Da Ich deine Seele im voraus bearbeitete, gilt Mir das Lob. Ich sage ja, deshalb gab ich dir keinen Seelenfühfef, weil Ich dich für deine Berufung erziehen wollte. Daß Ich dich oft fallen ließ, geschah auch absichtlich. So trainierte Ich deine Seele zu großer Demut, denn ohne sie könnte Ich mit dir nicht zurechtkommen. Jetzt führe Ich dich.- Das bedeutet natürlich nicht, daß die Worte deines Beichtvaters nicht von Mir kämen. Im Gegenteil! Jawohl, Ich betone: Nimm seine Anweisungen an, tue nur das, was er dir sagt. Würden dies doch alle Seelen verstehen und annehmen und in demütigem Gehorsam befolgen! Seine Worte sind Meine Worte. Was er dir sagt, nimmt er aus Meinen Einsprechungen.“

29. Januar 1964

Vor einigen Tagen bat mich die mir zugeordnete Schwester, ich möge die Heiligste Jungfrau fragen, ob die schwerkranke Schwester sterben werde, durch deren Tod mehrere schwere Anliegen zu erledigen wären. Ich sagte der Schwester, daß ich solche Dinge bei der Heiligsten Jungfrau nicht zu fragen pflege. Sie ließ meine Frage auch ohne Antwort, die ich auf die Bitte der Schwester hin dennoch stellte. Nach einigen Tagen, als ich gar nicht mehr daran dachte, sprach auf einmal der Herr Jesus, als wolle Er mich überraschen:

„Warum will die dir zugeordnete Schwester wissen, was nicht zu ih-r rem Bereich gehört? Es ist Meine Sache, wen und wann Ich jemand abberufe. Auf alle Fälle wird alles zu euren Gunsten gereichen. Merkt doch Meine göttliche Vorsehung, die kraftvoll und schnell wirkt, zum Besten für die ganze Menschheit. Bei den Meinigen geschieht das in noch verstärkterem Maße, und oft lasse Ich dies in sehr zarten Zeichen Meiner Liebe zur Geltung kommen, nicht zur Zufriedenstellung eurer Neugierde, auch nicht zur Beruhigung eurer kurzen Phantasie. Meine Vorsehung ist für euch ohnehin unerforschlich. Habt Vertrauen! Bringt zu Mir alles,

173

was für euch schwer und dunkel ist, und Ich werde es jeden Tag erneut erleichtern, erhellen.“

8. Februar 1964 — Erster Samstag

„Schau dich um, wer sammelt mit Mir?

Interessant ist, was Er mir während meiner Arbeit zeigte. Einem rotierenden Vorhang ähnlich zeigte Er mir eine sonderbare Gegend. Wohin ich mich auch wandte, überall bot sich mir dasselbe Bild. In endlosen Gegenden sah ich ungeheuer viele Seelen, Cahinsiechend an Leib und Seele. Der Herr Jesus zog meine Aufmerksamkeit auf sich:

„Siehst du, Ich zeigte dir, wie groß die Ernte ist. Du, Meine große Hilfe, unsere Hände mögen gemeinsam sammeln. Bemühe dich auch weiterhin um die Rettung Cer Seelen! Dieser Anblick, den Ich deinen Augen dargeboten habe, möge dir klar machen, wer es ist, der mit Mir sammelt. Du siehst Cie Ernte, und wie wenig Arbeiter es gibt; darum mußt du mit gespannter Kraft arbeiten. Jetzt wurde der Schmerz in deiner Seele schneidender, nicht wahr? Nimm ihn guten Herzens an! Dieser Schmerz vertreibt für eine Weile Cie Störungen des bösen Feindes, die — wie Ich sehe — dich sehr erschöpft haben. Sammle mit Mir, Meine Elisabeth! Ich habe wenig Arbeiter. Vergebens verspreche Ich großen Lohn, nur wenige melden sich. Sei du Mein guter Arbeiter, überbiete die Norm!“

12. Februar 1964

Am vorhergehenden Tag war ich in der Wallfahrtskirche zu Märiare-mete. Die Schönheit Cer neu ausgemalten Kirche löste meine Bewunderung aus. Auch Er fing an darüber zu sprechen:

„Du bewunderst Mein Haus? Deine Seele war über seine Schönheit und Überschaubarkeit ergriffen. Auch deine Seele sei so leicht überschaubar, wo nichts und niemand ist, nur Ich!“

13. Februar 1964

Es geschah schon in der vergangenen Woche, aber mir fällt das Schreiben so schwer, obwohl ich mir vorgenommen habe, in diesem Jahr fleißiger zu sein und die Worte des Herrn nicht ungeschrieben zu lassen. Es gibt Zeiten, in denen ich denke, daß dies der Herr Jesus nur mir sagte, den anderen würde Er gewiß etwas anderes sagen. Er aber bat mich, Seine Worte niederzuschreiben, denn durch mich wolle Er auch anderen Gnaden austeilen. Auch auf diesem Gebiet soll ich sein Mitarbeiter sein. Ich muß gestehen, daß ich,«da ich wenig Bildung habe, nicht nur Cie Leichtigkeit Ces Schreibens entbehre, sondern daß mir auch die Rechtschreibung wenig bekannt ist. Deshalb habe ich ständig Hemmungen, wenn ich etwas zu Papier bringen muß. In meinem Ge

174

dächtnis staple ich gar vieles auf, und merke es mir, aber ab diesem Jahr bemühe ich mich, möglichst alles niederzuschreiben.

Am Donnerstag der vergangenen Woche hatte ich folgendes kurze Gespräch. In vergangenen Tagen quälten mich fieberhafte Ohren- und Halsschmerzen. Ich konnte keine festen Speisen schlucken. Donnerstag war eben mein strenger Fasttag (bei Brot und Wasser). Der Herr Jesus sah meine große Anstrengung und würdigte mich Seiner liebenden Worte:

„Da wir nun beide sehr erschöpft sind, wollen wir etwas Warmes essen.“

Ich kochte ein wenig Einbrenn-Suppe, und nach der warmen Suppe wurde mir tatsächlich leichter. Während der Mahlzeit sprach Er strahlend in wenigen, aber liebevollen Worten, die Er mir gefühlsmäßig zum Ausdruck brachte:

„Jetzt sind wir beide zu Kräften gekommen, nicht wahr? Denn Ich leide auch mit dir. Könntest du dir vorstellen, daß Ich dich allein lasse? Nein! Niemals werde Ich das tun! Unser Innerstes fühle gemeinsam!“

14. Februar 1964

„Durch das Feuer Meiner göttlichen Liebe weite Ich deine Seele aus, daß eine noch größere Fülle Meiner Gnaden darin Platz habe. Du weißt, das Eisen dehnt sich in der Wärme aus, und je mehr es zum Glühen kommt, umso leichter ist es zu formen und auszudehnen. Das verstehst du, nicht wahr, denn du hast ja in diesem Fach gearbeitet. Darum sage Ich: Je mehr du in der Nähe der glühenden Liebe Meiner Gottheit bist, umso leichter forme und dehne Ich deine Seele nach Meinem göttlichen Gefallen.“

15. Februar 1964

Als ich nach der Hl. Messe nach Hause ging, sagte der Herr Jesus zu mir die unerwarteten Worte:

„Meine kleine Tochter, wie ein brennendes Feuer überströme Ich dich mit Meiner Liebe, so mache Ich dich würdig für noch größere Gnaden. Sie sind dir nicht neu, jedenfalls macht dich schon das Erwähnen Meiner Worte zur erneuten Selbsthingabe und Annahme Meiner Bitte bereit: Du mußt leiden bis zum Martyrium. Diese Meine Worte nimm bitte als den endgültigen und unwiderruflichen Beweis Meiner göttlichen Liebe an.“

Das waren sehr ernste Worte, die mich zum Nachdenken veranlaßten. — Noch am selben Tag brach der Böse mit empörender Frechheit in die tiefe Stille meiner Seele ein. Meine Seele bebte, als er mich mit höllischer Gewalt anfocht: „Ich leugne zwar nicht und erkenne die Echtheit

175

der dir anvertrauten Sache an, denn ich werde dazu gezwungen, aber ich kann dir versichern, niemals wirst du so viel leiden können, um die Sache weiterzubringen. Und zwar deshalb nicht, weil du — in Scheindemut verschanzt — keinen einzigen Schritt tust. Auch wenn du dies unternehmen würdest, so wäre es nur die Wiederholung deiner Mißerfolge. Dein Beichtvater hegt auch eine persönliche Abneigung dir gegenüber. Über ihn brauchst du also nichts zu erhoffen, er wird ohnehin nichts tun. Du mußt dich ohne ihn aufmachen ... Glaubst du, durch dein hartes Leben kämest du vorwärts? Da täuschst du dich! .. Wenn deine menschlichen Bemühungen von außerordentlichen Zeichen begleitet wären, wäre das etwas anderes. Aber so glaubt dir niemand, mag es noch so wahr sein, wofür du dein Leben opfern mußt. Durch dich wird es niemals zur Geltung kommen ..."

Stundenlang dauerte dieser Angriff, der Leib und Seele erschöpfte, und meinen Geist in Qual gefangen hielt. Das kommt häufig vor, doch nur selten schreibe ich es nieder.

Noch am selben Tag hatte meine Freundin sich über eine uns bekannte Person geäußert: „ ... ist kein Lumen!“ — Sie sagte dies nicht in beleidigender Absicht, dennoch war ich wie schockiert, weil die betreffende Person schon seit Jahren von mir geachtet war. Damit wir während des Gespräches nicht gegen die Nächstenliebe sündigten, dachte ich sofort an meinen anbetungswürdigen Jesus. Meiner Freundin wollte ich mitteilen, an wen ich denke, wer das „LUMEN“ ist, aber dazu war keine Zeit mehr. — Auf dem Weg nach Hause war ich ganz in Seine Anbetung versunken. Der Herr Jesus antwortete auf meine Gedanken:

„Es tut Mir so wohl, wenn euer Herz bei jeder Kleinigkeit zum Schwingen kommt, mit Mir fühlt. Meine Tochter, Ich bin das Lumen Christi! Auf Mich könnt ihr schauen. Ich bin die Hoheit und die Größe des Opfers, die Tiefe und die Unerschöpflichkeit im Erbarmen, die Fülle an Vorbild, der beharrliche Gott der Geduld, die unerschütterliche Güte, die Barmherzigkeit selbst, die euch aus Mir zuströmt. Ja, wer kann das alles von sich sagen? Nur Ich, das „Lumen Chnsti“! Ich habe für euch alles getan, damit Ich der Welt „Lumen Chnsti“ sei, dem ihr nachfolgen müßt. Ich, der Kraftspender der menschlichen Schwäche, Ich habe die Welt überzeugt durch die Wegweisung Meiner menschlichen Natur.“

17. Februar 1964

„Die Gedanken unseres Geistes seien immer eins! Liebe dieses Gebet, das Ich dich gelehrt habe! Greife nach jedem seiner Worte, damit du so die nötige Kraft für deine Seele findest. Meine Tochter, glaube! Nichts soll dich von Mir abtrünnig machen. Der Glaube und das Vertrauen, das du Mir schenkst, werden dich selig machen. Ja, deine Anstrengung allein bringt das nicht fertig, denn ohne Glauben und Vertrauen bist du ein Schwächling. Aber gerade deshalb habe Ich dich als „Werk

176

zeug“ ( = Mittel) für Unsere himmlischen Mitteilungen erwählt, damit die Welt merkt, daß nur auf diese Weise der göttliche Wille (erst recht und) überzeugend zur Geltung kommen kann, den Wir eben durch Cie Schwachen offenbaren wollen. Ich übertrete die Ordnung der Natur nicht und hebe sie in deiner Umgebung nicht auf. Ich handle nach Meiner göttlichen Weisheit und nach der Notwendigkeit der Sache. Die Versuchungen des bösen Feindes, mit denen er deine Seele und deine Vernunft stört, sollen dich von dem Weg des Glaubens und Vertrauens zu Mir nicht abspenstig machen. Mögest du dich noch so elend fühlen, das macht nichts aus! Weder das OffenbarwerCen deiner Schwäche noch deine ständigen Anstrengungen können Unser heiliges Vorhaben zum Ziel führen, sondern nur die Demut. Sie ist das einzige Mittel in deiner Hand, das hilft, daß Unser heiliges Anliegen zur Geltung komme.

20. Februar 1964

Noch immer quält mich die leidige Grippe. Jetzt greift sie meine Augen- und Stirnhöhle an. Bis zum Abend konnte ich bei meinem Zustand nur eine halbe Stunde beim Herrn Jesus verbleiben. Ich spürte, daß das Fieber gestiegen war. Frühmorgens ging es mir schon besser, und mein Herz schlug hoch, als ich mich vor Ihm nieCerwarf. Er beugte sich zu mir vor:

„Ich grüße dich, Meine Tochter!“

Und Er ließ mich Sein mir wohlbekanntes Herzklopfen wieder fühlen. Nur die Stille umgab mich, die Cer Herr Jesus erneut unterbrach:

„Sei nachsichtig! Wieder wende Ich mich an dich mit Meiner Klage. Jetzt, da unsere Herzen gemeinsam schlagen, sollen auch die Gedanken unseres Geistes ineinanCerfließen. Heute und morgen werde Ich einen guten Tag haben. (Das war am vorhergehenden Tag vom Ersten-Freitag)*. So sehr warte Ich immer auf diese Tage! Es sind die besonderen Sühnetage, in denen Mein GnaCenilcht in die dunklen Seelen strömt, ähnlich, wie der erquickende Tau auf die trockenen Pflanzen fällt. Du sollst nur wollen, alles andere überlaß Mir! Nicht Cer erbrachte Erfolg hält euch in Meiner Nähe und macht euch heilig, sondern das unaufhörliche ’Wollen*. Das bringt deiner Seele eine feierliche Stimmung. Wiederholt sage Ich: Heute werde Ich einen guten Tag haben, denn Ich sehe dein Wollen im voraus. Wie bescheiden Ich bin, nicht wahr? Wip leicht kannst du Mir einen Gefallen tun! Gelingt es nicht, ach, das spielt keine Rolle! Du sollst nur wollen und immer wieder wollen. Das vertreibt Meinen Kummer. Meine Klageworte nimmst du nicht als Belästigung auf, das weiß Ich, denn unser Innerstes fühlt gemeinsam. Mach auch du es so wie Ich. Versichere Mir deine stete Liebe, die das ständig brennen-

') Schon früher zu Papier geworfen, aber erst später eingetragen. — Anm.

177

di Fiuir deiner Opferberh¡tsshaft am Glühen hält. Mir macht es nichts aus, was und wieviel du Mir an einim Tag geben kannst, nur sollst du nicht rastin, nlna das würdi Mich bitrüben. Siehst du, deshalb bin Ich oft so traurig, weil ihr Mich dauernd fühlen läßt, wie schwer dii Last ist, die Ich euch aufltlegl. Du, du Friudi Meines Hirzens, du hälst Meine ständige Klage für nicht zuviil. Für Mich ist das schon lini Erihichte-rung. Tröste Mich auch anstelle anderer!“

22. Februar 1964

Dir Hirr Jesus sprach:

„Schon gestern wollte Ich dich sprechen, aber Ich sah, daß du wegen deiner Müdigkeit früher schlafen gingst. Jetzt ist die Zeit günstiger. Du weißt, was Ich für dich getan habe, denn du versenkst dich oft in dii Betrachtung Meiner Leiden. Wie froh bin Ich, wenn Ich merki, daß Ich nicht vltglblns für dich, für euch gelitten habe! Das ist für Mich eine wahre Freude. Eure Siili, die im Schlamm der Erde lebt, kann sich von sich aus nicht blftlila. Ich hebe euch heraus aus dem Schlamm nht Sünde, und hltnasC wasche Ich euch in Miinim Hl. Blut. Werft euch nieder am Stamm Meines heiligen Kriuzis, und laßt zu, daß dieses Heilige Blut auf euch tröpfle. Meine Blutstropfen sind wie ein Scheck in euren Händen. An euch liegt es, ob ihr ihn hialöst. Dieser Scheck läuft nicht ab bis ans Ende dir Welt. Die im Gnadinstand lebende Siele kann ihn überall einlösea, zu jeder Zeit, bis zum Tage ihres Todes. Da ihr aber dessin nicht sicher seid, soll ein jeder von euch deshalb immer häufiger das Lösegild Miines Heiligen Blutes in Anspruch ahCmea. Nicht am Ende seinis Lebens, dinn dann kann ir mit dem dafür bezahlten Wert nicht mehr viel anfangin. Nehmt es in Anspruch in der Schwungkraft euris Lebens. Auch Ich habe Mich in der Blüte Miinis Lebens für euch Ciageopfhtt ... Wie oft höre Ich euch aufseufzin: „Mein Heiland!“ -Leider ist das nur eine Gewohnheit. Wie sehr schmerzt Mich diesis gefühllose Stoßgebet, das eurer Gleichgültigkeit entspringt! Nicht so sollt ihr Mich lieben! Besonders an die Mir geweihten Sillen richte Ich diese Worte.“

23. Februar 1964

Was ich jetzt nihdhrschreibh, ist so sonderbar! In der Wallfahrtskirche Märiaremete mußte ich einmal, von der Heiligsten Jungfrau geleitet, einem mir ganz unbekannten Priister Ihri Liebesflamme übhtgh-bin. Dann bat Sie mich, alle Personen, die von Ihrer Liebesflammh schon etwas wissen, ssCtiftlisC testzuhalten. Din Namin und die Anschrift dieses Priesters habe ich damals in der Sakristei erfahrin .. Als ich aber dii Sakristei danach verließ, überfiel mich sofort ein ungutes Gefühl, daß die erhaltene Anschrift mit jenir, nach der ich fragte, nicht identisch sei. Ich kümmerte mich aber nicht um diese mahnende Re

178

gung, legte die Anschrift beiseite, und gemäß der Anweisung unserer Heiligsten Jungfrau fügte ich sie an anderen Adressen hinzu. In meinem Inneren aber entstand inzwischen ein unruhiges Gefühl, und es begleitete mich auch weiterhin.

Da ich mich nun wieder in dieser Wallfahrtskirche befand, gab mir die Heiligste Jungfrau einen deutlichen Wink:

„Geh', und erkundige dich sofort nach dem richtigen Namen und der Anschnft!“

Jetzt konnte ich nicht mehr widerstehen und ging in Richtung Beichtstuhl. Eine Bekannte neben mir machte mich darauf aufmerksam, daß der Priester den Beichtstuhl schon verlassen hatte. Dies war zu einer Stunde, wo das Beichthören nicht mehr angesetzt war.. Zu meiner großen Überraschung sah ich aber, daß der Priester zurückkam. Daraufhin war ich beruhigt. Also, die Bitte stammt von der Heiligsten Jungfrau!

Als ich den Beichtstuhl betrat, gab ich dem Prester gleich zu verstehen, daß ich nicht die Absicht habe zu beichten. Ich erinnerte daran, daß ich ihm vor gut einem Jahr das außergewöhnliche Anliegen der Seligsten Jungfrau zum Durchlesen übergeben hatte. — Der Prester erinnerte sich sofort daran und erwiderte: „Ja, ich weiß, es handelte sich um die Blendung Satans.“ — Dann fügte er hinzu, daß ich gut und andächtig beten soll. — In diesem Priester blieb das Wesentliche hängen, und darüber war ich sehr erstaunt. Jawohl, auf die Verblendung Satans kommt es an! Das ist das einzige Ziel, das Hauptziel der Liebesflamme unserer Heiligsten Jungfrau, von dem Sie sagte, daß eine solche Gnadenflut Sie noch nie auf die Erde ergießen ließ, seit das Wort Mensch geworden ist.

Vom Priester erbat ich also seinen Namen und seine Anschrift (.. J„ Krankenhaus), und die frühere, in der Sakristei gegebene Anschrft lautete: J. Stadtpfarrkirche. — Jetzt verstand ich, warum der Hinweis der Heiligsten Jungfrau notwendig war. Bevor ich den Beichtstuhl verließ, erbat ich noch den Segen des Priesters, und nun war meine Unruhe endgültig behoben.

24. Februar 1964

Abends, um 19.30 Uhr, ging ich an der Stadtpfarrkirche von Krisztina^ város vorbei. Da es schon spät war, wollte ich nicht in die Kirche hineingehen. Der Herr Jesus sprach unerwartet:

„Komm herein zu Mir und sage Mir ein Grüß Gott!“

Ich ging hinein, und zu meiner großen Überraschung stand der Priester eben vor dem Tabernakel. Seine Hand an dessen Tür, war er im Begriffe, ihn zuzuschließen. Als ich mich vor Ihm niederwarf, sprach Er:

„Ich habe so sehr auf dich gewartet! Wie gut, daß du gekommen bist!“

179

Inzwischen schloß Cer Priester den Tabernakel und verneigte sich dreimal in tiefer Huldigung. Daran erkannte ich, daß es ein griechischkatholischer Priester (unierter) war. Hernach wandte er sich noch zweimal um, um mit Cem Kelch zweimal den Segen zu geben, dabei sprach er ein Gebet auf Ungarisch. Dann gab er noch einen Segen am Ende Ces letzten Evangeliums. Während ich so den Herrn Jesus anbetete, bemerkte Er in stiller Güte:

„Siehst du, deshalb habe Ich dich gerufen, daß du Meinen mehrfachen Segen erhältst. Bist du jetzt mit Mir zufrieden?“

Eine solche Herablassung! — Mein Jesus, ich kann mich vor Dir nicht genügend zunichte machen!

„So ist es gut, Meine Tochter! Du weißt, wie oft Ich die Seelen rufe und sehnsuchtsvoll darauf warte, daß sie auf Meine göttlichen Eingebungen hören. Sei auch weiterhin Meine Sühneseele!“

25. Februar 1964

Als ich am nächsten Tag nach Cer Hl. Messe zu Hause meine Arbeit verrichtete, führte Er das Gespräch vom Vorabend weiter:

„Wenn du gestern abend Meinem Ruf nicht gefolgt wärest, so hätte Ich den mehrfachen Segen, den du erhalten hast, dir nicht zukommen lassen. Freudig sage Ich dir, das sind immer neue Beweise deiner hilfsbereiten Liebe. Ach, wieviel ZurückweisenCe habe Ich nur in einer einzigen Minute! Mein Herz ruht sich dort aus, wo es keine Zurückweisung erfährt. Deine beredte und ehrfurchtsvolle Danksagung, welche du auch während der Nacht nicht unterbrichst, verpflichtet Mich. Solange du bei Mir warst, habe Ich mich deiner andachtsvollen Danksagung erfreut. Da du mich nun verlassen mußtest, komme Ich zu dir, um dir während deiner Arbeit zu danken. Begreife das Schmachten Meiner Gottheit, das Ich jetzt hier bei dir zu stillen wünsche. Es ist eine Wonne für Mich, bei dir zu sein, denn Ich fühle, daß ein jeder Schlag deines Herzens Mir gilt. Ich bleibe bei dir den ganzen Tag. Zittere nicht vor Mir; nur eine Sekunde, und du fühlst Meine Gegenwart nicht mehr weiter. Du brauchst deine körperliche Kraft für Cie Ausführung deiner übernommenen Arbeit... “

28. Februar 1964

Während der abendlichen Anbetungsstunde erneuerte ich meine Hingabe: „Jesus, Dir leb’ ich, Jesus, Dir sterb ich!“

„Auch Ich, auch Ich! Für dich lebte Ich, für dich starb Ich!“

Und ein jedes Wort, das ich an Ihn richtete, klang wie ein Echo in meiner Seele. Ich fuhr fort: „Ich bete Dich an, ich lobe Dich, ich preise Dich, ich verherrliche Dich anstelle jener, die dies nicht tun.“ — Während meiner Anbetung sprach Er mit großer Liebe und Freude:

180

„Meine Tochter, wegen deiner Huldigung segne Ich dich und deine Familie, und alle, an deren Stalle du angebetet und gesühnt hast. Auch über sie ergieße Ich die Fülle Meiner Gnaden...."

Ich dachte daran, ob ich Seine niedergeschriebenen Worte nicht mißverstanden hatte, sonst müßte ich sie widerrufen.

„Nein! Tu das nicht! Verstehe Mich, die so oft verschmähte Liebe, auch wenn deine Vernunft dies nicht begreift! Was würde Ich nicht jener Seele geben, die Meine Liebe erwidert! Mein liebendes Herz läßt sich vom „Unsinn“ entführen. Darum gebrauche Ich diese — euch geläufigen — Ausdrücke, damit ihr seht, daß auch Ich ein Mensch bin, daß ihr Mich als Mensch versteht. Ich weiß, daß du Mich nicht mit deiner Vernunft liebst, aber das wäre Mir auch nicht lieb. Eine solche Liebe spricht Mich nicht an. Wenn unsere Herzen gemeinsam schlagen, ist diese Liebe eine ganz andere als die Vernunftliebe, die erwägt, überlegt und abwägt. Nicht wahr, jetzt verstehst du Mich! Sehet, wie Mir auf menschliche Weise zu begegnen ist! Das soll in euch das gegenseitige Vertrauen zu Mir wecken.“

29. Februar 1964 •

„Mein anbetungswürdiger Jesus, nimm mich an, so wie ich bin!"

„Auch du! Meine von Blut klebenden Haare, Meinen gegeißelten Leib, Meine durchbohrten Hände und Füße, Meine geöffnete Seite, Meiner Kleider entraubt.“

Währenddessen ließ Er mich über Seine traurigen Worte nachsinnen; dann sprach Er:

„Umhülle Mich mit deiner Liebe, die das aus Meiner Seite strömende Blut auffängt. Betrachte Mich, betrachte Mich! Hast du in deinem Leben ein so bedauernswertes Geschöpf wie Mich gesehen? Siehst du, wie Ich mich zugrunde richten ließ! Auch du kannst nichts für Mich übertreiben. Während unser Inneres so gemeinsam fühlt, seien auch die Gedanken unseres Geistes eins.

Ich bitte dich, schreibe noch einmal nieder, was Ich dir schon im vergangenen Jahr gesagt habe, Meine mit der des Heiligen Vaters übereinstimmende Lehre. Darüber haben wir noch nicht meditiert, obwohl sie sehr wichtig ist. Wenn du sie nicht mehr kennst, sage Ich es dir noch einmal.“

Worum mich der Heu Jesus wiederholt bat, das ließ Er mich das erstemal am 29. Mai 1963 niederschreiben. Nachdem ich es niedergeschrieben hatte, legte ich es beiseite, ohne daran zu denken. Da ich in meinem Inneren große Zweifel hatte, wagte ich den Text nicht einmal zu lesen. Heute ließ der Herr Jesus es mich wiederholt niederschreiben:

„Ich brauche euch alle bei Meiner Erlösungsarbeit!“

181

Ich hörte Seinen Worten nur zu, und konnte sie kaum ordnen. Die Zweifel erdrückten mich nahezu, als ich hörte, daß Er meine Tätigkeit im Zusammenhang mit dem Wirken des Heiligen Vaters erwähnte. Der Herr Jesus fuhr in sanften Worten fort:

„Du und all ihr Familienmütter, die ihr nach Meinem Herzen handelt, wisset, daß eure Arbeit nicht geringer ist als die Tätigkeit der sogar zur höchsten Würde erhobenen Priester! Ihr Eltern, Ihr Mütter, begreift doch diesen erhabenen Beruf, den Ich euch anvertraut habe! Ihr seid dazu berufen, Mein Reich zu bevölkern. Aus eurem Herzen, aus eurem Schoß beginnt ein jeder Schritt Meiner heiligen Kirche. Mein Reich wächst in Cem Maße, wie ihr Mütter mit den erschaffenen Seelen umgeht. Ihr habt Cie größte und eine über alles verantwortungsvolle Aufgabe. In eure Hände habe Ich diese Arbeit gelegt, die viele Seelen zum Heil führen soll.“

1. März 1964 — Sonntag

Während Cer hl. Messe ließ der Herr mich über Seine im vergangenen Jahr gegebenen Worte nachsinnen. In Cer großen Stille, Cie meine Seele erfüllte, sprach der Herr Jesus in gütigen und ergreifenden Worten:

„Dieser eurer verantwortungsvollen Arbeit geb« Ich Meinen besonderen Segen. Laß durch deinen Seelenführer Meine Bitte dem Heiligen Vater zukommen, durch den Ich Meinen — mit großen Gnaden verbundenen — Segen erteilen lassen will. — Diesen Segen gebe Ich jenen Eltern, die, Meinen göttlichen Willen annehmend, in Meinem schöpfeneben Tun mitwirken. Dieser Segen ist einzigartig und nur auf Eltern übertragbar. Bei der Geburt eines jeden Kindes übergieße Ich diese Familien mit außerordentlichen Gnaden.“

Während des Schreibens bat mich der Herr Jesus, dies, wie auch die anderen wichtigen Mitteilungen — mit roter Farbe zu schreiben.

Da Cer Herr Jesus nun dies sagte, waren in meiner Seele keine bedrängenden Zweifel mehr, vielmehr war sie vom Ausströmen außergewöhnlicher Gnaden ergriffen. — „Mein Jesus, wie unaussprechlich groß ist doch Deine Güte und Dein Erbarmen!“ Währenddessen überströmte Er meine Seele — als Mutter — mit diesen Gnaden, Cie Er von nun an den Müttern schenken will, die ihre Kinder nach Seinem Willen und Gefallen erziehen. Was Er in diesem Zusammenhang mir noch sagte, habe ich zwar verstanden, vermag es aber nicht nieCerzuschreiben.

3. März 1964

Morgens, während der Hl. Messe: „Der Friede sei mit dir!“ — sprach Jesus.

„Weißt du, worin Mein Friede besteht, den Cie Welt nicht geben kann? Diesen können nur jene genießen, Cie den Leib den vornehmen Bedürfnissen Cer Seele unterorCnen. Ja, diese genießen Meinen Frieden, der

182

othabea und bltuCiglan ist. Libi diisi ltCablnl, friedhaghbeade Sei-lhnruhe!"

6. März 1964 — Freitag

Als ich mich vor Ihm niederwarf, brach aus meinem Innerin durch Sii-ala Ansporn tiefe Dimut hervor. — Gipriesin sii Gott! Gepriesen sii Sein heiliger Nami! Gepriesen sii Jisus Christus, wahrer Gott und wahrer Mensch! — Er ließ mich nicht fottfaCrha:

„Du huldigst Mir nach Meinem Gefallen, Miini Tochter. Aber Ich werde jetzt an diiner Stelle weitersprechen: Wahrer Gott und wahrer Mensch. Könntest du Mir aaCha, wenn das nicht so wäre? Ich habe Mich euch kunngetan als wahrer Gott und wahrer Mensch. All jini, die Mii-nha Leib genießen und Mein Blut trinken, wissen das. Ich durchdringe dein Inneris als wahrer Gott und sprichi zu dir als wahrer Mensch. Dinn mit Meinir Gottheit pocht gleichzeitig auch Mein menschliches Hirz. Dein Herz schlägt mit Miinem Hirzin. Weißt du, was das bedeutet? Daß du Anteil an Meiner Gottheit hast, und dieser Anteil gebührt al-1^, die mit Mir fühlen, dirin Gedanken Meine Gedanken sind. Wir so mit Mir libt, kann Mich nur preisen. Dieser Lobpreis steigert den Erfolg Meinir Eriösungsarbhit. Diesir Erfolg macht iuch heilig.

Siehst du, das ist der ewige Kreislauf zwischen Himmel und Erde. Durch din pausenlosen Kreislauf dis Opfers gieße Ich dii Fülle dir Gnaden über,nish aus und über alle, die die Opfer zu Ehrin Meines Namens auf sich nehmin ... In der beharrlichen, geduldigen Liebe gibt es kein „Daneben.“

... Es geschah noch in din vorhergehenden Tagen, aber erst jetzt schreibe ich is niedir. Der Herr Jesus mahnte mich:

„Meine Tochter, das brauchst du am notwendigsten: den Geist dir Stärke. Vorsicht! Die Stärke deiner Seele soll nicht abnehmen. Der Böse steht auf der Lauer, und für keinen Augenblick wendet er sich von dir ab. Darum verursacht ir in dir unbegründete Verwirrung, dinn ir hofft noch immer. Dii Hoffnung deiner Seele nähre sich vom Geist dir Liebe, dissha Kraft Satan in Schrecken versitzt. Das ist Miine Bitte und Meine Eingebung, dii — wenn du sie begreifst und dir zu eigen machst — seiala störenden Lärm, dir in die Stille deiner Siele hiahinhhult, zum Verstummen bringt.“

11. März 1964

Über dii unendliche Barmherzigkeit Seines Heiligsten Hetzlas hielt ich meine Betrachtung und wünschte Ihm Siilin. Seiner besondltln Barmherzigkeit empfahl ich meine Familie. Während ich mich in Ihn vertiefte, sprach Er in ermunterndem und sanftem Ton:

183

„Das vermehrte Vertrauen bedeutet vermehrte Gewißheit. Meine Elisabeth, sage Mir, könntest du dir vorstelien, daß Ich euch nicht geben würde, worum ihr Mich im Interesse der Seelen bittet? Dann würde Ich ja gegen Meine Erlösungsarbeit handeln.

Ich sehe das Wechseln deiner Gedanken und antworte auf die unausgesprochenen Worte. Nicht alle rufe Ich gleichartig. Wem Ich viel gegeben habe, von dem verlange Ich viel. Aber nicht das sei für dich wichtig. Das Wesentliche ist das Opfer, welches ihr für jene bringt, die ihr zu Mir führen wollt.“

12. März 1964

„Ich bitte dich, fasse die außerordentliche Wichtigkeit der Priesterberufe besonders ins Auge. Diese Meine Wünsche sind dir nicht neu. Und bringt jetzt in dieser Meinung besondere Opfer, denn nicht nur jene anfänglichen Berufe will Ich dir empfehlen, die sich noch nicht auf den Weg machten, sondern vielmehr die schon wirkenden Priester. Bringe für sie viele Opfer!“

Noch am selben Abend während der Anbetung:

„Sage dies deinem Seelenführer!“

Mein Herz wurde plötzlich von einem Beben ergriffen. Dann sprach der Herr Jesus in eindringlichem Ton:

„Bevor die schweren Tage anbrechen, rüstet euch entschieden für den Beruf aus, zu welchem Ich euch auserwählt habe. Lebt nicht gelangweilt, in gleichgültiger Müßigkeit, denn jetzt beginnt der große Sturm, von dessen Strömungen die in Müßiggang Versunkenen dahingerafft werden. Nur jene werden dagegen aufrecht standhalten, die ihren Beruf wahrhaftig leben. Die große Gefahr, die jetzt gegen euch loszieht, nimmt durch die Erhebung Meiner Hand seinen Lauf. — Gib Meine mahnenden Worte weiter, sie sollen an jede Priesterseele gelangen. Meine im voraus mahnenden Worte und strenge Bitte mögen euch aufrütteln ...“

14. Märr 1964

„Du bist verwundert, wie klar in dir der ewige Gedanke Meiner Gottheit ist. Das erhält eine jede Seele von Mir, die durch ihr opferbereites Leben sich in die Teilnahme an Meinem Erlösungswerk versenkt. Das Opfer verleiht deinem Tun einen Glanz, woran du erkennst, was Mein Wunsch ist. Darüber habe Ich mit dir schon gesprochen. Der Wunsch, das Verlangen ist jenes wunderbare Mittel, das auch das Opfer beinhaltet. Z. B.: Die Mutter sehnt sich nach der Mutterschaft, ünd in ihr lebt auch schon die Bereitschaft zum Opfer. Der Wissenschaftler forscht, und in seinem Bemühen sind der Wunsch und das Opfer inbegriffen. Der

184

Sportler hat das Verlangen, der Erste zu werden, und darum nimmt er alle Opfer auf sich. Der Familienvater wünscht, sein Familienhaus aufzubauen, dafür bringt er auch die notwendigen Opfer. Darum gebe ich euch dauernd Anregungen, daß eure Herzen vom Verlangen erfüllt werden, das zugleich das Opfer in sich birgt. Beide sind unzertrennlich.“

17. März 1964

Noch am selben Tag zog ich wieder in meine kleine Wohnung, denn Ich hatte wegen der Winterkälte einige Monate bei einer meiner Töchter verbracht. Jetzt, da ich im Begriffe war, die Freude meiner stillen „Einsiedelei“ zu genießen, öffnete sich plötzlich die Tür. Ich schaute hinaus, und in diesem Augenblick verspürte ich die Gegenwart des Bösen. Grinsend sagte er zu mir: — „Ich will mich nur umschauen bei dir, will wissen, was du machst.“ — Er sprach kein weiteres Wort. Über seine Wortkargheit war ich erstaunt. Sonst quälte er mich stundenlang, aber jetzt konnte er es nicht, weil er seiner Macht beraubt, geblendet wurde. Er stand nur in meiner Nähe. Seiner teuflischen Macht beraubt, mußte er hier, neben mir, verweilen. — „Nicht wahr, du hast keine Macht, deshalb kannst du mir nichts antun?“ — Als er mich nämlich einmal geschlagen hatte, versprach die Heiligste Jungfrau: „Das darf er nicht mehr tun!"

Auf seine Frage hin antwortete ich jetzt: „Was ich in meiner stillen Einsamkeit tun werde? — Jetzt habe ich mehr Gelegenheit, Gott anzubeten. Ich will Ihm noch mehr dienen, auch anstelle jener, die du von diesem Weg abgebracht hast. Mag es dir noch so unbequem sein, dies zu hören, aber ich sühne für die vielen Beleidigungen, die ich durch deinen schädlichen Einfluß begangen und womit ich Seine unendliche Majestät, den barmherzigen Gott, beleidigt habe ... Er ist in Seiner Barmherzigkeit bereit, einem jeden reuigen Sünder zu verzeihen. Wenn du deinen empörend großen Stolz ablegen, Gottes Majestät anerkennen und deine Bosheit bereuen würdest, würde Er auch dir vergeben. Da aber dein dummer Stolz dich davon abhält, mußt du büßen. Aber auch für dich kommt bald die Zeit, daß du deiner Macht beraubt, geblendet sein wirst. Magst du dies noch so ungern hören, das wird doch eintreffen.“

Der Böse war gezwungen, meine Antwort anzuhören und litt dabei in seiner Unbeholfenheit. Der Herr Jesus ließ mich das Unbehagen des ge-demütigten Bösen nachempfinden. Dann verschwand er unbemerkt. — Weder seine Gegenwart noch sein Verschwinden weckten in mir Angst. Der Herr war anwesend und der Böse mußte dies gespürt haben. Danach sprach der Herr Jesus:

„Und jetzt versenken wir uns in die süße Einsamkeit! Unsere Gedanken seien eins, unsere Hände sammeln gemeinsam, unsere Herzen schlagen gemeinsam, und so gehen wir zur Ruhe!“

185

18. Märe 1964

„Ich sage jetzt nicht mehr als dies: Jenea. die sich wahrlich liebln, denen reichen auch wenige Worte zum Ausdruck ihrer Liebe, und ihr Hirz schlägt gemeinsam. Neige dein Haupt auf Mein Herz und diise Nähe erfülle dich mit Kraft für din weiteren Kampf. Ich will dich nicht trösten, denn du leidest ja mit Freude, und das freudige Leid braucht kei-nla Trost. Aber Ich gebe dir von Meiner göttlisCha Kraft; ja diese brauchst du. Das Opfer, das Ich von vielen erwarte, erhalte ich leider nur von sihr wenigen, und das bedeutet ein Hindernis in Meiner Erlösungsarbeit.“

21. März 1964

Nach din schweren Fastentagen hat der Herr Jesus miini Seele er-lhisCthtt. Ich fing mit dem Essin an, so daß is mir wahrlich kein Genuß war. Schon früher bat mich dir Hin Jesus, die Spiisin nicht wegen ihres Geschmacks zu verzehrin, sondern nur um miinen Leib zu nähren. Da meine Kinder mich mit Leb<^l^a^^i^thla genügend versorgin, esse ich immer von den früher gebrachten Speisen, und somit esse ich keine fri-schin Speisen. Während der Mahlzeit ließ mich dir Herr Jesus Seine Anwesenheit spüren und sprach dazwischen:

„Meine Tochter und Schwester, denke an Mich! Wie selten kommt auch zu Mir eine frische Seele, die, bevor sie die Sünde verkostet, Mich verkostet hat. Unser Innerstes fühle gemeinsam! Auch das VhrzhCrla deiner unsshmaskhatthn Speisen opfere Mir! Auf diese Weise wird iin solches Opfer für mich schmackhaft. So sammeln auch unsere Händl gimeinsam. Nicht wahr, auch du findest das so für gut?“

22. März 1964 — Sonntag

Als ich in dir Heilig-Geist-Kirche niedetkniete, sprach der Herr Jisus liebevoll zu mir:

„Schau in Meine Augen! Ich erlaube es, daß unsire Augen ineinan-dirschauen und unser Blick ineinannerschmelze. Du sollst sonst nichts sehen! Lies aus Meinen Augin, durch die Ich din sehnsuchtsvollen Wunsch Meiner Liebe dir zuw^de. Sühne nur! Das ist es, was Mich tröstet. Ach, Ich brauche euren Trost, Ich, der nach eurin Hirzin schmachtende Gotthsmhnsch.“

23. März 1964

Ich bat din Herrn Jesus um Erlaubnis, Fragen zu stellen, um Seine und die Mitteilungen Seiner Heiligsten Mutter in meinem irdischen Leben bekannt machen zu dürfen. In sanften winigen Worten sagte Er nur:

186

„Warum fragst du Mich so etwas? Das berührt Mich so, als würdest du fragen, ob du in deinem irdischen Leben an Meinem Erlösungswefk teilhaben darfst. Oder soll Ich erneut aufzählen, worauf Ich ständig dränge? Habe Ich dich nicht deshalb pfeilgerade zu Mir emporgehoben, um dich für Unsere Mitteilungen geeignet zu machen? Habe Ich dies nicht in den vergangenen Tagen dreimal nacheinander beschleunigt? Bei Meinen Bitten liegt der Akzent auf der Dringlichkeit Unseres heiligen Vorhabens.“

Tatsächlich, hat der Herr Jesus in den vergangenen Tagen dreimal gebeten, Seine Mitteilungen so bald wie möglich meinem Seelenführer mitzuteilen.

Gründonnerstag und Karfreitag 1964

Ich wollte die nächtliche Gebetswache ganz in der Kapelle verbringen, aber dazu gab es keine Möglichkeit. Der Herr Jesus sah meine Betrübnis darüber und sprach:

„Komm, bis du zu Hause bist, erwarte ich dich in unserem kleinen Zimmer.“

Diese unerwartete, liebevolle und aufmerksame Güte hat mich überrascht. Nicht im geringsten wagte ich daran zu denken. Unterwegs nach Hause versank ich in Seine Anbetung, und als ich unser kleines Zimmer betrat, begrüßt^ ich Ihn: „Gelobt sei Jesus Chrrsitus! “ — Durch hauchähnliche Leichtigkeit ließ Er mich Seine Gegenwart empfinden, aber nur für einige Minuten. Hernach überflutete Er mich mit schwerem Kummer und sorgenvollem Leid so sehr, daß ich mich anhalten mußte, um nicht zusammenzubrechen. Währenddessen sprach der Herr Jesus voller Schmerz:

„Ich gebe dir Anteil an den Leiden Meiner Seele und Meines Leibes, so wie Ich als Mensch gelitten habe. Ungeachtet der Kraft Meiner Gottheit erlebte Ich die Schrecken von Gethsemane. Ich ehre dich durch die Schmerzen Meiner Seele und Meines Leibes. Diese Leiden sollen für dich wahrlich eine Vertiefung deiner Teilhabe an Meinem Erlösungswerk bedeuten.“

Während Er dies sagte, war Er neben mir. Er beklagte sich schon län-r ger, und auf Seine Worte hin vermehrte sich der Schmerz meiner Seele. Inzwischen wurde es Mitternacht, aber ich konnte die Zeit nur ruhend erwarten. Um Mitternacht raffte ich mich auf, um an den Leiden des Herrn kniend teilzunehmen. Ich konnte keine Viertelstunde knien, denn mein großer Seelenschmerz verzehrte meine Kraft so sehr, daß ich nach kurzer Zeit, nur auf meinem Gebetschemel verkrümmt sitzend, die Leiden des Herrn betrachten konnte. Durch die übertragenen Leiden war ich geschwächt und legte mich vor 2.00 Uhr zur Ruhe. Ich konnte nicht schla

187

fen; ich blieb versenkt in die Betrachtung der Leiden des Herrn. In der Früh bat mich der Herr Jesus:

„Laß dich nicht entmutigen! Leide heute den ganzen Tag mit Mir!“

Ostermontag 1964

Die Predigt, die ich heute hörte, war die schönste in meinem Leben. Als ich über die einfachen, in ungezierter Form vorgetragenen Worte nachdachte, sprach der Herr Jesus zu mir:

„Weißt du, warum dies die schönste Predigt deines Lebens war? Ich überströmte diesen Priester mit der Fülle Meiner Gnaden. Die Gnade erfaßte auch andere Gläubige in der Kirche. Kein einziges Auge blieb trocken. Aber nicht nur die Tränen flössen, sondern auch die Herzen waren durch diese außergewöhnliche Gnade ergriffen, damit du die Verdienste deiner Arbeit an Meinem Erlösungswerk sehest. Schon lange habe Ich dich darum gebeten, deine Pfarrgemeinde zu vertreten. Und als solche muß Ich dir den Erfolg Meines Gnadenwirkens mitteilen, der die Frucht deiner — mit Meinen Verdiensten vereinten — Bemühungen ist.“

Den ganzen Tag habe ich über die Worte des Herrn nachgedacht und sagte Dank.

In wenigen Worten schildere ich die Predigt, die der Herr Dechant gesprochen hat:

„Die Jünger von Emmaus gingen schweren Herzens, verzagt und nachdenklich, ihres Weges. Inzwischen zitierte er aus den Betrachtungen von Bischof Prohäszka: Die Seele der Jünger war wie der ausgebrannte Flecken des Hirtenfeuers im Mai auf der grünenden, blumenbesäten Wiese.“ — Dann sprach er im Gleichnis über die ausgebrannten Seelen, die ohne Gott und ohne Hoffnung leben. Er erzählte dann von einem jungen Soldaten, der während des Krieges schwer verletzt ins Krankenhaus kam. Es gab keine Hoffnung mehr für sein Leben; das wußte auch er. Als er seine Beichte ablegte, bat er den Priester, er möge doch so gut sein, mit ihm zu singen. Der Priester fragte ihn: Singen wir vielleicht ein schönes Muttergottes-Lied? Mit Tränen in den Augen schaute er auf, und schwer bewegt sagte er: „Singen wir ein Lied vom Allerheiligsten Altarssakrament! Seine feuchten Augen wandte er zum Beichtvater: „Wie glücklich ich bin, daß ich den Herrn kennenlernte!“ — Während der Herr Dechant so sprach, da wurde seine Stimme immer gerührter und leiser. (In Sekunden überströmte plötzlich die Gnade Gottes die Anwesenden). Wie unglücklich ein Mensch ist, der nicht einmal in der letzten Minute seines Lebens den Herrn erkennt, den unendlich guten und barmherzigen Gott!

Die Abschlußworte des Herrn Dechants haben in allen Seelen Ergriffenheit ausgelöst. Dann beschloß er seine Predigt mit obigem Zitat.

188

Während dis Tages erwartete ich mit beklommenem Hirzin nha Abend. Ich ging zum Hltrn, um im Namen unserer Pfarrgemeinde Ihm noch einmal für diese Gnade zu danken, die die Liebe Siines barmherzigen Herzens auf uns strömte. Als ich in der stummen Stille in Seini Anbetung versunken war, sprach der Herr Jesus:

„Es freut mich, daß wenigstens du gekommen bist, um für die vielen Gnaden zu danken. Stelle dir lebhaft vor diese htsshütthtnnh Tragödii, die Unsere Mutter verhindern will, damit keine einzige Seele verdammt wirdi. Nehmt alle an diesem seelenrettennen Erlösungswerk teil!“

6. April 1964

Er sprach über Seine LlCrl, über dii behartlichh Geduld und den Fleiß:

„Meine Elisabeth, Geduld, Beharrlichkeit, Fleiß! Das ist es, was dich bii Mir hält und wodurch du auch andere in Miine Nähe bringen kannst. Dir Lohn für din unermüdlichen Fleiß für dich und alle, die sich mit Mir bemühen, ist, was kein Auge gesehen hat, kein Ohr gehört, keine menschliche Vernunft begreifen kann. Dort schauen unsiri Augen ineinander und unsere Herzin schlagen mithiaaadhr.“

9. April

„Meine Elisabeth, du bist ein Besen in Meinen Händen. Dii göttliche Hand hält dich und kehrt mit dir, durch deine Opfer. Und alle sind ein Be-sha in Meinen göttlichen Händen, die sich selbstvergessen, in liebvoller Hingabe ganz Mir übergeben. Durch die pausenlose OpfetbereitssCaft werdet ihr dazu würdig, daß Ich euch in Meine Hände nihmi und für die wirkungsvollen Säuberungen benütze. Ja, durch euch kehre Ich die Straßen, die blühenden Felder und Wiisen, die belaubten Wälder und überall, wo sich die Sünde breit macht.

Nimm Mir dieses Gespräch nicht übel, da is so menschlich klingt, wie das Sprichwort sagt: 'Ein jeder kehre vor seinem eigenen Haus!“ — Das halte vor Augen, du und die anderen. Wer meint, daß siine seelischen Bedürfnisse mehr und größer sind, diene Mir noch getreuer. Für Mich kann niemand etwas übertreiben. Wenn du findest, daß Meine Worte immer die gleichen sind, schreibe sie dennoch niedir. Merke dir gut, das Wort Gottes ist immer ein und dasselbe: die Bitte um die Rit- r tung der Seelen.“

14. April 1964

Als ich nach Hause kam und mein kleines Zimmer betrat, empfing mich der Herr Jesus:

„Ich warte schon auf dich, und bii jlnhr Kniebeuge, mit der du Mir anbetend huldigst, schlägt Mein Hirz vor Freudi. Durch die ständige Reue

189

über deine Sünden bleibt deine Seele immer frisch. Ach, meine Elisabeth, tu das auch anstelle anderer! Siehst du, jetzt ehre Ich dich erneut, das ist Mein Honorar für dein Mitempfinden. Ich kam auf deine Bitte hin, um deine Familie und dein Heim zu segnen. Ich bringe Meinen Frieden. Vertraue! Der Kleingläubigkeit gib keinen Platz! Deine Leiden vereine Ich mit Meinen Verdiensten, das Heil deiner Kinder ist gesichert. Ich bleibe hier. Die Stille deines Zimmers tut Mir wohl. Spüre, daß unsere Herzen gemeinsam schlagen. Ohne dich halte Ich es schwer aus. Ich weiß, auch dir ist es nicht gleichgültig. O, glücklicher Augenblick! Ich weiß, auch du wartest auf den Augenblick, da uns niemand trennt. Ich erwarte dich mit dem ganzen Prunk Meines Reichtums, und dann sind wir ganz eins und unteilbar. Ich spüre, wie dein Herz vor Freude schlägt. Auch Ich freue Mich mit dir, und um deine Freude zu steigern, werde Ich immer bei dir sein. Dein Meister achtet auf dich, und wenn du stolperst, heben Meine Hände dich gleich auf. Deine beständige Reue bewegt Mich dazu, daß du auch Meine Vergebung fortwährend genießest.“

15. April 1964

Nachts, um 1 Uhr, hat die Heiligste Jungfrau mich geweckt, aber so, wie bis jetzt noch niemals. Obwohl ich mich erst um 11 Uhr zum Schlafen gelegt hatte, verspürte ich nach dieser kurzen Ruhe keine Müdigkeit, sondern erwachte eher mit Leichtigkeit, und das überrraschte mich. Deshalb hielt meine Anbetung bis zum Morgen an. Nach dem Besuch vom vergangenen Nachmittag konnte ich noch immer nicht zu meiner Tagesordnung übergehen. Ich war tief gerührt, hauptsächlich deshalb, weil der Herr Jesus mir versprach, von nun an mich oft in meinem Zimmer zu erwarten.

Am nächsten Tag betrachtete ich den ganzen Vormittag die unendliche Güte des Herrn: Mein anbetungswürdiger Herr Jesus, mein göttlicher Meister, Du weißt, was ich Dir sagen möchte, aber es kommt kein Wort über meine Lippen, nur meine Tränen fließen stumm. Es sind die Tränen der Reue. Ich möchte schöne Gedichte über Deine unendliche Güte schreiben; aber das kann ich nicht, dieses Talent ist mir nicht gegeben. Im Bewußtsein meines Elends und meiner Nichtigkeit sinne ich unentwegt darüber nach, was ich Dir überhaupt geben könnte. Mein Herr Jesus, ich übergebe Dir wieder und immer wieder meine Sünden und das monotone Fließen der Tränen meiner von der Gnade durchtränkten Seele. Höre auf mich, ich bitte Dich! Das ist die Musik meiner Seele! Ich bitte Dich, tu nicht so, als ob Du sie nicht hören wolltest! Auch sie ist Dein Geschenk, und ich danke dir vieltausendmal dafür. In jedem Schlag meines Herzens ist meine Reue enthalten, aber das ist zuwenig, mein Herr Jesus, denn mein Herzschlag läßt auch aus. Darum bitte ich Dich jetzt, in jedes Sandkörnlein, das Du geschaffen hast, die Reue über meine Sünden hineinlegen zu dürfen, und der Wind möge sie

190

zu Dir treiben, damit Du siehst, wie ich Dich liebe. Das ist alles, was ich Dir geben kann. Nimm mich an, mein Herr, so wie ich bin!

„Meine Tochter, die tiefe Reue über deine Sünden wird viele Seelen zur Reue bewegen, und die Sünder werden zu Mir kommen ..."

18. April 1964

Der Herr Jesus sprach:

„Meine Tochter, bitte deinen Beichtvater, er möge Unser Anliegen so ordnen, daß es zu Pfingsten 1965 zum Heiligen Vater kommt. Die Mitteilungen Meiner Mutter und die Meinigen, sowie die Beschleunigung Unserer Bitten dürfen nicht unbeachtet bleiben.“

Die Bitte unseres Herrn drang erschütternd in meine Seele, und zitternd dachte ich - im Bewußtsein meines Elends und Nichts - daran, daß ich die Worte Gottes mitteile und beschleunige. Ich, das Staubkörnlein! Kann man das ohne Ergriffenheit annehmen? Jetzt sind keine Zweifel in meiner Seele. Diese hat der Herr Jesus eingestellt, aber im Bewußtsein meines Elends bin ich beständig.

20. April 1964

Während meiner häuslichen Arbeit war ich in tiefer Anbetung versunken, und inzwischen sprach der Herr Jesus:

„Meine kleine Tochter und Schwester! Glaube Mir, in dieser Anrede ist auch das schon inbegriffen, daß du Mir vertraust und Jenem glaubst, der dich als „Kleine“ anspricfit. In dieser Anrede ist auch die für dich bestimmte liebende Sorge und ein immerwährender Schutz enthalten. Du bist gerührt — nicht wahr — von dieser einfachen Lösung, wie Ich deine Angelegenheiten ordne. Ich will kein Schuldner bleiben und hauptsächlich wollte Ich deine Gedanken und Werke auch weiterhin selbstlos und lauter erhalten. Ich — dein Meister — achte auf dich, daß dich nichts mehr an die Erde bindet, von allem frei macht, und Ich dein Alles sei. Du siehst ja aus der erledigten Sache, daß dein Himmlischer Vater weiß, was du brauchst.“

16. Mai 1964

Die Heiligste Jungfrau sprach:

„Meine kleine Karmeliterin! Mit der Liebe Meines Herzens spreche ich zu dir. Entfache in deiner Seele die Liebesflamme Meines Herzens, die ich zuerst dir zuströmen ließ, durch deine Opfer! Laß nicht zu, daß sie in dir nur schwach brenne!“

Ich wußte nicht, warum die Heiligste Jungfrau dies sagte, daher fragte ich sie. Sie antwortete in liebenswürdiger Weise:

191

„Daß du die dir zur Verfügung stehendi Zeit gut ausnützest und mit vermehrter Sehnsucht schon hier auf Etnla deini Opfer bringst.“

18. Mai 1964 — Pfingstmontag

Am Pfingstmontag habe ich an der Hl. Messe thilgenommen, und nht Herr Jesus sagte mir vor dir Hl. Kommunion folgendes:

„Da Ich deinen festen Entschluß sihi, daß nicht einmal ein Fist dich von dessen Durchführung ( = strenges Fasten für die Armen Priester-sielin) abhalthn kann, bereite auch Ich dir eine Freude: Von nha im Fegfeuer leidenden Priesterseelen werde Ich ab Mitternacht in jeder Stundi line befreien.“

Auf die Bitte des Hlttn hin pflege ich nämlich jeden Montag das strenge Fasten bei Brot und Wasser: auch dann, wenn auf nha Montag ein Fest fällt, unterlasse ich is nicht. Ich fühle mich glücklich, wenn ich dieses strenge Fasten halten darf, hat Er doch versprochen, daß nach einem jeden strengen Fasten am Montag eine Priesterseele zu Seiner ewigin Anschauung gelangt. Und jetzt, da Er sagte, daß in jeder Stunde eine Priesterseele befreit werde, überströmte Er meine Seele mit jenin Schmerzen, die jene Seilen etleinea müssen, die nach einigin Stunden Sein Antlitz schauen dürfen. Diese Leiden naulrtea nur 1-2 Minutin, aber in kniender Haltung bin ich unter der Last dir Sshmltzln beinahi zusammengebrocCln. — Nach dir Hl. Kommunion ließ mich der Herr Jesus die Befreiung einer Seele empfinden. Von einem Extrem ins andi-th wurdin meine Gefühle gerückt: aus der Tiefe der Leiden in die Freuden, die eine Seele vor Gottes Angesicht empfindet. Meine in der Trunkenheit der Gnaden zitternde Siele hat mich für Stunden die Anziehungskraft der Erdi vergissen lassen.

22. Mai 1964

Nur soviel sagte der Herr Jesus:

„Nur durch Liidin und Schmerzen kommt Mein heiliges Anliegen voran.“

28. Mai 1964

Als ich mich in miinim kleinen Zimmer zur nächtlichen Ruhl anschickte, warf ich mich noch einmal vor dem Bild Siinis Heiligsten Antlitzes nieder. In diesem Moment verspürte ich das außergewöhnliche Überströmen Seiner göttlichen Majestät. Das dauerte nur einen Augenblick. Mich htgriff ein starkes Zittern. Ich konnte nicht begreifen, was dieses starke Überströmen sii. Im nächsten Augenblick war die Erde für mich wie nicht existent, und ich war ganz vor Gottes Angesicht. Ich wiederhole, es dauerte nur einen Moment.

192

Am folgenden Tag sprach der Herr Jesus lange, aber ich bin nur imstande, einige Worte davon wiederzugeben. Während des Gesprächs erklärte Er mir, daß dieser Augenblick der vollkommene Besitz der Allerheiligsten Dreifaltigkeit war. So wird es sein nach meinem Seligwerden:

„Das habe Ich deshab nur für einen Augenblick für dich gestattet, da du das hier auf Erden nicht aushalten könntest. Auch so konntest du dies nur durch die besondere Kraft Meiner göttlichen Gnade ertragen.“

2. Juni 1964

„Für Mein Anliegen mußt du sehr viel leiden, ohne Unterlaß mußt du für die Seelen kämpfen. Meine Tochter, außerdem sollst du deine Kraft durch nichts verschwenden.“

15. Juni 1964

Der Heu Jesus sprach:

„Meine Tochter, die Weitergabe der Liebesflamme sei das höchste Ziel deines Lebens. Sie muß gehen wie der Wasserlauf. Niemand und nichts kann sich in ihren Weg stellen. Dieser Wasserlauf ist Meine Gnade, die reinigt, wenn nötig zerstört oder Leben rettet und gibt, aber sie muß fließen, denn Gott will es so! Sage das deinem Seelenführer, das ist Meine Bitte an ihn und an alle, die berufen sind, Unser Anliegen durchzuführen.“

17. Juni 1964

Nach langem Ringen war endlich Klarheit in meiner Seele. Die Worte Jesu haben mir Kraft gegeben. Ich ging daher zu meinem Beichtvater und trug ihm die Bitte Jesu vor. Er gab darauf zur Antwort, was Er schon oft gesagt hatte: Solange in seiner Seele nicht etwas eintritt, was das Anliegen zu beglaubigen scheint, unternimmt er keinen Schritt. — Auf diese Worte hin lasteten die Leiden erneut auf meiner Seele.

28. Juni 1964

Abends: — „Jetzt werde Ich deine Leiden noch mehr steigern!“

Als ich Ihn vor dem Tabernakel anbetete, sprach Er: r

„Du mußt dringend zu deinem Seelenführer gehen und ihm mitteilen: Ich bin es, der darauf drängt, daß er das Gespräch mit Hw. H. E. aufnehmen soll.“

Auch die Heiligste Jungfrau sprach drängend:

„Meine Tochter, mag es dir noch so schwer fallen, mach dich auf den Weg! Die Demütigung, die deine Seele überfällt, kann Unserem Anliegen nur dienlich sein und es in Schwung bringen.“

193

29. Juni 1964

Als ich frühmorgens vor dem Tabernakel kniete und eben nur ein kurzes Gebet der Anbetung an den Herrn Jesus richtete, unterbrach Er meine kurzen Worte:

„Meine Elisabeth! Ach wie sehr Ich auf dich warte! Die Zeit des Alleinseins ist lang. Ich wußte, daß der Abschied von gestern Abend dich dazu bewogen hat, auch heute bei Mir die erste zu sein, die Mich begrüßt. Du erfüllst Mich mit Freude. Du und Ich! Jetzt sind wir zu zweit! Es ist Mir eine Wonne, bei den Menschenkindern zu sein. Leider bekomme Ich diese nur von wenigen. — Meine kleine Sonnenblume, weißt du, was du jetzt von Mir bekommst? Nimm das verheißene und vermehrte, bislang noch unbekannte Maß Meiner Liebe an, denn diese Annahme verlangt von dir ein sehr großes Opfer. Darin bekundet sich Meine Zufriedenheit dir gegenüber. Ich weiß, du bist in der Dankbarkeit zu Mir unermüdlich.

— Ich sehe deine Gedanken, weshalb du so zerstreut bist. Das soll dich nicht beunruhigen.

Betrachte die Kletterblumen im Garten! Siehst du, wie schnell ihre Blüten verwelken! Kurz danach erblühen schon die anderen Blüten. Das Welken ist auch nicht nutzlos, denn der Kelch der verwelkten Blüten birgt den befruchteten Samen in sich, ohne dies wäre keine Vermehrung möglich. Verstehst du das? Wäre kein Kampf, gäbe es kein Verdienst. Du strebe nur nach oben! Den Kelch deiner verwelkten Blüten bedauere nicht! Habe deine Gedanken immer bei Mir, und darin mögen unsere Herzen gemeinsam schlagen ... Schaue nirgendwohin, schau nur in Meine Augen! Das mahnt dich zur Sammlung und hilft zum Sieg in Meinem Erlösungswerk. — Ich danke dir, Meine Elisabeth. Deine mitleidige Liebe rührt Mich bis ins Innerste Meiner Seele, denn Mein göttliches Herz kann auch menschlich fühlen.“

Mein Herr Jesus, jetzt da deine göttlichen Worte in meine Seele eingedrungen sind, erlaube mir, daß ich mich für die außergewöhnlichen Leiden und auszeichnenden Beweise Deiner Güte und Liebe, bedanke, die du mich bislang nicht empfinden ließest. Mein anbetungswürdiger Jesus, deine Worte: „Du und Ich!“ — waren für mich vernichtend. Du hast die Reihenfolge umgedreht ... Deine grenzenlose Herablassung hat mich dermaßen in Verlegenheit gebracht, daß mir vor Scham das Blut ins Gesicht schoß. Wie kannst du so etwas tun mit mir, dem kleinen Nichts?

— Auf meinen Dank hin überflutete Er meine Seele mit der Liebe Seines verständnisvollen Herzens.

17. Juli 1964

Eine meiner Schwiegertöchter bat mich, für mein krankes Enkelkind das Medikament abzuholen. Darauf mußte ich länger als eine Stunde warten ... Während dieser Wartezeit erregte ein Zeitungsartikel meine

194

Aufmerksamkeit, Kaum hatte ich einige Zeilen davon gelesen, wandte sich der Heu Jesus mit Seiner Bitte sanft an mich:

„Meine kleine Sonnenblume, hilf Mir lieber die Armen Seelen zu befreien! Ich teile ständig Meine ewigen Gedanken mit dir. Siehst du, wie nützlich diese kurze Zeit ist! Durch das Beiseitelegen dieses Zeitungsartikels hilfst du den Armen Seelen, damit sie Mein Angesicht schauen dürfen. Diese Teilnahme an Meinem Erlösungswerk ist wunderbar verdienstvoll ... Siehst du, wie sehr Ich alles vereinfache, was Ich von euch verlange! So nahe bringe Ich euch allen die Durchführung Meiner ewigen Gedanken! Schreibe es nur nieder! Meine niedergeschriebenen Worte, die Ich durch dich mitteile, werden viele Seelen beherzigen.“

21. Juli 1964

Beim Altar, während ich die Blumenvasen auffüllte:

„Siehst du, wie du täglich die Blumen mit frischem Wasser versorgst, so müßten auch die peelen sich täglich mit Meiner göttlichen Liebe auffüllen, die eure Seele immer frisch halten und euch zum Opfer befähigen würde.“ •

26. Juli 1964

Auf dem Heimweg nach der Hl. Messe sprach der Heu Jesus liebevoll zu mir:

„Meine kleine ... empfange von mir das außergewöhnliche

Zeichen Meiner Liebe, das du durch deine stete Reue erlangst. Das ist der kürzeste Weg, der dich zu Mir führt, darum fliegst du pfeilgerade zu Mir. Diese demütige, beständige Bußgesinnung hält dich im Flug ...

Ich vergesse alles (Deine Sünden, — Anm.)! Durch deine Bußgesinnung ziehst du Mich an wie ein Magnet. Und jede Seele, die das tut, zieht Mich an. Ich bitte euch flehentlich, zieht Mich an euch! Das ist das vollkommenste Mittel in euren Händen, womit ihr Mich verpflichtet, euch alles zu geben. Da gieße Ich Meine nie versiegenden Gnaden über euch aus.“

27. Juli 1964

Ich polierte den Marmorboden im Sanktuarium der Kirche. Der Herr Jesus sprach ermunternd zu mir:

„Gut, Meine kleine Sonnenblume, durch deine Opfer bringe auch jene Seelen zum Glänzen, in denen das Leuchten Meiner Gnade verdunkelt ist!“

Als ich nach Hause ging, sprach Er:

„Fühle, daß wir jetzt zu zweit sind! Weißt du, daß dein kleines Zimmer Mein Heiligtum ist? Gerne verweile Ich bei dir, denn wie Ich dir in Mei-

195

nim Hause eini Wohnung angeboten habi, so gibst auch du Mir ein Zuhause. Was Mich an dich knüpft, das ist deine überaus große Bußge-siaauag. Sie macht Mich trunken. Höre Meine anltkennlnden Worte, du kleine, du arme, kleine Seele, wozu du fähig bist. Den erhabenen und mächtigen Gott machst du trunken! — Begreift dieses Wundir, daß ihr Mich durch die Reue über eure Sünden glücklich mashh:“

3. August 1964

„Meine TosCSer, was der Magnet einmal an sich zieht, das läßt er aisCt mihr locker, denn das würde din Gesetzin der Natur widersprechen. Auch Ich lasse dich nicht mehr locker, und niemanden, denn das würde der Zärtlichkeit Meines göttl¡sCha Hirzens widersprechen. Ich habe dich angenommen und in Mein Hirz geschlossen, und durch die Nahrung Meiner Gnanhnfülle biete Ich dir die ständige Liibi Miines Herzens an. Dich aber bitte Ich, biten wir gemeinsam zum Ewigen Vatir um Erbarmen für jene, die sich mit Gewalt aus Meinir göttlichen Anziehungskraft losreißen.“

11. August 1964

Die so lang erwünschte Beichte habe ich verrichtet. Ich eröffnete mii-ahm Beichtvater meine Sielenqual und bat ihn, mich streng zu halten, deaa ich libe im ständigen Bewußtsein, daß ich zu überheblich und stolz sei, mich trügerisch binehme und ihn irrhtührhn will. Deswegen habe ich seit Wochen keine Ruhl, weder bii Tag noch bei Nacht ... Er beruhigte mich, daß dies bei mir nicht der Fall sei... Wenn das bii mir so wäre, dann würde ir mich schon string verweisen ... Solange ich aufrichtig und gehorsam bin, brauchi ich diesbezüglich nichts zu fürchten, denn so sei ich Gott wohlgefällig. Ich soll meine Schwierigkeiten auch weiterhin offen aufdeckea, dann kann dir Tiufel mit seinin Versuchungen bii mir nichts ausrichten.

Als ich an dlmsllbla Abind din Herrn Jisus anbetete, fing Er behutsam an zu sprechen:

„Ich wußte, daß du diine Müdigkeit überwinden und zu Mir kommen wirst. Wenn du wüßtest, mit welcher Freudi Ich dich erwarte! Eine Saa-li von din vielen, die Mich liebt! ... Wieviel Wonni habe Ich an dir! Empfinde auch du diese Friude in deiner Seele! Du liebi Kleine, du! Deine Bußgesinnung macht deine Seele so schön und anziehend und ebenso eine jede Seele, die sich in wahrer Reue Mir nähert.“

13. August 1964

Morgens sprach dir Hirr Jesus zuvorkommend:

„Durch die Verdienste deiner Leidin habe Ich die Sieli deinis Beichtvaters hrlhushtet. Von nun an ist ihm das heilige Anliegen beglau-

196

bigt... Aber deine Leiden sind auch weiterhin notwendig. Nach kurzer Ruhepause werde Ich deine Leiden wieder steigern. Nimmst du es an? Antworte Mir in Worten und mit entschiedener Selbsthingabe! Ich will der einzige Herrscher deiner Seele sein ...“

Ich verstehe Dich, mein anbetungswürdiger Jesus. Erneut bittest Du um meine entschiedene Selbsthingabe? — Wie soll ich mich vor Deinen göttlichen Füßen niederwerfen? Meine Glieder sind ja so mit Dir verschmolzen, daß ich ganz in Dir lebe. Mein anbetungswürdiger Jesus, nimm mich an, wie ich bin, meine Nichtigkeit, mit der steten Reue über meine Sünden. Andere Worte habe ich nicht, nur die, daß ich Dich sehr, sehr liebe. Ich will Dich so lieben, wie dich noch kein einziger bekehrter Sünder geliebt hat.

Er sprach inzwischen:

„Sage es nur, sage es, Meine Elisabeth! Wundervolle Worte sind das für mich! Für diese Worte litt und starb Ich den qualvollen Tod. Und von den Lippen aller Menschen möchte Ich dies hören! Du verstehst Mich gut. Bringe dies auch anderen bei!“

15. August 1964

Jesus ließ Seine klagende Stimme hören:

„Meine liebe Seele, wünsche Mir viele, viele Seelen! Oh, Seelen, wie schmachte Ich nach euch! Ach, wie leide Ich wegen der Gleichgültigkeit der Seelen! Sage Mir: ist es so schwer, Mich zu lieben?“

Auf diese Frage konnte ich wieder nur mit tiefer Reue in meiner Seele antworten. — Der Herr Jesus fuhr weiter:

„Elisabeth, die Reue deiner Seele befruchtet die Seelen. Weißt du, wie deine Reue ist? Wie die honigsammelnde Biene, die von Blume zu Blume fliegt. So ist deine Reue. In alle Seelen, für die du betest, gieße Ich die Fülle Meiner Gnaden aus, und sie werden ihre Sünden bereuen. Schau, nutzlos sind Biene und Blume; wenn die Biene nicht mitwirkt, gibt es keinen Erfolg. Siehe, der Sünder ist passiv, er tut gar nichts für sein Seelenheil und wartet wie die Blume auf die Befruchtung. Du verstehst Mich, nicht wahr? Durch die Reue über deine Sünden wirkt Meine Gnade in den Seelen.

Dein Verlangen bleibt nicht ohne Frucht. Wie die Biene mußt du, von Blume zu Blume fliegend, den Blütenstaub einsammeln, damit Ich diesen in den Seelen der Sünder zu süßem Honig der Reue verwandle. — Mache Mir viel Freude!“

Dann wurde Er still, nur noch einen tiefen Seufzer ließ Er in der Tiefo meiner Seele hören, wodurch Er mich Seine Sehnsucht nach Seelen füh len ließ.

WZ

18. August 1964

Wegen Bauarbeiten haben wir die Lourdes-Grotte abgerissen. Ich dachte, ich selbst würde sie aus den alten Felsensteinen wieder aufbauen. Auch während meiner Arbeit habe ich Jesus ständig angebetet. Abends schlug mein Herz vor Freude hoch, denn ich dachte daran, daß ich bald zu Ihm gehen und meine Anbetung dort fortsetzen würde. Der Herr Jesus sprach inzwischen folgendes:

„Du vermehrst die Freude Meines göttlichen Herzens, und nicht nur du, sondern alle, die Mich unaufhörlich anbeten. Wenn ihr nur viele wäret! Du, Meine kleine Freundin, voller Freude schaue Ich auf dich und dürste nach einem jeden deiner Worte, die Meine Sehnsucht nach Seelen stillen. Tief habe ich Meine Lehre in deine Seele eingraviert, Meine Sehnsucht nach Seelen. Als Ich am Kreuze hing, rief Ich mit lauter Stimme aus: „Mich dürstet!“ Dasselbe rufe Ich euch auch heute laut zu, besonders den Mir geweihten Seelen.“

19. August 1964

„Deine Seele ist wie eine Quelle, in der ständig das kristall-klare Wasser sprudelt, das nicht nur erfrischt, sondern auch reinigt. Elisabeth, Ich danke dir, daß du Mein Verlangen nach Seelen gestillt hast.“

22. August 1964

Wegen meiner vielen Beschäftigungen innerhalb der Familie konnte ich für einige Tage nicht zu Ihm zur Anbetungsstunde gehen. Der Herr Jesus sprach fast schmachtend:

„Unsere Füße gehen gemeinsam! Ich folge dir, folge du Meinen Fußstapfen! Meine Elisabeth, Ich liebe dich sehr! Möge dich dies immer mehr durchdringen. Ich, der Herr, gebe dieses Geständnis und warte sehnsüchtig auf Gegenliebe.“

Dann klang Seine Stimme wie ein Aufschrei in meiner Seele:

„Liebet Mich über alles!“ — Meine kleine Tochter, die Reue deiner Seele macht Mich trunken. Wünsche, daß viele, viele ihre Sünden mit einer solchen Liebe bereuen, daß Ich auch von ihnen berauscht werde! Dein Wunsch bleibt nicht ohne Frucht.“

27. August 1964

Die Heiligste Jungfrau begann zu sprechen:

„Meine kleine Tochter, dieser mütterliche Schmerz, die Beleidigungen, die du von Seiten anderer ertragen mußt, hat den Grund darin, daß du siehst, warum Ich eine Mutter für die Weitergabe Meiner Mitteilungen erwählt habe. Nur eine Mutter kann wahrlich mit Mir empfinden.

198

Dich haben die vielen Leiden gereift. Durch Erfahrung verstehst du immer mehr die Bedeutung deiner Teilnahme am Erlösungswerk. Ohne dies könntest du keine großen Opfer bringen, denn die wahre Opferbereitschaft kann nur durch Leiden zur Reife kommen. Nur die Würde der Mutterschaft hat dich zu dieser Berufung emporgehoben. Die Mutterwürde ist ein Beruf voller Leiden, und diese teile Ich mit dir. Meine Tochter, ich danke dir für diese stete opfervolle Teilnahme. Ich, als deine liebende Mutter, versichere dir, daß du den Lohn dafür im Himmel erhalten wirst.“

30. August 1964

Sonntag nachmittag kam mir eine Zeitung in die Hände. Darin war die Rede von den spanischen Gebräuchen. Ich war eben im Begriffe zu lesen, aber schon nach einigen Worten sprach der Herr Jesus:

„Ich habe dich ganz in Meinen Besitz genommen, und du hast dies durch deine erneute Selbsthingabe bezeugt. Dennoch stellst du jetzt diese unterhaltsame Lektüre in den Vordergrund! Ach, Meine Elisabeth, bekommst du vielleicht nicht alles von Mir, was du brauchst? Warum willst du mehr wissen, als du für das Heil deiner Seele brauchst? Ich erwarte dasselbe auch nicht von anderen auf diese außergewöhnliche Weise, aber du, du bist Mir lieb. Nicht du hast dich würdig gemacht, sondern Ich, als Gott, würdige dich ... Schon ein Augenblick ist zuviel, wenn du dich um etwas anderes kümmerst... Meine Liebe ist unaufhörlich. Die Gedanken unseres Geistes seien eins!...“

1. September

Über vieles hat der Herr gesprochen, aber ich war so sehr in Seiner Liebe versunken, daß ich mir nur die ersten Worte einprägte. Die weiteren Mitteilungen sind mir in mein Bewußtsein ein- und übergegangen, und ich bin auch nicht fähig, sie in Worte zu fassen. Während dies geschah, war ich ganz niedergeschlagen und bat Ihn: „Mein anbetungswürdiger Jesus, ich werde keine Kraft haben, heute Abend zu Dir zu gehen.“ Er erwiderte in liebevoller und beruhigender Weise:

„Gut, dann komme Ich zu dir!“

«

Diese Worte haben in meiner Seele eine noch größere Vernichtung ausgelöst. Bis spät am Abend war ich wach. Meine Anbetungsstunde, die ich in Seiner Gegenwart beendete, dauerte bis über die Zeit nach Mitternacht.

Am nächsten Tag hatte ich mit der mir zugeordneten Schwester einen kurzen Wortwechsel. Ich erzählte ihr, was am Vorabend geschehen war. Sie hörte mir zweifelnd zu, dann sagte sie: „Es ist aber vollkommener, wenn Sie zum Herrn Jesus gehen! Es könnte auch sein, daß dies nur eine Suggestion ist!“

199

Das machte mich ganz unsicher. Eine traurige Ungewißheit lastete auf meiner Siele. Mein Hirz war voller Sorge.

Am Abind ging ich dann zum Henn Jisus und fragte Ihn: „Mein anbetungswürdiger Hm- Jisus, bilde ich mir ein, daß Du bii mir warst und mich mit dir Freude Deinir Anwesenheit beschenkt hast? Ich kann nicht vltstlCen, wie man so etwas in sich hiaeinsuggerieren kann? Winn das tatsächlich so wäre, dann würde ich mit dieser Suggestion in miiner Siili niemals aufhörin.“

Als ich in dir Stille des Abends im Gibit kniiti, knüpfte Er Seine Worte an die miinigin:

„Meine kleine Tochter, sii beruhigt! Du hast keinin Grund, die Ruhe deiner Seili damit zu trüben. Ich bin es, der dlial Liiden steigert, und du nährst dii Liebe, mit dir Ich dich überströmt habe, durch diine Opfer. Sage Mir, was soll daran Einbildung sein? Das ist ein ganz natürlicher — und nlnaocC ein übernatürlicher Vorgang. Begreife endlich die Einfachheit, mit welcher Ich Mich dir nähiri! Das tue Ich deshalb, weil Ich auf diisi Wiisi deiner menschlichen Schwäche Kraft vltlliCea will, damit du Mir deine Opfer unaufhörlich bringen kannst. Nicht die Größe des Opfers zieht die Fülle Meiner Gnaden herab, sondern die Beständigkeit ... Ist es dir klar?“

3. September 1964

Von der kleinin Kapelle trug ich die Monstranz (llht) in die Heiligghist-PtatrkitsCe. Während ich sie trug, führte ich iin Gespräch mit dim Herrn und betete Ihn an. Davon gerührt, sprach Er:

„Du bist Meine lebendige Monstranz! Der Vater hat Mich, als einzig-glborlnea Sohn, in die Welt gesandt, um euch zu ltlösea. Aber auch ihr müßt teilhaben an Miinim Erlösungswerk durch Opfhtbhre¡tscCaft, dii ihr aus dir Tiefe lurer Sille Cltvotbringea sollt. Dort schlummert sie. Seid nur nicht träge. Weckt sie und nähret euch mit Miinim Hl. Blut! ...““

Das gischah schon am 13. Juni, am 51. Jahrestag meiner Taufi, aber erst jetzt fand ich dii geschriebenen Zeilen, die ich hiermit eintrage. -Im selben Moment, als ich abends mein kleines Zimmer betrat, ließ mich dir Herr Jesus Seini heilige Gigenwart wahmihmen. Ich war ir-griffen, dinn Er war ganz aaCh, mir geglaüblr, und sprach:

„Siehst du, Mein Schwesterlem, das ist alles: Diise hauchähnlishe Hülle tthaat uns voniinander, und weißt du, was das ist? Das Llbla, das dich noch gefangen hält hier auf Ernla.“

Während meinir Betrachtung dachte ich: Mein anbetungswürdiger Jisus, miine Sünden, oh, vi-ziIC mir, gib, daß mich nichts von Dir tren-ni! — Und Er sagte nur ein einziges Wort:

„Vertraue!“

200

Hernach verweilte ich noch lange vor Ihm. Meine Freude, die ich auf die Worte des Herrn hin empfand, kann ich nicht beschreiben. Wenn ich hier berichte, daß Er mir nahe stand, so sah ich Ihn nicht, Er ließ mich nur Seine Gegenwart empfinden. Das betone ich deshalb, damit daraus kein Mißverständnis werde.

14. September 1964

Als ich mich zur Anbetungsstunde anschickte, begann der Herr Jesus zu sprechen:

„Komm, komm nur! Ich kann dein Kommen kaum erwarten. Je mehr und größer dein Opfer ist, das du bringst, umso glücklicher machst du Mich. Glaube Mir, ihr habt die Macht, Gott gnädig zu stimmen. Und diese Freude darüber erbitte Ich von euch, wodurch ihr Mich verpflichtet, daß Ich meine Gnaden wie Tau auf euch träufeln lasse.“

18. September 1964

„Meine Elisabeth, danke, danke, daß du die vielen Leiden angenommen hast!“

Nun war ich erleichtert. Auf den Klang der Stimme des Herrn hin hörte auch die Macht Satans in meiner Seele auf. Aber nach ein paar Stunden war ich wieder in seiner Macht, und zwar so sehr, daß ich beinahe meinen Verstand verlor. Abends konnte ich es nicht mehr aushalten. Ich ging zu der mir zugeordneten Schwester und sagte ihr, daß ich eine Lügnerin bin, und bat sie um Verzeihung, da ich sie ständig belogen habe. Sie wollte mich auf jeden Fall beruhigen: sie glaubte nicht, daß ich sie irreführen möchte. Das hat mich aber nicht beruhigt.

Deshalb ging ich am 19. morgens zu meinem Beichtvater, um auch ihm meine quälenden Zweifel zu unterbreiten. Erhörte mich bestürzt an, denn in diesem meinem Seelenzustand kannte er mich kaum wieder. Ich bekannte ihm auch, daß diese Qualen nicht neu sind, ich leide schon seit langen Monaten darunter und kann sie nicht mehr ertragen. Ich wagte nicht zu kommunizieren. Eine ständige Schuld belastet mich. Wegen meiner Sünden weinte ich oft bis zur Erschöpfung, weil ich sie bisher auf keine Weise loszuwerden glaubte.

Der Beichtvater woßte m^ mrt gütigen Worten teruNgen und sagte: „Gehen Sie nur ruhig zur Hl. Kommunion, ich übernehme die volle Verantwortung, denn ich bin davon überzeugt, daß Sie keine Sünden begangen haben.“ Er betonte weiterhin, daß er seiner Sache sicher sei. Auch ich soll einsehen, daß es der Böse ist, der mich von Gott fernhalten und in Verzweiflung bringen will.

Solange ich seine Worte anhörte, war ich beruhigt. Als ich aber den Beichtstuhl verließ, überfielen mich in demselben Moment wieder die quälenden Zweifel, mit solcher Heftigkeit wie noch nie. Ich empfand,

201

daß die Bösen sich zu Hunderten auf mich stürzten und wie im Chor in meiner Seele brüllten: „Jawohl, du bist eine Lügnerin, und durch dein Jammern führst du auch deinen Beichtvater in die Irre, was deine Lügereien nur noch erschwert!“ — Man kann sich vorstellen, welch fürchterliche Qualen ich durchstehen mußte.

Mich ganz in Gottes unendliche barmherzige Liebe empfehlend, wandte ich mich zur Heiligsten Jungfrau: „Meine Mutter, bedecke die Menge meiner Sünden vor deinem göttlichen Sohn, damit Er darüber nicht traurig werde! ... “

Zwischen dem 20. und 23. September 1964

bat mich der Herr des öfteren:

„Meine Tochter, ordne deine irdischen Angelegenheiten! Die Zeit vergeht schnell, und du fliegst, so daß du ihre Geschwindigkeit fast nicht spürst. Schwindelerregend ist die Entfernung zwischen deiner Seele und der Erde. Meine Liebe, Ich erwarte dich mit liebendem Herzen. Gott ruft dich mit Seiner unermeßlichen Liebe.“

24. September 1964

„Meine Tochter, da du geruht hast, sei nicht überrascht, wenn du wieder von Leiden heimgesucht wirst. Du spürst doch die Versuchungen des bösen Geistes, nicht wahr? Sei nicht betrübt darüber, denn Ich bin bei dir und wirke in dir! Ist es um dich wieder dunkel geworden? Brechen deine Hemmungen wieder hervor? Ich sagte dir schon, so wird es bis zu deinem Tode sein. So wechseln in dir Licht und Finsternis. Ich lasse nicht zu, daß die Finsternis ständig in deiner Seele herrsche. Ich will auch nicht, daß du ständig im Licht lebest. Glaube Mir, das muß so sein! Ich weiß, was deinem Seelenheil dient. Übergib dich halt auch weiterhin den Forderungen Meines göttlichen Gefallens.“

5. — 7. Oktober 1964

Schon mehr als 3 Jahre halte ich auf die Bitte des Herrn dieses strenge Fasten für die Befreiung der Armen Priesterseelen. Als ich heute, am Montag, nach der hl. Messe heimkam, war mein Körper vor Schmerz sehr schwach, und nach einigen Stunden überfiel mich der Hunger. Ich konnte es nicht aushalten und nahm etwas zu mir. In meinem Kummer, daß ich jetzt eine Arme Priesterseele nicht zu Gottes Anschauung bringen kann, vertiefte sich das Mitleid meiner Seele. Darum fragte ich den Herrn Jesus, was ich jetzt tun soll. In meinem Inneren war tiefe Stille und große Finsternis. Der Herr Jesus gab mir keine Antwort.

Auch am dritten Tag erwachte ich mit dem Gefühl großen Mitleids mit den Armen Priesterseelen. Da ließ die Heiligste Jungfrau Ihre gütigen Worte hören:

202

„Meine kleine Karmeliterin, beti din ganzen Rosenkranz und wohne einer — für ihn geopferten — Hl. Misse bei, so kannst du dein Versäumnis wigen körperlicher Schwäche nashholen. Dii leinenne Priistersei-li kommt vor Gottes Angesicht.“

Über diese gütige Empfehlung war ich tief gerührt. Mit tränenvollen Augin bedankte ich mich bii unserir himmlischen Mutter für ihren Beistand in meiner Hilflosigkeit bezüglich dir Befreiung der Armen Shhlla. In meine Seili kihrte Kraft und Reui lin.

Folgendes geschah noch am selben Morgen: Auf dim Weg zur Hl. Messe waren meine Gedanken für einige Minuten zerstreut. Da wandte sich dir Herr Jesus zu mir:

„Du bist Mir lieb, aber laß dich durch deine Gedanken nicht zerstreuen! Denke nur an Mich, denn wenn du is nicht tust, bin Ich betrübt. Mach Mir keinen Kummer und nimm es nicht übel, wenn Ich dich mahne. Du weißt, daß Ich is liebe, wenn Meine göttlichen Worte dich immer in Bereitschaft finden. Auch eine Minute ist für Mich viel, dii du in Gedanken anderswo verbringst. Ich helfe dir, daß nur Ich, und niemand an-neter, diine Gedanken ausfüllt. Laß nicht zu, daß auch nur ein linziges Geschöpf uns beide trenne!! — Miini Elisabeth, fange Miine göttlichen Worte auf, sammle sie in linen Strauß, damit auch anderi ShCla. wie man Gott — fern von allem irdischen Lärm — besitzin muß. Glaubt ja nicht, daß das nicht möglich ist! Auch du bist lin lebendiges Zeugnis dafür. Deshalb habe Ich dich in din Kreis deiner Familie hiahiaghsthllt, damit man begreift, wie man gleichzeitig dir Familie und Gott libin und diinin kann. Miini Elisabeth, deini öligin Körnir reifen schon. Ich lasse sie freudig reifen. Sei auch du darüber froh, denn je mehr und reifer sii sind, auf umso mehr Seelen tallha sie nach deinem Todi dann als Ölttoptha Meiner Gnade. Das ist Mein Geschenk und der Wirt deinir Leidin, dir niemals verloren geht und sich durch Meini Gnaden niemals vermindert. Vertiefe dich in diese Güte, die die Offenbarung der grhnzealosea Liebe Meinir Gottheit ist, dii erst im Himmel so recht zur Geltung kommen wird.“

9. Oktober 1964

„Erlaube Mir, daß Ich bitte und mich beklage. Ehri Mich, denn die göttliche Liebe ehrt auch dich. Dir vertraue Ich die Weitergabe Meinir Klageworte an. Liebe mich und erwäget alles, was Ich für iuch getan habe. Ich, der Gottesmenssh, bittet euch in so einfachen Worten. Dii vielen Beleidigungen ssCmetzea Mich. Am meisten schmerzt Mich, daß auch die Mir geweihten Seelen Mich unbeachtet lassen. Sie haben keine Zeit für Mich. Die für euch zur Virfügung gestellte Zeit binützt ihr für alles mögliche, nur nicht für Mich! Ach, ihr einfältigen Seelen! Eine jede Minute vergeht, aber jene Zeit, die ihr für Mich verwendet, geht niemals verloren, sondern schmilzt ein mit der Ewigkeit, die von grenzenlosem

203

Wert ist. Ja, über die für Gott verwendete Zeit werdet ihr leichten Herzens Rechenschaft ablegen können. Warum tut ihr nicht alles für Mich? Das ist doch so einfach! Dazu braucht man nichts anderes als eine reine Seele. Die Reinheit der Seele macht euch göttlich. Wer Mein Fleisch ißt und Mein Blut trinkt, ist in Mir und Ich in ihm. Vertieft euch in diese Worte! Wenn Gott in euch ist, warum solltet nicht auch ihr göttlich sein? Ich überflute dich mit dem Licht der göttlichen Geheimnisse, versenke dich nur in die Geheimnisse Meiner Gottheit! Ich führe dich Schntt für Schritt in diese wunderbare Welt schon hier auf Erden ein. Darum bitte Ich dich erneut, schätze Mich wie niemanden und nichts auf Erden. So handle unentwegt!“

10. Oktober 1964 .

Das Gespräch vom vorhergehenden Abend konnte ich wegen Müdigkeit nicht überdenken: „Mit dem Licht der göttlichen Geheimnisse überflute Ich dich!“ Im Laufe des Vormittags habe ich darüber nachgedacht und wollte es in Worte kleiden, doch es gelang mir nicht, denn ich bin unfähig dazu. Dies kann man nicht in Worten ausdrücken. Als ich mich darum bemühte, fing der Herr Jesus das Gespräch an:

„Meine kleine Tochter, versuche es nicht, es ist vergebens! Weißt du, was Ich dich einmal gelehrt habe: Versenke dich in Mich, wie der Wassertropfen in den Wein! Ich bin der Wein, du das Wasser. Jetzt habe Ich von den Geheimnissen Meiner Gottheit in deine Sele tropfen lassen. Man kann den Wassertropfen von dem Wein nicht mehr trennen. Genau so kannst du die göttlichen Geheimnisse nicht zum Ausdruck bringen. Jetzt bitte Ich dich, komm heute so schnell wie möglich zu Mir! Warte nicht auf den Abend! Du sollst nichts Wichtigeres haben als Mich!“

25. Oktober 1964

Der Herr Jesus hat lange mit mir gesprochen, aber wegen meiner Familienverhältnisse konnte ich nichts niederschreiben. Nachträglich trage ich nur das ein, woran ich mich erinnere. Die Worte des Herrn Jesus:

„Nach der Verblendung Satans werden die Beschlüsse des Konzils in außergewöhnlichem Maße zur Geltung kommen.“

30. Oktober 1964

Freitag morgens während der Hl. Messe wandte sich der Herr Jesus überraschend und dankend zu mir:

„Ach, wie froh bin Ich, daß du mehreren Hl. Messen beiwohnst! Das ist ein hervorragendes Zeichen der Ehrerbietung für Mich. Sage es vielen, das ist die Äußerung Meines Wunsches. Dadurch strömen Meine Gnaden auf euch.“

204

8. November 1964

Mehrere Tage hindurch belehrte mich der Herr Jesus über die Frömmigkeit, vielmehr beklagte Er sich:

„Höre Mich an und sei nicht überrascht, wenn Ich mich auch über die frommen Seelen beklage. Leider habe Ich einen ernsten Grund dafür. Du sollst auch für sie sühnen, denn die Frommen ohne Opfer verwunden Mein Herz noch viel mehr. Wie betrübt bin Ich, wenn Mein Blick an dem Heer der Frommen vorbeizieht, die zwar ein frommes Leben führen, das jedoch nicht viele Verdienste für das ewige Leben sicherstellt. Wie viele gibt es unter ihnen, die, wie wenn sie sich vor Mir fürchten würden — sich Mir nicht nähern. Nicht einmal die Reue über ihre Sünden geschieht aus Liebe. — Schreibe nur Meine Worte nieder, bzw. Meine Bitte für jene, die zu den Gleichgültigen gehören, daß ohne Opfer kein innerer Fortschritt möglich ist. Es ist irrig, wenn man glaubt, Ich sei mit der Frömmigkeit allein zufrieden, die wie ein Baum ohne Frucht ist.

Jetzt sage Ich dir noch etwas, Elisabeth: Solche Frommen denken gar nicht daran, wie stumpf und grau ihre Seele ist, denn das Licht der Gnade kann nur eine von Liebe glühende Seele durchdringen und erhellen, und zwar nach Maßgabe ihrer Bereitschaft für das Wirken der Gnade. Sei nicht verwundert, wenn Ich in einem so strengen Ton zu dir spreche. Er entspringt auch Meiner Liebe. Ich möchte, daß ihr Meine Worte zu Herzen nehmt und in sühnender Anbetung und wahrer Bußgesinnung euch vor Mir niederwerft. Denn den frommen Seelen ist es auch eigen, wenn sie dem Gebet Genüge getan haben, zu denken, jetzt hätten sie Gott gegeben, was Ihm gebührt. Oh, ihr Einfältigen, wenn ihr den unermeßlichen Schmerz Meines göttlichen Herzens über eure fromme Gleichgültigkeit verspüren würdet! Ich bin das Opfer und vollbrachte Mein Edösungswerk nicht durch Frömmigkeit, sondern nahm unentwegt viele Opfer auf Mich. Buße, Buße, Buße! Das erwarte Ich von euch. Das Wort der Bußgesinnung dringt hinauf zum Thron des himmlischen Vaters, es ist jenes Wort, das Seine strafende Hand zurückhält.“

10. November 1964

Der Herr Jesus setzte Seine Klage über die Frommen fort:

„Wie ich merke, erinnerst du dich nicht mehr daran, daß diese Meine Worte schon damals ertönten, als Ich das schwere Kreuz auf Meinen Schultern trug und die frommen Frauen viel mehr über Mich weinten als über ihre eigenen Sünden. Erneut bitte Ich euch, ihr frommen Seelen: Buße, Buße, Buße!“

13. — 14. November 1$64

Jesus: „Sei beruhigt. Meine Tochter! Ich habe der Seele deines Beichtvaters Licht gegeben. Er sieht jetzt den Weg, den er gehen muß,

205

um Unser heiliges Anliegen vofanzutfeiben. Einen von den 12 haben wir dafür gewonnen ... “

In der Nacht erfüllten mich die Worte des Herrn mit solcher Freude wie noch niemals etwas auf ähnliche Weise. Ich war beseelt von dem Gedanken an die Blendung Satans und deren seligmachende Wirkung, die die Menschen auf der ganzen Welt infolgedessen erleben werden. In dieser Freude konnte ich die ganze Nacht nicht schlafen, und wenn ich ein bißchen einschlummerte, weckte mich mein Schutzengel: „Wie kannst du in einer so welterschütternden Freude schlafen?“ — Der Herr Jesus sagte nämlich:

„Die Blendung Satans bedeutet den Triumph Meines göttlichen Herzens in der Welt und das Freiwerden der Seelen. Das ist die Erfüllung des Heilsweges.“

16. November 1964

Frühmorgens sprach der Heu Jesus:

„Meine Elisabeth! Durch deine vollkommene Hingabe bist du Meine Harfe geworden. Deine stete Opferbereitschaft sind die Saiten der Harfe. Ich spiele dir jetzt schöne Melodien darauf. Deine in Gott versunkene Seele wird diese wunderbare Melodie mit Leichtigkeit in sich aufnehmen, Ich habe sie noch niemandem vorgespielt. Die Reue über deine Sünden läßt diese wunderbare Melodie erklingen. Hör zu, denn diese werde Ich dir oft wiederholen, als Antwort auf deine Reue.“

17. — 18. November 1964

Zum Anbruch des Tages sprach die Heiligste Jungfrau:

„Meine kleine Tochter, wie Ich sehe, kannst du wegen deiner großen Schmerzen nicht zur nächtlichen Gebetswache aufstehen, aber raffe dich nur auf, ünd wenn Ich dich wecke, sei munter und opfere dein schmerzvolles Wachsein für die Sterbenden auf!“

Sie erinnerte mich noch sanft, daß ich vor dem Schlafengehen vergessen hatte, mein Skapulier zu küssen.

Am 18., frühmorgens, im Augenblick der Hl. Kommunion sprach der Herr Jesus zu mir:

„Ich konnte kaum erwarten, bei dir einzukehren. Sei darüber nicht verwundert, wenn Ich in dein Inneres nur so hineinfliege, ohne deine Lippen zu berühren.“

Am vorhergehenden Tag konnte ich nämlich nicht zur Hl. Kommunion gehen, obwohl meine Sehnsucht überaus,groß war. — Am 19. geschah dasselbe, Er berührte nicht meine Lippen. Er flog in meine Seele.

„Schreibe nieder, Meine Tochter, was Ich dir jetzt diktiere:... Du gehörst Mir, und das sei für dich Gewißheit. Nach deinem Tode werden je-

206

ni Mlasshen, dii dii dir gigibinin Gnadlngabla klanlalltnen, sie auch zu schätzen wissen. Ja, sie wltdla darin in Überfluß schwimmen und Gott loben und preisen, weil Er dir zu linem solch inhaltsreichen und wertvollen Libin verholten hat. Daraus können deine auf Etdla le-beanen Mitmenschen reichlich schöpfen, und diin einfaches Libin aasCahmlnd, können auch sie zu Mir gelangin.“

Als ich ibin Siini Worte in Erinnerung brachti, sprach dir Herr Jesus wiedir:

„Das Wasser Meiner Gnaden fließt wie ein Strom ständig in deine Seele. Jetzt muß Ich dir schon sagin, woher is kommt, daß die vielen Gnaden in deiner Seele bleiben: weil du durch diine Opfer ein tiefes Strombett grubst und das reinigende Wasser Meiner Gnaden darin Platz fand. Hättest du durch deine Opfer nicht ein so tiefes Strombett bltei-^1, so wäre das reinigende Wasser Meiner Gnaden verflossen. Meine Elisabeth, sii Mir aisCt böse, wenn Ich dich trösten will, und Meine Worte in Klagen ersticken. Ich kann nichts dafür: dein verständnisvolles Herz bewegt Mich zur Klage. Ach, wie viele Sehlea bekommen die Fülle Miiner Gnaden. Da sie sich aber nicht darauf vorbereiten, fließt das rei-niginde Wasser Meinir Gnade aus ihrer Seele. Meine Gnade ist für sie verloren. Wie Mich das schmerzt! Ich will aber nicht weiter klagen, dlaa Ich muß dir ja Stärkung tlichea, nutcC die du dich auf din weiteren Kampf rüsten mußt. Im Strombett diiner Seili kommt das Wasser Miiner Gnaden zum Stillstand, dadurch hält die Quelle Meiner Gnaden dii durch diine Opfer ausgeprißten Öltropfhn auf. Schau, wie deini Öltropfen auf dem silbernen Spiegel glänzen! Sie glänzen wie pures Gold. Aus Meiner Gottheit strömende Vision ist das. Nicht wahr, auch du hältst das für schön? Versenke dich in diesi Wonne!“

Danach weiß ich stundenlang nicht mlCt, was mit mir los war. Auf dii milde Stimme der Mittagsglocke hin betete ich din Angelus, hernach störten mich die lärmenden Nachrishtha dis Radio-Apparates. Mehr kann ich darüber nicht schreibin, denn was sich in miinir Siele vollzog, könnte das sein, worüber dir Hl. Paulus schreibt: „Kein Auge hat es gesehen, kein Ohr hat es gehört, in keinis Menschen Hltzla ist es eiagenrungen ..." Es ist möglich, daß ich aus Mangel an geistigen Fähigkeiten nicht darüber berichten kann. Kurz und gut, is fiel mir schwer, in das irdische Libin zurückzukehrla ...

2. Dezember 1964

Ich geriit in große innere Bedrängnis. Durch einin liisen Seufzer flößte der Herr Jesus in meine Siele ein:

„Meini Tochter! Nimm alles zu Meiner Ehri an. Dii Leiden, din Ene-nen nliaer Siili, die Bedrängnisse und Zweifel, denn auch das wird in Meiner Glorie offenbar. Und wenn dein Liib diese Erde verlassen wird, wirst du diese Glorie mit Mir geniißen dürfen, und die wird dii auf Ernla

r

207

lebenden Seelen befruchten. Sage oft mit den Engeln: Ehre sei Gott!“

Dies geschah während der Gebetswache, bei Tagesanbruch ...

5. Dezember 1964

Meine Bedrängnisse steigerten sich. Dazu kamen die Zweifel. So zog in meine Seele wieder Finsternis ein. Der Herr Jesus brachte meine Bedrängnisse für einige Minuten zum Stillstand und sprach:

„Leidest du sehr? Ich bitte dich, harre aus, stelle dein opfervolles Leiden nicht ein. Weißt du, warum dies so sein muß? In dem Maße, wie Ich die Glaubenszweifel und Bedrängnisse auf dich loslasse, in demselben Maße empfinden jene Seelen Licht und Erleichterung, die dazu berufen sind, Meine Mitteilungen, die Ich an dich richte, in Gang zu bringen. Meine Elisabeth, leide heldenhaft, mit Ausdauer und unentwegt! Ich enthülle vor dir den Schleier Meines göttlichen Willens und offenbare Mein Gefallen, damit du daraus von Zeit zu Zeit Kraft schöpfst und deine Seele sich mit Gnaden erfülle, die du zugunsten anderer weitergeben mußt, damit auch sie Gott loben und preisen für seine unendliche Güte.“

6. Dezember 1964

Frühmorgens ging ich zu Ihm ... Als die Hl. Messe begann, fing die Heiligste Jungfrau in mütterlicher Liebe an zu sprechen:

„Feuer werden wir mit Feuer löschen.“

Ihre Worte überraschten mich, denn danach hielt sie inne, um dann erneut weiterzufahren:

„Ich werde, mit euch vereint, ein solches Wunder wirken, mit dem die Wissenschaftler der Welt vergebens Versuche machen, sie werden es niemals lösen können. Dies kann nur die Weisheit der reinen und gottliebenden Seelen begreifen, denn sie besitren Gott und Seine Geheimnisse. Ja, meine Tochter, Feuer werden wir mit Feuer löschen: das Feuer des Hasses mit dem Feuer der Liebe. Die vom Feuer des satanischen Hasses erfüllte Flamme schlägt schon so hoch, daß Satan glaubt, sein Sieg sei sicher, aber Meine Liebesflamme verblendet Satan. Diese Liebesflamme habe Ich dir übergeben, und in Bälde wird Sie ihre Bestimmung erreichen, denn die aus Meiner Liebe hervorbrechenden Flammen löschen das Feuer der Hölle. Meine Liebesflamme wird das ganre Erdenrund mit unvorstellbarem Licht und wohltuender Wärme überströmen. Meine Tochter, daru brauche ich Opfer, dein Opfer, euer Opfer, damit die vom höllischen Haß brennenden Geister und Herren den sanften Schein Meiner Liebesflamme übernehmen.“

Dann begann sie zu erklären:

„Weißt du, was du bist? Ein kleiner Punkt, der von Meiner Liebesflamme entbrannt ist, und das von mir gewonnene Licht entflammt die See-

208

len. Je mehr opferbereite und im Gebet wachende Seelen es geben wird, umso wirksamer wird die Kraft Meiner Liebesflamme auf Erden sein. Stellt euch daher auf, ganz eng aneinander, denn an der Kraft des Opfers und Gebetes bricht die vom höllischen Haß brennende Flamme. Die Bösen werden sich immer einengen, ihre vom Haß brennende Flamme wird ausgelöscht, und das Licht Meiner Liebesflamme wird alle Enden der Erde erfüllen.“

10. Dezember 1964

Die in meine Seele einströmenden Gnaden ließ mich der Herr Jesus immer in solchem Maße empfinden, daß ich fast keine Kraft zum Gehen hatte. Wer einmal diese Zeilen lesen sollte, möge davon nicht überrascht sein. Zu solcher Zeit brennt meine Seele von der Gnade des Herrn so süß, und es ist manchmal, daß auch andere dies in mir verspüren. Ich bin darüber verwundert, wenn ich merke, daß nicht alle gleichermaßen die aus meiner Seele strömende Gnade empfinden. Ich fragte den Herrn Jesus, warum das so sei? Er antwortete, daß Er dies entsprechend den Verdiensten spüren ließ. Das kostet mich viel Kummer und Leid. Aber der Herr Jesus bat mich sanft:

„Leide mit Mir!“

12. Dezember 1964

Als ich frühmorgens zur Hl. Messe ging, ließ der Heu Jesus Seine Stimme in außergewöhnHcher Güte in meinem Inneren hören:

„Meine kleine Tochter! Vieles, gar vieles habe Ich dir zu sagen. Sei nicht überrascht, wenn Ich, der Gottmensch, so gesprächig zu dir bin. Deine Seele ist wie das reine Wasser eines Sees. Meine göttlichen Augen können einen ständigen Einblick darin gewinnen. Die am Seegrund befindlichen Steine glänzen und erfreuen. Das sind deine versenkten Sünden und Fehler, die durch deine Buße so schön glänzend geworden sind. Ich sage dir, kein Schlamm und Schmutz ist an ihnen, nur Schönheit für dich. Meine göttlichen Augen ruhen gerne auf ihnen. Das ist es, was du verspürst, was deine Kräfte wegnahm. Gottes Auge ruht auf deiner Seele. Und jetzt spreche Ich über ganz neue Belange. r

Oh, Meine Elisabeth, erlaube Mir, daß Ich dich vorerst mit dieser Anrede ehre. Ich kann kaum erwarten, daß du zu Mir kommst und unsere Vereinigung niemand stören wird. Aber jetzt gehe Ich auf das eigentliche Thema über: Unsere Vereinigung hat hier auf Erden jene Stufe erreicht, in der deine Seele von der Sehnsucht nach dem Martyrium durchdrungen ist. Mein göttliches Blut fließt in deinen Adern. Das macht dich stark und zum Martyrium fähig, das du ohne Klage erleidest. Jetzt enthülle Ich dir noch vieles andere, damit du aus der Frucht deiner Opfer Kraft schöpfest. Schon damals, als Ich dir Meine Gnaden anbot, war Ich

209

über deine Opferbereitschaft erfreut, und dein stetes Mitgefühl steigerte das Ausströmen Meiner Gnaden. Weißt du, was das bedeutet? In dem Maße, wie du dich an Meinem Erlösungswerk beteiligst, wird auch unser heiliges Vorhaben, das wir dir anvertrauen, voranschreiten. Das Martyrium deiner Seele ist also eine gute Vorbereitung, daß Unsere Mitteilungen vorwärts kommen.

Meine Elisabeth, wenn du mit nur langsamen und vorsichtigen Schritten Mir nahe kämest, wäre das für Unser heiliges Anliegen nur nachteilig. Mit Freuden schreibe Ich dir zugute, daß du vertrauensvoll und mit Hingabe und durch das Aufwenden deiner ganzen Kraft an Meinem Erlösungswerk teilnimmst... So, Meine Liebe, jetzt verstehst du schon den vollen Wert deiner Leiden: Deine spontane Bereitwiiligkeit bewegt auch andere zum schnellen Handeln, und Meine Gnaden werden bald in jenen Seelen zur Geltung kommen, für die du dich bis zum Martyrium aufopferst."

Als die Worte Jesu in meiner Seele verstummten, da zog mich die Liebe der Heiligsten Jungfrau zu sich. Und auch das war überaus lieb. Es war mir, als lebte ich den ganzen Vormittag nicht hier auf Erden. Obwohl ich meine Hausarbeit verrichtete, nahm diese meinen Geist nicht in Beschlag. Er war nur von der Anwesenheit Jesu und der Heiligsten Jungfrau erfüllt. Über die Worte der Heiligsten Jungfrau kann ich nur wenig berichten. Nach dem lang anhaltenden Gespräch Jesu sprach die Heiligste Jungfrau in mütterlicher Liebe:

„Meine kleine Tochter, das ist der Lohn deiner treuen Anhänglichkeit. Ich kann kaum erwarten, dich an mein Herz drücken zu können."

Unter der Wirkung der Gnade versenke ich mich jetzt ganz in das Bewußtsein meines Nichts und Elends. Für mich ist das die größte Gnade, mit der mich Jesus ehrt und beschenkt. Und als sich das in meiner Seele verdichtete, sprach die Heiligste Jungfrau wieder:

„Meine kleine Tochter, wie freue Ich mich, daß du dir Meine Tugenden, die Demut und Bescheidenheit ständig vor Augen hältst!“

Als dies geschah, läutete die Angelus-Glocke zu Mittag. Ich wollte soeben mit diesem — die Heiligste Jungfrau ehrenden — Gebet beginnen, als sie dazwischen sagte:

„Jetzt seien Meine an dich gerichteten Worte, dein Gebet. Betrachte sie in deinem Geist!"

21. Dezember 1964

Der Herr Jesus sprach:

„Von nun an werde Ich deine noch vor dir liegende Lebensstrecke, in drei Teile teilen. Zuerst kommen die Leiden und Qualen, danach stärke Ich dich zur Belohnung durch Meine Gnade in der Form der Entzückung.

210

Dann kommt dii Trockenheit dimer Shhlh, was dii Rückkehr in das irdische Leben bedeutet. So ähnlich verlief dein Leben auch bis jetzt, aber von nun an wirst du im voraus wissen, was folgen wird.“

1965

1. Januar 1965

Am Nhujahrstag sprach die Heiligste Jungfrau:

„Durch das Ausströmen Meiner Liebesflamme lege Ich die Krone des Erfolges auf das Hl. Konzil.“

... Seit Mitte Januar lebe ich in großer iaaerer Trockenheit und Finsternis. In dieser Verlassenheit wurde mir mehr und mehr bewußt, daß mein bisheriges Leben lauter Einbildung und Lüge war. Ich versuchte, dies mit ganzer Kraft von mir femzuhalten. Aber je mlCt ich mich anstrengte, umso mehr fiel ich in die Macht dieses Bewußtwerdens. Diese Drangsalen wurdin noch erschwert durch die Versuchungen gegen nha Glauben. Ich wollte mit aller Kraft mein seelisches Gleichgewicht zu-rückgewinaen. In meiner Schwäche hatten miine vltworteaen Gedanken alles für schlecht befunden. Diesi Unsicherheit wuchs in mir immer mehr Bald zwang mich lini Macht — fast zum Verzweifeln, miine ständigen Lügen einzustellen; sofern ich das nicht täte, werde ich verdammt. Diisir Gedanke erscCreskth mich. Mein Entschluß war: Ich will nicht sündigen! Ein für allemal entfhrnh ich aus meiner Seele diese lügenhaften Einbildungen, ich trenne mich von allem, was im Zusammenhang mit meinin Lügen steht. Din Umgang mit Minschin, die von mir wissen, will ich meidin. Ich trenne mich von der mir zuglotdnltla Schwester, und zu meinim Beichtvater gehe ich auch nicht mehr. Ich habe das ständige Gefühl, daß ir nicht entsshihnhn genug zu mir ist und mich meinin lügenhaften Einbildungen überläßt.

Die Worte dis Herrn wagte ich nicht weiter niederzuscCreiben, dhaa ich hielt sie für miini Erfindungen, dii ich in Überheblichkeit und Hochmut niederscCrieb. Ich befand mich wahrlich in großer Qual. Wenn ich mein Schreiben unterließ, etgnff mich dii Angst, daß ich dir Bitte Jisu nicht nachkomme. In dieser kümmerlichen Verfassung konnte ich nicht einmal beten. Für kurze Zeit gab ich din Kampf auf. Dann hörte ich die Worte Jesu:

„Heute hast du noch kein einziges Wort zu Mir gesprochen.“

Auf diisi Worte hin erschrak ich, aber es war mir nicht klar, ob es tatsächlich die Worte Jisu waren oder dir Nachhall meiner Lügen. In der nächsten Minute vimahm ich in miiner Siili das Schluchzen dir Heiligsten Jungfrau. Aber ich erachtete dies als lini Versuchung miinir Phantasie aus nha vetgaaglaln Zeiten. Ich bimühti mich, vom Trügeri

211

sehen meines Lebens freizukommen, das wie ich fühlte seinen Gipfelpunkt erreicht hatte.

Ich lebe in einer entsetzlichen Innenwelt, aber jetzt versuche ich unter Aufbietung meiner letzten Kraft diese Täuschungen in meinem Inneren endgültig loszuwerden. Ich habe es schon oft versucht, aber mein schwacher Wille ließ mich immer im Stich, und alles fing von neuem an, besser gesagt, das alte Übel wurde schlimmer. Vergebens bat ich den Hw. H. Bischof, auch Pater X. und Pater D., mich vom bösen Feind zu befreien. Keiner von ihnen tat es. Sie beschwichtigten mich nur, ich solle abwarten, bis sich der Wille Gottes in meiner Seele klärt. Für mich waren diese Worte schwach, und das war die Schuld, daß ich meine Lügereien weiterführte. Meinen Beichtvater habe ich auch vergebens und streng gebeten, denn ich nahm an, er wolle aus feinem Taktgefühl meinen schweren Fehler nicht aufdecken.

Fürchterliche Kämpfe hatte ich auszustehen. Auch nach der Beichte konnte ich nicht zur Ruhe kommen und mich nicht zufrieden geben mit dem Gedanken, daß er meine Lügen nicht merke. Es gab eine Zeit, in der ich wegen dieser Unruhe nicht zu kommunizieren wagte. Weinend flehte ich meinen Beichtvater an: Mein geistlicher Vater, glauben Sie mir nicht, denn ich bin eine Lügnerin, und die Menge meiner Sünden hält mich von der Hl. Kommunion fern. Sie wissen ja, was Sie gesagt haben? Daß ich auch weiterhin zur Hl. Kommunion gehen soll, denn Sie übernehmen für meine Seele die Verantwortung, und ich wagte nur, ihrem Befehl gehorchend, dies zu tun.

Danach war ich für kurze Zeit beruhigt, jedoch wechselte dieser Zustand in meiner Seele. Diesen Kampf kann ich nicht mehrweitefführen. Als ich das letztemal beichtete, ermunterten Sie mich, mich auszusprechen und dadurch meiner Seele Erreichterung zu verschaffen. Aber ich war nicht imstande aufzuzeigen, was sich in meiner Seele vollzog. Oft verspürte ich unerwartet Hemmungen und das Gefühl, daß Sie es gut meinen. Ich halte es für das beste, wenn Sie sich von meinen endlosen Betrügereien nicht mehr täuschen lassen, denn sonst werde nicht nur ich verdammt, sondern auch Sie.

Ein fürchterlicher Kampf ist das! Ich kann ihn nicht mehr ertragen. Bis jetzt haben Sie mich geführt mit dem Hinweis, für das heilige Anliegen zu allen Opfern bereit zu sein. Aber ob das wirklich so ist? Das weiß niemand! Ich bin mir dessen nicht ganz sicher. Daß es nicht vom Teufel ist. das sagte mir der Hw. H. Bischof, auch Pater X und Pater D.. und Sie. mein geistlicher Vater, haben mich auch beruhigt. Einmal hat auch Satan mich bestürmt: „Von mir ist es auch nicht, aber von Gott auch nicht. Das stammt nur von dir!“

Mein Herr, verzeih mir meine Sünden! Ich kann nicht länger mich selbst täuschen, endlich will ich meine Ruhe haben. Ich sehe ein, daß es ganz unverständlich ist, was ich getan habe, und ich kenne nicht den

212

Grund. Aber nur seit dieser Zeit leide ich so sehr. Doch, was aus der Sünde stammt, kann nicht verdienstvoll sein. Frei werden, frei werden aus dieser furchtbaren Qual! Das ist mein einziges Gebet zum Himmel! Ach, du seliger Tod! Für mich wird er die Erlösung bedeuten, der mich von diesen höllischen Qualen befreit. Das erleide ich schon seit Jahren! Oh, seliger Tod! Ich verlasse mich auf Gottes Barmherzigkeit. Auch das nehme ich mit Freuden an, wenn Er mein Leben nimmt und mich bis zum Letzten Gericht unter den Leidenden beläßt, denn dann weiß ich, daß ich dort — mag ich auch noch so lange verbannt sein — keine Gelegenheit mehr zur Sünde haben werde. Mit dem Tod enden meine verworrenen Gedanken und Lügen, und so werde ich Gott nicht mehr beleidigen.

Als ich in meiner Seele hörte, wann ich unter den Seligen sein werde, empfand ich tiefe Dankbarkeit... Eine unvorstellbare Wonne wird für mich der Abschied von der Erde sein. Bis dahin gehe ich zu einem anderen Beichtvater, dem ich von meinen — in meiner Seele sich abspielenden — bösen Einbildungen nichts erwähne. Zunächst will ich mich von diesen entlasten und dann meine anderen Sünden loswerden. Meine früheren Beichten — so fühle ich — waren voll von Heuchelei. Das ist es, was in mir so qualvolle Unruhe verursachte. Ich will nicht mehr zu meinem bisherigen Beichtvater gehen, denn die durch die Lügen verursachten alten Wunden würden wiederholt aufbrechen und die Ruhe meiner Seele aufwühlen. Entsetzliche Qualen sind das! ...

7. Januar 1965

Der Herr Jesus sprach:

„Grüble nicht nach, wer jener Starke ist, der Unsere Mitteilungen in Gang bringen wird. Ich brauche keine Kraft. Die demütigen und opferbereiten Seelen erwähle Ich dazu. Wichtig ist, daß sie mit Vertrauen zu Mir kommen. Ich wiederhole, nur so könnt ihr ganz in Meine Nähe kommen. Ja, habt Vertrauen zu Mir!“

11. Januar 1965

Ich war bei der Hl. Beichte. Für 2-3 Tage war ich erleichtert, — nein, das darf ich nicht so schreiben, denn diese Erreichterung trennte mich (riß mich) von der Erde, und Tage hindurch verging die Zeit in glückseliger Verzückung.

Meine Freude war so groß, daß ich sie nicht in mir verdrängen konnte. Auch in diesen Tagen hielt ich mich für paar Stunden im (Schwestern-) Haus auf. So sehr hätte ich gewünscht, daß doch alle diese Verzückung mit mir fühlen könnten! Ich konnte sie beinahe nicht mehr in mir verbergen. Während meiner Arbeit ging ich hinüber zu der mir zugeordneten Schwester und küßte sie an der Stirne. Dabei ließ der Herr Jesus auch

r

213

sie die wunderbare Wirkung empfinden, die meine Seele überströmt. Der Hirr Jesus sprach:

„Gottes Auge ruht auf dir!“

15. Januar 1965

„Meine Tochter, deine Seele ist ein Empfangsapparat für Meine göttlichen Worte. Zittere nicht! Das ist so, wenn du dich auch noch so unwürdig dafür fühlst. Du weißt, daß Ich deine Kleinheit, Unwissenheit und Demut für dieses Ziel btausCe, und zum EtteicCen dieses Ziels sei der Akzent auf das letzte Wort gelegt.“ (Demut!)

4. Februar 1965

Heute morgen wachte ich htlhisCthtt auf. Dir Herr Jesus sprach:

„Der Frilne sii mit dir!“

Es war mir aisht, als ob ich is nicht anaehmen könnte. Infolge Seiner Worte kehrte die ersehnte Ruhl in meine Seele ein. Dieser Friede verlieh mir eine untrügliche Kraft. — Dir Herr Jesus sprach wilder:

„Meine kleine Tochter, hast du viel 9111X11!? Dir geblendete Satan konnte dich zu keiner Sündi verführen. Das Bewußtsein, daß du Meinen heiligen Willen whithtttagea mußt, versetzte ihn in blinde Wut, darum wollte ir dir dies aus dem Kopf treiben ... Wenn Mein göttliches Licht jene Seelen, die berufen sind, Unser heiliges Aaliegen weiterzutraghn, über den göttlichen Ursprung hrlhushtht, so ist das das Verdienst dhiaht Leiden. Groß wird das Heer der Gegner sein. Du wirst noch viel dafür lii-den müssen, damit Unsir Vorhaben zum Ziel gelangt. Gib deinem Beichtvater Rechenschaft über deinen Seelenzustaan! ... “

14. Februar 1965

Während der Anbetung mahnte mich der Herr Jesus:

„Geh! Du mußt deiner Familie Brot kaufen.“

Das hatte ich ganz vergessen. Tiefbewegt bedankte ich mich bii Ihm, daß Er auch solch itnisshh Belange im Auge behält. Unterwegs betete ich Ihn aa. Als ich das Geschäft betrat, fiel mir ein, daß ebia Samstag war, uad auf meine Frage, ob noch Brot vorhanden sei, bekam ich eine verneinende Antwort. Ich war erschrocken: Was mache ich jetzt? Als ich daaa das Geschäft verlassea wollte, rief maa mir nach, daß ein Brot noch da sei, denn derjenige, der is bestellt hatte, holte es nicht ab. In diesem Moment sagte ich: Mein anbetungswürdiger Jesus! — Er sprach:

„Das bin Ich! Siehst du? Dii bii Mir verbrachte Zeit soll nicht zum Nachteil deiner Familie sein.“

214

25. März 1965

Der Heu Jesus bittet:

„Strenge all deine Kräfte an! Das ist es, was Mir an dir gefällt. Je mehr man den Bogen anspannt, umso sicherer findet man das Ziel. So mußt auch du deine Willenskraft anspannen, und dadurch verfehlt der Pfeil seine Richtung nicht, die nur der Himmel ist.“

7. April 1965

Ich sprach mit der mir zugeordneten Schwester und erwähnte, der Herr tue, als wollte Er mich vergessen, und ich fühle mich dabei weit von Ihm entfernt. Noch am selben Tag geschah es. Als ich mich zu Hause mit meinen kleinen Enkelkindern beschäftigte, betete ich in der Tiefe meiner Seele den Herrn Jesus an und leistete Sühne. Ich empfand, wie meine zu Ihm gesandten Worte in unendliche Höhen stiegen. Da überraschte Er mich:

„Warum denkst du, daß ich weit über dir, in der Höhe, sei? Ich stehe auch jetzt neben dir..,“ -

Während der Heu Jesus sprach, spürte ich in meiner Seele das sonderbare Empfinden, daß die Heiligste Jungfrau in Ihfef wunderbaren, entzückenden Liebe zum Herrn Jesus sagte:

„Sie ist auch Mein besonderer Liebllng!“

Und Sie ließen mich wissen, daß man von mir sprach. Die Heiligste Jungfrau ist in die Liebe der Heiligsten Dreifaltigkeit so einbezogen, daß ich Sie in meiner Seele kaum unterscheiden konnte. Davon war ich ganz überrascht, und zu meiner Verwunderung ließ mich der Herr Jesus in wunderbare Dinge versinken. Er sprach:

„Das ist keine Verzückung, nur eine Art davon, darum kann deine Körperkraft dies ertragen.“

Währenddessen weihte Er mich in bislang unbekannte himmlische Dinge ein. Das kann ich aber nicht in Worte fassen ... — Der Herr Jesus hatte auch am folgenden Tag mit mir darüber gesprochen. Es ist mir unmöglich, dies niederzuschreiben ...

12. April 1965

Am Montag in der Karwoche überhäufte mich der Herr Jesus mit der Klage über meine Familie, die Seine Leiden auch vermehre:

„Meine kleine Tochter, siehst du Meine um Hilfe bittenden Hände! Viele wenden ihre Augen ab, um dem traurigen Blick Meiner Augen nicht begegnen zu müssen. Du siehst, Ich bin es, der sich ihnen nähert. Und sie gehen starr den Weg der Finsternis. Darum will Meine Mutter Ihre Liebesflamme auf der Erde zünden, um die Seelen zu erhellen. Darum

215

bittet Sie um die Öltropfen eurer Opfer. Ich sage dir und verspreche es mit Meinem göttlichen Wort: du wirst niemals abgewiesen, wenn du für jemanden betest. Die Öltropfen deiner Opfer fallen nicht nur in die Öllämpchen der Seelen, sondern auch in Meine von Fieber brennenden Wunden und wirken dort als erquickender Balsam. Meine Elisabeth, der Gottmensch dankt dir dafür. Weise Mich nicht ab, Ich muß so tun, denn Ich bin auch ein mit euch fühlender Mensch. Ihr, die ihr für Mein Erlösungswerk Opfer bringt, verpflichtet Mich dazu. Ich könnte euch sagen: Ihr bestecht Mich! Eine überwältigende Freude erfüllt Mich!“

Als Er Seine Worte beendete, ließ Er in meiner Seele dieselbe Freude wahrnehmen, die auch Er empfindet in Anbetracht unserer teilhabenden Liebe.

Mai 1965

Ich war beim Arzt. Nach der ersten Untersuchung konnte er keine Krankheit feststellen. Er erklärte, meine Leiden seien nicht durch eine Krankheit verursacht, sondern durch die Übernahme der Leiden anderer. Mit meinen Nerven stimmt es auch, ich sei ganz in Ordnung. Damit aber die Untersuchung vollkommen sei, schickte er mich ins Laboratorium zur weiteren Untersuchung. Nach einer Woche ging ich mit dem Befund wieder zu ihm. Nachdem er ihn betrachtet hatte, stellte er eine geringe, ganz unbedeutende Blutarmut fest. Und da er auch diesmal keine Krankheit an mir fand, verschrieb er mir keine Medikamente. Er empfahl mir ein lauwarmes Thermalbad, aber erst beim Eintritt der wärmeren Zeit. Erneut nannte er als Grund meiner Leiden die Übernahme fremder Leiden, da mein Nervensystem außergewöhnlich fein sei und auf alles außergewöhnlich reagiere. Das löse in mir die vielen Leiden aus, er könne keine andere Meinung abgeben. — Dieser Arzt kennt mich nicht und weiß auch nichts von meinen Lebensverhältnissen.

Man kann sich vorstellen, mit welch großem Interesse meine Kinder, die von mir immer hören mußten, wie ich mich auf meine ständige Schwäche und meinen schlechten Gesundheitszustand berief, auf den Befund der Untersuchung warteten. Überrascht nahmen sie die Feststellung des Arztes zur Kenntnis, daß mir gar nichts fehle. Das fanden auch sie für seltsam. Und ich litt auch weiterhin ...

15. Mai 1965

Der Herr Jesus ließ mich Seinen leisen Seufzer wie aus weiter Ferne hören. Durch Seinen Seufzer ließ Er ein dämmerndes Licht in meine Seele eingehen, und dies erleuchtete den Wert meiner Leiden. Während dieser von weit her empfundene Seufzer durch meine Seele zog, fühlte ich den Geist der Stärke in meiner Seele in vollem Maß wirken. Währenddessen hörten die bislang empfundenen quälenden Schrecken der Unsi-

216

chhrhhit auf, die mich so sihr schwächten. Hernach sagte der Hm’ Jesus:

„Meine Liebe, wanke nicht ia diesem verzweifelten Sielenzustand, in dea Ich dich jetzt versetze.“

Als ich die Worte Jisu ia meinem Ianltla vernahm, klammerte ich mich sofort aa sie: Mein Jesus, wie glücklich bin ich, daß Du zu mir sprichst! Laß mich nicht los! Du weißt is am bestin, denn Du gibst ja die Leiden. — Er sprach leise:

„Jetzt mußt du die Leiden uad Finsternisse ertragin, die Meine Jünger nach Meinem Tode verspürten. Aber wie Ich ihnen dia Hiiligen Geist sandte, so sinde Ich Ihn auch jenin, für dii du jetzt leiden mußt. Nicht wahr, mitten in din Leiden begreifst du jetzt schon, was du bis jetzt nicht verstanden hast? Dieses Wunder ist das Wiederkommen des Heiligen Geistes, dia viele erwarten; Sein überströmendes Gnadhn!icht wird die ganze Erdi dutscnringhn.“

Als dir Herr Jesus Seine Worte beendete, verschwand die erhellende Kraft Seiner Gnade sofort aus meiner Sieli. Da beherrschte sie wilder die Dunkelheit der Leiden.

20. Mai 1965

Während der Frühmisse, vor der Hl. Kommuaioa, würdigte mich der Herr Jesus Seinir Worte:

„Sei sehr stark! Mehr Leiden gebe Ich dir nicht mehr!“

Diese Seini Worte waren für mich schreckenirregend. Ich bekomme keine Leiden mehr? — Oh mein anbetungswürdiger Jesus, soll das den Entzug Deiner Liebe bedeuten? Das schmerzte mich noch mehr, und traurigen Herzens beklagte ich mich beim Herrn Jesus: Mein Jesus, für mich ist das ein Leid, wenn ich keine Leiden habe. Wil soll ich jetzt vor Dir stlChn? Deine Liebe, mit dia Leiden verschmolzen, beherrschte meine Siili. Was wird aus mir werden? Es wurde mir schwer ums Herz. Darum bat ich din Hettn: Mein anbetungswürdiger Jesus, warum verfährst du so mit mir? Verdiine ich nicht die Leiden? Oder bin ich nicht stark genug sie zu ertragen? — Noch lange klagte ich vor Ihm. Er sprach wieder:

„Wie Ich sihi, hast du Mich nicht verstanden. Bis jetzt gab Ich dir soviel Leiden, wie deine mhnsshlishh Kraft ertragen konnte. Diesi steigere Ich nicht mehr. Für dich ist das Maß voll. Nicht ein Haar hat noch Platz davon, weder in deinim Körper noch in deiner Seili. Ich wiederhole: halte nutsh und sii ruhig! Du bist ein Gefäß, voll beladen mit dia erhaltenen Leiden. Meini Liebe mindert sich nicht, aber auch die Leidin steigere Ich nicht. Ich versprach dir, nicht wahr, dich nicht zu schonen. Du mußt leiden bis zu deinem letzten Atemzug. Und weil du in Meinem Erlösungswerk so begeistert mitmacCthst, erhalte Ich dich ia Miiner

217

Liebe. Der Friede sei mit dir! Meine Elisabeth, Meine Liebe kann dir niemand geben, nur Ich, der Ich dich zum Arbeiter in Meinem Erlösungswerk berufen habe, jetzt aber bist du als dessen Belohnte berufen.

30. Ma i 1965

Die Heiligste Jungfrau sprach:

„Meine kleine Tochter, nach deinem Tode wird dein Platz neben Mir sein. Deine auf Erden gesammelten Öltropfen, die Mein göttlicher Sohn um deines opfervollen Lebens willen mit Seinen Verdiensten vereinte, werden in die verlöschenden Öllämpchen der Seelen fallen, bei deren Licht sie den Weg zum Heil finden werden. Diese deine Öltropfen werden auch in solche Seelen fallen, die kein Öllämpchen haben. Die werden nach dem Grund forschen und zu Meinem göttlichen Sohn gelangen. Du wirst also auch im Himmel eine Aufgabe haben und deine Arbeit im Erlösungswerk auch nach deinem Tode fortsetzen.“

4. Juni 1965

Etwas Interessantes ist geschehen. Als ich meine kleine Wohnung betrat, mußte ich das jämmerliche Stöhnen und die Vorwürfe Satans anhören. Er beklagte sich bei mir, daß er schon seit langem den Verdacht schöpfe, daß ihn — im Zusammenhang mit meiner Person — ein großes Unheil drohe. Darum wollte er mich von dieser Zeit an immer im Auge behalten. Dann beklagte er sich, daß es mir dennoch gelungen sei, mich aus seinen Krallen zu befreien. Obwohl er alle Mittel ins Lot geworfen habe, sei dennoch er der Verlierer. Bis ich mein kleines Zimmer am Ende des Gartens erreichte, ging er mit mir, besser gesagt, schlich er unbeholfen als Blinder neben mir her. Es war aber eine Zeit, in der ich seine von Haß und Rache funkelnden Augen wahrnehmen mußte, die damals noch mein ganzes Wesen in Furcht versetzten.

5. Juni 1965

In meiner Seele brennt eine große Sehnsucht nach Gott. Ich ergab mich Seinem heiligen Willen. In aller Zufriedenheit nahm ich an, was Er schicken wolle: Leben, Leiden oder Tod. Das erfüllte mich mit Freuden, wofür es keinen Buchstaben, kein Wort zur Schilderung gibt. In meiner vor Freude bebenden Seele hat sich am nächsten Morgen alles still gelegt. Erneut traf mich die Anfechtung des Bösen. Noch niemals hatte ich dieses Wort gebraucht, aber jetzt muß ich es niederschreiben: die Qual der Leiden zerschmetterte meine Seele. In einigen Worten beschreibe ich die Angriffe Satans, mit denen er mich im Innersten erschüttern wollte .... „Es hat keinen Sinn, deine ausgeklügelten Dummheiten für wahr zu halten. Nicht wahr, diese Selbsttäuschung hat dich bestürzt, weil dies alles deine eigene Erfindung ist. Sieh es endlich ein

218

und stelle dich um! Wenn du dein Leben so weiterführst, so ist das gegen deine menschliche Würde, und du sündigst auch dadurch. Siehst du, dein Angebeteter hat dich auch verlassen, dich weder für das Leben noch für den Tod würdig befunden. Einzig allein die Verdammung ist für dich sicher und für alle, die mit dir gemeinsam fühlen. Ja, nur du bist für sie verannwortlich, denn du jagst sie ins Unheil durch deine ständigen Lügen ... “

Er fiel mich so heftig an, daß ich die Sicherheit meiner Seele sofort verlor. Tagelang dauerte dieser Kampf. In dieser Unsicherheit war mein einziges Gebet das Gebet des Herrn. Ich bat den Himmlischen Vater, mein Opfer anzunehmen. Mit Leib und Seele will ich Ihm dienen. Sein heiliger Wille möge an mir vollkommen geschehen. Durch die Verdienste Jesu Christi möge Er mir meine Sünden verzeihen ...

9. Juni 1965

Ich hatte mich abends schon zur Ruhe gelegt. Vor Schwäche und Müdigkeit konnte ich kaum denken. Ganz unerwartet überraschte mich der Herr Jesus und ließ sich mit mir in ein Gespräch ein. Noch nie in meinem Leben war ich von Seinen Antworten so gerührt. Mit bebender Seele hörte ich Ihm andächtig zu. Meine Müdigkeit war vergangen, die Dunkelheit meiner Seele zerflossen. Den Sinn Seiner Worte konnte ich dennoch nicht ganz begreifen. In den vergangenen Tagen hatte mich eine blendende Schwärze umgeben. Eine jede Minute war für mich eine Qual, nicht nur körperlich, hauptsächlich seelisch. — Der Herr Jesus sprach:

„Der Kampf deiner Seele hat Mich erfreut. Es ist Meine Wonne, wenn ihr mit dem Fürsten der Finsternis einen beständigen Kampf führt. Wer dies tut, dem ist das Heil sicher. Meine Liebe, die Dunkelheit der vergangenen Tage habe Ich in deiner Seele vertrieben ... “

10. Juni 1965

Schon in der Früh, beim Erwachen, sprach Jesus ... und lobte mich. Vor der Hl. Messe pflege ich jeden Morgen eine Stunde der Anbetung zu widmen. Während dieser Zeit sprach der Herr Jesus abermals: r

„Empfinde das Licht Meiner durchdringenden Augen, ohne das du Meine göttlichen Worte nicht begreifen kannst und wodurch Ich dir auch jetzt Stärkung verleihe. Ich sagte dir schon, daß Ich deine Leiden nicht mehr steigern werde, aber Ich werde sie auch nicht mindern. Ich ändere nur die Form. Das Nicht-Eintreten deines Todes ist auch eine Variante deiner Leiden. Mit Freuden sage Ich dir, daß dein Verzicht auf das Leben mir sehr gefallen hat. Das bleibt für dich nicht unfruchtbar, aber auch nicht für jene, um deretwillen du es aufgeopfert hast. Jetzt wünsche Ich etwas anderes von dir:

219

Durch deine Leiden bist du ein aus Liebe brennendes Opfer geworden, an dem die Allerheiligste Dreifaltigkeit ihr Wohlgefallen hat ... Du sollst nicht meinen, du wärest auch nur für eine Minute von uns getrennt. Der Himmel steht für dich offen. Das bedeutet natürlich nicht, daß deine irdischen Qualen ein Ende haben. Deshalb war in deiner Seele ein Dunkel. Ich überließ deinen Leib und deine Seele der Macht des Fürsten der Finsternis, damit er mit dir nach seinem Willen handle. Er soll eine jede Möglichkeit ausnützen, um dich auf die Probe zu stellen. Zu deiner Erschütterung stellte Ich ihm alle Mittel zur Verfügung, damit er sehe, mit wem er es zu tun habe: mit einer Seele, die die Allerheiligste Dreifaltigkeit in Besitz genommen hat. Er mußte merken, daß eine solche Seele leben, leiden und sterben kann und gleichzeitig vollkommen in Meinem Willen ruht. Könnte es für dich einen größeren Lohn geben, als in den Händen des Himmlischen Vaters zu ruhen und mit der Liebe der Allerheiligsten Dreifaltigkeit dich zu sättigen? Darum sage ich: du bist ein Brandopfer der Liebe.“

Während der Heu Jesus an diesem Morgen dies sprach, wurde ich vom dem Gedanken an seine Gegenwart überströmt. Ich habe nichts gesehen, ich habe nur Gottes Anwesenheit empfunden. Diese göttliche Gegenwart bestärkte mich darin, daß ich nicht durch Einbildungen getäuscht wurde ... Der Heu Jesus sprach inzwischen:

„Dein aus Liebe brennendes Opfer wird die Seelen zur Erkenntnis und Liebe Gottes führen. Das ist Meine Wonne. Deshalb lasse ich dich noch hier auf Erden, damit du als Brandopfer der Liebe lebst, auf das Ich mit Meinen göttlichen Augen voll Freude blicke.“

Daraufhin war Stille und Ruhe in meiner Seele, aber nur für ein paar Tage.

18. Juni 1965

Während der Teilnahme am Hl. Meßopfer, in der Früh, übermannte mich wieder eine innere Unruhe. Ein verzweifelter Kampf entstand in mir: Diese Argumente sind nur erfundene Gegenbeweise meiner Lügen, sind klare Selbsttäuschung. Kein Wort ist davon wahr, und dadurch haben sich die Sünden meiner Seele so vermehrt, daß ich nicht zur Kommunion gehen kann.

Dieselbe Einsicht zeigt sich bei meinem Grübeln: Ich muß mit meinen Lügen aufhören und alles vernichten (gemeint sind die TagebuchEintragungen — Anm.). Darum habe ich mich entschlossen, von nun an keinen Buchstaben mehr zu schreiben. In meinem Inneren hörte ich dies schon öfters, nur schrieb ich es nicht nieder. Vielmehr bemühte ich mich, diese Einfälle von mir abzuwenden. Das ist ein solch großer Schmerz, einen ähnlichen empfand ich noch nie in meinem Leben! ...

220

Ist doch dieses Lebin hnSshtzlich! UnhntwhgS im Bewußtsein leben, Gott zu beleidigen, und glauben, daß Er Siine Vereinigung mit mir in dir hl. Kommunion nicht wünscht. Auf diese Weise läßt Er mich wissen, wil Ihn die unwürdige Kommunion schmerzt und wii Ihn meine Sünden anekeln. Kein Wunder, wenn in dieser großen Seelinqual der Tod für mich erwünscht ist; dann wäre ich voa diesen Lügea bhfthit, mit deaea ich auch meinen Beichtvater irreführh ... Mein Libia so ohne Gott — hat keinen Sinn ... Es ist schon die zweite Woche, daß ich nicht am täglichen Meßopfer teilnahm, nur die Sonntagspflicht httrllth. Nur aus dir geistigen Kommunion nähre ich meine Seele. Alles vor mir ist ziellos und finster.

Das Libin ist für mich seltsam: Wie soll ich ohne Gott für Gott liben? Das geht doch nicht! ...

Mein Schwesterlem, ich bitte Sil, gehia Sie zu Hw. H. G. und sprechen Sie mit ihm ia meinem Anliegen. Fragen Sie, was ich jetzt tun soll. Ich mhinhrshits bin fest davon überzeugt, daß nur ein einziger Mensch, der Heilige Vater, mich beruhigen könnte. Wenn er meine anhaltenden Lügia nicht für wahr hält, gibt ir mir die Lossprichung. Ich wünsche ihr könntet meine schwierige Lagi nasCfühlen — und mir gutwillig zur Seite stehen. Mit dem Rist meiner Kraft werde ich zum Hl. Vater gehen, mögen Sii dies für noch so seltsam halten. Alle Schwierigkeiten werde ich überwinden, denn mit diesen quälenden Gewissensbissen kann ich nicht mehr untätig leben. Auch wenn Sie nicht bereit sind, mir Hilfe zu leisten, werde ich mir auch dann alle Mühe geben, das verlorene Gleichgewicht meiner Seele zutückzugewinnen.

Diese Unsicherheit und Verlassenheit ist der Grund für meinen Entschluß. Entweder bin ich verrückt, eine Lügnerin, oder is ist wahr, was ia mir geschieht. Uad wenn is wahr ist, so kann ich nicht mehr untätig zusehen, wie die Seelen verloren gehen. Das Anliegen der Blendung Satans kann mich nicht mehr zurüskschrecken, mag es kosten, was es will, ich muß alle Opfer bringen, die is vhriangt...

2. — 3. Juli 1965

Ich saß gerade beim MittagstissC, als die Worte Jesu wie ein Blitz in meine Siili leuchteten:

,,Du weißt, was dein Beichtvater dir bii der letzten Beicht gesagt hat? * Wenn etwas los ist, geh zu ihm, oder laß ihn rufen!“

In diesem Moment nahm ich meine ganze Kraft zusammen und fragte thlhtonissC an. Ich bekam eine mutige und günstige Antwort.

In der Nacht zum 3. Juli konnte ich kaum schlafen. Wie maa zu sagen pflegt: Ich wartete auf den Morgen wie die Kinder auf Weihnachten. In Wahrheit gesagt: so war is auch! - Schon mehr als 2 Wochen sind es, daß ich mich wegen der vorher genannten Gründe nicht zur hl. Kom-

221

munion wagte. - Es war Sonntag. Frühmorgens ging ich los, mit wenig physischer Kraft, aber mit viel Hoffnung. Nach der Mahnung des vorhergehenden Tages zog sofort der Friede des Herrn Jesus in meine Seele ein, der die seit geraumer Zeit getragenen seelischen Qualen linderte.

Als ich bei meinem Beichtvater ankam, bedrängte mich wieder der Böse. Grausam war es, wie er mit voller Kraft auf meine Vernunft einwirkte und darin ein Durcheinander veranstaltete! — Ich bemühte mich, auf meinen Beichtvater zu hören, um seine an mich gerichteten Worte zu verstehen. Auch während der Beichte lasteten auf mir die Zweifel, da der Böse so sehr tobte. Mitten in der Beichte wiederholte ich öfters meinen festen Glauben an die Gültigkeit der Lossprechung.

Als dieser verständnisvolle Beichtvater hörte, daß ich schon seit mehr als 2 Wochen nicht gewagt hatte, den Leib des Herrn zu empfangen, befahl er mir ganz streng: „Begreifen Sie", sagte er ganz streng „daß diese Belästigung vom Bösen stammt und nicht aus Verachtung von seifen des Herrn Jesus ... “ — Weiterhin: es soll nicht noch einmal vorkommen, daß ich von der Hl. Kommunion fernbleibe ... Als der Beichtvater im Namen Jesu mir das befahl, mußte ich verspüren, daß er die Worte mit höchster Kraftanwendung aussprach. Gleichzeitig war der Angriff Satans so stark, daß auch ich mit ganzer Kraft auf seine wiederholten Befehlsworte mit einem 7-maligen „Ja!“ antwortete. Unter dem Druck des Fürsten der Finsternis stehend, brauchte ich zur Annahme der Worte meines Beichtvaters eine überirdische Kraft. Mit meinem „Ja!“-Antworten gab ich ihm zu verstehen, daß ich ihm voll und ganz gehorchen wolle. Dieses Bewußtsein erfüllte meine Seele mit Frieden ... Nach langer Zeit kehrte Jesus wieder bei mir ein und durchströmte mich wieder mit Seiner Gegenwart.

7. — 8. Juli 1965

Lange und innig sprach der Herr Jesus mit mir:

„Meine liebe Seele, übergehe Mich nicht! Zu den Worten deines Beichtvaters muß Ich sagen, wie Ich schon ein andermal geäußert habe: Seine Worte sind Meine Worte. Halte sie immer für glaubwürdig, denn Ich habe ihn erleuchtet, und er ist es, der dich kennt, versteht und führt und dich niemals verläßt. Sei deswegen nicht besorgt, nicht voller Angst! Mein Wille sei für dich klar. Ich sage dir immer im voraus, was jetzt kommen wird. Habe Ich dir nicht auch gesagt, daß Ich Satan auf dich loslasse und er alle Versuchungen an dir ausprobieren wird. Meine Elisabeth, Ich freue Mich, daß du auf Meine Mahnung hin sofort und bereitwillig zu deinem Beichtvater gingst. Siehst du, das ist es, wovon Ich zuvor mit dir sprach, daß du im Besitz des Geistes der Liebe bist und der Böse keine Kraft mehr an dir anwenden kann. Wahr ist, daß Ich ihm erlaubte, dich zu quälen, aber der Böse wollte bei dir erreichen, daß du

222

Meine mahnenden Worte nicht beachtest. Er kennt deine Schwächen. Weil du aber im Gehorsam bist, hast du ihn besiegt. Er ist neben dir kraftlos und geblendet worden. Ach, wie freue Ich mich, daß du die deiner Natur widerstrebende Tugend so fleißig übst! Meine liebe Elisabeth, in solchen Fällen verpflichtest du Mich, und durch Meine unbegrenzten Gnaden wird deine Seele noch glänzender.“

Dann dachte ich über die Worte Jesu, über die Heiligkeit und Größe der Tugend des Gehorsams nach, und was ich bis jetzt so gar nicht betrachtet habe, in welchem Maße und wodurch meine Seele immer leuchtender wird. Hernach machte ich den festen Vorsatz, fortan mit noch größerer Treue und Hingabe anzunehmen, was ich direkt vom Herrn Jesus oder indirekt von meinem Beichtvater empfange.

9. Juli 1965

Die Heiligste Jungfrau sprach:

„Meine Tochter, Ich bitte dich erneut, die Art und Weise der nächtlichen Gebetswache, die ihr mit den Verdiensten Meines göttlichen Sohnes vereinen sollt, deinem Beichtvater nun mitzuteilen. Meine Bitte ist, daß die nächtliche Gebetswache, durch die Ich die sterbenden Seelen retten will, in einer jeden Pfarrgemeinde so organisiert werde, daß keine einzige Minute ohne Gebetswache bleibe. Das ist das Mittel, das Ich euch in die Hand gebe. Dadurch rettet ihr die Seelen der Sterbenden vor der ewigen Verdammnis.“

12. Juli 1965

Der Herr Jesus begann während der Hl. Messe zu sprechen:

„So mußt du leben, so entzweit! Warum wunderst du dich darüber? Kann der Wille des Leibes sich mit dem der Seele vereinen? Nein, niemals! Ich sehe, deine Seele achtet scharf, Meinen heiligen Willen zu erfüllen. Aber der Leib will als starker Gegner durch unentwegten Widerstand die Bereitschaft deiner Seele bremsen. — Dieses große LiebenWollen nehme Ich von dir an und begleite es mit Meinem steten Segen. Ich gehe vielmehr noch weiter. Ab heute wird deine kleine Wohnung Mein ständiges Heiligtum sein. Dieses für Mich so traute Heim ehre lchT durch Meine ständige Anwesende... Ich miete deine kleine Wohnung. Hier bete Mich an, hier sühne! Ich verweile gerne bei dir, solange du auf Erden lebst. Für keinen Augenblick will Ich auf dich verzichten. Ständig dürste Ich nach deiner Liebe, und um diesen Durst zu stillen, der auch dein Durst ist, verweile Ich beständig in deiner kleinen Wohnung.

Ich merke deine Zweifel, die aus diesem Grunde in dir entstanden sind. Was sagte Ich dir früher? Wenn du auf Meine Worte hin einen starken Widerwillen fühlst, so kannst du daraus erkennen, daß Sie von Mir

223

kommen. Elisabeth, Elisabeth, glaube! ... Oh, du kleiaes Nichts! Was wäre aus dir ohne Liebe? ..."

17. Juli 1965

„Mein Schwesterlem! Empfinde in deiner Sille dea mit Gnaden verbundenen Lohn für die Annahme Meinis Befehls, dea Ich dir durch dia Beichtvater gab. Ja, Ich gab ihn dir, damit du die Macht sihest uad spürest, mit der Ich die in vieler Form aufgetretenen, von Zweifel bhglhith-tin uad verworrenin Umstände in dimer Sele hinstklltk uad läuterte. Nur durch Gehorsam konntest du das erreichen. Jetzt siehst du ein, wodurch du deine Seelenruhi erlangtest: Nicht durch die Beglaubigung der Gültigkeit der Absolution, sondern vielmehr nanutch, daß Ich dir durch din Beichtvater einen Befehl gab. Hättest du iha nicht angenommen, so wäre das für deine Siili lia für allemal einem Schiffbruch gleich. Das sind harti Worte von Mir.

Du bist überrascht, nicht wahr? Blnlakl. was Ich schon einmal betont habe: Dii Worte des Beichtvaters sind Meine Worte. Wenn du sii nicht annimmst, widerstehst du Gott selbst. Darum mußte Ich so streng mit dir sein. — Deiae Leiden werde Ich jetzt ändern, indem Ich nicht die Qualen der Zweifel über dich kommen lasse. Das Feuer der Liebe wird ab jetzt, und ein für allemal, bis zu diinem Lebensende in dir brennen und diine Leibeskräfte ia der Sehnsucht nach Seelen aufzehren.“

Seini Worte habe ich damals nicht verstanden, dinn der Herr Jesus hatte diese aiuia Leiden noch nicht zugelassen, von nenen Er sagte: Das Feuer der Liebe wird in dir brennen und meine Leibeskräfte in der Sehnsucht nach Seelen aufreiben. Nach etlichen Tagen war mir, als hätte Er meine Seele mit einim feurigen Pfeil durchbohrt. Durch diese Leiden sollte ich Seilia vor dir ewigin Verdammnis retten. Seitdem kiaae ich mich nicht mehr! Wie könnte ich mich auch zurechtfinnen? Es ist das brlnnlnne Feuer der Liebe, das nicht zu beschreiben ist.

Es gibt Empfindungen, die Geheimnisse Gottes und dir Seeli bleibia, worüber man nicht sprichin kaaa. Ich strenge mich auch nicht an, es zu tun. Ich weiß gewiß, mein ghistlicCht Vatir, daß Sie meine lautlosen, in Verschwiegenheit verborgenin Zeilen durch die Gnade Gottes mit mir verstehen wirden. Das ist die Angelegenheit Gottis, mein Bemühen könnte hier nur Vlrdltbea stiften. Nur ia die Stille der Siele können die Liebesworte dis Herrn Jesus lindnngin, aber davon ist hier ja nicht die Rhnl. Nach den Worten Jisu brennt ia mir das Feuer der Liibi. Wii man das gewöhnliche Brennen nicht schildern kann, so kann maa auch dieses nicht durch Worte zum Ausdruck bringen.

Diakia Sie ja nicht, die Melancholie hätte mich erfaßt, oh nein! Das würde meiaer frohin Natur widersprechen. Dennoch beherrscht eine stille Zurückgezogenheit miini Seele. Ich fühle mich, als würde ich gar nicht der Erde angeCötln. So empfand ich auch schon ein andermal,

224

aber der Herr Jesus sagte, daß dies so bis ans Ende meines Lebens bleiben werde. Von da ab bemühte ich mich, das von mir verlangte Fasten mit noch größerer Hingabe und Treue zu halten. Und was die Gebetswache anbelangt, die für mich noch schwerer zu erfüllen war, habe ich sie mit noch größerer Anstrengung verdoppelt. Früher bat mich der Herr Jesus, zweimal eine Stunde zu wachen. Von nun an, seitdem in mir durch die Gnade Gottes das Feuer der Liebe brennt, habe ich weder Tag noch Nacht Ruhe, alles dünkt mir zu wenig, was ich Ihm an Liebe erwidern kann. Die Zeit meiner nächtlichen Ruhe verbringe ich ab Mitternacht bis morgens 5.00 Uhr wachend im Gebet. Dann gehe ich zur Kirche und setze meine Anbetung vor dem Herrn fort. Dann nehme ich an der Hl. Messe um 7.00 Uhr teil und gehe zur hl. Kommunion. — Tagsüber stelle ich mich meiner Familie zur Verfügung, währenddessen mich die Gegenwart des Herrn dermaßen erfüllt, daß ich meine, das Wirken meiner Leibeskräfte würde von meiner Seele überschattet, denn sie verweilt ohne Unterlaß beim Herrn. Öfters gehe ich in mein kleines Zimmer, in dem Jesus gegenwärtig ist, um Ihn dort anzubeten, und Ihm Sühne zu leisten. Das sind die Geheimnisse meines Herzens, die ich vor Ihnen eröffne.

20. Juli 1965

Die ständigen körperlichen Schwächen und Schmerzen, von denen der Arzt die schon vorher erwähnte Feststellung machte, plagen mich immer noch. Oft bestürmen sie mich derart, daß ich tagsüber nach jeder Stunde 15 Minuten ruhen muß, denn vor Schmerzen breche ich beinahe zusammen.

Als ich heute, nach der Hl. Messe, heimkam, übermannte mich eine außergewöhnliche, mit Schmerzen verbundene Schwäche. Ich wollte den Herrn Jesus anbeten und Ihm in meinem kleinen Zimmer Sühne leisten, statt dessen mußte ich mich ausruhen. Zuvor opferte ich dem Herrn Jesus meine Leiden auf und wünschte Ihm Seelen. Der Herr Jesus war darob gerührt und begann Sein innerliches Gespräch:

„Wie lieb ist es von dir, daß du Mir Seelen wünschst! Könnte man Mir Besseres wünschen? Das ist es, was Ich von euch allen erwarten dürfte. Siehst du, Meine Elisabeth, du und ihr, ihr armen kleinen Seelen, ihr könnt Gott etwas geben! Deine Wünsche wird auch der Himmlische Vater in Liebe annehmen. Deine guten Wünsche wird Er als einen Gnadenstrom auf dich und auf alle Seelen zurückstrahlen lassen, für die du nur betest. Glaube Mir, etwas Größeres und Liebenswerteres könntest du Mir gar nicht sagen. Deshalb kam Ich vom Himmel herab, um die Seelen zu erlösen, in das ewige Leben einzuführen.“

Während Er dies sagte, stillte Er meinen Durst nach Seelen, indem Er meine Seele mit dem brennenden Feuer Seiner Liebe im Übermaß

r

225

durchflutete, so daß ich unter diesem Einwirken zu zittern begann. Er sprach inzwischen sanft:

„Meine Liebe, sei jetzt noch demütiger! Gott hat sich zu dir herabgelassen.“

Meine Seele zitterte auch hernach noch immer.

24. Juli 1965 — Samstag

Die Heiligste Jungfrau nahte sich mir heute mit sanften Worten, so daß Sie sofort Ihre gnadenvolle Kraft in mich einflößte und voll Freude sprach:

„Meine Karmeliterin! Durch das Gnadenwirken Meiner Liebesflamme hast du erreicht, daß Gott sich zu dir herabgelassen hat und deine Seele sich für Sein Errösungswerk nun im brennenden Feuer der Liebe verzehrt. Das ist eine Bevorzugung, darum lebe in tiefer Demuut“

Während des Schreibens fühle ich häufig starke Hemmungen. Oft bin ich wie gelähmt... Dann nimmt meine Kraft ab, und ich höre mit dem Schreiben auf. Tagelang, wochenlang nehme ich das Schreibzeug nicht in die Hand. Nur wenn Er durch Seine Gegenwart mir streng zum Ausdruck bringt, daß Er es will, daß ich alles niederschreibe, finde ich wieder den nötigen Schwung.

Nicht allzulang ist es her, daß ich den Herrn Jesus fragte, ob wahrlich auf Seinen Willen hin geschah, was ich niederschrieb? Er gab mir eine entschiedene Antwort:

„Weißt du, warum Ich dich die verschiedenen Begebenheiten deines Lebens niederschreiben ließ? Das sind die Widerspiegelungen Meiner Gnaden in dir, die du, Ich weiß es gut, niemals mitteilen würdest. Auf diese Weise zwinge Ich dich dazu, damit man das göttliche Werk erkennt, das Ich in dir seit deiner Kindheit wirke.“

Seine Worte beruhigten mich, und nun schreibe ich wieder alles auf.

13. August 1965

Ich sann nach über die schon früher erklungenen Worte des Herrn Jesus:

„Ich kann nicht auf dich verzichten!“ Nachträglich wunderte ich mich darüber, dachte aber, daß ich es gewiß nicht recht verstanden habe. Der Herr Jesus sprach inzwischen:

„Nein, du hast Mich nicht falsch verstanden. Warum bist du so verwundert, wenn Ich nicht auf dich verzichten, dich nicht aufgeben kann? Dich und keine einzige Seele! Habe Ich nicht für dich, für euch, Meinen letzten Tropfen Blut vergossen? Mein Wille ist, daß Ich euch selig mache, Meine Elisabeth. Auch du sollst das wollen aus allen deinen Kräften, in jedem Augenblick deines Lebens.“

226

18. August 1965

Als ich mich morgens, während der Hl. Messe, vor ihm niederwarf, flehte ich Ihn in tiefer Reue über meine Sünden an. Er ließ mich wieder fühlen, wie Ihn dies rührte und ließ mich das Pochen Seines Herzens wahrnehmen. Dann sprach Er:

„Die verzeihende Liebe Meines Herzens hast du von Mir schon lange erhalten. Diese Bußgesinnung, mit der du vor Mir erschienen bist, nehme Ich für andere an und gebe ihnen Meine Vergebung.

Ja, Meine Liebe, unsere Hände sammeln gemeinsam, und dadurch, daß unsere Herzen gemeinsam empfinden, sind auch die Gedanken unseres Geistes eins.“

Während Er dies sagte, überströmte Er mich mit Seiner Liebe so sehr, daß ich erzitterte. Das kann ich nicht mit Worten ausdrücken, es ist wahrlich so, wie Er sagte:

„Dies kann der Verstand nicht erfassen, nur das Herz!“

27. — 28. August 1965 •

Mein anbetungswürdiger Jesus, Du weißt, wie sehr es mir leid tut, daß ich wegen meiner Müdigkeit heute für die Sterbenden keine Nachtwache halten kann. Du siehst aber in mir die große Sehnsucht, mit der ich es tun möchte. Mit tröstlichen Worten sprach Er zu mir in meinem Kummer:

„Ich nehme jetzt deine Sehnsucht an, die du für die Sterbenden aufopferst. Ja, ich werde sie zugunsten der Sterbenden verwenden.“

Daraufhin war ich sehr beruhigt und ging zur Ruhe. Ich erwachte öfters während der Nacht, um für die Sterbenden zu beten. Soviel Kraft hatte ich aber nicht, daß ich zur Gebetswache aufstehen konnte. Der Herr Jesus versicherte mir noch während der Nacht öfters, daß Er meine „Sehnsuchts-Wache“ annehme.

Am nächsten Morgen, vor und nach der Hl. Messe:

„Meine Elisabeth, nun setze Ich das am Vorabend unterbrochene Gespräch fort. Ich danke dir für deine Kraftanwendung, aber höre jetzt zu und merke dir gut, was Ich dir mitteile!“

Damit dieses Gespräch auch andere verstehen, muß ich zunächst mitteten, was sich in unserer Familie ereignete. Nacheinander wurden uns 2 Enkelkinder geboren. Das eine am 22. August, am Fest des Unbefleckten Herzens Mariens, das andere am 8. September. Somit bekam ich für meine wenigen Kräfte viel Arbeit. Ich spürte, daß ich sie nicht werde bewältigen können. Darum bat ich den Herrn Jesus, Er möge die Güte haben, mir Kraft zu verleihen, daß ich mit meiner wenigen Kraft beiden Schwiegertöchtern helfen könne. — Als ich am nächsten Mor-

r

227

gia aufstand, war eini wunderbare Frische in mir, din gaazea Tag konnte ich arbeiten und verspürte keine Müdigkeit. So hielt dies aa während zwei Wochen. Diese außerordentliche Kraft — so fühlte ich — entfernte mich vom Herrn. Ich dachte schon daran, wenn meine gute Kondition weiterhin so anhielte, daß ich auch noch arbeiten gehin könnte. Kurz und gut, meine zurückgewonnene körperliche Kraft flößte mir solche Gidankin ein. - Der Herr Jisus begann aber zu sprechen:

„Jetzt wirst du wenigstens begreifen, warum du deiner physischen Kräfte so beraubt bist. Solange du dich schwach fühltest, diinSist du Mir mit deiner ganzen Kraft. Jetzt, da Ich deine Kräfte steigerte, dienst du Mir nicht so wie bisher. Diine Gedankin sind zerstreut, für Mich hast du wenig Zeit übrig. Du bleibst auch nicht so aibia Mir wie bislang. Voa deiner vielen Zeit uad Kraft bleibt für Mich allzuwenig. Nur noch ein paar Tage, uad Ich nehme die Kraft, die Ich dir nur zum Wohle deiner Familie gegeben habi, wieder zurück.“

18. September 1965

Dir Hirr Jesus sprach:

„Elisabeth, Ich habe lini große Bitte an dich. Machst du sii dir zu eigen? Fasti bei Brot uad Wassir, bis das Anliegen beim Hl. Vatir landet!“

Diise Bitte wihahtnolth Er nach einigen Tagen und brachte mich in große Verlegenheit, dinn ich nachth, aus eigener Kraft würde ich niemals dazu fähig sein ... Jetzt hatte ich keine Angst, keini Zweifel, ob dies dir Wille des Hirrn sei. In mir braante das Feuer der Liebe, uad ich wollte nur das, was der Hirr wollte.

Darum hatte ich keini Angst vor der Irreführung des Bösen. — Von dir Bitte des Herrn tief betroffen, konnte ich Ihm nicht unverzüglich eiae bejahende Antwort gibia. Es ist bii mir noch nicht vorgikommen, soweit ich mich zurüskerinnern kann, daß ich tagelang über etwas gegrübelt hätte. Wina ich etwas erdachte, überlegte ich im allgemeinen schnell die Durchführung uad begann bald auch damit. Aber das war jetzt nicht meinen Gedanken entsprungen, uad als ich diisi Worte hör-Si, trat in mir die frauliche Schwäche auf. Ich war mit aller Kraft dagegen, dinn ich wußte, daß ich — aus Mangel an Willenskraft — nicht dazu fähig wäre. Drei Tage kämpfte ich mit mir, am vierten Tag nahm ich es nur gedanklich aa, am 5. uad 6. nahm ich es dann nach hartem Kampf voll an. Am 7. Tag frohlockte meine Siili.

Nachdem ich den Willen Gottes vollkommen angenommin hatte, ging ich zu dir mir zugeordneten Schwester und gab ihr Rechenschaft über das, was sich in meinem Inneren vollzogen hatte. Sie war ibia im Begnff, zu meinem Beichtvater zu gehia, darum bat ich sii, iha für mich zu diesem Fasten um Erlaubnis zu bitten. — Voa der Bitte des Herrn ab

228

9 Tage gerecnnet, bekam ich von meinem Beichtvater als Antwort ein Verbot. Hernach hatte ich für 2 Tage innere Ruhe, aber der Herr Jesus wiederholte Seine Bitte:

„Meine Bitte halte Ich weiterhin aufrecht, und du mußt diese bei deinem Beichtvater öfters wiederholen.“

Ich wurde darüber noch verlegener und berief mich auf das Verbot des Beichtvaters.

Ende September 1965

In der vorher vereinbarten Zeit ging ich zu meinem Beichtvater, und nach vielen Schwierigkeiten wiederholte ich zitternd die Bitte des Herrn. Mein Beichvater gab mir wieder eine abweisende Antwort und legte mir die Unmöglichkeit dieser Bitte aus. Dennoch habe ich die Bitte noch einmal wiederholt, denn es war ja die Bitte des Herrn. Aber der Beichtvater wiederholte seine obigen Argumente; er darf nur seine von Gott gegebenen Rechte ausüben und nicht so etwas erlauben, was ein Verstoß gegen das 5. Gebot wäre ... Wenn der Herr Jesus Seine Bitte ihm zu wissen geben würde, dann würde er sich nicht dagegen auflehnen und die Erlaubnis sofort geben.

Als ich den Beichtstuhl verließ, war auch das Leid über die Abweisung in meiner Seele für ein paar Stunden erloschen. Dann überfiel es mich wieder mit einer solchen Wucht, daß ich tagelang kaum Kraft zum Gehen aufbrachte. Mich übermannte die Ohnmacht, wenn ich an etwas dachte, was mit dem Essen im Zusammenhang stand. Während des Frühstücks und Abendessens war dies aber nicht der Fall, denn auf die Bitte des Herrn Jesus hin pflege ich seit Jahren nur Brot und Wasser zu mir zu nehmen. Er hatte mich darum gebeten und gesagt, daß ich nur mittags auch noch andere Speisen dazu essen solle, und diese auch nicht wegen ihres Geschmackes, sondern nur, um den Leib zu stärken. Montag und Donnerstag lebe ich nur von Brot und Wasser, und am Freitag nehme ich auch erst abends, nach 6 Uhr, noch andere Speisen ein. An diesen Tagen verspürte ich diese Leiden nicht, nur wenn ich auch andere Speisen aß ... Ich kann die Leiden nicht beschreiben. Es ist eine ständige Bedrängnis, eine Übelkeit, ein Ekel.

Eines Tages sprach mich der Herr Jesus mit folgenden Worten anf

„Du siehst — nicht wahr — wie Ich dich liebe! Auf diese Weise belohne Ich dein Bemühen und verwende es zugunsten Meines Erlösungswerkes. Ich brauche deine Opfer! So bringst du Unsere Mitteilungen in Schwung und sühnst unaufhörlich für Mein beleidigtes Herz.“

Er sprach noch lange, und, Seine Bitte noch einmal betonend, sandte Er mich abermals zu meinem Beichtvater:

„Wiederhole ihm Meine Bitte! Hab' keine Angst! Sage ihm, Meine Bitte halte Ich solange aufrecht, bis Unsere Mitteilungen zum Hl. Vater ge-

229

langen ... Teile ihm mit, daß Ich deine Leiden so ändere, wie es Meine göttliche Weisheit und Erlösungsarbeit verlangen. — Auch er solle keine Angst haben und sich ganz Mir überlassen ... Elisabeth, du bedarfst beharrlicher Geduld, und sooft Ich dich sende, gehe willig und demütig! Gib acht, denn du darfst den Befehl deines Beichtvaters nicht außerachtlassen, auch nicht Meiner göttlichen Bitten willen!“

Ich wagte den Herrn Jesus zu fragen, ob diese Seine Bitte nicht eine Probe für mich sei?

„Nein! Denn wenn dein Beichtvater Meine Bitte nicht übergeht, sondern sie, auf Mich vertrauend, angenommen hätte, dann hätte durch Mein Mitwirken deine Opferbereitschaft jenen Erfolg gebracht, der in Meinen göttlichen Plänen enthalten war. Er hätte nämlich die Schwungkraft erhalten und sich mit aller Kraft dafür eingesetzt, daß das heilige Anliegen zum Heiligen Vater gelange. Dein opferwilliges strenges Fasten hätte ihn beständig zum weiteren Handeln angespornt.“

17. Oktober 1965

Es geschah während der Hl. Wandlung: In dem Augenblick, da der Priester die Wandlungsworte aussprach, durfte ich auf wunderbare Weise die Wesensverwandlung (Ti^r^i^^isul^i^tan^iation) des hl. Leibes Christi wahrnehmen. Er sprach:

„Das habe Ich für dich und für eine jede Seele getan. Das Erlebnis dieses erhabenen Augenblickes konntest du durch die besondere Gnade Meiner göttlichen Liebe in deiner Seele erfahren.“

Meine Seele zitterte auch nach einigen Stunden über das Erlebnis der Wesenswandlung. In diesem Zustand dachte ich daran, wie wohl die Apostel die wunderbaren Augenblicke der Wesensverwandlung, die sie mit dem Herrn Jesus erlebten, ausgehalten hatten? Denn ich fühlte in diesen Minuten — nein, ich habe mich falsch ausgedrückt, in nur einigen Augenblicken —, daß ich plötzlich sterben müsse, wenn der Herr Jesus diese außergewöhnliche Wirkung der Wesensverwandlung in mir nicht gestillt hätte. Ich hätte nicht einmal zum Gehen Kraft gehabt, denn auch die Nachwirkung war furchtbar schwer durchzuhalten.

1. — 2. November 1965

Der Herr Jesus überhäufte mich mit außergewöhnlichen Leiden, welche sich abends noch steigerten, so daß ich auch gebeugt kaum gehen konnte. Die Todesangst überfiel mich, wie ich sie niemals in meinem Leben empfunden hatte. Bevor ich zur Ruhe ging, bereitete ich mich auf den Tod vor, als müßte ich in jedem Augenblick vor Gottes Angesicht treten. Diese großen Schmerzen opferte ich dem Herrn Jesus auf, währenddessen Er nur soviel sagte:

„Halte dies nicht für zu^i^l! “

230

Am nächsten Tag erwachte ich erleichtert. Dieses Gefühl steigerte sich tagsüber. Da sprach der Herr Jesus ganz unerwartet:

„Nicht wahr, Meine gute Seele, du glaubst daran, daß Ich dich sehr liebe! Diesen heftigen Schmerz, den du ertragen hast, habe Ich zugunsten der Armen Seelen verwendet. Und jetzt lächle Ich dir zu!“

In diesem Moment war mir, als hätte man meine Seele aus dem Leib gerissen, und dabei sprach der Herr Jesus erneut:

„Gott lächelt dir zu. Mit Meinem göttlichen Lächeln, siehst du, kannst du die großen und heftigen Schmerzen leichter ertragen, die die leidenden Seelen brauchen. Jetzt hast du in Meinem Werk der leidenden Kirche geholfen. Leide lächelnd. Niemand soll es wissen oder sehen! Das soll unser beider Geheimnis bleiben. Dies kann nur Gott geben, und Ich gebe es nur jenen Seelien, die ihre unentwegten Opfer lächelnd darbringen.“

27. November 1965

„Behalte nichts für dich! Sogar die Reue deiner Sünden mußt du hier auf Erden verzinsen, denn nach deinem Tode kannst du dies nicht mehr tun.“

Mir war, als wäre hernach ein Lichtstrahl auf mich zugekommen, und meine Seele war in eine unaussprechliche Seligkeit eingetaucht. Er sprach in meine Gedanken hinein:

„Die Flut Meiner Gnaden würde wie ein reißender Strom gleichmäßig in eurer Seele wirken, wenn eure Seele auch wie ein reißender Strom - sich auf Mich verlassend - Mir zueilen würde.“

1. Dezember 1965

Als ich eben über das nachahmenswerte Beispiel der Heiligen eine Betrachtung hielt, lehrte mich wieder der Herr Jesus:

„Siehst du, Meine Tochter, jetzt ist dir alles klar, warum Ich dich vom ersten Augenblick an bat, daß du dir selbst entsagest. Deshalb bat Ich dich oft darum, weil du an Meinem Erlösungswerk nur so teilhaben' kannst, wenn du in jedem Augenblick mit Mir vereint lebst. Jetzt sage ich dir noch einmal die Worte, die du schon lange nicht im Gebet erwogen hast: „Meine Tochter, bedauere keine Mühe, kenne keine Grenzen, löse dich niemals von meinem Erlösungswerk los, nicht einmal für einen Augenblick! Denn wenn du das tun würdest, so müßte Ich daraus folgern, daß deine Liebe zu Mir abgenommen habe.“ — Das mußt du ständig vor Augen halten. Darin besteht die Nachahmung der Heiligen. In dem stimmen alle Helfer in Meinem Erlösugswerk überein, mögen sie auch unter verschiedenen Umständen gelebt haben. Diese Meine Bedin-

231

gung ändert sich nicht. Jene, die Ich zu meiner Nachfolge rufe, sollen ihr Kreuz auf sich nehmen und Mir nachfolgen. Du siehst auch schon, daß Ich keinen einzigen Heiligen habe, den ihr nicht nachahmen könnt. Daß Ich sie in verschiedene Umstände hineinstellte, ist wahr, aber die Forderungen sind ein und dieselben. Ihr nachahmenswertes Beispiel ist auch dasselbe: Sich selbst entsagen. Bedauert keine Mühe, kennet keine Grenzen, löst euch niemals von Meinem Erlösungswerk los, sonst müßte Ich spüren, daß eure Liebe zu Mir nachläßt. Nicht wahr, Meine Elisabeth, wie einfach Meine Forderungen sind! Ich tu es deshalb, daß niemand Hemmungen habe oder Meine Bitte für unerfüllbar halte.“

Die Lehre des Herrn Jesus habe ich gut durchdacht. Seine einfachen Worte sickerten in meine Seele wie die Regentropfen in den dürren Erdboden. Dabei bat ich Ihn: „Mein anbetungswürdiger Jesus, hilf, daß kein einziges Tröpflein deiner Worte davonlaufe, weder aus meiner noch aus der Seele jener, die Deine Lehre befolgen und Dein Erlösungswerk fortsetzen wollen.“

Der zweite Freitag im Dezember 1965

Es war schönes Wetter. Ich verrichtete meine im Herbst liegengebliebene Arbeit im Garten. Inzwischen ist es Mittag geworden. Ich wollte die Arbeit nicht unterbrechen, sondern das Brot zum Mittagessen in meine Schürzentasche stecken und es während der Arbeit verzehren. Jesus mischte sich in meine Gedanken ein:

„Wie wirst du dann dein Tischgebet beten und wie wirst du Mich dann als Gast einladen? Sage Mir, wenn du einen Gast empfängst, wirst du ihm die Speise aus deiner Tasche anbieten? Und würdest du ihn während der Arbeit empfangen?“

Ich war von seinen Worten tief betroffen, ließ die Gartenarbeit stehen, und während ich meine Hände wusch, überströmte Er mich mit Seiner grenzenlosen, verzeihenden Liebe und sprach:

„Heute will Ich dich besonders ehren!“

Indessen deckte ich den Tisch in meinem kleinen Zimmer mit einem schneeweißen Tischtuch, und auf die weißen Teller legte ich das aufgeschnittene Brot. Das Gebet: „Komm, Herr Jesus, sei Du unser Gass... “ betete ich diesmal nicht stehend, sondern auf die Knie sinkend. Die Anwesenheit des Herrn Jesus lastete so sehr auf mir, daß ich mich nicht rühren konnte. Er stand eine Weile vor mir, segnete mein Brot, dann half Er mir, aus meiner knienden Haltung aufzustehen, und sprach:

„So mußt du Mich zu deinem Tisch einladen!“

232

17. Dezember 1965

Nach der hl. Kommunion belehrte Er mich wieder und senkte Sein göttliches Licht in meine Seele. Aus Seinen an mich gerichteten Worten schreibe ich einige nieder:

„Dich durchdringt und umfängt Mein Licht. Du leuchtest durch Mich in den dunklen Advent jener Seelen, die noch auf Mich warten. Die Opfer deines Lebens, mit Meinen Verdiensten vereint, werden Licht auch für sie sein. Ich sagte schon, ihr seid das Licht der Welt, die Ich mit dem besonderen Licht Meiner Gnade erhelle. Auf die dunklen Flecken der Erde, die von der Sünde überschattet sind, müßt ihr Licht werfen, damit Mein göttliches Licht die in der Sünde und im Schatten des Todes stolpernden Seelen auf den rechten Weg zurückführe.“

Heute habe ich den ganzen Tag die Worte Jesu betrachtet, hauptsächlich jene: „Die Opfer deines Lebens werden, mit Meinen Verdiensten vereint, ein Licht auch für sie sein!“ „Mein anbetungswürdiger Jesus, ich, das winzige Staubkörnlein! Das von Dir empfangene Licht leuchtet auch aus mir. Wie unendlich ist doch Deine Güte, und wie grenzenlos mag das Licht sein, das von Anbeginn bis zum Ende der Welt nie erlischt, sondern uns ständig zuströmt. Und ich erinnerte mich daran, als ich die lodernde Flamme dieses Lichtes noch nicht klar sah, befand sich meine Seele in Sünde und Gleichgültigkeit, durch die ich Dich beleidigt habe. Gieße Deine verzeihende Liebe über all jene aus, für die ich meine — mit Deinen Verdiensten vereinten Opfer bringe. Mögest Du meine Sehnsucht für die Rettung der Seelen mit Deinem Licht belohnen, damit auch jene, die von Deinem Licht noch nicht durchdrungen sind, Deinen Wunsch wahrnehmen.“

1966

3. Januar 1966

Frühmorgens brach in meiner Seele eine tiefe Reue auf. Als ich zur morgendlichen Anbetung und der hernach stattfindenden Hl. Messe ging, sprach Er während des ganzen Weges. Ich bin unfähig, es niederzuschreiben, außer einigen Worten, die während meines Reueaktes einen tiefen Eindruck in mir hinterließen:

„Siehst du, Meine Liebe, welch ungeheure Macht die Buße hat! Die Macht Gottes, mit der Er sich zum Strafen anschickt, könnt ihr entwaffnen. Schau, Meine Elisabeth, Meine zur Strafe erhobene Hand kannst du, könnt ihr zur Sündenvergebung bewegen. Ich habe Meine ans Kreuz geschlagenen Hände vor Meinem himmlischen Vater ausgebreitet, um

r

233

euch zu schützen und vor der ewigen Verdammnis zu retten. Ich leistete Ihm Genugtuung. Auch ihr müßt so tun. Das ist die wahre Teilnahme an Meinem Erlösungswerk.“

13. Januar 1966

Nach der hl. Kommunion sprach der Herr Jesus:

„Deine Reue ist rührend. Meine kleine Schwester, ein Metallzeichen ( = eine Punze) drücke Ich in deine Seele. Du verstehst Mich, nicht wahr? Ich bezeichne dich mit der Punze des puren Goldes, die du durch die ständige Reue über deine Sünden verdienst. Wehre dich nicht, Meine Liebe! Deine von Reue erfüllte Seele wird auch nach deinem Tode glänzen ( = leuchten). Das Licht deiner von Reue erfüllten Seele wird auch auf andere Seelen das Leuchten der Reue werfen.“

Noch an demselben Abend geschah es, vor dem Schlafengehen. Mein Gebet beginne ich immer mit einem Akt der Reue, denn ich fühle mich nur dann so recht in die Anbetung Gottes versenkt, wenn ich zuvor den schönen Teppich meiner Bußgesinnung vor dem Herrn ausbreite und mich darauf lautlos niederwerfe. Während meiner Reue sprach der Herr Jesus wiederholt:

„Áldott lélek vagy te!“ = „Gesegnet, gelobt seist du, gute Seele!“

In diesem Moment entrückte Er meine Seele von dieser Erde. Nur aus dem Nachhall Seiner Worte versuche ich einiges niederzuschreiben. Denn danach sprach Er noch folgendes:

„Nur die von Sünden gereinigte Seele ziehe Ich so an Mich!“

Darüber kann ich nicht mehr schreiben. Dieses Sich-zu-Gott-Erheben ist nicht in Worten auszudrücken.

Während der Hl. Messe am folgenden Tag habe ich einen Satz vom Gespräch des vorhergehenden Abends überdacht: „Gesegnet, gelobt seist du, gute Seele! “ — Der Herr Jesus bat mich ständig, auch meine an Ihn gerichteten Worte niederzuschreiben. Das tat ich. „Mein anbetungswürdiger Herr Jesus, könnte ich gesegnet sein, wenn Du mich nicht gesegnet hättest? Könnte ich gut sein, ohne Deine Gnade? Oh, mein Jesus, gepriesen sei Dein heiliger Name, wodurch auch ich gepriesen bin, ich, Dein elendes, kleines Nichts! Mein anbetungswürdiger Herr Jesus, auch das ist deine grenzenlose Liebe, die deinen Ruhm verkündet! Wie gut bist Du, daß Du meine Seele in steter Demut hältst! Mein Herr, da Du mich gelobt hast, ist auch Deine Ehre größer geworden. Vernichtet wie ein kleines Staubkörnlein, falle ich vor Deinen Füßen nieder.“

16. Januar 1966

Als ich nachmittags mit dem Zündholz Feuer machte, überraschte mich der Herr Jesus:

234

„Siehst du, Meine Liibe, auch du bist so ein Zündholz. In Meinen göttlichen Händen bist du entflammt, weil Ich es wollte. We ein einziges Streichhölzchen wirst du die ganze Welt entflammen, dinn Gott will es so. Ein kleines Werkzeug bist du wie das Zündhölzchen in deiner Haad. Sei nicht überrascht, was Ich jetzt sage: Mit einem einrigen Streichhölzchen entflamme Ich in den Herzen von Millionen die Liebesflamme Meiner Mutter, die vom Feuer Satans nicht gelöscht werden kann. Vergebias bhrhitht er seine voa Haß und Wut gesteuerten Bosheiten vor. Mit einem einzigen Zündhölzchen, das Meine Mutter anzündet, wird rn gi-blendeS, uad du bist es, die Sie dazu als Mittel braucht.“

25. Januar 1966

Als ich abeads nach Hause kam und dem Bus entstieg, konnte ich im eisigen Schnei kaum stehen bleiben. In diesem Moment erfaßte mich eine bedrückende Einsamkeit. Als ich mich umschaute, hatten sich die Reisenden, — die meisten voa ihnin ia Begleitung, — schnell zirstreut. Ich blieb allein. Auf dem dunklen, vereisten Weg fütcCthth ich mich, eiaea Schritt zu tun. Als ich dies endlich wagte, überraschte mich der Hirr Jesus, zunächst mit Wortin, daaa mit Seiner Gegenwart ia gesteigertem Maßi. Inzwischen fragte Er mich:

„Sage, Mein Schwesterleia, warum sagst du, du seiest allein? Ich bin es doch, Der dich führt! Hab' kiine Angst! Ich lasse dich nicht los. Komm, wir gehen gimiiasam, und ein andermal denke nicht daran, daß du allein bist“

Als Er dies sagte, steigerte Er ia meiner Seeie noch mehr das Bewußtsein Seiner Gegenwart und sprach weiter:

„Meine Elisabeth, als du früher noch nicht so viel an Mich gedacht hattest, war Ich bereits ständig bei dir, um dich auf de^m eisglatten Weg des Lebens vor dem Fall zu beschützen. Nicht wahr, damals hattest du is nicht geglaubt, daß Ich dich voa den unzähligen Stürzen zurüskhalte! Und Ich war es, Der auf jeden deiner Schritte besonders achtete. Meine Liebe, wenn du ein Verlassen-Sein von Mir auch aur in Gedanken erwägst, is schmerzt Mich am meisten. Das gemiinsame Empfinden uad auch die Gedanken unseres Geistes sind eins. Betrachte daher die Einsamkeit als ausgeschlossen. Das ist zwischen uas unmöglich. Und r winn du dies dianoch dächtest, das würde Mich ssCmltzen. Stimmt es? Du wirst voa nun aa nicht mehr an so etwas denken? Das Klopfen Meines Herzens hallt wider ia deinem Herzen, und winn du allhin bist, mußt du ü noch besser hören. Siehst du, wenn du nicht an Mich denkst, wird dir das Leid gleich schwer. Das weiß Ich zu gut. Das ist die ewigwährende Garantie Miiaer Liebe. Uad jetzt frage Ich dich: Hast du itgendliaen Wunsch?“

... Ja, ich habe linen. Vor allem wünsche ich Dir Seelen. Alle Seilen sollen Gott besitzen und dazu deini unendliche Güte und vltzeihlnnl

235

Liebe. — Als ich in Ihm versunken war, entrang sich Ihm in meiner Seele ein Seufzer.

„Danke, Elisabeth! Das habe Ich von dir erwartet. Ich sehe, Meine Gnade geht in deiner Seele nicht verloren.“

26. Januar 1966

Als die Orgel während der Frühmesse ertönte, entzückte der Herr Meine Seele durch die Melodie eines Weihnachtsliedes. Bei solcher Gelegenheit geht es mir so, daß ich weder sehe noch höre und gespannt nur den Worten des Herrn Jesus lausche, bis Er meine Seele in Seinen Bann gezogen und darin wieder zu sprechen begann:

„Ja, Meine Liebe, Ein schönes Geschenk brachten sie in ihrem Herzen mit sich“ ( = die Hirten. — „Szép a jándékot vivén szivükben magukkal.“ — Refrain des Weihnachtsliedes) — Weißt du, was das schönste Geschenk ist?“

In diesem Moment antwortete ich Ihm mit der Reue meiner Sünden — „Mein göttlicher Meister, ich weiß nicht, welch schönste Antwort Du von anderen erwarten würdest, aber ich habe nichts anderes, als die Reue über meine Sünden. Dieses Geschenk bringe ich in meinem Herzen und trage es in demütigem Glauben und der Hoffnung und biete es Dir in dankbarer Liebe an, mein göttlicher Meister.“

In diesen in Verzückung verbrachten Minuten tauschte der Herr Jesus Herz und Seele mit mir, so daß das göttliche Herz in mir schlägt und Seine Seele ( = Sein Geist) mich durchdringt. Was sich in meiner Seele noch abspielte, ist Teilhabe an der unendlichen Güte Gottes, was unbeschreiblich ist.

4. März 1966

Der Herr Jesus sprach erneut längere Zeit mit mir: Dies hielt den ganzen Vormittag mit einigen Unterbrechungen an. Der Herr Jesus übertrug und steigerte in mir das Wahrnehmen Seiner Gegenwart und sprach mitunter einige Worte. Er weiß wohl, wie ich ein jedes Seiner Worte als Gebet anhöre und immer wieder über Seine Lehre nachdenke. Am Abend sprach Er zu mir folgende Worte:

„Auf den Saiten deiner Seele lasse Ich die Melodie deiner Bußgesinnung so erklingen, daß sich beim Hören dieser Töne auch der verstockteste Sünder bekehrt. Das ist der Refrain deiner opfervollen Leiden, der in andere Seelen überklingt und sie dadurch zu Mir lenkt, wie dich und alle, die für die Sünder Sühne leisten.“

236

16. März 1966

„Du bist ein Souffleur ( = flüsternder Vorsager beim Theaterstück) des göttlichen Schauspiels. Das sage Ich dir, damit du dich von deinem Standpunkt weiterhin gefesselt fühlst. Das ist der göttliche Grundsatz, den du dir mit Meiner Gnade zu eigen gemacht hast. Er soll heilig und wahr vor dir sein. Der Böse will dich jetzt durch List zur Verzweiflung bringen und deine Demut unterminieren, wie du selbst siehst. Er weiß, wenn er deine Demut verwundet, kann er all seine übrigen Bosheiten in deine Seele einschmuggeln. Aber du bleibe demütig! Muß der Zuschauer vom Souffleur etwas wissen? Nein! Wozu? Er darf nicht glänzen, nicht an die Oberfläche kommen. Oft kann er nicht einmal nach eigener Lust Luft schöpfen, nur wie und wann das Werk es erlaubt. Meine Tochter, so ist es auch mit dir. Wisse alles, wessen das göttliche Schauspiel bedarf, flüstere dort, wo es notwendig ist. Ich, dein Meister, habe dich über alles belehrt, und wenn du Meine Lehre befolgst, brauchst du keine Angst zu haben. Das bedeutet jedoch nicht, daß du nach Herzenslust rasten kannst, nein, nur wenn das Schauspiel es erlaubt. Ich weiß und sehe deine Gedanken und deine Anstrengungen, Meinen göttlichen Bitten und Meinem Willen nachzukommen. Das gegnügt Mir! Meine Elisabeth, Ich erwarte von dir auch keinen Erfolg. Das sage Ich dir, damit du demütig bleibst. In diesen Tagen und schweren Zeiten ist für dich die Vertiefung der Demut vonnöten, das weiß ich. Darum lasse Ich viele Gelegenheiten zukommen damit deine Seele sich in der Tugend der Demut tief eintauche, denn ohne sie kannst du die Reinheit deiner Seele nicht bewahren.“

17. März 1966

Vor der hl. Kommunion wandte ich mich in tiefer Reue über meine Sünden an Jesus. Mein anbetungswürdiger Meister, ich bereue alles, womit ich Dich beleidigt habe. Ich bewundere Deine unendliche Güte, die mir alles vergeben hat. — Hernach antwortete der Herr Jesus:

„Nun sage Mir, warum du betrübt bist, was dich schmerzt?“

Die Fragen des Herrn Jesus habe ich ein paar Sekunden überlegt und dann beantwortet: „Mein anbetungswürdiger Jesus, ich bin betrübt, weil auch andere Dich beleidigen, und es tut mir weh, daß ihre Sünden sie nicht schmerzen.“ Nach meiner Antwort sprach der Herr Jesus wieder:

„Und warum kränkst du dich noch? Sage es Mir, Meine gute Seele! Gern höre Ich deine Rede, die Mir wie eine Melodie ertönt und Mein göttliches Herz erfreut. Sprich nur weiter, um Meine Einsamkeit zu beleben. Wen soll Ich an der Fülle Meines Reichtums teilhaben lassen? Ich möchte den Wunsch deines Herzens hören!“

237

Währeaddessia nurccnraag die Wahrnehmung Seiner Anwesenheit meiaia Leib, meini Seili, was aus meiner Seele die Antwort auf dii Fragi Jisu hervorrief „Weshalb ich mich noch kränke?“ - Mein Jesus, es trauerS mein Herz am meisten, um jene, die Dein GnadinangiboS hochmütig ablihnen uad dinen deswegen die ewige Verdammnis droht. Mein anbetungswürdiger Jisus, gib bitte auch ihnin aus der Fülle Deines Reichtums! Da Du mich gefragt hast, darum erbitte ich demütig Dei-ae Gnade auch für sie! Mein Jisus, Du hast zuvor gesagt, daß ich für Dich line gute Shhle sii und Du so gera miine Rlnh hörst, die für Dich line süße Melodie ist, die Dein göttliches Hirz erfreut. Oh, unendliche Güte und Barmherzigkeit! Du machst mich noch mutiger. Gib auch mir von dir Fülle Diiner Gnaden uad laß bitte, ein jedes meiner Stoßgibeti zu eiair solchen Melodie wlrnln, daß die zutückwlisladln Sielen — von Diiaer göttlichen Gnade durchdrungen — diise Dir so liibi Melodie fortsetzen mögen.

Es aahti die Zeit dir hl. Kommunion. In meiner Sille ward Stille. Sogar das Klopfen miinis Hirzens wurde leisir, der Hm- hielt Einkehr in miiai Shhlh. Siini Worte klangen mir noch im Ohr, aber im Moment net Vereinigung schmolz eia jedes Bebia meiner Shhle mit Gott zusammen. Eia Wuadir ist das, das sich täglich wiederholt: Da nun miiai Seele in Siinim Hl. Blut rlinglwascCen und mit dir Kraft Siiaes Hl. Leibes genährt ist, wirdi ich fähig, jede List dis Bösea voa mir fimzuhaltin.

9. April 1966

Ich hielt Anbetung beim Hl. Grab. Ich wollte mir die Leiden dis Hirrn Jisus, die Er für mich erlitten hat, betrachten. Jisus bigaan mit einem liisen Seufzer zu sprichin:

„Siehst du, das Wort ist Fleisch geworden.“

Virgibens versuche ich es, ich komme kiinen Sshritt weiter. Auch der Hirr Jisus lenkSi die Aufmerksamkeit meiner Gedanken darauf. — „Mein anbetungswürdiger Jisus, ich kann diises Wunder nicht begreifen.“ Darauf sprach Jisus wiidir:

„Das überrascht Mich nicht. Außer Meinir Mutter hat diisis große Wunder noch niemand begriffen. Außer ihr ward es noch aiimaadem gi-gibin, weil maa zu dissin Verständnis auch die Llinln dazu erhaltea muß. Nur durch Leiden kann die Sieli das große Wunder der Menschwerdung versSehin. Nur durch Vollendung dis großen Opfers wird es in deiner Seeli klar, was Ich für dich, für euch getan habi.“

„Mein anbetungswürdiger Jisus, das sind tiefe Gedanken, die Du mir hrhhllt hast. Mein göttlicher Miister, ich kann es nicht begreifen, nur fühlen und habe keini annlren Worte uad bitte Dich wie der tlsCte Schächer: „Herr, gedenke miiaer, winn Du ia Dein Riich kommst!“ — Als ich Jisus darum baS, sprach inzwischen dii Heiligste Jungfrau zu mir:

238

„Ja, Meine kleine Karmeliterin, wendet euch alle an Meinen geistlichen Sohn mit reuevollem Herzen! Dann bereitet ihr Ihm Freude und auch Mir, wenn ihr an Sein Reich denkt und alles daran setzt, daß es zu euch komme. — Deshalb will ich Meine Liebesflamme über die ganze Welt ausgießen, damit ihr den Weg erkennet, der in das Reich Meines Sohnes führt.“

Dann sprach der Herr Jesus:

„Auch dir sage Ich das, was Ich dem rechten Schächer gesagt habe: „Noch am Tage deines Todes wirst du bei Mir im Paradiese sein.“ — Auch du kannst dich nicht inniger nach Mir sehnen, als Ich Mich nach dir sehne, denn unsere Herzen schlagen gemeinsam. Höre das Schlagen Meines Herzens, welches in deiner Seele widerhallt!“

Jetzt, da ich diese Zeilen schreibe, falle ich in die Knie, der Schlag Seines Herzens zwingt mich dazu. Ich kann nicht mehr weiterschreiben.

14. April 1966

Beim Abendgebet sagte ich oft: „Mein Jesus, ich danke Dir für Deine unendliche Güte!“ Inzwischen grübelte ich nach, ob es dafür nicht ein treffenderes Wort gäbe. Plötzlich fiel mir ein, wenn mir meine Mitmenschen etwas Gutes tun, daß ich immer sage: „Vergelt’s Gott!“ — Mein Jesus, der Du selbst der Allmächtige bist, Dir kann ich nur ’danke* sagen. Dann lauschte ich im stillen und überlegte: Gott kann man nichts bezahlen, nichts vergelten. — Mein Jesus, ich bin verwegen, nimm es bitte nicht als Ungezogenheit an, auch nicht als Stolz, wenn ich es zu denken wage: „Ich zahle, vergelte Dir mit der Reue meiner Sünden. Ich gebe Dir das, was Du nicht hast und ich habe.“

Als ich so mit Ihm redete, sprach der Herr Jesus:

„Meine Elisabeth, du weißt, vor kurzem tauschten wir miteinander Herz und Seele. Demnach habe Ich für den Preis Meines Hl. Blutes deine Sünden schon aufgekauft. Daß aber deine Aufopferung nicht wertlos werde, nehme Ich sie von dir nun so an, daß du anderen vergeltest in Meinem Namen. Verstehst Du? Durch deine Reue werden viele Seelen zur vollkommenen Reue bewegt werden.“

18. April 1966

Morgens, während der Hl. Messe, sprach die Heiligste Jungfrau:

„Meine Liebesflamme und deine Bußgesinnung wirken gemeinsam, und dadurch finden viele Seelen zu Meinem göttlichen Sohn.“

19. April 1966

„Du bist verwundert, daß du die göttlichen Geheimnisse so klar durchblickst und begreifst. Nur jene können diese so erkennen, deren

239

Blick sich mit Meinem göttlichen Blick verschmilzt, deren Gedanken mit Meinen göttlichen Gedanken eins sind. Meine Elisabeth, die vielen göttlichen Geheimnisse, die du während der Entzückungen erfahren hast, seien kraftgebende Gnaden für die vielen Leiden, die du für die Errettung der Seelen ertragen mußt. Ich weiß, du leidest gern. Deine Opferbereitschaft stärke ich beständig, da du sie unentwegt brauchst, ebenso alle jene, an die Ich dich im Zusammenhang mit Unseren heiligen Mitteilungen gewiesen habe. Du mußt auch für sie deine Opfer bringen: Darum sage Ich es dir immer wieder, daß dies dein kraftspendendes beharrliches Gebet sei.“

24. April 1966

Als ich morgens mich, vor der Hl. Messe, vor Ihm niederwarf, begrüßte ich Ihn mit den Worten: „Mein anbetungswürdiger Jesus, Du bist mein Augapfel!“ Darauf kniete ich lange und schweiaend vor Ihm, und Er entgegnete mir:

„So selten sagst du Mir das, obwohl Ich doch Meiner menschlichen Natur nach Mich auch nach Liebkosung sehne!“

8. Mai 1966

Auf dem Heimweg, nach dem abendlichen Besuch des allerheiligsten Altarssakramentes, sprach der Herr Jesus:

„Eine jede Träne, die das Leiden aus deinen Augen preßt, fällt auf die Seelen der Sünder und bewegt in ihnen die Tränen der Reue über ihre Sünden.“

3. Juni 1966

Die Heiligste Jungfrau sprach. Vor wenigen Tagen hatte ich mich nämlich über den Zuspruch meines Beichtvaters bei Ihr beklagt: Solange der Herr Jesus oder Du, meine Mutter, Eure Bitte nicht ihm selbst zur Kenntnis bringt, solange wird er nichts unternehmen. — Darauf antwortete jetzt die Heiligste Jungfrau:

„Meine kleine Tochter, Meine Liebesflamme macht auch mit ihm keine Ausnahme. Auch ihn erfasse ich mit ihrem sanften Licht, dem man nicht widerstehen kann, weder er noch andere, die berufen sind, die Gnaden weiterzutragen. Genau so, wie ich ihr sanftes Licht in deine Seele einflößte, so tue ich es auch mit anderen. Aber ich muß dir sagen, meine kleine Tochter, je reiner die Seele ist, die sie aufnimmt, umso vollständiger wird die Gnade Meiner Liebesflamme in dieser Seele strahlen. Denn die Reinheit der Seele ist es, durch die der Strahl der Gnade im Licht Meiner Liebesflamme widerstrahlt, der die Seele empfänglich macht. Meine mütterliche Liebe wird dann die Tränen der Reue in ihr hervorrufen.“

240

Auf die Worte der Jungfrau-Mutter hin kehrte vollkommene Ruhe in meine Seele ein.

12. Juni 1966

Als ich Ihn morgens vor dem Altar anbetete und das Elend meiner Seele vor Ihm ausbreitete, sagte Er dazwischen:

„Meine Liebe, Ich decke jetzt das Elend deiner Seele zu, empfinde das auch du, damit du Kraft daraus schöpfest! Das Elend deiner Seele ist nun zugedeckt, jetzt glänzt nur noch die Schönheit aus ihr. Mögest du dein Elend das den anderen dabei verborgen bleibt, noch so fühlen, so strahlt aus deiner Seele dennoch der Reichtum Meiner Gottheit, von dem du auch anderen austeilen kannst. Ich machte dich also zum Verwalter Meiner Gnaden.“

7. November 1966

In meinem kleinen Zimmer war ich in Anbetung der Allerheiligsten Dreifaltigkeit versunken. Da hörte ich in meiner Seele folgende Worte:

„Jetzt werde Ich dir in Bälde einen Priester senden, der deine Seelenführung und Unser heiliges Anliegen übernimmt.“

1971

26. Juli 1971

Der Herr Jesus und die Allerseligste Jungfrau haben abwechselnd in meiner Seele gesprochen. — Jesus:

„Das Sprechvermögen ist eine Gabe Gottes, über die ihr einst Rechenschaft ablegen müßt. Durch Gespräch entsteht eine Verbindung zwischen Menschen, dadurch lernen wir uns gegenseitig kennen. Es darf aber nicht vergessen werden, daß ein jedes ausgesprochene Wort von Bedeutung ist ( = ein Gewicht hat). Leben und wandeln wir daher immer in Gottes Gegenwart und legen wir ein jedes Wort, das wir aussprer chen, auf die Waagschale! Das ,Wort‘ gab uns der Himmlische Vater, lebt daher mit euren Rechten! Habe keine Angst zu sprechen!

Ja, es ist wahrlich eine schwierige Sache, andere aufzurütteln, sie aus ihrer falschen Ruhe zu bringen. Laßt sie dennoch nicht mit leeren Händen in ihren Heimen allein! Ihr müßt sprechen!“

Die Heiligste Jungfrau:

„Meine Liebesflamme könnt ihr nicht anders bekannt machen als durch das Gespräch ... Ihr habt nicht das Recht zu schweigen, weder

241

aus Feigheit noch aus Hochmut oder Nachlässigkeit, oder aber aus Furcht vor einem Opfer. Eure Worte, die ihr über mich sprechet, sollen so sehr durchseelt sein, daß die Menschen vom Mysterium des Himmels ergriffen werden. — Wenn ihr vielleicht um ein öffentliches Gespräch bittet oder dazu gebeten werdet, dann bin Ich es, die euch stärkt. Jedes Wort sei wie ein Samenkorn, das bei den Zuhörern reiche Frucht erbringen soll.“

Der Heu Jesus:

„Die schüchternen und passiven Priester müßt ihr zur Türschwelle ihrer Wohnung herauslocken. Sie sollen nicht tatenlos dastehen und die Liebesflamme des Unbefleckten Herzens Meiner Mutter von den Menschen dabei fernhalten. Das Vertrauen, mit dem Ich sie an Mich heranziehe, sollen sie doch nicht mißbrauchen. Die Worte sind dazu da, daß sie die Fülle Meines Reichtums verkünden, damit Ich Meine Sündenvergebung über die ganze Welt ausströmen kann.

Ihr müßt im Kampf stehen. Satan will durch seine verlogene, moralischen Sumpf bringende Wühlarbeit das Gute zunichte machen. Das christliche Gewissen darf sich nicht damit begnügen, nur hie und da zu helfen, denn eben jene Seelen werden euch anklagen, zu denen ihr nicht gesprochen habt.

Habt Vertrauen zu Meiner Mutter! Mit ihrer unbegrenzten mütterlichen Liebe fegt sie alle Zweifel und Ängste weg. Dabei nimmt sie all jene in ihren Schutz und bezeichnet sie auch, die sich ihr anvertrauen. Wenn ihr Meiner Mutter euer Vertrauen schenkt, dann werden die Bösen erschüttert und gedemütigt in die Tiefe der Hölle geschleudert. Die Welt der Zukunft ist im Kommen ... “.

1975

11. Juli 1975

Die Lehre des Henn Jesus, der Allerseligsten Jungfrau und des hl. Schutzengels:

„Meine Kinder, viele leiden — so sage Ich „leiden“, weil sie durch die irdischen Güter ganz befangen und verblendet sind. Viele von ihnen können — trotz ihres guten Willens — nicht näher zu Gott gelangen, weil die materiellen Güter und irdischen Interessen wie eine Wand zwischen Gott und ihrer Seele stehen. Auch unter euch befinden sich gutwillige Menschen, die zwar manchmal auch schwere Opfer bringen, dennoch nicht jene seltenen Gnaden empfangen können, nach denen sie sich sehnen oder die Gott ihnen zu geben beabsichtigt, weil die irdischen Güter sie verblenden.

242

Diese Seelea erhalten unentwegt Anregungin von GotS, vom Schutzengel oder voa ihrim Naminspatron, was sie tun sollen, wollen aber nicht daran glauben, daß die Anregungen von Gott, vom Schutzengel oder von ihrem Namenspatron kommen. Dir himmlische Vater wünscht nicht, daß wir diese Personen durch Zuridin odir auf andere Weisi beeinflussen, denn Er wartet auf ihren freiwilligen Verzicht. Auch deshalb nicht, weil die göttliche Vorsehung, das göttliche Zartgefühl darauf Rücksicht nimmt, denn falls die betreffende Person intgegen der Mahnungen nicht imstande wäre zu verzichten, so könnte sie auch durch Mißtrauea sündigen.

2. ) Weaa jemand auf etwas verzichtet, so möge er is nicht so tun, daß sein Name als Spender verewigt werde, sondern tue es unbemerkt, diaa der Himmlische Vater kann ihn aur so dafür belohnen. Wenn jemand das Gute tut, um anerkannt zu werdin, der hat seinea Lohn schon auf Erdia lthalten.

3. ) Für die LeCth uad Anregungen Jesu (Hl. Geist) bereites die Liebis-flamme dir Jungfrau-Mutter in den Siilin dea Wig. Wenn wir uns auf Ihre Liebesflamme berufin, dann hrlhushtht dir Hm’ Jesus unsiren Verstand, damit wir ltkenaen, was Gottes Wille ist, und die richtige Entscheidung treffen, und zwischen zwei Möglichkeiten die vollkommenere wählen. — Wer dieses Licht erhälS, folge ihm uad gibe es weiter, pflege is in sich wie eini Blume, die, wenn sie nicht gegossen wird, allhtnings verwelkt.

4. ) Liebt Gott shCr, Tag für Tag immer mehr! Dir Himmlische Vatir sagt: Nach Maßgabe lurer Liibi wird die Weis dia Sünden uad Katastrophen entfliehen.

Ihr seid für einander verantwortlich. Ihr seid verantwortlich für iuri Familie, für luer Vaterland, für die gaazi Welt. Alle müssen sich verantwortlich fühlen für das Schicksal dir gaazea Menschheit.

Gib es weiter: Nach Maßgabe eurer Liebe zu Mir werdet ihr euch bessern und EtllucCSungen erhalten.“

Die Heiligste Jungfrau:

„Einem jeden gebe ich die Gnade, dea Erfolg seiner Bemühungia im Anliegen Miiner Liebesflamme auch zu sehia, sowohl ia dia eiazelnen r Seelea, als auch im Lande uad auf dir gaazea Welt. Ihr, die ihr euch bemüht uad Opfer bringt, damit Meine Liebesflamme bald züade, ihr werdet dies auch erleben.“

1977

Folgendi MitSeilungen intaihmin wir nicht aus dia Eintragungen dis geistlichen Tagebuches. Diises unSen miSgeSeilte Geständnis ist in unveränderter Form, im Bewahren und in der Wiedergabe dir Original-

243

Ausdrücke, der Wortwendungen und Wortbilder ganz der Text der Begnadeten, den sie im Jahre 1977 einer ihr bekannten Person (Dr. N.) berichtet hat:

1977 — Rückschau auf meine Zweifel

a. ) Im Sommer 1969 haben mich die Zweifel derart gequält, daß ich alles, was ich bis dahin niedergeschrieben hatte, nicht mehr für göttlichen Ursprung hielt, sondern als ein von mir stammendes Durcheinander. Dieser Gedanke ließ mich nicht zur Ruhe kommen. Daher habe ich mir vorgenommen, mich von diesen Qualen zu befreien, und zwar so, daß ich das ganze Tagebuch vernichten werde im Feuer meines — mit eigener Hand gebauten — Kachelofens, der in meinem 3 x 3 m2 großen Zimmer steht. Meiner Entscheidung folgte die Tat. Der niedergeschriebene Text war in meinen Händen zum Zerreißen bereit. Als ich ihn ins Feuer werfen wollte, legte der Herr Jesus meine Hand lahm. Die Mitteilungen Jesu und Mariens fielen mir aus den Händen, und ich sank unbeholfen nieder. Nicht nur, daß ich das Zündholz nicht anzünden konnte, ich konnte mich überhaupt nicht bewegen. In diesem Zustand fand mich meine älteste Tochter C. auf. Als sie meine Absicht bemerkte, riß sie die Bände an sich. Da schreckte ich auf und sagte ihr: „Nein, nein! Ich will sie verbrennen und mich von meiner Seelenqual befreien, die ich nicht mehr aushalten kann!“

Meine Tochter ging mit dem geschriebenen Textstoff in ihre Wohnung in demselben Haus, und ich, als ich die Bewegung meiner gelähmten Hand zurückgewann, lief meiner Tochter nach und brachte die Mitteilungen des Herrn Jesus und Mariens wieder zurück. Dann ging ich vor der Ofentür in die Knie. Die Lähmung meiner Finger und Hände zeigte sich genauso wieder wie zuvor. Vor dem Ofen übermannte mich wieder die vollständige Unbeholfenheit. Da wurde mir meine falsche Handlungsweise bewußt: der Herr wollte nicht, daß ich Seine - der Welt zu verkündenden Worte - vernichte.

b. ) Es geschah im Frühjahr 1971. Als ich eines Morgens erwachte, quälten mich die Zweifel grausam. Ich war im Begnffe zur Hl. Messe zu gehen, aber vor lauter Zweifel war ich nicht imstande, mich vorwärts zu bewegen. Da dachte ich: Warum soll ich zur Hl. Messe gehen? Ich finde auch dort keine Erleichterung für mich und keine Seelenruhe! Trotzdem bat ich den Herrn flehentlich, Er möge doch meinen von Zweifel geplagten Seelenzustand klären. Ich möchte wissen, was in mir vor sich geht, warum ich so grausam leiden muß. Wenn das alles wahr und Gottes Wille ist, warum muß ich denn die Wahrheit von so düsteren Qualen begleitet, erleben? Ich geriet außer mir. In meinem kleinen Zimmer sank ich vor einem kleinen Möbelstück nieder, begann mit meiner Faust auf den Deckel des Möbelstückes zu schlagen: „Ein Zeichen will ich, ein annehmbares, sicheres Zeichen, das meine Qualen erträglich macht!“ In unglaublicher Frechheit forderte ich von Gott ein solches Zeichen, wo-

244

bei ich bevor ich es aussprach, in meinem Inneren auflachte: Nun, was ich jetzt von Gott erbitte, kann Er mir sicher nicht geben. Eine Priesterseele forderte ich. Dieser Priester hat mir schon einige Male die hl. Beichte abgenommen; dann blieb er weg, denn seine Verhältnisse hatten sich geändert, so daß er nicht kommen konnte. Also war der Kontakt mit ihm schon seit einem Jahr unterbrochen. Diesen Priester forderte ich von Gott. Wenn dieser Priester am heutigen Tag bis mittags um 12 Uhr hier bei uns einträfe, hätte ich es als Zeichen für die Echtheit des Anliegens angenommen.

Da ich glaubte, meine Sache gut gemacht zu haben, war ich beruhigt und ging zur Wallfahrtskirche Mariaremete (Maria-Einsiedeln). Unterwegs empfand ich mein Verhalten Gott gegenüber beschämend. Ich wollte es als 'nicht geschehen' betrachten. Inmitten meiner Gedanken kam ich bei der Wallfahrtskirche an. Mein erster Schritt führte zum Beichtstuhl. Dort berichtete ich dem Beichtvater meinen Seelenzustand und meinen Streit mit Gott. Der Beichtvater tadelte mich sehr, wie man sich Gott gegenüber so benehmen könne, und an Stelle einer Penitenz sollte ich den Herrn Jesus um die Bekehrung dieses „Holzkopfs“ bitten. (Der Bekannte des Beichtvaters ist ein verstockter Mensch. Die Bemerkung des Interviewers.) Bevor ich den Schemel des Beichtstuhles verließ, konnte ich mich nicht zurückhalten, dem Beichtvater die Bemerkung zu machen: „Ich möchte nur sehen, wenn Sie in einem solchen Seelenzustand wären, ob nicht auch Sie mit Gott haderten!“ Nach diesen Worten verließ ich den Beichtstuhl und sank vor dem Herrn Jesus nieder. Ich konnte nichts anderes sagen, als: „Mein anbetungswürdiger Jesus, bekehre bitte diesen „Holzkopf“!

Nachdem ich die Buße verrichtet hatte, zerfloß in meiner Seele das vorige Dunkel. Nach der Hl. Messe ging ich ruhig nach Hause und setzte mich in mein Zimmer, um die zerrissenen Kleider meiner drei Enkel zu nähen, die meiner Obhut und Erziehung anvertraut waren. Meine Seele ruhte in Gott, ich versank in Gedanken an Ihn. Ich dachte gar nicht mehr an meine Verworrenheit vom frühen Morgen.

Auf einmal trat jemand vor die Tür meines kleinen Zimmers. Er drückte an die Türklinke, klopfte an. „Herein!“ — antwortete ich. In diesem Moment läutete die Angelus-Glocke der Kirche. Es war Mittag. Fast erstarrt fragte ich den Hereinkommenden, was ihn hierher führte? Wer ihn gerufen habe? — Es war jener Priester, den ich in der Frühe — in meiner Seele auflachend — als Zeichen von Gott verlangt hatte. Als ich ihn fragte, wer ihn hierher geschickt hätte, und weswegen er komme, antwortete er nur: er weiß nicht, aber er habe eine starke Anregung bekommen und er mußte sofort kommen. — Nach diesem Ereignis habe ich ihm natürlich über die Vorkommnisse berichtet.

Nur in Klammer möchte ich noch hinzufügen, daß dieser „Holzkopf“, für den ich bei Gott um seine Bekehrung flehen sollte, zu Gott zurückkehrte.

245

c.) Den bisher geschilderten Zweifeln ähnlich, quälten mich jahrelang Zweifel in verschiedener Form und bestürmten mich. Auch jetzt, in meinem 64. Lebensjahre (1977) halten sie noch immer an. Die in ihren Folgen am schwerwiegendsten Zweifel und die Geschichte dieser Krise gebe ich hier bekannt.

Als mich einmal wieder starke Zweifel plagten, da suchte ich nach Seelenruhe. Um diese zu erreichen, nahm ich mir vor, bei jenen Personen, denen ich die Botschaft des Herrn Jesus und Mariens bekannt gemacht hatte, zu widerrufen. Meiner Entscheidung folgte die Tat. Ich ging zu den 12 ungarischen Priestern. Einem jeden erklärte ich, daß alles, was ich ihnen über diese Botschaften mitgeteilt hatte, eine von mir erfundene Lüge sei, und schluchzend bat ich um ihre Lossprechung. Die Reaktion war verschieden. Ungeschminkt legte ich ihnen offen, daß meine fürchterlichen Zweifel mich zu diesem Schritt gezwungen hätten. Bis zur Erde gedemütigt, erklärte ich ihnen, daß ich meine bisherigen Mitteilungen zurücknehme und sie flehentlich um ihre Lossprechung bitte, unter der Voraussetzung, daß alles so sei, wie Gott die Dinge in diesem Zusammenhang sehe....

Der großen Station meines durch Zweifel entstandenen Kreuzweges begegnete ich aber erst nach dem Widerruf. Auf das zwingende Einwirken des Herrn in meinem Inneren mußte ich meinen Beichtvater und alle Beteiligten, die meinen Widerruf gehört hatten, noch einmal aufsuchen. Die in meinem Gedächtnis am tiefsten eingeprägte Antwort hatte der eine Priester so formuliert: — „Nachdem der Herr Jesus auch nach dem Widerruf zu Ihnen gesprochen hat, haben Sie keinen Grund, sich zu schämen, denn das beweist am deutlichsten, daß wir dem Willen Gottes gegenüberstehen.“

1980

15. August 1980

Der Herr Jesus und die Heiligste Jungfrau sprachen abwechselnd zu mir. Die Worte der Jungfrau-Mutter vernahm ich in festem, entschlossenem Ton, aber in liebevollem Ernst in meinem Inneren. Sie hat die Priester, die Gottgeweihten und Laien auf der ganzen Welt darum gebeten, daß sie montags das strenge Fasten bei Brot und Wasser halten sollen.

Der Herr Jesus:

„Die Kirche und die ganze Welt befindet sich in einer großen Gefahr. Daran könnt ihr mit irdischen Mitteln und Bemühungen nichts mehr ändern. Nur die Allerheiligste Dreifaltigkeit, die Allerseligste Jungfrau, alle Engel und Heiligen, sowie die Fürsprache aller von euch befreiten Armen Seelen können der streitenden Kirche noch helfen.“

246

Nach den Mitteilungen der Heiligsten Jungfrau:

„Wenn die Priester am Montag bei Brot und Wasser streng fasten, so befreien sie während einer jeden Hl. Messe, die sie in jener Woche darbringen - und zwar im Augenblick der Konsekration - unzählig viele Seelen aus dem Fegfeuer.11

Wenn die Gottgeweihten und die Laien am Montag streng fasten, so befreien sie ebenfalls unzählig viele Arme Seelen aus dem Fegfeuer wäh-während einer jeden hl. Kommunion in der betreffenden Woche, und zwar im Augenblick des Empfanges des Hl. Leibes unseres Herrn Jesus Christus.

(Einige Ratschläge zum Fasten, nach den Mitteilungen der Heiligsten Jungfrau.

Wir sollen nicht hungern, sondern ausreichend Brot essen und Wasser trinken. Das Brot dürfen wir salzen, wir können auch Knäckebrot oder Zwieback als Brot verwenden. Das dürfen wir tagsüber auch öfters essen, bzw. trinken. — Vitamine, Medikamente und für unseren Zustand unvermeidliche Dinge können wir verzehren, aber nicht als Genußmittel.

Für jene, die das strenge Fasten regelmäßig pflegen, genügt es, wenn sie das Fasten bis um 18.00 Uhr halten. Als Ersatz dafür sollen sie einen Rosenkranz mit 5 Gesätzen für die Armen Seelen beten, aber noch an demselben Tag.

Bemerkung: Welch wirkungsvolles Mittel das Fasten ist, können wir aus der Hl. Schrift entnehmen. Denken wir an die Apostel, denen die Teufelsaustreibung einmal mißlungen ist (Mk. 9,14). — Daraufhin fragten die Jünger Jesu: „Warum haben wir nicht vermocht, ihn (den Teufel) auszutreiben?“ — Jesus entgegnete ihnen: „Diese Art kann nur durch Gebet und Fasten ausgetrieben werden.“ — Jetzt leben wir in einer Zeit, in welcher diese Art von Teufeln die Seelen in Besitz nehmen wollen).

1981

1 Januar

Der Herr Jesus:

„Überschreitet euer Maß! — Betrachte die drei Weisen, die ein übermenschliches Opfer gebracht hatten. Ihr gewohntes Maß hatten sie wahrlich überschritten. Das müssen vor allem die Priester tun, aber auch die gottgeweihten Personen und alle Gläubigen.“

1J E. fragte später' Was bedeulet: „unzählig viele“? Tausend Seelen? Oder: eine Million? - Jesus: .Mehr!“ - „Doch wieviel?" - Jesus: „Soviele Seelen, die man mit euren Zahlen gar nicht auszudrücken vermag."

247

(Gemeint ist dami., daß wir unser regelmäßiges Maß an Gebet und Opfer für den Frieden der Welt und um die Rettung der Seelen steigern, überbieten sollen, bis zum Rande des Möglichen.)

„In allen Pfarreien müssen dringend Gebetsgruppen organisiert werden.“

„Segnet einander mit dem Zeichen des Kreuzes! (Auch Fremde!)“

Im Frühjahr, Mitte März, 1981

bat mich die Heiligste Jungfrau, mich bei den zuständigen Personen für den Drittorden vom Karmel einzusetzen, damit er erneuert werde:

„Auf der ganzen Welt soll sich der Karmellten-Drittorden so schnell wie möglich erneuern und auch an vielen Orten, denn die Menschheit braucht betende Laien. Da die Liebesflamme Meines Herzens hier in Ungarn zündete, will Ich auch mehrere Meiner Wünsche von hier aus in die Welt senden. Die Menschheit hat es dringend nötig, Meine Bitte mit größter Hingabe zu erfüllen.“

Als die Heiligste Jungfrau vom Karmel sprach, sprach der Herr Jesus dazwischen:

„Weil die Liebesflamme Meiner Mutter die Arche Noah ist!“

Dies hat der Heu Jesus bei mehreren Gesprächen wiederholt.

12. April 1981

Die Heiligste Jungfrau bittet uns flehentlich, daß wir das Gnadenwirken Ihrer Liebesflamme sobald wie möglich der Menschheit zukommen lassen sollen. Wir dürfen es nicht verhindern, denn auch auf uns kommt es an!

„Eine große Verantwortung tragen jene Personen, die dieses Gnadenwirken unverantwortlicherweise verhindern.“

20. November 1981

Beim Zubereiten des Hühnerfutters hörte ich in der Tiefe meiner Seele die übereinstimmenden Worte des Herrn Jesus und Seiner Heiligsten Mutter:

„Wir grüßen dich. Wir wissen, daß du viel leidest. — Jetzt bitten Wir durch dich die ganze Welt, eine weltweite Bewegung in Gang zu setzen. Teile Unsere Bitte deinem Seelenführer mit: Aus allen Enden der Erde soll die Vielzahl der Menschen ihre Bitte dem Heiligen Vater unterbreiten, daß er das Ausströmen der Liebesflamme Unserer Heiligsten Herzen der ganzen Welt amtlich verkünden wolle. Absichtlich wünschen Wir keine langen Untersuchungen, wie Wir dies schon früher betont haben. Ein jeder empfindet dies ja in seinem Herzen.

248

Unsere Bitte ist dringend, es bleibt kiini Zeit zum Hinausschiiben. Dii Gläubigen sollea mit dia Priestern ia inniger Sammlung vereint, Unserer Bitte nachkommia. — Das Ausströmen Unserer Liebesflamme wird in ihrem Gnadenwirken auch die NicCtgetauften erfassen.“

Ich durchbeteSh die Worte des Hirra Jesus uad die der Heiligsten Jungfrau und dadurch lastete iia großes Vhrantwortungsbhwußtsein auf miiner Sieli. Dir Hirr Jisus gab mir die Gewißheit:

„Hab keine Angst! Wir sind bei dir, bei euch. Die Gaade wird ia gewaltigem Ausmaß über alle strömen, die an Miinir EriösuagsarbeiS mitwir-kea, nur verschiebt die Erfüllung Unserer Bitten nicht!“

12. Dezember 1981

Die Heiligste Jungfrau sprach:

„Meine Tochter und alle Meine lieben Kiadir, habt acht! SaSan will luch dii Hoffnung nehmin. Er weiß zu gut, wenn ihm dies gelingt, hat ir luch alles genommin, denn eini Shllh, die ihri Hoffnung verloren hat, muß ir nicht mehr zur Sünde verleiten. Der MlassC dir dii Hoffnung verloria hat, lebt in fürchSetlisCem Dunkel. Er sieht nicht mehr mit dea Augia des Glaubens: Für ihn vltliltla Tugend und alles Gute ihrea Wert.

Miiai Kianlt, betet füreinander unentwegt! Laßt die Gnade Meiner Liebesflamme wirksam werden!“

249

Zusammenfassung

Um der leichtern Übersicht willen fasse ich die Botschaften, sowie die Verheißungen und Bitten der Heiligsten Jungfrau zusammen, die alle Menschen ansprechen: den Heiligen Vater, die Priester und Laien.

Die Unbefleckte Mutter bat in den Jahren von 1961 bis 1974 ohne Unterlaß und dennoch entschlossen darum. Am 12. Januar 1974:

„Ihr bittet mich? — Ich bitte euch! — Ihr weint? — Ich schluchze!“

Das Gnadengeschenk der Gottesmutter

1. ) Ein neues Mittel: einen Lichtstrahl gebe Ich euch in die Hände. Er ist die Flamme der Liebe Meines Herzens ... Ich bin eure gütige und liebende Mutter, und mit euch vereint, rette Ich euch ... Diese gnadenvolle Flamme, die Ich euch aus Meinem Unbefleckten Herzen gebe, soll von Herz zu Herz gehen und alle Herzen ... entzünden. Ihr Licht wird Satan verblenden. Sie ist das Feuer der Liebe und Eintracht, die ich durch die Verdienste der heiligen Wunden meines göttlichen Sohnes beim Ewigen Vater vermittelt habe.“ — (13. April 1962).

2. ) „Meine Liebesflamme ist so entbrannt, daß Ich nicht nur ihr Licht, sondern auch ihre Wärme in voller Kraft auf euch zu übertragen wünsche. Meine Liebesflamme — so groß und mächtig — kann Ich nicht mehr länger in Mir verdrängen, mit ausbrechender Kraft strömt sie euch zu. Diese Meine überströmende Liebe zersprengt den Haß der Hölle, damit umso mehr Seelen vor der ewigen Verdammnis gerettet werden ... Ich helfe euch auf eine Weise, die einem Wunder gleicht, das ihr fortwährend wahrnehmen werdet...“. (19. Oktober 1962).

3. ) „Ich will, daß die Liebesflamme Meines Unbefleckten Herzens — die in der Tiefe der Herzen Wunder wirkt — überall bekannt werde, so wie auch Mein Name auf der ganzen Welt überall bekannt ist.“ (19. Oktober 1962).

4. ) „Das Gnadenwirken Meiner Liebesflamme will Ich über alle Völker und Nationen ausbreiten, auch über die Ungetauften. — Nicht nur über jene, die der katholischen Kirche angehören, sondern über alle Seelen in der Welt, die mit dem Kreuze meines göttlichen Sohnes bezeichnet sind.“ (16. September 1963).

Die Verheißungen der Gottesmutter

spornen hauptsächlich zur Sühne an, zur Verehrung der Hl. Wunden Ihres göttlichen Sohnes, zum Versenken in seine Leiden, und zur Verehrung und Anbetung des Allerheiligsten Altarssakramentes:

1.) „Meine Tochter, ihr sollt die zwei Tage: den Donnerstag und den Freitag als ganz besondere Gnadentage erachten. Wer an diesen beiden Tagen Meinem göttlichen Sohn Sühne leistet, wird großer Gnaden teilhaftig: Während dieser Sühnestunde wird Satans Macht in dem Maße

250

geschwächt, je tiefer und inniger der Einsatz der sühnenden Seele für die Sünder ist... “ (29. September 1962).

2. ) „Wenn jemand vor dem Allerheiligsten Altarssakrament anbetend eine Sühnestunde verbringt oder das Allerheiligste Altarssakrament besucht (= Adoration hält), so verliert Satan während dieser Zeit in jener Pfarrgemeinde seine Macht über die Seelen, er wird geblendet.“ — (6.-7. November 1962).

3. ) „Wenn ihr im Stande der Gnade seid und an einer Hl. Messe teilnehmt, die für euch nicht verpflichtend ist, dann strömt die Liebesflamme Meines Herzens dermaßen aus, daß auch während dieser Zeit Satan geblendet ist, und die Fülle Meiner Gnaden strömt auf jene Seelen über, für die ihr sie aufopfert. — Die Teilnahme am Hl. Meßopfer steigert im allerhöchsten Grade die Verblendung Satans.“ — 22. November 1962).

Die Bitten des Herrn Jesus und Seiner Heiligsten Mutter

beziehen sich auf die Bekehrung, Erneuerung und Heiligung der Seelen, wie auch auf unseren Einsatz im Apostolat:

1. Be;^i^glich der Verehrung der Hl. Wunden lauten die übereinstimmenden Worte Jesu und Mariens folgendermaßen:

„Verehret öffentlich die heiligen Wunden Meines göttlichen Sohnes! Das soll keine Pnvatandacht, sondern eine öffentliche Ehrerbietung sein.“

„Zu Ehren Meiner heiligen fünf Wunden macht nacheinander fünfmal das Kreuzzeichen. Dabei opfert euch, mit Meinen heiligen Wunden vereint, der Barmherzigkeit des Himmlischen Vaters au..." (13. April 1962).

Das fünfmalige Bekreuzigen pflegen wir folgendermaßen zu tun:

Während des Bekreuzigens: „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes. Amen.

Wir küssen an einem Kreuze — oder wenigstens im Geiste — jeweils eine Wunde des Heilandes ganz innig und beten dabei eines der Stoßgebete:

„Mein Jesus, Verzeihung und Barmherzigkeit, durch die Verdienste Deiner heiligen Wunden!“ — Oder:

„Ewiger Vater, ich opfere Dir die Wunden unseres Herrn Jesus Christus auf, um die Wunden unserer Seelen zu heilen.“

Beide Stoßgebete sind dem Rosenkranz von den Hl. Wunden entnommen, welchen der Herr der Visitations-Schwester M. Martha Chambon (t 1907) lehrte, mit dem Auftrag, daß sie diesen der Welt mitteile. — Die Verheißung des Herrn:

„Bei jedem Wort, das ihr bei diesem Rosenkranz der Barmherzigkeit aussprecht, lasse Ich einen Tropfen Meines Blutes auf die Seele eines Sünders fallen. — Ihr würdet euch eine große Schuld aufladen, wenn ihr alle Reichtümer, welche in Meinen Wunden für euch enthalten sind, euch nicht zu Nutzen machen

2. ) Die Liebesflamme Mariens und die Familien

Nach der Absicht dir Mutter Gottes muß die inneri Erneuerung voa dir Familie ausgihia:

„Mit Miiair Liebesflamme will Ich dia Feuerherd der Familien wieder aufwärmen, die zerstreuten Familien wiedir Zusammenhalten.“ — (8. August 1962).

Darum bittet Sie um Sühne:

a. ) „Meine TochSlt, Ich bitte dich, daß ihr am Donnerstag und Freitag Miinim göttlichen Sohni ganz besonders Sühni leistet. Dii Art uad Weise dir Sühni soll die Sühnistundi in dir Familie sein. Dii Stunde, die ihr in Sühni verbringt, beginnet mit gh¡sSlichet Lesung. Dieser mögen dir Rosenkranz und annltl GibiSi ia gesammelter Andacht folgen. Haltet die Sühnistuade zu zweit oder zu dnSS, denn ihr wißt, wo zwei oder drei im Namen Miiaes Sohais versammelt sind, ist Er dabii. Sii-air Bitte gemäß bekreuzigt euch fünfmal zu Beginn, dabii empfehlS iuch nutcC die Hl. fünf Wunden Miines göttlichen Sohaes dem Ewigen VaSer. Ebenso sollt ihr sie auch beschließen. Pflegt auch morgens, abeads uad tagsüber die Andacht, nacheinander fünfmal das Kreuzzei-sCln zu machin. Dies bringt luch näher zum Himmlischen Vater uad euir Herz wird mit Gnaden h^rl^llt..." — (13. April 1962).

Der Herr Jesus:

„Meine Unbefleckte Mutter will, daß jede Familie ein Gaadenort sii, eia wunderbarer OrS, wo Sie, mit luch vlteint, ia dir Tiefe dir Hirzen ihre Wunder wirkt. Voa Hirz zu Hirz ghChnd, gibt sii Ihri Liebesflamme in luri Hände, dii durch iuir opIi-voIIis GebeS SaSaa verblendet, der in din Familien hetrsshln will. — Ihri fürbittende Machs ist es, mit dir Sie für dii Familien jenin großen GnadensSrom ltwotben hat, den Sie jetzt im Begnffe ist, auf die Erde auszugiißin ... “ — (17. Januar 1964).

b. ) Die Botschaft des Herrn Jesus an die Eltern:

„Laß durch deinen Seelenführer Meine Bitte dem Heiligen Vater zukommen, durch den Ich Meinen — mit großen Gnaden verbundenen — Segen erteilen lassen will. Diesen Segia gebe Ich jeain Eltern, die, Meinen göttlichen Willen annlCmlnd, ia Meinim schöpferischen Tun mitwirken. Dieser Sigea ist einzigartig uad nur auf die Eltern übertragbar. Bei der Geburt eines jeden Kindes übergieße Ich diese Familien mit außerordentlichen Gnaden.“ — (1. März 1964).

3. ) Die Bitte der Gottesmutter an den Heiligen Vater

„Ich bitte dia Heiligen VaSir, daß ihr das FisS der Liebesflamme Meines Unbefleckten Herzens am FisS Mariä Lichtmeß, dem 2. Februar, begehet. Ich wünschi kein zusätzliches Fest.“ — (1. August 1962).

252

4. ) Die Bitte des Herrn Jesus an die Priester und gottgeweihten Seelen

„Kehret zu Mir und opfert euch Mir auf dem Altar der Zurückgezogenheit und des inneren Martyriums... Ihr müßt wahrnehmen, daß dies Mein Wille ist. Dieses innere Martyrium kann Satan nicht verhindern. Dieser Kampf in der Tiefe der Seele bringt reiche Früchte wie das für Mich erlittene Martyrium ... Umarmt die Erde mit euren Sehnsüchten! Durch eure Opfer, die von reiner Liebe glühen, versengt die Sünde. Glaubt ja nicht, daß das unmöglich ist! Habt nur Vertrauen zu Mir! Ich bin mit euch, und der Löwenanteil des Kampfes gehört Mir. .“ — (7. August 1962) —

„Wohin Ich euch gestellt habe, dort stellt euren Mann, fest und hingehend ... Nehmt endlich das Kreuz auf, welches Ich umarmte und laßt euch kreuzigen, wie Ich! Sonst werdet ihr kein ewiges Leben haben.“ — (4. Oktober 1962)

Die Botschaft des Herrn: „Zur Zeit leiden sie sehr daran, daß ihre Aktivität verdrängt wird, sie sollen es als Sühne für die Seelen aufopfern. Alle Seelen, die sich in irgendeiner Form Mir geweiht haben und zur Zeit k$ine äußere Aktivität ausüben können, sollen sich nach Innen wenden, ihr Seelenleben vertiefen. Es wird für sie und auch für die Seelen wunderbare Früchte bringen. Ich rechne auch jetzt mit ihrer Liebe. Ich sehne Mich danach. Helft Mir das Kreuz tragen ... “ (11. Okt. 1962).

Was wünscht der Herr Jesus von Seinen lieben Söhnen?

Ein gutes Beispiel (22. Dez. 1963), sie sollen den Eingebungen des Herrn folgen und auch andere Seelen von deren Wichtigkeit überzeugen (1. Sonntag im Jan. 1964), die lauen Seelen aufrütteln und den Seelen Mut zuflößen (17. April 1962), den Müßiggang meiden (4. Okt. 62), die Zeit gut ausnützen (19. Okt. 1964), sich von der göttlichen Gnade zum Opfer- und Apostolatsleben führen lassen (23. Nov. 1962), Adoration vor dem Allerheiligsten und die Gläubigen dazu aneifern (25. Juli 1963),...

„Sage es Meinen Söhnen, daß sie in keiner einzigen Predigt versäumen, die Seelen zur inneren Verehrung Meiner Mutter anzueifern ... (17. April 1962).“

„Als Ich am Kreuze hing, rief Ich mit lauter Stimme aus: „Mich dürstet!“ Dasselbe rufe Ich euch auch heute laut zu, besonders den Mir ge- r weihten Seelen!“ (18. Aug. 1964).

5. ) Die Liebesflamme der Heiligsten Jungfrau und die Sünder

In diesen Botschaften nimmt das heilige Anliegen der Seelenrettung einen zentralen Platz ein. Das Wesen und das Ziel der Gnadenwirkung Ihrer Liebesflamme ist ja: die Rettung, die Erneuerung, die Heiligung der Seelen. Der Herr Jesus:

„Unsere Gedanken seien eins: die Rettung der Seelen! (17. Mai 1963). „Wie schmachte Ich nach den Sündern!“ (15. August 1964), — „Keine

253

einzige Seele darf verdammt werden, die Ich der Obhut Meiner Priester anvertraute.“ — (6. Aug. 1962).

„Wollet teilhaben an Meinem Erlösungswerk!“ — (15. Jan. 1964) — „Euch alle habe Ich für Mein Erlösungswerk berufen!“ — (24. Mai 1963).

Und der Herr weist auf das Mittel hin:

„So sehr leidet Meine Seele! Die nach Gottes Ebenbild und Ähnlichkeit erschaffenen Seelen, die in Satans Krallen geraten, werden vom ewigen Feuer verschlungen. Das Leid Meiner Seele kann die Liebesflamme Meiner Mutter lindern.“ — (26. Juli 1963).

Gleicherweise äußert sich auch die Gottesmutter:

„Ich will, daß keine einzige Seele verdammt werde. Wollt auch ihr dies mit mir gemeinsam! Deshalb gebe ich euch den Lichtstrahl in die Hände, der Meine Liebesflamme ist.“ - (15. Jan. 1964).

Auf uns kommt es aber auch an:

„Satan hamstert in schwindelerregender Weise die Seelen ein. Warum bemüht ihr euch nicht mit allen Kräften, um dies zu verhindern?“ — (14. Mai 1962) — Dann:

„Bemüht euch um die Verblendung Satans, denn ihr werdet einmal wegen der vielen, vielen Seelen zur Verantwortung gezogen werden. Ich will, daß keine einzige Seele verdammt werde! Satan wird in dem Maße blind, wie ihr euch daran beteiiigt.“ (27. Nov. 1963).

Für die Rettung der Seelen: „Opfer und Gebet! — das sind eure Mittel!“ (23. Juli 1963).

Eine jegliche Art des Opfers können wir für die Rettung der Seelen verwenden: das geduldige Tragen von seelischen und körperlichen Leiden (24. Mai 1964), Fasten, Wachen im Gebet, usw. zu jeder Zeit, an jedem Ort, für jedwelchen Menschen. Sogar durch das Aufopfern unserer täglichen Arbeit können wir Seelen retten (30. Nov. 1962), die Reue über unsere Sünden befruchtet auch die Seelen (15. Aug. 1964), unsere Sehnsucht nach Seelenrettung steigert auch die Verblendung Satans (30. Nov. 1962), denn: „Der Wille der Seele ist schon Liebe.“ (15. Sept. 1962).

Die Gottesmutter:

„Je mehr opferbereite und im Gebet wachende Seelen es geben wird, umso wirksamer wird die Kraft Meiner Liebesflamme auf Erden sein denn in der Kraft des Opfers und Gebetes bricht die vom höllischen Haß brennende Flamme ... “ (6. Dez. 1964).

„Ich werde eurer Arbeit beistehen, und zwar mit bislang nie erfahrenen Wundern. Still und milde werden sie wirken, um Meinem Sohn Sühne zu leisten.“ — (1. Aug. 1962) — Und der Herr Jesus:

„Kann Ich euch zurückweisen, wenn ihr Seelen von Mir verlangt? — Nein! — Dann würde Ich ja gegen Mein Erlösungswerk handeln. Ich erhöre in jedem Fall euer beharrliches Gebei!“ — (24. Juni 1963).

254

6.) Die Liebesflamme Mariens und die Sterbenden

„Wenn dii Liebesflamme Miines Hirzens auf Erden züadia wird, dann fließt ihre Gnadenwirkung auch din Sterbenden zu. SaSan wird gi-blendeS, und mit Hilfe eures wachsamen GebeSes wird dir Kampf dir Sterbennhn mit Satan aufCörhn.'Bhim sanften Schein Meiner Liebesflamme wird sich der vhrstoskthsSh Sünder bekehren.“ — (12. September 1963).

„Meini Bitte ist, daß die näshtlishh Gebetswache, durch die Ich die sterbenden Siilia rittin will, in jeder Pfarrgemeinde so organisiert wirdi, daß keine linzige Minute ohne Nachtwache bleibi. —

Das ist das Mittel, welches Ich euch in die Häade gibi. Dadurch rettet ihr die Siilin der Sterbenden voa der ewigen Verdammnis. Das Licht Meiner Liebesflammh verblendet Satan.“ — (9. Juli 1965).

74 Die Bitte der Gottesmutter an uns alle

„Bei jenem Gebet, das mich am meisten ihrs ( = GegrüßeS seist Du ...), fügt folghnnh Bitte hinzu:

„Übhtfluth die gaazi Menschheit mit dim Gnadenwirken Meiner Lie-bisflamme, jetzt uad in der Stunde unseres Todes. Amen.“ (Oktober 1962).

„Das ist kein StoßgibiS, is muß für hush zum ständigen BittgebeS werden.“

84 Die Liebesflamme Mariens und die Armen Seelen

„Meine Lihbesflamme, die Ich in immer größirem Maße über euch auszubreiSen wünsche, breite Ich auch auf die Armea Sielin aus.“

1. ) Jini Familien, die am Donnerstag oder Freitag zu Hause die Süh-nisSunde (regelmäßig) halsen, werden die besoadere Gaadi erhalten, daß sie ihr verstorbenes Famiiihnmitglihd nach einem einzigen stren-gia Fasttag bei Brot und Wasser (voa Seiten eiaes Familienmitgliedes) aus dim Ort des Fegfeuers befreien.“ — (24. Sipt. 1963).

2. ) „Wer am Montag bii BroS und Wasser streng fastet, befreit liai PtiesSetshele aus dem OrS der Läuterung. — Auch jene Pirson, die montags ihr strenges Fasten bei BroS uad Wasser für die Armen Priestersie-lia aufopfert (regelmäßig), wird die große Gaadi erhalten, ia der Oktav ihres Todestages aus dem OrS der LäuSerung befreit zu werden.“ — (10. r April 1962 — uad 28. SepSember 1962).

3. ) Die niuin Gnadenerweise dis Fastens am Montag siehe am: 15. August 1980.

4. ) Weaa ihr — euch auf die Liebhsflamme Meines Herzias berufend — drei Avi Maria beSiS, wird jedesmal eine Arme Siili aus dim Fegfeu-ir bifreit. — Im Monat der Armen Siilia (November) befriit ihr für jeweils lia Ave Maria zehn Arme Siilin aus dim Figfiuir.

Auch die Armen Seilea sollen das Gnadenwirken der Liebhsflamme Meines mütShrlisChn Hirzias verspürea dürfen.“ — (13. Oktober 1962).

255

NACHWORT

Lieber Leser! Nachdem Du die in diesem Tagebuch veröffentlichten himmlischen Mitteilungen mit Bedacht gelesen und sorgfältig erwogeri hast, wirst Du von der unerschöpflichen Liebe des Herrn Jesus und Seiner Heiligsten Mutter gewiß ergriffen sein. Du nimmst wohl wahr, wie das Ausströmen Ihrer Liebe in unseren Tagen ein immer größeres Maß annimmt.

Je öfter Du darüber nachsinnst, um so einleuchtender wächst in Dir die Überzeugung und desto klarer empfindest Du, wie sehr Jesus sich auch mit Dir und mit jeder Seele nach einer geheimnisvollen, innigen Vereinigung sehnt. Das ist Sein ewiger Gedanke. Ihre Vollendung hier auf Erden ist schon der Vorgeschmack der ewigen Vereinigung im Himmel. Diese hohe Stufe der Liebe zu erreichen, ist möglich jedem Menschen, ohne Rücksicht auf Alter und Bildung. Ihre Voraussetzung ist jedoch die Liebe der treuen und gelehrigen Seele.

Auch die Mutter Gottes wünscht nichts so sehnlich, wie Dich und jede Seele mit Ihrem göttlichen Sohn, Jesus, aufs innigste vereint zu sehen. Um diese ewige Sehnsucht unserer Seele nach dem Besitz der ewigen Liebe zu stillen, zu erleichtern und zu beschleunigen, bietet Sie uns den gewaltigen Gnadenstrom der Liebesflamme Ihres Unbefleckten Herzens an, der im Wirken alle Ihre bisherigen geheimnisvollen Gnadengeschenke weit übertnfft.

In Anbetracht dessen wirst Du mit Recht fragen, ob wir einer so überzeugenden Liebe gegenüber gleichgültig bleiben dürfen? Oh, nein! Ob solcher Liebe können wir nur demütig in die Knie sinken und dem Dreieinigen Gott aus dem Herzen kommende Dankesworte stammeln:

Dank Dir, Ewiger Vater, daß Du uns in Deiner Barmherzigkeit dieses uns liebende Mutterherz als Schatzkammer Deiner Gnaden geschenkt hast.

Dank Dir, Herr Jesus Christus, menschgewordener Sohn Gottes, daß Du im Unbefleckten Herzen Deiner jungfräulichen Mutter Wohnung genommen hast und Dich uns als Ihre Liebesflamme geheimnisvoll mitteilst.

Dank Dir, Heiliger Geist, daß Du im Unbefleckten Herzen Deiner Braut fruchtbar geworden bist und auch in unseren Herzen die Frucht Mariens, Jesus Christus, hervorbringst.

Und was verlangt unsere himmlische Mutter als Gegenliebe zu Gottes Güte von uns?

10 „Leistet Sühne Meinem göttlichen Sohn!“

Das ist Ihre erste und dringlichste Bitte an uns. — Damit unsere Sündhaftigkeit uns bewußt wird, stellt Sie die Leiden Ihres göttlichen Sohnes, Seine heiligen Wunden uns vor Augen, als beredten Beweis un-

256

sefef großen Schuld vor Gott. Folgen wir Ihrer dringlichen Bitte! Auf dem selbstgeflochtenen „Teppich unserer Bußgesinnung“ kniend, flehen wir Ihn für unsere eigene Sündenschuld und die der ganzen Welt um Verzeihung an, denn nur so können wir den so sehr beleidigten Gott versöhnen. Unsere Sühne gelte auch Seiner Heiligsten Mutter, denn wer den Henn beleidigt, beleidigt auch Seine Mutter. Jesus und Maria sind in der Liebe und im Leiden nämlich eins.

Der Geist der Sühne muß eine jede Seele, eine jede Familie, eine jede Pfarrgemeinde, ein jedes Volk durchdringen. Er muß zu einer heiligen Bewegung werden. — Empfindest Du nicht, lieber Leser, daß dies der erste Schritt zur Erneuerung ist?

2.) Weihe — Warum die Mutter Gottes eben das arme, kleine Ungarland als Ort für das Ausströmen Ihrer Liebesflamme erwählt hat, können wir erahnen. Als Anhaltspunkt dafür dürfte wohl die Tatsache sein, daß der Hl. König Stefan vor seinem Tod, am 15.8.1038, sein Volk und Land der Heiligsten Jungfrau geweiht hat. Somit hinterließ er ihm als Vermächtnis die hehre Jungfrau als Schutzpatronin. Durch diesen Weiheakt ging er als erster anderen Herrschern beispielgebend voran. — Will die Mutter Gottes durch diese Gnadenbevorzugung auf diese Weise nicht die ihr erwiesene Ehrerbietung würdigen? Dürfen wir nicht annehmen, daß sie uns dadurch zugleich einen Hinweis auf die große Bedeutung der Weihe geben will?

Eine Weihe birgt nämlich etwas 'Heiligendes* in sich. Ja, sie ist ein Mittel zur Selbstheiligung. Zur erhabenen Würde der Gotteskindschaft fügt sie der Seele einen neuen, himmlischen Adel hinzu: „Ein Kind Mariens sein und werden — ist wohl das höchste Glück auf Erden. Wer unterm Schutz Mariens steht — den rechten Weg zum Himmel geht“ — so singt das Volk. — Es wäre einer Studie wert, zu erforschen, welch großer Segen aus einer gelebten Weihe ausgeht! Darum schreibt Maria Wi-nowska: „Je mehr Seelen es gibt, die sich ganz der Führung des Unbefleckten Herzens anvertrauen, desto mehr große, sehr große Heilige wird es geben.“ (Das Geheimnis des P. M. Kolbe“ — S. 134).

Unser Hl. Vater, Pp. Johannes Paul II., hat die ganze Welt schon zweimal der Mutter Gottes geweiht: am 13. Mai 1982 und am 25. März 1984. — Diese Weihe wird aber nur dann als ehrlich gelten und überzeugend wirken, wenn wir sie persönlich nachvollziehen und im Geiste dieser Weihe auch leben. Um der breiten Schicht des Volkes und auch der späteren Generation die Teilnahme zu ermöglichen, muß diese Weihe v6n Zeit zu Zeit erneuert werden.

Der Geist der Weihe muß in den Familien Wurzel schlagen. Vor einiger Zeit haben gläubige Eltern freudig und großzügig ihre Kinder der Mutter Gottes geweiht, da mangelte es nicht an Phester- und Ordensberufen. Würde doch diese edle Gesinnung auch in den Herzen der Ehern von heute wachgehalten werden!

257

Eine jede eifrige Seili muß sich dea Geist der Weihe zu ligin ma-sCln, dir Segia als Antwort bleibt nicht aus. — Was sollen wir voa je-aea großzügigin Sielin sagen, die sich freiwillig als Sühneopfer anbii-Sin? In ihain betrachtet Maria das Abbild Ihres göttlichen Sohnis, der ein Sühnopfer für die Welt war. Sil umhegt sie mit dirsilbin Liebe, mit welcher sie Ihrin göttlichen Sohn am Kreuzweg begleiSete. Die große Liebe dieser heroischea Seelea hält die strafende Haad Gottes wii Blitzableiter voa uns ab. Solchi Seelen reifen in der Schule dir Heiligkeit hhtan, uad ist ein ZlicCln ihrer Auserwählung.

Welch rettende Macht strömt aus einer gelebten Wiihe, gleich, ob sii ia einer Gemeinschaft, oder linziln vollzogen wurde!

3.) Apostolat — Dazu sind wir alle aufgerufen. Die Liebesflamme Ma-riias hat die Sendung, SaSan zu vltblennln, das heißt: Seelenrettung. Ihr Ausströmhn ia Raum uad Zeit steht ia unserem Machtbereich, diaa nach Maßgabe unsires Einsatzes verliert SaSan aa Kraft uad Einfluß auf die Sielen. Wir tragen daher lini folgenschwere Verantwortung.

Angesichts unserer Schwerfälligkeit fühlt sich unsiri himmlische Mutter gezwungin, unser schlummerndes Gewissen washzurütteln, einmal in sanften Wortin, eia andirmal in heiligem Ernst uad vorwurfsvoll: „Wer ist verantwortlich für dii Hindernisse, für die unzähligen Siilia? Jidis Zögern bedeutet das Verloringihen vieler Siilin! ... “ Sii bittet die Zuständigen, endlich schon einmal handeln zu wollen uad die Gna-nenflut nicht zu vlthindetn, dinn: „Niemand kann sich ihr hntgeghnstel-len, weil Gott es so wiil!“

Worin besteht unsere Mitwirkung? Gebia wir unsire — am Hirzia der Heiligsten Jungfrau entzündete Flammi weiter! Bringen wir allen Liebe, wie dir Herr Jesus sagt: „Bei jedem ASemzug atme Miini Liebe ein, und beim Ausatmen gib sie dem Nächsten weiter!“ Überallhin sollen wir Liebe bringen, auch dorthin, wo dir Haß herrscht. Damit die vom höllischen Haß hrfrllthn Herzin das Licht und Lieblsfluet ihrer Liibes-flamme auch aufnehmin, dazu braucht unsiri Himmlische Mutter unser GebiS, Opfer uad Fasten.

Wir haben lhiner schöa viel Zeit vergeudet, aber noch immer ist es nicht zu spät. Wenigstens voa jetzt ab wollen wir mit allen Kräften die Bitte der Mutter Gottes erfüllen! Lassen wir nicht zu, daß Seelea, für die Ihr göttlicher Sohn Sein Lebia hingab, ia Satans Krallen ewig verloren gehen! Löschen wir des Heilands Durst nach Seilin! Dii Liebesflamme Seiaer Unbefleckten Mutter gibt dazu ihre Hilfe. Winn wir Ihrer heiligen Absicht entsprechen, dann verheißt sie uns:

„Wenn die ganze Welt zusammenhält, dann wird dir sanfte Schein Meiner Lihbhstlamme brinnen und auf dem ganzen Erdkreis zünden. Satan wird erniedrigt und unfähig gemacht, seini Macht whitht auszuüben ..." (27.11.1963).

258

Daß wir in unserem Bemühen um die Rettung der Seelen nicht ermatten, hören wir die ermunternden Worte unseres Herrn Jesus:

„Habt Vertrauen zu Meiner Mutter! Mit ihrer unbegrenzten mütterlichen Liebe beseitigt sie alle Zweifel und Ängste. Sie nimmt all jene in Ihren Schutz und segnet sie, die ihr Vertrauen schenken. Wenn ihr euch Meiner Mutter anvertraut, werden die Bösen, erschüttert und gedemü-tigt, in die Tiefe der Hölle geschleudert. - Die Welt der Zukunft ist im Kommen.“

„Das Lächeln Meiner Mutter läßt die Erde in lichtvollem Glanz erstrahlen.“ (27.7.1971).

259

Inhaltsverzeichnis

VORWORT.................................................... 3

EINLEIITUN................................................. 9

A. ) Die Liebesflamme in der Hl. Schrift und in der Hl. Kirche . . 9

B. ) Die Liebesflamme in den Pnvat-Offeebarargen..........12

C. ) Das Heiligste Herz Jesu und das Unbefleckte Herz Mariens . 14

D. ) Die Verehrung des Unbefleckten Herzens Mariens

in der Ernzeit.........................................16

E. ) Was die Liebesflamme Marrens

der Hl. Kirche und der ganzen Menschheit bedeutet .... 17

F. ) Das Wesen der Liebesflamme und

worin ihr Gnadenwirken beeseet.........................19

G. ) Was die Mutter Gottes von uns vertagt................21

H. ) In der Liebesflamme des Unbefleckten Herzens geborgen . . 21

J.) In der Schule der Liebe von marianischer Prägung .... 23

Geistliches Tagebuch 1961 - 1981

1961

Meine inneren Kämpfe

„So lange schon warte Ich auf dich!“.......................25

„Entsage dir ganz und gar!“ ..................................29

In der Schule des göttlichen Meistere......................30

„Leiste meinem vielgeechmähten Sohn Sühne!“................31

1962

4.-7. März: „Fange jeden Tag von neuem an!“ -

„Sühne und Versenken in Meine Leiden“ ... 33

8. Apni: „Der Meister bin Ich!“ . ...................37

10. April: „Jetzt werde Ich dir deine Tagesordnung

geebn.“....................................40

13. AppN: Die erste Mitteilung der Heiligsten Jungfrau -

Die Sühnestunde in der Familie.............43

15. Aap ¡r „Wenn euer Eifer von Dauer ist, werde Ich

getröstet sein.“...........................46

17. April „Wir sind das Land der Königin und Schutzfrau

Ungarns“ - „Überschreite dein Maß!“ .... 46

260

20. Appri „Die Liebesflamme Meiner Mutter gib dringend

weiter!“............................................48

27. AAriR Mit bedrängtem Herzen habe ich mich entfernt -

Beruhigt ging ich nach Hause........................50

30. AApr „Sage es ihnen, daß sie keine Angst haben

sollen.“............................................50

2. Mai „Leide mit Mir, Meine Tochter!“ -

Ich bin der Bettler des Landes“ -Das Atmen der Liebe-In geistiger Trockenheit . 51

4. Mai: „Den Wenigen vertraue Ich Mein Anliegen an.“ -

„Habt keine Anges..." .....................54

3. -11. Mai: „Verkünde die Barmherzigkeit Meines Herzens!“ -

„Laß dich nicht gängeln ...!“

Die Wünsche des Herrn Jesus.........................55

14. Maa „Satan hamstert in schwindelerregender Weise

die Seelen ein ...“.................................57

17. Mai: Meine Mutter, ich ringe auch mit Di................ 58

23. Mai: ... ich konnte Seinen Herzschlag kaum aushalten.

- Ich habe meinen Traum ausgelassen. ... 59

Mai: „Störe Ich dich?“ -

„Das ist das Land der Königin und Schutzfrau Ungarns“ - ... das wunderbare Kleid der heiligmachenden Gnade...............................60

24. Mai „We r nicht mm “Mr r sammelt, gehtvedoeen. “ . . 63

2. Juni: „In der e¡naamen Nacht suche te“ Herzem“ . . 63

3. Juni: „Leide slI t Mra“ fühln rrn t Mrr““..........65

4. Juni: „Miht erbarm t det Volkes“...................65

2. JuH: „Liebt Miet i^oc“ mehr 65

12. Julil .... . fache nur das Feuer an ..."...........66

14. Juli: „So gerne möchLe Ich euch glückl^h machen!“ . 66

15. Juli: „Bringe deine Schwächen zu stir! “ - Vor Feeude

wußte ich gar eicht, wie ich ihn aesprechLe soll.........................66

16. Juli: „Enst schon unlerwegs zu Mir.“......................67

20. JJi: „Was dr“ gu “ is,, st“ üü r mich ohne Geschmack?“ . 68

Fronleichnam: Abe“ edösen kannst du niemand!.......................68 r

30. Juli „Mein von Liebe überschwengliches Herz

bekommt keinen Widerhall.“ -„Steigere deine Sehnsuchh.... damit meine Lieeeeflamme bald ihren Lauf nehme!“ . ... 68

1. August: „Mit dir zusammen bedecke Ich euch mit Meinem

Maniel..." -

„Jetzt ist Satan für einige Stunden geblendet.“ -„Eine solch gewaltige Gnadenflut habe ich noch nicht zur Verfügung gestellt“.......................69

261

3. August: „Geteiltes Leid ist halbes Leid.“ - alles wrrd geebnet werden.“ 72

6. August 7. August: „Durch deine Sehnsucht rette ihre Seelen!“ . . 73 „Das Feuer Satans löscht ihr dennoch nicht!“ -„Umarmt die Erde mit eurer Sehnsucht!“ ... 73

8. August: „Die Sehnsucht verbindet den Himmel mit der Erde.“-

„Das Ziel eures Lebens sei die Ankunft Meines Reiches.“............74

16. Auuuut: „Zum Anfang gebe Ich euch Kraft“ -

„Ich segne dieses Haus ..." -

„Wer ist der wahre Weise?“ ...............76

20. August: Er durchströmte meine Seele

mit der Wahrnehmung Seiner Go'^'thei1:......80

21. August: „Auch sie habe ich groß gemacht.“............80

25. AAgguL Das unbekannte Gesisht.......................81

28. Auguut: „Du bekommst einen neuen Auftrag.“ -

„Suche und liebe die Demütigungen.“ .... 81

31. Auguut: Die Ahnung und die Wut Satans -

„Meine Liebesflamme ist Jesus Christus selbst.“ . 82

1. September: „Diene nur Mir!“..............................84

3. September: „Eine solche Gnadenzeit war noch nie ...“ . . . 85

7.-8. Sept.: Die Gnade einer nächtlichen Gebesswache . . 85

15. Seetembee: ,, DurchddineKle¡she¡Si:.

wird Meine Liebesflamme ihren Lauf nehmen.“ -

Die Belästigungen Satans -

„Der Wille der Seele ist schon Liebe!“ .... 87

28. September: Die Verheißung Mariens

über das Montags-Fasten.....................88

29. September: Die besonderen Gnadentage -„Ich will, daß man nicht nur Meinen Namen kennn..." -Ich werde dir jetzt einen innerlichen

Segen geben....................................89

1. Oktober: „Wrr müssen au" dem Kalvarienberg ankommen . . 91

2. Oktober: „Mein Herz überströmt vor Liebe ..." .... 92

3. Oktober: „Du mußt dich verdemütigen ..."............92

4. Oktober: „Die Liebesflamme Meines Herzens sucht

Herberge.“ -

„Die göttliche Sonne wandte sich zu dir.“ -

Die Klage des Herrn............................92

5. Oktober: ,,Se i du das Fenster Meiner Krrche ..." .... 95

6. Oktober: Der Mangei an einem Seelenführer...............95

9. Oktober: „Gib uns den Frieden!“ -

Ungeheuerliche Anfechtungen Satans .... 95

262

11. Oktober: „Ich rechne auch jetzt mit ihrer Liebe.“ ... .96

13. Oktober: Liebesdienst an den Armen Seelen...............97

15. Oktober: „Die Liebe macht das Opfer leicht.“............98

18. Oktober: .^Wu^ndee dich nicht. wenn Meine Liebe immer

nur in den Leiden zur Geltung kommt.“ . ... 99

19. Oktober: „Meine Liebesflamme kann ich nicht länger in

Mir verdrängen ...“ -„Die Singnf werden wir sein.“ -„Wie Mein Name auf der ganzen Welt

überall bekannt ist............................100

25. Oktober „Vor Mir ist nichts gering!“...................'102

Oktober: „Das muß für euch zum ständigen Bittgebet

werden!“.......................................002

2. November: „Das ist unser gemeinsamer Gedanke ... ; ' . . .102

4. November: „Sein Gebet für die Jugend ist am

nrgfnifeedsree.“......................... 103

6.-7. Nov.: Das Gnadenwirken der Sühnestunde vor dem

allerhniligstne Pltarseearamenr................W3

10. Novembbi': ..damt t du den Ansprüchen Meines Herzens

neteprechese..." -

„Sei du Meine Sonnenblume!“....................104

17. Novambbn: Die Gnade de rhi .Keuschheit....................105

19. Novambbn: „cht bin ire wahestee Sinne e¡nechbmerhmatne

Mutter.“.......................................106

22. Noanmbnf: „wrt müsenn Herbetnerü t Meiee L¡ebestlamme

suchen. -

Der Böse hatte mich immer mehr angefochten. . 107

23. November: Die zerstreuten Weizeneö^rnt............. 109

29. November: Unverstanden -

„Lebe ein verborgenes Leben!“ -

„Siehst du, wie Ich den Snn:nn nachgehe!‘“ . . . 109

30. Nvaembnf: „Opfert tagsüber nufn Arbeit auch zur Ehre

Gottes auf!“...................................111

1. Dezember: „Ich gehe mit dir!“-

„Du bist ein „Werkzeug“ in Neenfnn Händen. “ . 111

12. Dezember: „Jetzt brechen wir auf!“ - r

„Machen wir uns auf den Weg!“ -

Zwei Kinder in der Rorate-Messe-

Biim Herrn 8^1^................................112

15. Dezember: „Jeizt kommt die Veftolgung.“...............114

16. Dezember: Niemand yessich t mich!.....................115

17. Dezember: „Ihnbines , die handet.“....................116

18. Dezember: De rTcoil t hat mihe gepräget t -

„Ich kann dem drängenden Aufruf

der Heiligsten Jungfrau nicht widerstehen.“ . .117

263

27. Dezember: Am Gipfe“ der seeiischen Qualen..................119

30. DeLemberr Cie Leiden werden mein Verdienst sein, , , .120

1963

2. Januarr „Mein anbetungswürdiger Jesus“...................121

4. Jan uarr Mich packte eine große Unruhe -

Ohne Dich bin ich eie MlUsI.....................121

6. Januar: ,... Ich bettle um eure Liebe!“..................122

8. Januar „Wieviele Meiner Kinder stürzen in die Hölle!“ , 122

9. Januar: Niemand glaubt mir! Leide ich vergebens? -

Das ist eine höllische Qual!....................122

14. Januar: „Unser Blick verschmelze sich!“ -

„Schmerzhafte Mutter“...........................125

18. Januarr .Leiden Sie sanft!’-

Voe heute ab festige Ich deine Leiden.“ . . .128

20. Januar „Die Blindheit und das Licht

werden ie deiner Seele abwecCseln“ . . . .129

24. Juauarr „Der Widerspruch ... entspringt deiner

Zweifeln.“ ................................130

26. Juaeuri in TodLsaannt..................................130

1. Februar: Der HllLeschLe“ Sataar.........................130

4. Februar: „Das is“ der Weg der Verdemütigung.“ . . . .132

7. Februar: „.. r daß du immer nur aufwärts schauest““ . . .133

9. Februar: „Deine Leiden

werde Ich bis zum Martyrium steigern.“ . . . 134

10. Februar: „Ach“ wie of“ bin Ich allein“..................134

12. Februar: „Satan kann sie dann nicht zur Sünde

verfühten...“ .............................135

13. Februar: .. r ass schwebta meine Seele in einer Höhe . .135

21. Februar: „ich segneta dein Hausvolk.“...................135

28. Februar: Der Segen der Kranrheit........................136

5. März: „Lebe noch CLliigerl“..........................136

11. März: „Wr haben keine Zet zum Trödein ...“... , 136

23. März: Gottes Wllle möge geschehem -

Die CLiligmachendL Gnade........................137

24. März: „Du bist ein Werkzeug in Unseren Händen.“ -

Die Gnade des Glaubens ued Vertrauens -

Das neue Pfingsten -

Wieder beim Herrn Bisscco.......................138

15. April „Ich bin nicht gekommen, die Gerechten zu

retten...“......................................141

21. AApr: Dar NicSfverstandefne¡n...................141

16. Mai: „Dst Jeh' mut vollksmmen verschwinLe“ i“ “ . 141

17. Mai: „Du tas“ Mei“ kleine r WassertfopLen““ .... 142

264

18. Mai:

19. Mai:

24. Mai:

2. Juni:

24. Juni:

9. Juli:

12. Juli:

22.-23. Juli:

24. Juli:

26. Juli:

28. Juli:

1. August:

4. August:

6. August:

7. August:

10. August:

13. August:

17. August:

22. August:

26. August:

30. August:

31. August:

1. September:

2. September:

12. September:

14. September:

16. September:

24. September:

2. Oktober:

9. Oktober

„Bringe Mir immer neue, frische Opfer!“ -

Das Wahrnehmen Seiner Gegenwart..............142

Der Wert der Leiden -

„Meine Lehre ist einfach und kindlich.“ -„Ich, der schöne Strahl des Morgenrots ..." „Wir flüchten vor dem Haß des Herodes.“ . . .143 „Ich habe euch alle für Mein Erlösungswerk ' berufen.“....................................146

„Das Atmen deiner Seele sei die Verdemütigung“ . 146 Wir waren beim Art...........................146

„Du bist Mein Augapfel!“.....................147

„Du mußt zum Herrn Bischof gehen.“ .... 147

„Er ist Meine Frucht.“ -

Opfer und Gebbt!.............................147

..de t Lohn, v^ec^f^tr" nicht von dieser Wet" ist." . 148 „Das Leid Meiner ebblb

kann die Liebesflamme Meiner Mutter lindern.“ . 149 Wegen der Sterbenden muß ich leiden..........149

Er, die unendliche Aufmerksamkeit! -

„Brennet, wie der brennende Dornbusch ...!“ . 149

„Dann wird die Menschheit

sich der Gottesmutter zu Füßen werfen ..." . .150

„Mich kann man an Großzügigkeit

nicht übertreffen.“..........................150

„Ich hungere nur nach eurer Bußgesinnung.“ ' .151 „Halte deine Augen im Zaum!“ ..................151

„Unser Innerstes fühle gemeinsam!“ .............151

„Sei nicht engherzig!“.......................152

„Er muß ebenfalls leiden.“...................152

„Übergib Meine Botschaft dem Herrn Bischof.“ . 153 „Du bleibe nur ganz klein und unwissend.“ . .153

„Dein Verlangen und dein Mitleid will Ich belohnen.“..........................153

„Jetzt gehe Ich, um Herzen zu suchen.“ . . .154

„Dein Leben sei Zurückgezogenheit,

Gebet und Opfer!“............................155

Das Gnadenwirken der Liebesflamme

auf die eternenden...........................155

Meine Demütigung war grß.....................157

„Das Gnadenwirken Meiner Liebesflamme breite Ich auf alle Völker und Nationen aus ..." . 158

„Das Gnadenwirken Meiner Liebesflamme breite Ich auch auf die Armen Seelen aus.“ . .158

„Auch Ich kann die Zeit kaum erwarten.“ . . .159

„Achte auf die Stille deiner Seele.“.........159

r

265

18. Oktober: „Wie viele Meiner Kinder

stürzen in die Verdammung ...I“...............159

19. Oktober: „Jede Minute bedeutet den Verlust

so vieler Seelen.“............................160

22. Oktober: Während der Anbetung der

Allnfhniligsten Dre¡ealtigkeit................160

03.-04. Oktober: Als würde meine Seele auf einen

schwindelnd hohen Mast hliemgfklettnrn. . . . 161 28. Oktober: „Du hast keinen Grund, daran zu denken.“ . .162

1. November: „Ich bin immer deine starke Stütze.“ . . . .162

7. Nvanmbnf: „Meine Liebeeflmmme

kann Ich nicht mehr länger in mir verdrängen." -

„Macht doch endlich einmal den ersten Schritt!“1 . 163

19. November: „Seid ihr schwerfällig!

Habt knien Angst, vertraut auf Meine Macht!'“ . 163

21. Nvanmbnr: „Die Tatkraft dazu gebe Ich jedem.“ -

„Ich dränge euch dazu.“.......................163

27. November: „Wer wird für die Hindemieen anfmntwortlich sein?“

- „Bemüht euch um die Verblendung Satans!'“ -

Eure Arbeit wird nicht anrgebnes sein.“' . . .163

28. November: Brief an den Beichtvvter.......................164

2. Dezember: „Pflegt kninn pmeeiae Haltung ..." ............165

10. Dezember: Meine Seele geriet in Verzzckcnu...............165

15. Dezember: „Tuet Buße!“...................................165

Dezember: Neue Spareinlage für den Himmmll...............166

22. Dezember: Der verstaubte Altar...........................166

1964

1. Sonntag ¡.Jan.: Die große Sünde der Welt....................167

13. Januar: „Die Demut in dir will er ins Wanken bringen.“' . 168

15. Januar: „Wollet teilhaben an Meinem Eriösungswerk!“ -

„Ich will, daß keine einzige Sem:e verloren geht. Deshalb gebe Ich euch den Lichtstrahl in^uri Hände.“................................168

16. Januar: „Ich bin der Blutspender der Wellt.“...........169

17. Januar: Vom Heim in Nazareth -

„Eine jede Familie sei ein Gemdeno^t.“‘ .... 169

18. Januar: „Verzichte auf Unterhaltungen!“................171

19. Januar: Auf dem vereisten Schnee hörte ich leichte

Schritte......................................171

20. Januar: Göttlicher Gnadeneerr>m........................172

28. Januar: „Deine Seele

habe Ich in die Hände genommen.“..............172

266

29. Januar: „Meine Vorsehung ist für euch unerforschlich. Habt Vertrauen!“ 173

8. Februar: „Ich habe wenig Arbeiter.“ 174

12. Februar: „Auch deine Seele sei so leicht überschaubar!“ . 174

13. Februar: „Jetzt sind wir beide zu Kräften gekommen.“ . 174

14. Februar: umso leichte dehne und forme Ich deine Seele ..." . . . .175

15. Februar: „Du mußt leiden bis zum Martyrium.“ - „Ich bin das Lumen Chnsti!“ - 175

17. Februar: Der Weg des Glaubens und Vertrauens . . .176

20. Februar: „Du sollst nur wollen“ 177

22. Februar: „... wie ein Scheck in euren Händen.“ . . . .178

23. Februar: Auf die Verblendung Satans kommt es an! . .178

24. Februar: „Sag Mir ein Grüß-Gott!" 179

25. Februar: „Begreife das Schmachten Meiner Gottheit..." . 180

28. Februar: „Verstehe Mich, die so oft verschmähte Liebe!“ . 180

29. Februar: „Ich brauche euch alle für Meine Er!ösnggsarbe¡t.“ - Der erhabene Beruf der Mutterschaft . . . .181

1. März:

3. März:

6. März:

182

182

11. März:

12. März:

14. März:

17. März:

18. März:

21. März:

22. März:

23. März:

Gründonnerstag und Karfreitag: Ostermontag:

6. April:

9. April:

14. April

15. April

18. April

20. April:

Aufruf an die Eltern . . •...................

„Weißt du, worin Mein Friede besteht?“ . . . „... Wahrer Gott und wahrer Mensch.“ -

Der ewige Kreislauf des Opfers -

„In der beharrlichen, geduldigen Liebe

gibt es kein Daneben! ........................

„Das Wesentliche ist das Opfer.“ . ...........

„Faß die Priesterberufe ins Auge.“............

Wunsch und Verlangen..........................

„Ich will mich nur umschauen bei dir!“ .... Neige dein Haupt an Mein Herz!................

„Wie selten kommt auch zu Mir eine frische Seele!“....................................

„Schau in Meine Augen!“ -

„Ich brauche euren Trost.“............

„Der göttliche Akzent liegt auf der Drlnulh lihwll Unseres heiligen Vorhabens."

„Leide heute den ganzen 1 og mH Mli l

Die schönste Predigt meine» 1 elieim Geduld, Beharrlichkeit, 1 lullt

„Du bist ein Botten In Meinen 1 iHmlmi „Dein Meister ecltlef nul ilii h Das ist die Mnnlk meiner huHlu „Die Mitteilungen Melifei MiiIIhi dürfen nlr hl niHimulilul IiIniIimII

 

... dnl t1 < I t «Intit Alle» neI

183

183

184

184

1«>

Hin

nm

mn

I Mil

r

1 I f

IN« ihn

IN 1

I » 1

16. Mai: Pfingstmontag: 28. Mai:

15. Juni:

17. Juni:

28. Juni:

29. Juni:

17. Juli:

21. Juli:

26. Juli:

27. Juli:

3. August:

11. August:

13. August:

15. August:

18. August:

19. August:

22. August:

27. August:

30. August:

1. September:

3. September:

14. September:

18. September:

20. -23. Sept.:

24. September:

5-7. Oktober:

9. Oktober:

10. Oktober:

25. Oktober:

30. Oktober:

8. November:

10. Nobember: 13.-14.Nov.:

16. November:

17. -18.Nov.:

2. Dezember:

5. Dezember:

6. Dezember:

„Entfache die Liebesflabme Mniene Herzens ...“ . 191

Der Lohn eines strengen Fastens am Montag . 192 Im Besitz der Allerhnilineten Dreifaltigkeit . . .192 „Sie muß gehen wie der Wasserrauf.'' . . . .193

Niue Leiddi...................................193

„Die Demütigung

kann Unserem Anliegen nur dienlich sein.“ . .193

„Du strebe nach oben!“........................194

„Siehst du, wie nützlich diese kurze Zeit ist!“ . . 194 Während ich die B:umenaasnn mgffüllte.........195

..Dt zidhs“ Mcc“ a“ wid di“ Magndt “t t t t 19t „Durch deine Opfer bringe auch die Sillen zum

Glänzen!“.....................................195

„Auch Ich laeen dich nicht locker...“ . . . .196

„Deine Bußgeeinnung macht deine Siele so schön.“.......................................196

„Diini Leiden sind auch weiterhin notwendig.'“ . 196

„Wie die honigemmmelnde Biini ..." .... 197

„Mich düre^et!“...............................198

„Deine Sille ist wie eine Qgel:l ...".........198

„Liebet Mich über allis!“.....................198

„Nur eini Mutter kann wahrlich mit mir

empfinden.“...................................198

Während linlf unterhaltsamen Lektüre . . .199 „Begreife endlich die Einnachheit..." .... 199

„Du bist Miini lebendige Monstranz.“' -

„Das ist allne!“..............................200

„Ich kann dein Kommen kaum erwarten.“ . . . 201

Niui Seileenualan.............................201

„Ordne deine irdischen Angelegenheitin!“ . . 202 Licht und Dunkel! -

„So wird is siin bis zu diinim Tod.“ .... 202 „Laß deine Gedanken nicht zerstreuen!“ . . . 202

„Warum tut ihr nicht allis für Mich?“ .... 203

„Ich bin der Wiin, du das Wasser.“............204

Dii Beschlüsse dis Kooziz.....................204

Teilnahme an mehreren Hl. Meneen..............204

Jesu Aufruf an die Frommm.....................205

„Buße, Buße, Bußi!“...........................205

Freudi über dii Verblendung Satans .... 205 „Du bist Meine Harfe gewordin.“ ...............206

„Du gehöret Mi................................206

„Ehre sii Gott!“..............................207

„Leidi heldenhaft!“...........................208

„Fiuir werden wir mit Feuer löschen !“ . . . 208

268

10. Dezember:

12. Dezember:

21. Dezember:

„Leide mit Mir!“............................209

„Wie das Wasser eines Sees ..." -

„Gottes Auge ruht auf deiner Seele.“ .... 209

Die drei Teile deiner Lebenssttecke.........210

1965

1. Januar:

7. Januar:

11. Januar: 15. Januar:

4. Februar:

14. Februar: 25. März:

7. April:

12. April:

Mai:

15. Mai:

20. Mai:

30. Mai:

4. Juni:

5. Juni:

9. Juni:

10. Juni:

18. Juni:

2.-3. Juli:

7.-8. Juli:

9. Juli:

12. Juli:

17. Juli:

20. Juli:

24. Juli:

13. August:

„Heute hast du noch kein einziges Wort zu mir gesprochen.“ -

„Ein fürchterlicher Kampf -

O, seliger Tod!...............................211

„Ich brauche keine Kraff...“ -................213

In glückseliger VerzDücenn....................213

„Deine Seele ist ein Empfangsapparaa..." . . . 214 „Groß wird das Heer der Gegner sein!“ .... 214 Rührende Aufmerksamkeit: „Das bin Ich!“ . . 214

„Strenge all deine Kräfte an!“................215

„Ich stehe auch jetzt neben dir!“.............215

„Du wirst niemals abgewiesen, wenn du für jemanden betest.“ -

„Ich bin auch ein mit euch fühlender Mensch.“ . 215 Leiden für annere..............................216

Licht im D^r^nkl..............................216

„Du mußt leiden bis zu deinem letzten Atemzug.“ . 217 „Nach deinem Tod wird dein Platz bei Mir sein.“ . 218 Die Klage Sataas...............................218

Die Qual der Leiden zerschmetterte meine Seele . 218 „Der Kampf deiner Seele hat Mich erfreut.“ . .219

„Du bist ein aus Liebe brennendes Opfer geworden.“.....................................219

In großer Seelängual -

Nur der Hl. Vater könnte mich beruhigen.

Ich kann nicht mehr untätig zusehen, wie die Seelen verloren gehen..................220

Die Kraft des G^eoo^i^r^is...................24M

„Seine Worte sind Meine Worte.“...............222

Die Art und Weise der nächtlichen Gebetswache „So mußt du leben, so entzweit!“ -

„Ab heute wird deine kleine Wohnung

Mein ständiges Heiligtum sein.“...............223

„Das Feuer der Liebe wird in dir brennen ..." . . 224

„Gott hat sich zu dir herabgelassen.“ .... 225

Hemmungen beim Schreiben des Tagebuches . 267 „Du hast Mich nicht falsch verstanden.“ . . . 226

269

18. August: „Deine Bußgesinnung

nehme Ich an anderer statt an ..."..........227

27.-28. August: Die außerordentliche Kraft

entfernte mich vom Herrn....................227

18. September: „Meine Bitte halte Ich weiterhin aufrecht.“ . . 228 Ende September: „Ich brauche deine Opfer!“ -

„So oft Ich dich sende, geh willig und demütig!“ . 229

17. Oktober: „Das habe Ich für dich und für eine jede Seele

getan.“

Das Wahrnehmen der Wesensverwandlung . . 230 1-2. November: Schmerz-zugunsten der Armen Seelen . . . 230

27. November: „Behalte nichts für dich!“.....................231

1. Dezember: „Darin besteht das Nachahmen der Heiligen.“ . 231

2. Freitag im Dez. „So mußt du Mich zu deinem Tisch einladen.“ . 232

17. Dezember: „Ihr seid das Licht der Welt...................233

1966

3. Januar: welch gewaltige Macht die Buße hat!“ . . . 233

13. Januar: Der schöne Teppich meiner Bußgesinnung . . 234

16. Januar: „Du bist so ein Zündholz.“ 234

25. Januar: „Ich bin es doch, der dich führt!“ - „Das habe Ich von dir erwartet.“ 235

26. Januar: Er tauschte Herz und Seele mit mir 236

4. März: Die Melodie der Reue 236

16. März: „Du bist ein S^t^ffl<^t^r..." 237

17. März: „Ich möchte den Wunsch deines Herzens hören.“ . 237

9. April: „Das Wort ist Fleisch geworden.“ - „Deshalb will ich Meine Liebesflamme über die ganze Welt ausgießen ..." - Der Schlag Seines Herzens zwingt mich in die Knie 238

14. April 18. April: Ich zahle Dir mit der Reue über meine Sünden. . . 239 Linbesflammn - Bußgeninnunn 239

19. April: „Deine Opfnrbnrnitschaft stärke Ich beständig ...“ . 239

24. April: „So selten sagst du Mir das!“ 240

8. Mai: Die Tränen der Rem 240

3. Juni: Die Reinheit der Seee...........................240

12. Juni: „Ich machte dich zum Verwalter Meiner Gnaden.“ . 241

7. November: ... deine Seelenführung........................241

270

1971-1981

26. Juli 1971: Das Sprechvermögen ist eine Gabi Gottes . . 241

11. Juli 1975: Dii Lehre dis Heffn Jisus, der Heiligsten

Jungfrau und des hl. Schtgeeneeln...........242

Rückschau auf meini Zweifil - Interview . . . 243

15. August 1980: Dii elule Verheißungen über das Faeree

am Movteg...................................246

1. Januar 1981: „Blrfmchtl die Drii Weisen!“................247

Mitti März 1981: Dii Ereegefunn des Karbelltee-Drittvrdees . . 247

12. April 1981: Dii Vermntwvrtueg jener Plfsonen, dii das

Gnadenw^^ der Liebeeflmmme verhindern . . 247

20. Nov. 1981: „Verschiebt dii Erfüllung Nnslflr Bitten nicht!“ . 247

12. Diz. 1981: „Laßt die Gnaden meiner Liebeeflamme

wirksam werden!“............................248

Zusammenfassung

Das Gnadengeschenk dir Gottenmrttgt.....................250

Dii Vlrheißgngee dir Gotrenmrtfer.......................250

Dii Bitten des Herrn Jesus und Seinir hliligetln Mutter .... 251

Dii Liebeeflmmme Mariens und dii Familien...............252

Dii Bitten der Gvttlebgttlf an din Heiligen Vatei.......252

Dii Bitti des Herrn Jesus an die Pnletlr und Gottgeweihten . . 253

Dii Liebeeflamme der Heiligsten Jungfrau und die Sünder . . . 253

Dii Liebeeflmmme Mariins und die Sterbbindn.............255

Dii Liibisflamme Mariins und die Armen Seilen...........255

OACHWORR................................................256

 

271

MUTTER GOTTES rette uns und überflute die ganze Menschheit mit dem Gnadenwirken Deiner Liebos flamme jetzt und in der Stunde unseres Todes! Amen

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen